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ZACK!! BOOM!! BÄNG!! Die Außerirdischen kommen! Und sie wollen das rote Buch. Das dürfen Matteo und Kim natürlich nicht zulassen, denn ohne das rote Buch auch keine Superkräfte. Da hat Herr Steinschweiger die geniale Idee, die Außerirdischen zu einem Match herauszufordern. Der Sieger erhält das Buch. Matteo allerdings findet die Idee nicht ganz so genial. Denn wer von ihnen hat schon mal Spaceball gespielt? Genau. Niemand. Aber mit Bookmän haben sie ja vielleicht noch eine Chance? Der dritte Band der witzigen Abenteuerreihe BOOKMÄN, die beweist, dass in jedem und jeder von uns ein*e Superheld*in steckt. Es braucht nur ordentlich Fantasie. Und ein gutes Buch. Rüdiger Bertram wurde zum Lesekünstler 2022 ausgezeichnet.
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Veröffentlichungsjahr: 2025
Rüdiger Bertram
Bookmän – Nix ist paletti
Mit Bildern von Dominik Rupp
ZACK!! BOOM!! BÄNG!!
Ich kann fliegen. Echt wahr und nicht gelogen. Ich bin nämlich ein Superheld. Also eigentlich bin ich Matteo …
Und eigentlich ist Matteo ein Bücherwurm. Doch dann entdeckt er dieses seltsame Buch und – ZACK! – wird aus Matteo BOOKMÄN.
Die Außerirdischen sind da! Und sie wollen das rote Buch. Das dürfen Matteo und Kim natürlich nicht zulassen, denn ohne das rote Buch auch keine Superkräfte. Da hat Herr Steinschweiger die Idee zu einem Match. Der Sieger erhält das Buch. Allerdings haben Matteo und Kim noch nie Spaceball gespielt. Ob sie mit Bookmän eine Chance haben?
Wohin soll es gehen?
Buch lesen
Personenvorstellung
Viten
Herr Steinschweiger ist vom Himmel gefallen.
PLUMPS!
Direkt vor unsere Füße.
Zum Glück war da ein großer Laubhaufen, da ist er weich gelandet. Sonst hätte er sich echt wehgetan.
„Herr Steinschweiger, ist alles okay mit Ihnen?“, rufe ich.
„Wo kommen Sie denn plötzlich her?“, fragt Kim.
Aber Herr Steinschweiger antwortet nicht. Der hat die Augen geschlossen und ist ganz still.
Das macht mir Angst.
Vielleicht hat er bei seinem Sturz ja doch was abbekommen?
Das Komische ist: Weit und breit gibt es kein Haus, von dem er hätte fallen können. Und auch keine hohen Bäume, Kräne oder Gerüste. Wir stehen mitten im Park auf einer großen Wiese, weil wir hier mit ihm zum Fußballspielen verabredet sind.
Herr Steinschweiger war früher mal Profi. Er hat sogar in der Bundesliga gespielt und ganz viel Geld verdient.
Und dann alles wieder verloren.
Danach hat er umgeschult und leitet nun die Bücherei, in der ich mir immer meine Bücher ausleihe. Und Kim sich ihre Comics. Dort wäre ich jetzt auch viel lieber als hier im Park. Aber Herr Steinschweiger hat darauf bestanden, dass ich mehr an die frische Luft gehe. Deswegen hat er mich hierherbestellt.
Für Punkt 15:30 Uhr.
Jetzt ist es 15:31 Uhr und Herr Steinschweiger liegt immer noch mit geschlossenen Augen vor unseren Füßen.
„Vielleicht ist er aus einem Flugzeug gesprungen“, sagt Kim.
„Ohne Fallschirm?“, frage ich.
„Vielleicht hatte er keine Zeit, einen anzuziehen. Weil er pünktlich hier im Park sein wollte, um mit uns Fußball zu spielen. Könnte doch sein, oder?“
Ich glaube das nicht.
Aber eine bessere Erklärung habe ich auch nicht.
Genau in dem Moment schlägt Herr Steinschweiger seine Augen auf. Ganz langsam, so wie man ein neues Buch öffnet.
„Bookmän?! Comicgirl?! Seid ihr das?“, flüstert er.
„Nee, im Augenblick sind wir nur Matteo und Kim“, antwortet Kim.
„Wo ist DAS Buch?“, fragt Herr Steinschweiger leise. „Ist es in Sicherheit?“
„Wir haben es in der Bücherei gelassen“, sage ich.
„Ihr müsst es holen! Schnell! Bevor es die Schmökerianer kriegen“, fordert Herr Steinschweiger uns auf, dann verliert er das Bewusstsein.
Ich habe keine Ahnung, wer diese Schmökerianer sein sollen. Aber das mit DEM Buch, BOOKMÄN und COMICGIRL kann ich erklären. Vor gar nicht langer Zeit habe ich in Herrn Steinschweigers Bibliothek ein Buch entdeckt. Das war anders als andere Bücher und stand ganz weit oben in einem der Regale. Kim musste mir helfen, um da ranzukommen. Und als ich es dann in der Hand hielt, war ich zuerst enttäuscht. Weil es komplett leer ist. Bis auf eine Seite in der Mitte. Die ist aus Silberfolie, darin habe ich mich gespiegelt.
Und genau in dem Augenblick wurde ich – ZACK – zu BOOKMÄN, einem richtigen Superhelden, der fliegen kann und ein Buch nur anzuschauen braucht, um zu wissen, was da drinsteht.
Das ist es dann aber auch schon.
Nix mit superstark und so.
Kim wird beim Blick ins Buch zu COMICGIRL, weil sie lieber Comics liest als Bücher. Stärker wird sie auch nicht. Also nicht mehr als sonst. Kim ist eher groß und ich bin eher klein und da ist es ja logisch, dass sie auch ohne das Buch kräftiger ist als ich.
Trotzdem ist es uns gelungen, schon zwei richtige Superschurken zu besiegen:
Konfettimän hat nachts die Bücher in Herrn Steinschweigers Bibliothek gelocht und die Schnipsel dann als Konfetti verkauft. Und Betonwomän wollte die Bücherei abreißen, um da einen Supermarkt hinzubauen.
„Lauf und hol das Buch! Ich bleib so lange bei ihm.“ Kim hat sich über Herrn Steinschweiger gebeugt, um ihn besser verstehen zu können. Mit geschlossenen Augen flüstert er die ganze Zeit Sachen wie: „Achtung, Hintermann! Spiel doch endlich ab! Abseits! Das war doch kein Foul! Tor!“
So als wenn er von einem Fußballspiel träumen würde.
„Wieso ich? Wieso nicht du?“, frage ich.
„Weil ich es zuerst gesagt habe“, erwidert Kim und das ist ein ziemlich starkes Argument.
„Aber die Bücherei ist doch bestimmt zu“, erwidere ich. „Herr Steinschweiger ist ja hier und nicht dort.“
Ich bin nicht besonders scharf darauf, allein in die Bücherei zu gehen. Ich weiß zwar immer noch nicht, wer die Schmökerianer sind, vor denen Herr Steinschweiger uns gewarnt hat. Aber vielleicht suchen die da ja schon nach dem Buch.
„Hier, damit kommst du rein.“ Kim hat einen Schlüsselbund aus Herrn Steinschweigers Jackentasche gezogen und drückt ihn mir in die Hand. „Und jetzt mach endlich, bevor die Schmökerianer das Buch kriegen.“
„Wer sind die überhaupt?“
„Woher soll ich das denn wissen?“, erwidert Kim. „Aber falls du sie triffst, grüß sie von mir und sag ihnen, dass sie richtig Ärger kriegen, wenn dem Buch was geschieht.“
„Grüß sie doch selbst!“ Ich reiche ihr den Schlüssel zurück.
Aber Kim nimmt ihn nicht.
Natürlich nicht.
Kim hat immer eine große Klappe, viel mutiger als ich ist sie trotzdem nicht. Aber wenn es drauf ankommt, kann ich mich auf sie verlassen.
Hundertprozentig.
Nur jetzt grad nicht. Da will sie unbedingt bei Herrn Steinschweiger bleiben. Damit jemand da ist, wenn er wieder aufwacht.
Ich nehme den Schlüssel und laufe los.
Ein gutes Gefühl habe ich dabei nicht.
Ist aber auch kein Wunder.
Ohne das Buch bin ich nicht BOOKMÄN.
Da bin ich einfach nur Matteo.
Ein Junge, der gerne Bücher liest und kleiner ist als die Eckfahne auf dem Fußballplatz.
Als ich an der Bücherei ankomme, ist zu. Klar ist da zu. Herr Steinschweiger liegt ja immer noch auf dem Laubhaufen im Park. Ich muss ein paar Schlüssel ausprobieren, bevor ich einen finde, der passt. Dann bin ich auch schon drinnen und laufe schnell die Treppen zu den Kinderbüchern hoch. Kim und ich haben das Buch ganz oben auf einem Regal versteckt – da, wo es keiner sieht und niemand rankommt.
Mist!
Ich allein ja auch nicht, fällt mir gerade ein.
Aber bevor ich wieder in den Park zurücklaufen kann, höre ich ein leises Schluchzen. Es kommt von dem Regal, auf dem auch unser Buch liegt. Und das ist ziemlich unheimlich, weil die Bücherei ja eigentlich geschlossen ist und überhaupt niemand da sein dürfte.
Ob das die Schmökerianer sind?
Ich habe ja keine Ahnung, wie die aussehen. Ich weiß nicht mal, ob die überhaupt irgendwie aussehen.
Vielleicht sind die unsichtbar.
Oder winzig klein, so wie Bakterien.
Das wäre gut, dann hätte ich nicht so viel Angst vor denen.
Obwohl … Bakterien sind schließlich auch gefährlich. Die können sogar lebensgefährlich sein, obwohl man die gar nicht sehen kann.
„Hallo? Ist da wer?“, rufe ich leise.
Und um mir Mut zu machen, brülle ich laut hinterher: „Zickezacke! Zickezacke! Buch, Buch, Buch!“
Genau wie Herr Steinschweiger. Der schreit das auch immer durch die Bücherei. Obwohl man in einer Bibliothek eigentlich leise sein muss. Aber Herr Steinschweiger war halt mal Fußballer, der kann gar nicht anders. Der brüllt immer, wenn er nicht gerade bewusstlos auf einem Laubhaufen liegt.
„Schrei noch lauter, Matteo, damit auch alle wissen, dass du hier bist“, ertönt eine Stimme oben auf dem Regal.