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Alle erfolgversprechenden Maßnahmen der Selbsthilfe in einem Ratgeber! Arthrose betrifft fast jeden Zehnten. Allerdings ist es individuell sehr verschieden, wie früh der Gelenkverschleiß einsetzt und wie schnell er voranschreitet. Ob man nun Schmerzen bekommt, hängt auch stark vom persönlichen Verhalten ab – und davon, ob man selbst Maßnahmen ergreift. Grundpfeiler der Selbsthilfe bei Arthrose sind eine arthrosegerechte Ernährung und die richtige Bewegung: Eine optimale Nährstoffversorgung bildet die Grundlage für ein gutes Funktionieren des Körpers, nicht nur der Gelenke. Und die richtige sportliche Betätigung kann Arthrose vorbeugen und lindern. Auch konventionelle nicht medikamentöse Therapien wie die Wärmetherapie stellt Andrea Flemmer vor und zeigt auf, wie sie mit alternativen Möglichkeiten kombiniert werden können. Das spricht für dieses Buch: Alle erfolgversprechenden Maßnahmen der Selbsthilfe verständlich und auf dem neuesten Stand der Forschung. Viele alltagstaugliche Tipps und Maßnahmen für mehr Lebensqualität. Bewährtes aus Schul- und Alternativmedizin.
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Seitenzahl: 121
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So hilft Ihnen dieses Buch dabei, sich bei Arthrose individuell und optimal selbst zu helfen:
Abnehmen – so gelingt es → Seite 68
Arthrosetraining → Seite 84
Bewegungstherapie – Krankengymnastik → Seite 31
Biofeedback → Seite 41
Elektrotherapie → Seite 37
Entzündungshemmende Ernährung → Seite 52
Ergotherapie → Seite 32
Geschmeidige Gelenke durch Bewegung → Seite 78
Gesunde Ernährung bei Arthrose → Seite 50
Grünlippmuschelextrakt → Seite 121
Heilfasten bei Arthrose → Seite 73
Heilpflanzen gegen Arthrose → Seite 90
Isometrisches Muskeltraining → Seite 38
Kältetherapie → Seite 34
Kollagen-Hydrolysat → Seite 122
Kohlwickel → Seite 119
Medikamente gegen Schmerzen → Seite 42
Medizinische Blutegel → Seite 114
Moderne Einlagen → Seite 28
Orthesen und Bandagen → Seite 29
Physiotherapie → Seite 30
Radiosynoviorthese bei entzündetem Gelenk → Seite 45
Radon-Heilstollen → Seite 126
Schmerzmittel → Seite 45
Schröpfen → Seite 117
Schwefelbäder → Seite 36
Sportart – die richtige finden → Seite 79
Quarkwickel → Seite 120
Tai-Chi und Qigong für Beweglichkeit → Seite 86
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente → Seite 56
Wärmetherapie → Seite 33
Weihrauch → Seite 124
VORWORT
ARTHROSE – DAS SOLLTEN SIE WISSEN
Das gesunde Gelenk
Die verschiedenen Gelenktypen
So ist ein Gelenk aufgebaut
Das arthrotische Gelenk
Vier Stadien der Arthrose
Die Ursachen der Arthrose
Typische Beschwerden bei Arthrose
Arthrose diagnostizieren
Arthrose behandeln
Selbsthilfe bei Arthrose – so arbeiten Sie mit diesem Buch
Die Grenzen der Selbsthilfe
Wenn gar nichts mehr hilft: Gelenkersatz
ARTHROSE KONSERVATIV BEHANDELN
Das Gelenk entlasten und stützen
Moderne Einlagen
Orthesen und Bandagen
Physiotherapie
Bewegungstherapie – Krankengymnastik
Ergotherapie
Wärmetherapie
Kältetherapie
Schwefelbäder
Elektrotherapie
Isometrisches Muskeltraining
Biofeedback
Medikamente gegen Schmerzen
Rezeptfreie Medikamente
Wie schnell wirken die Schmerzmittel?
Radiosynoviorthese bei entzündetem Gelenk
GESUND ESSEN UND IN BEWEGUNG BLEIBEN
Gesunde Ernährung bei Arthrose
Entzündungshemmende Ernährung
Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente
Geeignete Lebensmittel auf einen Blick
Warum Normalgewicht so wichtig ist
Abnehmen – so gelingt es
Heilfasten bei Arthrose
In Bewegung kommen
Geschmeidige Gelenke durch Bewegung
Die richtige Sportart finden
Spezielles Arthrosetraining
Tai-Chi und Qigong für Beweglichkeit und Gelassenheit
SANFTE HILFE FÜR DIE GELENKE
Heilpflanzen gegen Arthrose
Heilpflanzen zur inneren Anwendung
Heilpflanzen zur äußeren Anwendung
Heilpflanzen aus dem Regenwald zur inneren und äußeren Anwendung
Alle Heilpflanzen in der Übersicht
Weitere Verfahren aus der Naturheilkunde
Behandlung mit medizinischen Blutegeln
Schröpfen
Kohlwickel
Quarkwickel
Grünlippmuschelextrakt
Kollagen-Hydrolysat
Weihrauch
Therapie im Radon-Heilstollen
ANHANG
Hilfreiche Adressen
Register
Liebe Leserin, lieber Leser,
Arthrose oder Gelenkverschleiß betrifft viele Menschen. Allein bei uns in Deutschland leiden rund acht Millionen Menschen daran, das ist umgerechnet fast jeder Zehnte. Mit steigendem Alter wächst das Risiko, eine Arthrose zu bekommen. Nur 4 % der 20-Jährigen haben sie, bei den 45- bis 65-Jährigen ist schon jeder Dritte an Arthrose erkrankt, bei den über 65-Jährigen jeder Zweite, bei den über 70-Jährigen sind es sogar über 70 %. Dabei sind Frauen häufiger betroffen als Männer. Der Verschleiß beginnt – meist unmerklich – bereits ab dem 30. Lebensjahr, ab Mitte 30 sind Menschen mit völlig unauffälligen Gelenkknorpeln in der Minderheit und Jahr für Jahr werden es weniger. Allerdings ist es individuell sehr unterschiedlich, wie früh die Arthrose einsetzt und wie schnell sie voranschreitet.
Zwar ist Arthrose häufig von Schmerzen begleitet, aber nicht immer. Ob Ihre Arthrose schmerzt, hängt unter anderem stark von Ihrem persönlichen Verhalten ab – und davon, ob Sie entsprechende Maßnahmen ergreifen.
Um Ihnen dabei zu helfen, dass Ihre Arthrose möglichst beschwerdefrei bleibt, habe ich dieses Buch geschrieben. Ich biete Ihnen bewährte Selbsthilfemaßnahmen an, die Schmerzen lindern und sogar ganz beseitigen können. Mit diesem Buch werden Alternativen ausgeschöpft, die kaum oder nur wenig Nebenwirkungen haben. Sie erfahren alles über hilfreiche pflanzliche Arzneimittel, aber auch über die richtige Ernährung und über die Möglichkeiten, die Ihnen Bewegung bietet. Ich beschreibe, welche konventionellen nicht medikamentösen Therapien (z. B. Physiotherapie) förderlich sind und wie sie mit alternativen Methoden sinnvoll kombiniert werden können – dies nennt man „Integrative Medizin“.
Es gibt viele Möglichkeiten, etwas zu tun. Die Arthrose-Arten, aber auch die Menschen sind sehr verschieden, daher wirkt nicht jede Methode bei jedem. Das heißt, Sie müssen wahrscheinlich ein paar Methoden und auch Kombinationen testen, um zu sehen, was bei Ihnen funktioniert. Geben Sie nicht auf, wenn es nicht sofort klappt. Probieren Sie es einfach weiter.
Die Behandlung der Arthrose kostet jedes Jahr mehrere Milliarden Euro. Dieser wachsende Markt ist hart umkämpft und nicht immer steht das Wohl der Patienten im Mittelpunkt. Dieses Buch soll Ihnen helfen, die Spreu vom Weizen zu trennen. Außerdem sollen Sie selbst entscheiden können, auf welche vorbeugenden und therapeutischen Maßnahmen Sie setzen wollen. Deshalb rate ich Ihnen von manchen Methoden ab, die oft teuer sind, deren Nutzen fraglich ist oder deren Nebenwirkungen heftig sind. Nur was nachweislich gut verträglich und risikoarm ist, empfehle ich zur Selbsthilfe.
Dass Ihre Beschwerden mit den vorgeschlagenen Maßnahmen verschwinden, wünscht Ihnen
Dr. Andrea Flemmer
Unsere Gelenke sind täglich im Einsatz. Wir brauchen sie und möchten, dass sie lange gesund bleiben. In diesem Kapitel erfahren Sie, wie unsere Gelenke überhaupt funktionieren, was sie benötigen, um intakt zu bleiben, was passiert, wenn dennoch eine Arthrose eintritt, und welche Formen der Arthrose es gibt.
Mehr oder weniger bewusst bewegen wir uns den ganzen Tag: Wir drehen uns, strecken uns, wir greifen, laufen, gehen oder springen – und das unzählige Male. Dass dies möglich ist, verdanken wir unseren Gelenken, den beweglichen Verbindungsstücken zwischen den Knochenenden. Sie machen es möglich, dass die Knochen sich auch gegeneinander bewegen können. Die Gelenke erfüllen drei wichtige Aufgaben:
• Ohne Gelenke ist keine Bewegung möglich. Die Gelenkschmiere, ein Flüssigkeitsfilm, der von der inneren Gelenkschleimhaut gebildet wird, sorgt dafür, dass sie beweglich sind.
• Gelenke federn harte Bewegungen ab. Das gelingt ihnen dank des Gelenkknorpels, des „Stoßdämpfers“ in den Gelenken. Dieser glatte, elastische Überzug schützt das Gelenk und sorgt für einen reibungslosen Ablauf der Bewegung.
• Gelenke geben uns Halt. Spezielle Strukturen im Gelenk können bestimmte Bewegungen erlauben und andere verhindern. So sind unsere Gelenke gegen falsche Bewegungen geschützt.
Die Form eines Gelenks und die umgebenden Strukturen wie Muskulatur, Bänder und Kapseln bestimmen seinen Bewegungsspielraum. Grundsätzlich können Gelenke sich um eine, zwei oder drei Achsen bewegen.
Das Kugelgelenk ist das beweglichste Gelenk. Es besitzt einen kugelförmigen Gelenkkopf und dazu eine passend geformte Gelenkpfanne. Seine drei Bewegungsachsen ermöglichen Bewegungen in sechs verschiedene Richtungen. Ein Beispiel für ein Kugelgelenk ist das Hüftgelenk: Sie können Ihre Beine nach vorn und hinten sowie nach rechts und links bewegen, außerdem nach innen und außen drehen. Auch das Schultergelenk ist ein dreiachsiges Gelenk und lässt sich kreisförmig bewegen.
Das Eigelenk ist ellipsenförmig und besteht aus einem konkaven Gelenkkopf und einer konvexen Gelenkpfanne. Das Eigelenk besitzt zwei Bewegungsachsen, man kann Beuge- und Streckbewegungen und Bewegungen von einer Seite zur anderen ausführen. Ein Beispiel ist das Handgelenk: Sie können Ihre Hand beugen und strecken, nach rechts oder links bewegen und auch drehen.
Das Sattelgelenk besteht aus zwei sehr ähnlichen Gelenkflächen. Beide sehen aus wie ein Sattel, sie liegen nur versetzt aufeinander. Das Sattelgelenk besitzt zwei Gelenkachsen, ein Beispiel dafür ist das Daumengrundgelenk: Ihr Daumen ist mit einem Sattelgelenk mit der Hand verbunden, auf diese Weise können Sie mit ihm Vor- und Rückwärtsbewegungen sowie Bewegungen von einer Seite zur anderen durchführen.
Das Scharniergelenk arbeitet nur in einer Achse, es ermöglicht lediglich Bewegungen nach vorn und hinten. Ein walzenförmiger Gelenkkopf liegt in einer rinnenartigen Gelenkpfanne, wie bei einem Türscharnier. Ihr Ellenbogengelenk ist ein Scharniergelenk: Der Unterarm lässt sich nur beugen und strecken. Auch die Finger- und Zehengelenke zählen zu den Scharniergelenken.
Das Zapfengelenk bzw. Drehgelenk funktioniert ebenfalls einachsig, in diesem Fall ist nur eine Drehbewegung – Einwärts- oder Auswärtsbewegung – möglich. Eine Gelenkfläche ist geformt wie ein Zapfen, die andere ist rillenförmig. Das beste Beispiel für ein Zapfengelenk ist das Radio-Ulnar-Gelenk des Ellenbogens, das es Ihnen erlaubt, den gestreckten Arm einwärts und auswärts zu drehen.
Jedes Gelenk besteht aus den Gelenkflächen der beteiligten Knochen, aus dem Gelenkspalt und der Gelenkkapsel.
Die Gelenkflächen sind mit Knorpel überzogen. Die Gelenkkapsel ist eine bindegewebige Hülle, die das gesamte Gelenk umschließt und stabilisiert. Sie schließt das Gelenk nach außen luftdicht ab, der so entstehende Raum wird Gelenkhöhle genannt. Die Gelenkflächen werden durch einen hauchdünnen Spalt getrennt.
Die verschiedenen Gelenkformen.
Beim Gelenkknorpel handelt es sich um ein widerstandsfähiges und gleichzeitig elastisches Material, das die Knochen überzieht und schützt. Er sitzt als millimeterdünne, extrem robuste, schützende, elastische Gleitschicht auf den beiden Knochenenden, die das Gelenk bilden. Er verhindert im Normalfall, dass die Knochen aufeinander reiben und besteht aus einem dichten Netzwerk aus Knorpelzellen und elastischen Kollagenfasern.
Die Knorpelflächen berühren sich in einem gesunden Gelenk nicht unmittelbar. Zwischen den Gelenken befindet sich ein Flüssigkeitsfilm aus Gelenkschmiere (Synovia), die den schmalen Gelenkspalt zwischen den Knorpelflächen ausfüllt. Diese Gelenkschmiere wird von der Innenhaut der Gelenkkapsel produziert, sie ermöglicht es, dass die Gelenkflächen reibungslos aufeinander gleiten und versorgt den Knorpel mit lebenswichtigen Nährstoffen.
So sieht ein gesundes Kniegelenk aus.
Der Knorpel ist nicht an den Blutkreislauf angebunden. Deshalb muss er durch die Gelenkschmiere mit Nährstoffen versorgt werden. Man kann sich das wie eine Pumpe vorstellen: Bei jeder Bewegung gelangt sauerstoff- und nährstoffreiche Schmiere in den Gelenkspalt. Bewegt man sich nicht genug, erhält der Knorpel zu wenig Nährstoffe.
Ein gesundes Gelenk schmiert sich selbst. Dazu saugt sich der Gelenkknorpel bei Entlastung ähnlich wie ein Schwamm mit der Gelenkflüssigkeit voll. Unter Belastung wird diese Flüssigkeit wieder aus dem Gelenkknorpel herausgepresst, und zwar am stärksten dort, wo die höchste Belastung vorliegt. Bei diesem Vorgang entsteht ein Gleitfilm, der die Gelenkflüssigkeit und die Gelenkteile voneinander trennt.
Schließlich befinden sich zwischen einigen Gelenken knorpelartige Gewebe wie zum Beispiel der Meniskus im Kniegelenk oder die Bandscheiben zwischen den Wirbelkörpern. Sie sind wichtige Strukturen in dem Gelenk, denn sie schützen es vor Stößen, Druck oder Zug. Indem sie ihre Aufgabe als Stoßdämpfer und Druckverteiler erfüllen, bewahren sie das Gelenk vor Verschleiß.
Arthrose ist eine Gelenkerkrankung, die auf Abnutzung beruht. Das normalerweise reibungslos funktionierende Gelenk ist mehr oder weniger stark geschädigt, je nachdem in welchem Stadium sich die Krankheit befindet.
Ausgangspunkt ist eine Schädigung des Gelenkknorpels, die anfangs sehr gering und oberflächlich sein kann, sich aber ausbreitet. Der Knorpel wird immer dünner und rauher, er nutzt sich immer mehr ab. Die Knorpelflächen reiben zunehmend aufeinander, es können sich Partikel ablösen, die das Reiben noch verstärken. Das ist das erste Stadium der Krankheit.
Im zweiten Stadium ist der Knorpel deutlich geschädigt. Er ist nicht mehr glatt, die Gelenkbewegung ist bereits etwas beeinträchtigt.
Das dritte Stadium ist davon gekennzeichnet, dass im angrenzenden Knochen Umbauprozesse stattfinden, was im Röntgenbild zu sehen ist und das entscheidende Zeichen für eine Arthrose ist. Die Schmerzen und Bewegungseinschränkungen nehmen zu, die betroffenen Gelenke sind nun häufiger entzündet.
Im vierten Stadium ist der Gelenkknorpel vollständig abgetragen. Es treten Veränderungen im Bereich des gelenknahen Knochens, der Gelenkschleimhaut, der Gelenkkapsel sowie der Muskulatur, die das Gelenk umgibt, auf. Wird dem nichts entgegengesetzt, kann es zur Zerstörung des gesamten Gelenkapparates kommen. Damit verbunden sind sehr starke Schmerzen, und das Gelenk kann teilweise nicht mehr bewegt werden.
In der Medizin wird Arthrose inzwischen vor allem als chronische Entzündungskrankheit angesehen. Das heißt: Entzündungen führen zu Knorpelabbau und Schmerzen. Am Anfang steht eine Schädigung des Gelenkknorpels durch eine Verletzung oder eine Infektion, auf deren Boden entwickelt sich dann bei entsprechenden Einflüssen die Gelenkzerstörung, die Arthrose.
Ist das Gelenk geschädigt, gibt es verschiedene Risikofaktoren, die den Verschleiß fördern. Dazu gehört vor allem eine Fehlbelastung oder Überlastung des Gelenks durch Übergewicht oder dauerhafte Fehlhaltungen. Aber auch der natürliche Verschleiß des Knorpels im normalen Alterungsprozess spielt eine Rolle.
Bei Übergewicht werden die Gelenke stark beansprucht, was im Zusammenspiel mit weiteren Faktoren eine Arthrose fördern kann. Auch bei Fehlhaltungen wie X- oder O-Beinen wird das Kniegelenk überlastet, da es nicht gleichmäßig belastet wird, sondern das Gewicht entweder nur auf die innere oder die äußere Seite wirkt. Diese seitlichen Gelenkstrukturen sind weniger elastisch und stabil und daher für eine Arthrose deutlich anfälliger. Großer körperlicher Einsatz im Beruf sowie Extrem- oder Leistungssport bedeutet ebenfalls eine übermäßige und einseitige Belastung der Gelenke und begünstigt somit die Entstehung einer Arthrose.
Weiterhin gelten Unfälle als Risikofaktor – bei rund einem Drittel aller Patienten ist die Arthrose Spätfolge eines Unfalls. Meniskus- und Kreuzbandverletzungen des Knies verringern die Stabilität des Kniegelenks und begünstigen so eine frühzeitige Gelenkabnutzung. Wenn Sie solche Verletzungen haben, sollten Sie Ihre Gelenke vor starken Über- und Fehlbelastungen schützen.
Eine Gelenkentzündung wird als Arthritis bezeichnet; Arthrose ist der Verschleiß der Gelenke.
Ein weiterer wichtiger Faktor, der die Entstehung einer Arthrose fördern kann, ist mangelnde Bewegung. Sie führt dazu, dass nicht ausreichend Gelenkflüssigkeit gebildet wird, dadurch wird der Gelenkknorpel nicht mehr genügend mit Nährstoffen versorgt und verliert seine Elastizität.
Nicht zuletzt kommen Hormon- und Stoffwechselstörungen wie Gicht, Diabetes mellitus, eine Über- oder Unterfunktion der Schilddrüse oder die nachlassende Produktion der weiblichen Sexualhormone in den Wechseljahren als Faktoren in Betracht, die Arthrose fördern.
So unterschiedlich diese Faktoren auch sind, eines haben sie doch gemeinsam: Sie beeinflussen nicht nur die mechanischen Abläufe im Gelenk, sondern wirken sich auch negativ auf den Stoffwechsel des Gelenkknorpels aus.
Zu Beginn der Erkrankung ist ausschließlich der Gelenkknorpel vom Verschleiß betroffen, doch im Laufe der Zeit breitet sich die Arthrose auf alle Strukturen des Gelenks aus. Dies ist eine Erklärung dafür, dass viele Betroffene anfangs keine oder kaum Schmerzen haben und ihre Gelenke voll belasten können. Denn das Knorpelgewebe besitzt weder Nerven noch Blutgefäße, es ist also auch nicht schmerzempfindlich. Das ändert sich jedoch im weiteren Verlauf der Arthrose, wenn der Knorpel immer mehr geschädigt ist. Teilweise heftige Schmerzen sind dann leider oft an der Tagesordnung. Typisch ist der sogenannte Anlaufschmerz, wenn also die ersten Bewegungen nach einer Ruhephase besonders schmerzhaft sind, zum Beispiel die Schmerzen beim Aufstehen aus einem Sessel. Sind die Gelenke dann warm, sozusagen „eingelaufen“, lässt der Schmerz in der Regel nach, kann aber bei längerer oder stärkerer Belastung wieder kommen. Diese Phase kann sich über mehrere Jahre hinziehen.