Blutige Berge (Western) - John F. Cooper - kostenlos E-Book

Blutige Berge (Western) E-Book

John F. Cooper

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Beschreibung

St. Louis, 1797. Der Saloon-Junge Jedediah Jones schließt sich dem Mountain Man Old Reddy an, um in den Bergen ein Leben voller Abenteuer zu beginnen. Der alte Ire lehrt ihm das Überleben in der unerbittlichen Wildnis der Rocky Mountains. Und Jedediah wird jeden Trick benötigen, um im Kampf gegen Bull Bear, den unerbittlichen Blackfoot, zu bestehen. Länge: 30 Normseiten. Diese Story erzählt die Vorgeschichte des großen Western-Abenteuers "Wind River Gold".

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Seitenzahl: 36

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John F. Cooper

Blutige Berge (Western)

Historische Abenteuer-Erzählung

 

 

 

Dieses ebook wurde erstellt bei

Inhaltsverzeichnis

Titel

Bonus

Die Story

Nachbemerkung des Autors

Impressum neobooks

Bonus

Diese Short-Story erzählt die Vorgeschichte des Romans "Wind River Gold".

Die Story

St. Louis, 1797

Jedediah Jones zählte noch keine zwanzig Lenze, als er den Mann traf, der ihm die Freiheit und sein Leben gab.

Das Land außerhalb der Städte dehnte sich zu jener Zeit schier endlos und einsam bis zum Horizont, und dahinter erneut bis zum Horizont, immer weiter, und niemand wusste, wo es aufhören würde. Der ferne Westen war nur eine Legende. Es hieß, irgendwo jenseits der Berge gebe es ein fruchtbares Paradies, in dem an dreihundertfünfzig Tagen im Jahr die Sonne vom Himmel brannte. Trotzdem gediehen dort saftige Früchte, so groß, dass ein halbes Dutzend von ihnen einen Korb füllte, und es gab Wild im Überfluss, fett und träge und so leicht zu erlegen, dass man sich viele Kugeln sparte, weil man seine Beute mit bloßen Händen vom Boden pflücken konnte.

Aber niemand wusste, wie man über die Berge kam, und die wenigen Männer, die es versucht hatten, waren nicht zurückgekehrt. Erst im letzten Jahr war eine kleine Gruppe aus St. Louis nach Westen aufgebrochen: Entdecker, Jäger, Abenteurer. Man hatte nie wieder etwas von ihnen gehört.

„Natürlich nicht“, lärmte einer der Geschichtenerzähler im überfüllten Schankraum des Saloons, in dem der Waisenjunge Jedediah als Tellerwäscher, Spucknapfreiniger und Laufbursche arbeitete. „Natürlich nicht. Würdet ihr das Paradies verlassen, wenn ihr es gefunden habt?“

Das war ein gutes Argument. Die Männer, die sich bei Bier und Whisky im verräucherten Saloon die Köpfe heiß redeten und über Möglichkeiten nachsannen, ihr Los als Verladearbeiter an den Flussdocks von St. Louis zu verbessern, nickten beifällig. Das westliche Paradies existierte, und eines Tages würden sie selbst dorthin gehen.

Nur einer widersprach. Ein stämmiger Ire mit roten Haaren und einem Bart von der Wildheit eines Präriebrandes.

„Sie sind alle tot.“

Die Stimme des Rothaarigen klang beiläufig, aber er sprach mit der Bestimmtheit eines Mannes, der wusste, wovon er redete. Er setzte sein Glas geräuschvoll ab und widmete sich seiner Pfeife.

„Tot, sagst du? Woher willst du das wissen?“

Die Männer vom Fluss mochten es nicht, wenn man ihnen die Träume zerredete.

„Ich habe ihre Skalps gesehen, am Bighorn River, in einem Lager der Blackfeet.“

„Der Bighorn River?“

„Ein Fluss, der sich unter einem hohen Berg windet. Er liegt nicht mal auf der Hälfte des Weges in euer Land, wo immer die Sonne brennt.“

Der Ire trug Hosen aus speckigem Hirschleder, derbe Stiefel und einen Mantel aus grob gewebtem Stoff. Vor ihm auf dem Tisch lag eine Pelzkappe.

„Wer ist er?“, fragte Jedediah den Saloonkeeper.

„Ach, der“, erwiderte der schwitzende Wirt. „Sieh lieber zu, dass du die Gläser spülst.“

„Wie heißt er?“

„Man nennt ihn Old Reddy. Er ist Fallensteller. Kommt und geht wie er will. Und nun geh an die Arbeit.“

Old Reddy war schon damals alt. Keiner wusste genau wie alt, aber es war alt genug, dass die Dockarbeiter sein Wort gelten ließen, ohne einen Streit vom Zaun zu brechen.

„Du meinst“, sagte der Geschichtenerzähler versöhnlich, „die Rothäute töten alle Weisen, die die Berge überqueren?“

„Nein, mich haben sie nicht getötet. Aber wenn ich es mir recht überlege, will ich ja auch nicht über die Berge.“

Einer der Lastenträger, ein ungeschlachter Mann mit dem Brustkorb eines Bullen und einem Gesicht voller Grützbeutel, begehrte auf: „Mein Schwager ist letztes Jahr mit den anderen in die Berge gegangen. Er ist ein guter Schütze. Ihn haben die Rothäute nicht erwischt.“

„Mag sein“, entgegnete der Fallensteller ruhig. „Vielleicht hat ihn ein Bär gefressen oder ein Wolfsrudel, oder er ist von einer Klippe gestürzt.“

„Mein Schwager ist ein hervorragender Kletterer.“ Die Grützbeutel im Gesicht des Hünen schienen anzuschwellen.

„Manchmal erfrieren die Männer dort draußen einfach zwischen den Felsen. Sie legen sich für ein Nickerchen auf den Boden, und wenn sie aufwachen, sind sie festgefroren. Sie können sich nicht losreißen ohne das halbe Gesicht zu verlieren. Das riskieren sie nicht, und deshalb sterben sie.“