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Wenn gestaltende Kräfte, mit welchem Hintergrund und mit welcher Absicht auch immer, auf eine Landschaft einwirken und sie strukturieren, so entsteht ein Gebilde aus Objekten und deren Beziehungen untereinander - Kurz: ein komplexes System von physikalischen Manifestationen und Relationen, ein geomantisches System eben. Mit dieser Abhandlung über die geomantischen Eigenarten des Ruhrgebietes soll, auf objektiver Grundlage, ein Beispiel für Geometrien in Landschaften aufgezeigt werden. Ausgehend vom Bottroper Stadtpark lässt sich zeigen, dass das ausgesuchte Gebiet ein komplexes geometrisches Muster als Grundlage seiner Ordnung besitzt und daher keinesfalls zufällig entstanden sein kann. Darüber hinaus stellt dieses Buch eine historische Reise, der etwas anderen Art, durch das Revier dar. Mit über 250 Fotografien von Gebäuden und Orten sowie 40 Karten werden etwa 50 historische Objekte im nordwestlichen Ruhrgebiet behandelt. Anhand von Vergleichen mit den Linien von Jens M. Möller lässt sich dann nachvollziehen, dass die alten regionalen Strukturen einfach die regionalen Spiegelungen übergeordneter geomantischer Netzwerke oder Gitter sind. Dieses Buch stellt somit einen Schlüssel zur Großgeomantie in Deutschland dar.
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Seitenzahl: 167
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Klaus Piontzik (*1954) ist Ingenieur der Elektrotechnik, Mathematiker und Autor. Er kann auf eine etwa 30-jährige Laufbahn als Projektingenieur im industriellen Bereich und als Entwickler von Mikroprozessor-Systemen zurückblicken.
Seit 1994 hat er sich immer stärker auf elektromagnetische Felder spezialisiert, besonders im Hinblick auf das Erdmagnetfeld und seine Bedeutung für die Erde und das Leben auf ihr.
Seit 2006 kamen noch die Tätigkeiten als Autor (Gitterstrukturen des Erdmagnetfeldes, Planetare Systeme der Erde 1+2, Geomantische Geometrie, Konvertierung DNA in Farben und Töne, Wahrscheinlichkeiten in der Galaxie für Leben, Intelligenz und Zivilisation, Alien-Hypothese, Paul Schultze-Naumburg und die Saalecker Werkstätten, Odysseus 2013) und als Webautor hinzu.
Ein Teil der Bücher ist auch im Internet zugänglich:
www.klaus-piontzik.de
www.pimath.de
www.die-alien-hypothese.de
www.wahrscheinlichkeiten-in-der-galaxie.com
www.odysseus2013.de
www.pimath.eu (Gitterstrukturen des Erdmagnetfeldes)
www.planetare-systeme.com
0 Historisches
0.1 Was ist Geomantie?
0.2 Historisches zur Geomantie
0.3 Geomantie in Deutschland
0.4 Schatten der Vergangenheit
0.5 Ein neuer Anfang
0.6 Mathematisches
0.7 Zu dieser Studie
0.8 Zur Landschaft
0.9 Zur Landschaftsstruktur
1 Zwei besondere Punkte in Bottrop
1.1 Der Ausgangspunkt im Bottroper Stadtpark
1.2 Die Achsen im Stadtpark
1.3 Objekte um und im Stadtpark Bottrop
1.3.1 Die Allee zwischen den Stadt-Teichen
1.3.2 Overbeckshof
1.3.3 Das Marienhospital
1.3.4 Das alte Heimatmuseum
1.3.5 Das Quadrat
1.4 Die Eigenschaften des geographischen Punktes
1.5 Der Gauß-Krüger-Punkt
1.6 Die Koordinaten-Strecke
1.7 Die 5-Eck-Konstruktion
1.7.1 Konstruktion 1
1.7.2 Konstruktion 2
2 Die Trappe-Linie
2.1 Geodätisches zur Koordinatenstrecke
2.2 Die Verlängerung der Koordinatenstrecke
2.3 Objekte auf der Verlängerung
2.3.1 Rathaus Bottrop
2.3.2 Hauptpost Bottrop
2.4 Der Geometer Trappe
2.5 Die Trappe-Linie
3 Die Grundlinie
3.1 Der Rathausturm in Bottrop
3.2 Über Bottrop hinaus
3.2.1 Der Hellweg
3.3 Das Münster in Essen
3.4 Vergleich mit den Linien von Jens Möller
3.5 Quadrierungsstrecke und Quadrierungslinie
3.6 Quadrierungslinie und Grundlinie
3.7 Objekte auf der Grundlinie/Quadrierungslinie
4 Teilungen auf der Grundlinie
4.1 Teilungen auf der Quadrierungsstrecke
4.2 Das Prinzip der ständigen Halbierung
4.3 Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal
4.4 Der alte Stadtgarten von Bottrop
4.5 Die drei Linien
4.6 Die Senkrechte zur Quadrierungsstrecke
5 Die Quadratur
5.1 Das Schnittdreieck Bottrop-Essen
5.2 Die Quadratur
5.3 Die drei Punkte des Quadraturdreiecks
5.4 Erweiterung der Quadratur
5.5 Die Quadratur im nordwestlichen Ruhrgebiet
5.6 Objekte auf den Quadraten der Konstruktion
5.6.1 Stift Rellinghausen
5.6.2 Stiftskirche Stoppenberg
5.6.3 St. Nikolaus Stoppenberg
5.6.4 Haus Vondern
5.6.5 Kloster Saarn
5.6.6 Die Zisterzienser
5.6.7 Kattenturm
5.6.8 Haus Schuir
5.6.9 Bismarckturm
5.7 Objekte auf den Kreisen der Konstruktion
5.7.1 Abtei Werden
5.7.2 Luciuskirche
5.7.3 Kommende Welheim
5.7.4 Isenburg alt
5.7.5 Isenburg neu
5.7.6 Villa Hügel
5.7.7 Villa Dickmann
5.8 Objekte auf/an/in der Nähe von Dreiecksseiten
5.8.1 Haus Baldeney
5.8.2 Schloss Oberhausen
5.9 Das Essener Münster und die Quadratur
5.9.1 Der Essener Dom als Vier-Elemente-Platz
5.9.2 Die Quadratur im Essener Dom
6 Die Grundgitter
6.1 Die Ableitung des Grundquadrates 1
6.2 Grundquadrate im Ruhrgebiet
6.3 Objekte am/auf der 1/1-Teilung des Quadrierungsgitter 1
6.3.1 Ehrenmal in Gladbeck Wittringen
6.3.2 Schloss Wittringen
6.3.3 Schloss Berge
6.3.4 Haus Strünkede
6.3.5 Rathäuser
6.4 Objekte am/auf der 1/2-Teilung des Quadrierungsgitter 1
6.4.1 ehemalige Kirche St. Clemens
6.4.2 Kastell Holten
6.4.3 Schloss Hardenberg
6.4.4 Haus Stein
6.5 Objekte am/auf der 1/4-Teilung des Quadrierungsgitter 1
6.5.1 Armeler Hof
6.5.2 Burg Altendorf
6.5.3 Burg Blankenstein
6.5.4 Haus Lüttinghof
6.6 Objekte am/auf der 1/8-Teilung des Quadrierungsgitter 1
6.6.1 Die Kaiserpfalz
6.6.2 Haus Scheppen
6.6.3 Schloss Lembeck
6.6.4 Haus Beck
6.7 Ruhr und Baldeneysee im Quadrierungsgitter 1
6.7.1 Die Ruhr
6.7.2 Der Baldeney-See
6.8 Die Grundgitter 1 und 2 im Ruhrgebiet
6.9 Geomantische Zuordnung
6.10 Betrachtung zu den Gittern
7 Erzeugte Gitter
7.1 Erzeugte Gitter - das 1:2 Gitter
7.2 Objekte im 1:2 Gitter
7.2.1 Haus Oefte
7.2.2 Schloss Borbeck
7.2.3 Schloss Linnep
7.2.4 Schloss Hugenpoet
7.2.5 Schloss Landsberg
7.3 Erzeugte Gitter - das 1:3 Gitter
7.4 Das Rechteck im 1:3 Gitter
7.4.1 Schloss Horst
7.4.2 Schloss Herten
7.5 1:2 und 1:3 Gitter und die Straßen im Ruhrgebiet
7.5.1 Der Hellweg
7.5.2 Weitere Straßen
7.5.3 Die A2 und A3
7.5.4 Der Emscherschnellweg
7.6 1:2 Gitter und die Linien von Möller
7.7 Drei-Kaiser-Dom-Linie und Siegfried-Linie
7.8 Historische Betrachtung
7.9 Das Externstein-System
8 Die Sechseck-Konstruktion
8.1 Die Ableitung der Sechseck-Konstruktion
8.2 Die Sechseck-Konstruktion um Essen
8.3 Das Essener Münster als Mittelpunkt
8.3.1 Das Südportal
8.4 Objekte auf der Sechseck-Konstruktion
8.4.1 Die Petri-Kirche in Mülheim
8.4.2 Die Cyriakus-Kirche in Bottrop
8.4.3 Ringwall Alteburg
8.4.4 Vryburg Grabenanlage
8.5 Die Verbindung nach Duisburg
9 Die Fünfeck-Konstruktion
9.1 Die Ableitung der Fünfeck-Konstruktion
9.2 Die Fünfeck-Konstruktion in Mülheim
9.3 Objekte auf der Fünfeck-Konstruktion
9.3.1 Schloss Broich
9.3.2 Schloss Styrum
9.3.3 Bad Raffelberg
9.3.4 Haus Hartenfels
10 Die RUHR – Konstruktion
10.1 Die Quadratur als Grundkonstruktion
10.2 Schritt 1: Das Quadrat aus dem Quadraturdreieck 1
10.3 Schritt 2: Die Konstruktion der 1:2 Geraden
10.4 Schritt 3: Die Sechseck-Konstruktion
10.5 Schritt 4: Die Ermittlung des Fünfeck-Mittelpunktes
10.6 Schritt 5: Das Fünfeck
10.7 Die Gesamtkonstruktion
10.8 Die Gesamtkonstruktion im Ruhrgebiet
11 Die Bilanz
11.1 Das Zufallsargument
11.2 Historische Betrachtung
11.3 Die geodätische Bilanz zur Ruhrkonstruktion
11.4 Die historische Bilanz zur Ruhrkonstruktion
Alter der Objekte
Koordinaten
Landschaftstempel Bottrop
Literaturverzeichnis
Bilderverzeichnis
Stichwortverzeichnis
Nach einer gängigen Interpretation soll sich der Begriff Geomantie auf eine arabische Form der Weissagung bezogen haben, die sich Ende des ersten Jahrtausends, von den moslemischen Ländern aus, nach Europa und nach Afrika hin verbreitete. Noch heute wird in vielen Lexika Geomantie als Wahrsagungsmethode z.B. aus Erdbeben oder ähnlichen Phänomenen erklärt. Im „Lexikon der Magischen Künste“ von H. Biedermann (1998) steht:
„Eine kulturhistorisch interessante Disziplin der Mantik, erwähnt u.a. in der ‚Occulta Philosophia’ des Agrippa von Nettersheim (II. Buch, Kap. 48). Es handelt sich um eine uralte, aber noch in neuerer Zeit geschätzte ‚Punktierkunst’, bei welcher der Wahrsager rasch und ungezielt 16 Reihen von Punkten in Wachs, Sand, Ton oder auf Papier macht, diese mit Hilfe eines aus 12 Feldern bestehenden Quadrates, des ‚geomantischen Spiegels’, geordnet und nach astrologischen Gesichtspunkten interpretiert werden (Parallelen in China, Westafrika, Vorderasien).“
Dass diese Beschreibung eine Verzerrung geomantischer Phänomene bedeutet, soll im Folgenden gezeigt werden.
Die asiatische, sprich chinesische Form der Geomantie wird als "Feng-Shui" bezeichnet, und lautet in der Übersetzung ganz einfach Wind und Wasser.
In der klassischen chinesischen Literatur findet man noch den Begriff "ti-li" was mit "Beschaffenheit der Landschaft" übersetzt wird und, in modernerer Ausdrucksweise, als Geographie bezeichnet werden könnte.
Wie Stephen Skinner in seinem Buch "Chinesische Geomantie" zeigt, existiert noch ein dritter Begriff, nämlich der des "kan-yü". Wörtlich übersetzt bedeutet dies "Wagen des Himmels und der Erde" und soll sich auf die runde Platte des Kompasses (Himmel) beziehen, der in die quadratische Erdplatte eingesetzt ist.
"kan-yü" war wahrscheinlich die ursprüngliche Bezeichnung für die Kompass-Schule und beinhaltete die alten Theorien der taoistischen Philosophie über die Wechselwirkungen zwischen Himmel und Erde.
Dagegen präsentiert "Feng-Shui" die Form-Schule, die sich mehr mit dem Zyklus der fünf Elemente und ihren Ausdrucksformen in Landschaft und Architektur beschäftigt.
Die chinesische Form der Geomantie lässt sich als Theorie und Praxis der Standortbestimmung in Harmonie mit den Elementen und dem Himmel interpretieren.
Der englische Missionar E.J. Eitel war der erste Europäer, der sich mit dieser chinesischen Variante der Geomantie beschäftigte. 1873 erschien sein Werk über Feng-Shui. Die Bezeichnung "Geomantie" wurde in seiner Zeit dann von anderen Schriftstellern aufgegriffen, um "Feng-Shui" zu übersetzen.
Der Begriff Geomantie, in seiner heute gebräuchlichen Form, wurde in den 1980. Jahren durch Nigel Pennick in England geprägt. In seinem Buch "Die alte Wissenschaft der Geomantie" interpretiert er diesen Begriff als "Gespür für die Erde".
In dem 1998 von Andreas Lentz veröffentlichtem Werk "Geomantie / Tiefenökologie" wird Geomantie als "Gewahrsein der Erde" beschrieben.
Für den modernen westlichen Menschen erscheint die von Nigel Pennick vorgenommene Klassifizierung der Geomantie als Wissenschaft etwas befremdlich. Was für sogenannte "Sensitive" selbstverständlich und plausibel sein mag, ist für viele Menschen eher ein rein subjektiver Vorgang.
In Anlehnung an die Bezeichnung Geomantie als „königliche Kunst“ könnte man Geomantie heute eher als Kunstform begreifen. Ein gutes Beispiel dazu geben die Projekte von Marco Pogačnik, dessen bekannteste Schöpfung das geomantische System in der Parkanlage des Schlosses von Kerpen Türnich ist. In seinem Buch "Die Erde heilen" ist dieses System ausführlich dargestellt.
Man sollte jedoch nicht vergessen, dass die traditionelle Wissenschaft viele Jahrhunderte lang eine ganzheitliche Sichtweise pflegte und sich daher auch keine Einzeldisziplinen im modernen Sinne ausbildeten, wie z.B. bei Astronomie und Astrologie, die damals eine Einheit bildeten. Dies geschah erst im Zuge der Aufklärung, also ab dem 17ten Jahrhundert.
Insbesondere die Herausbildung der sogenannten Naturwissenschaften gingen mit dem Wunsch nach "objektiven" Daten einher. Das kausal Beweisbare stellte die pure Erfahrung infrage. Diesem Differenzierungsprozess fielen auch die bis dato noch nicht beweisbaren esoterischen Elemente in der Wissenschaft zum Opfer. In Folge wurden diese Teile, wie Geomantie, einfach fallengelassen, jedenfalls von offizieller Seite aus.
Im Laufe der Zeit, durch Tradierung zum Allgemeingut geworden, sank die Geomantie eher auf das Niveau einer Glaubensfrage herab oder geriet ganz in Vergessenheit. Eine Ausnahme bildet hier Island. Es ist das einzige Land in Europa, in dem sich geomantische Praxis, seit uralten Zeiten, bis auf den heutigen Tag erhalten hat!
Offiziell scheint die Geomantie in Theorie und Praxis heute verschwunden zu sein. Das dieser Schein jedoch trügerisch ist, wird im Folgenden noch zu zeigen sein.
Das Wahrnehmen und die Beschreibung der Erde, in ihren Formen und Wesen, mitsamt der Beziehungen zwischen diesen Teilen, ist allerdings erst eine Hälfte der Geomantie. Die andere Hälfte besteht ja daraus, das Erspürte und Erkannte dann auch umzusetzen. Und zwar durch Formung und Erhaltung von Landschaftsstrukturen.
Durch die Untersuchungen von Alfred Watkins, Anfang des 20ten Jahrhunderts über die sogenannten "ley-lines" in England, wurde Geomantie dann wieder ein Gegenstand der Forschung.
Der Name Ley-Linien leitet sich ursprünglich von Aufreihungen englischer Ortschaften mit den Endungen -leigh bzw. -ley (altenglisch für „Lichtung, Rodung“) ab. Also von mehreren Orten die durch eine Linie verbunden werden konnten. Ihre Existenz wurde zum ersten Mal 1921 von dem Engländer Alfred Watkins formuliert.
1969 brachte der Schriftsteller John Michell (The View Over Atlantis) Leylinien mit spirituellen und mystischen Theorien in Verbindung, die zu einer neuen Interpretation der Linien führte.
In der heutigen Geomantie (siehe Marco Pogacnik – Die Erde heilen) versteht man unter Leylinien Linien mit einer bestimmten energetischen Charakteristik. Auf der Linie pulsiert die sogenannte Herzschlagkernschwingung und Energie wird teilweise spiralförmig (Yin-Wirbel) abgegeben.
Seit Alfred Watkins gibt es in den angelsächsischen Ländern eine durchgehende Forschungstätigkeit. Die auch, bis auf den heutigen Tag, durch Nigel Pennick, John Michell, Paul Devereux und andere fortgesetzt wird. Die Situation in Deutschland gestaltet sich dagegen deutlich komplizierter.
Anfang des 20ten Jahrhunderts bzw. schon im Kaiserreich bis ins dritte Reich hinein gab es ebenfalls eine ausgeprägte Forschung auf dem Gebiet der Geomantie in Deutschland.
In den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts existierten in Deutschland ebenfalls Untersuchungen geomantischer Art. Die Studien von Wilhelm Teudt, Hermann Wirth und Josef Heinsch kamen zu ähnlichen Ergebnissen wie Watkins, nämlich der Existenz großräumiger Landschaftsstrukturen in Europa.
Wilhelm Teudt und Josef Heinsch können als Begründer der deutschen Geomantie (damals Kultgeographie genannt) angesehen werden und haben damit die Geomantie in Deutschland in der Vergangenheit wesentlich beeinflusst.
Heinsch äußerte sogar „das die deutsche Landschaft in ihrer urtümlichen sakralen Raumordnung eine riesige, umfassend einheitliche Hieroglyphe darbietet“.
Von Josef Heinsch sind Dokumente übermittelt (Nigel Pennick „Hitlers Secret Sciences“), die belegen das er Studien zu Stonehenge in England und zu Ordy in der ehemaligen Tschechoslowakei machte.
J. Heinsch beschreibt 1937 in der “Ortung in kultgeometrischer Sinndeutung“ den sogenannten Gottesberg als Ausdruck bzw. Entsprechung des Weltenbaumes Yggdrasil. Die keltische Weltenesche war ein dreistämmiger oder dreiästiger Baum, der mit seinen Ästen den Himmel und mit seinen Wurzeln die Erde fest hält.
Josef Heinsch fand das "heilige Berge" den Beginn von Ley-Linien darstellten. Das ist dann später von Paul Devereux übernommen und nach England transportiert worden.
„Dementsprechend ist es auch ein natürlicher Ausdruck dieser kosmischsakralen Himmelsbildvorstellung, dass die als urtümliche Zentren für das kultische wie völkische Gemeinschaftsleben überall in Erscheinung tretenden Gottesberge sich regelmäßig in allen deutschen Gauen noch heute nachweisen lassen und dass sich überdies von ihnen ausgehend die umliegende Landschaft in ihren Grenzen mit allen irgendwie bedeutsamen Örtlichkeiten allenthalben nach den gleichen Maßeinheiten und Maßverhältnissen in den Richtungsbeziehungen einheitlich geortet zeigt.“
Von Josef Heinsch stammt das Werk „Vorzeitliche Raumordnung als Ausdruck magischer Weltschau“ (1937). Überliefert sind auch Beiträge in Zeitschriften und einzelne Schriftstücke. Josef Heinsch war ebenfalls zeitweise ins Ahnenerbe involviert.
Wilhelm Teudt kam zu der Erkenntnis, dass heilige Orte durch ein Netz gerader Linien miteinander verbunden sind. Sein Buch "Germanische Heiligtümer" (1926) besaß für die Nationalsozialisten quasi Kultstatus. Teudts grundlegende These zur germanischen Vorgeschichte besagt, dass die auf dem Gebiet des späteren Deutschlands lebenden Germanen bereits vor ihrer Berührung mit Römern und Westfranken eine eigene hochstehende Kultur gehabt hätten.
Wilhelm Teudt avancierte zeitweise zum Leiter von Heinrich Himmlers Ahnenerbe. Das deutsche Ahnenerbe beschäftigte sich mit allem was die germanischen Traditionen betraf. Dazu gehörten alte Lieder und Tänze, Folklore, Legenden, Runen, Symbolismus, rassische Studien, die Geomantie, Megalithen und ebenso das Paranormale.
Wie E. Carmin in seinem Buch "Das schwarze Reich" zeigt, hatten die inneren Zirkel des nationalsozialistischen Systems, allen voran Himmler, einen überaus okkulten, heute würde man sagen esoterischen, Hintergrund und Zweck. Wir müssen deshalb der Frage nachgehen: Welchen Bezug hatte das Interesse der Nationalsozialisten zur Geomantie?
Himmler avancierte Teudt zum Direktor eines Programms, das die Wiederbelebung der Externsteine als heiliges Monument anstrebte.
Teudt hatte von Himmler eine direkte Anweisung, die Externsteine als sakrales Monument des deutschen Geistes wieder zu beleben, wie es angeblich 1200 Jahre vorher gewesen sein soll.
Geplant war auch eine Replik der „Irminsul“ auf den Externsteinen zu platzieren. Die Irminsul war eine heilige Säule oder heiliger Baum der Sachsen. Die Replik der Irminsul sollte auf dem höchsten Punkt der Externsteine angebracht werden. Teudt war sogar der Ansicht, dass die originale Irminsul, also die von Karl dem Großen zerstörte, ehemals an den Externsteinen gestanden hat.
Die Externsteine bilden die Spitze eines sogenannten Quadraturdreiecks, welches als Externstein-Pyramide bezeichnet wird.
Die Externstein-Pyramide wurde 1976 von Walther Machalett publiziert und fand seine Fortsetzung in den Linien die Jens Möller, in seinem Buch "Geomantie in Mitteleuropa", veröffentlicht hat (1988/92).
Außerdem steht die Wewelsburg in direkter Beziehung zu den Externsteinen, was im dritten Reich von höchster Bedeutung war.
Laut dem Buch von Nigel Pennick „Hitlers Secret Sciences“ ging Himmler etwa 1934 davon aus, dass ein geomantisch zentraler Ort es ihm bzw. seinem schwarzen Orden ermöglichen würde, ganz Deutschland psychisch zu beeinflussen. Geomanten im Ahnenerbe wählten für diesen Ort eine alte Festung in Westfalen aus – die Wewelsburg.
Und das mag auch das geomantische Interesse Himmlers an der Wewelsburg erklären: Er erhoffte wohl über den Bezug zu den Externsteinen Einfluss auf das deutsche bzw. europäische Gittersystem zu erhalten. Das lässt sich als energetischer Angriff der Nazis auf die geomantischen Fundamente Europas werten.
Wie weitreichend die nationalsozialistischen geomantischen Pläne waren, zeigt E.R. Carmin in seinem Werk "Das schwarze Reich" im Kapitel "Die Planlandschaften der Zukunft". Schon um 1930 herum existierten umfassende Pläne der Landschaftsgestaltung innerhalb gewisser nationalsozialistischer Führungskreise. Carmin berichtet von einem Professor Grünberg, der in der Planungsstelle des Königsberger Gauleiters Koch tätig war. Dort steht wörtlich (Zitat Rauschnigg):
"Er hatte in seinem Institut Karten entwerfen lassen mit Verkehrslinien, Kraftfeldern, Kraftlinien, Autostraßen, Bahnlinien, Kanalprojekten. Genau geplante Wirtschaftslandschaften erstreckten sich über den ganzen Osten bis zum Schwarzen Meer, bis zum Kaukasus. Auf diesen Plänen waren bereits Deutschland und Westrußland eine riesige wirtschaftliche und verkehrspolitische Einheit.
Selbstverständlich nach Deutschland orientiert, von Deutschland geplant und geführt. Es gab in dieser Planwirtschaft kein Polen mehr, geschweige denn ein Litauen. Hier war das Verbindungsstück eines riesigen kontinentalen Raumes, der sich von Vlissingen bis Wladiwostok im Fernen Osten erstrecken sollte".
Diese Beispiele verdeutlichen, dass alle größeren architektonischen wie landschaftlichen Projektierungen der Nationalsozialisten stets auch geomantische Projekte gewesen sind, z.B. Hitlers Hauptquartier die "Wolfsschanze", das Ehrenmal in Wittringen oder die Alle zwischen den Bottroper Stadtteichen. Ebenso wie der Reichparteitag in Nürnberg und die Prachtalleen in Berlin.
Es sollte damit aber auch klar sein, dass die Nationalsozialisten lediglich versuchten auch dieses alte Wissen für ihre Zwecke zu benutzen. Die Konsequenz ist, dass (Gross)Geomantie in Deutschland keine nationalsozialistische Konzeption, sondern ein viel viel älterer Plan ist.
Durch die Beteiligung von Hermann Wirth, Wilhelm Teudt, Joseph Heinsch und anderer Geomanten am Ahnenerbe lässt sich auch erklären warum die Geomantie im Zuge der Entnazifizierung nach dem zweiten Weltkrieg, als nationalsozialistisches Gedankengut eingestuft wurde.
In England existiert eine durchgehende geomantische Forschung seit Alfred Watkins, die bis auf den heutigen Tag andauert. Die bekanntesten Geomanten sind Nigel Pennick, John Mitchell und Paul Devereux .
In Frankreich finden sich ebenso geomantisch orientierte Menschen wie Dennis Boudaille, Jean Circare, Guy-René Doumayrou, Xavier Guichard und Maurice Guinguand.
Anfang des 20ten Jahrhunderts bzw. schon im Kaiserreich bis ins dritte Reich hinein gab es auch eine ausgeprägte Forschung und Tätigkeit auf dem Gebiet der Geomantie in Deutschland.
Folgerichtig kam es in Deutschland nach dem zweiten Weltkrieg, im Zuge der Entnazifizierung, zu einem abrupten Ende jedweder Forschung im geomantischen Bereich.
So ist es verständlich, warum die Geomantie in Deutschland, als nationalsozialistisches Gedankengut gebrandmarkt und derart verschwiegen und tabuisiert wurde, dass sie für die folgenden Jahrzehnte fast vollkommen in Vergessenheit geriet, oder lediglich als Kuriosität bzw. Glaubenssache angesehen wurde. Beispielhaft sind hier die alten Leute, die noch mit Ruten oder Pendeln Wasseradern aufspüren konnten.
Erst die in den 90er Jahren des 20ten Jahrhunderts aufkommende New Age- und Esoterikwelle hat das Thema der Geomantie wieder nach Deutschland gespült und salonfähig gemacht.
Das Interesse der Nationalsozialisten hatte für die Geomantie noch weitere fatale Folgen. Um ihre Geheimnisse zu bewahren, vernichteten die Nationalsozialisten bei Kriegsende zahlreiche unersetzliche Dokumente.
Und nach dem Krieg beschlagnahmten sowohl Amerikanische als auch Britische Sondereinheiten (denen das Interesse der Reichsregierung durchaus bekannt war, da sie nach ähnlichen Kriterien arbeiteten), das übrig gebliebene Material und transportierten es ab.
Neben der Zerstörung vieler Archive durch die Bombardements in den Kriegsjahren ist dies der Hauptgrund, warum in Deutschland in vielen Städten keine oder nur lückenhafte Aufzeichnungen über architektonische und landschaftsstrukturierende Gebilde der letzten 100 Jahre vorhanden sind. Obwohl gerade in diesen Zeiten eine überaus rege Bautätigkeit stattgefunden hat.
Lediglich aus den verbleibenden Resten und Forschungen nach dem Krieg lässt sich einiges rekonstruieren. Außerdem existieren noch angelsächsische Veröffentlichungen zu dem Thema, z.B. „Hitlers Secret Sciences“ von Nigel Pennick.
Der größte Teil der alten geomantischen Unterlagen dürfte aber heute in England zu finden sein.
Von esoterischen (ganzheitlichen) Standpunkten aus betrachtet, bilden lebende Wesen und ihre Umwelt eine Einheit. Daher kann Formung der Landschaft auch immer als Formung der darin lebenden Wesen verstanden werden.
Esoterisch gesehen, erzeugen raumgreifende Landschaftsstrukturen, (mit den hinreichenden Energiequellen versehen) durchsetzt mit architektonischen Konstruktionen, die nach bestimmten Mustern geordnet sind (um die Energien zu leiten), auch Wirkungen auf die darin lebenden Wesen, gleich welcher Art.
Nach Jens M. Möller ist „Geomantie die alte Kunst, Energiezentren auf der Erdoberfläche auszumachen und durch künstliche Veränderung der Landschaft, durch den Bau von Heiligtümern und Konstruktionen, zu verstärken oder zu verändern. Mit Hilfe der Geomantie sollten die künstlich von Menschen geschaffenen Siedlungen in Einklang mit den Energieströmen der Erde und des Kosmos gebracht werden.“
So verstanden wird Geomantie ein Instrument, das (aus einer bestimmten Sicht) die Macht besitzt, Kulturen zu schaffen und zu formen