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Herzen brechen nicht laut. Es gibt keinen Knall, keinen Überschallschlag. Es ist, wenn überhaupt, ein ganz leises knacken. Und dennoch ist es vernichtend. Bei dem Versuch meins zusammenzufügen ist dieses Buch entstanden. Es ist der Klebstoff, der mein Herz zusammenhält und vielleicht kann es ein Pflaster für deines sein.
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Seitenzahl: 133
Veröffentlichungsjahr: 2022
Für mich.
Irina Riederle
Brimborium
…oder was das Herz nicht erträgt
© 2021 Irina Riederle
ISBN Softcover: 978-3-347-45910-6
ISBN Hardcover: 978-3-347-45911-3
ISBN E-Book: 978-3-347-45912-0
Druck und Distribution im Auftrag der Autorin: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne seine Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.
Inhalt
PROLOG
DAS LEBEN IST SCHÖN.
DER ROSA ELEFANT UND DIE BLAUE ELISE
POST FÜR DICH
DENKMAL
FALLING SLOWLY
SCHMETTERLINGE
STOPPSCHILD
MIT DEM EDDING IM
GESICHT
TINDERAMADRAMA
WER WEISS DAS SCHON
UNWAHRHEIT
DER SOMMERJUNGE UND DAS WINTERMÄDCHEN
ΕΙΡΉΝΗ
ICH
WANKELMUT
DIE TAGE DANACH
WUNDEN
KUMMERNUMMER
QUE SERA
DAZWISCHEN
MARLBOROMELODIE
WEISSHEITEN
AMARE
ALLEIN, ALLEIN
RUTH UND RENATE
TROGLOYT
FRIENDZONE
ER NICHT.
SIDEREUM CAELUM
THAT’S WHAT THEY SAID.
BLICKRICHTUNG
MENAGE A TROIS
GLEICHGÜLTIGKEIT
DRANGSAL
NIE GENUG
0,002
SAHARA
KASTANIEN
ZIELLOS
PSYCHOLOGIE
DIE REISE ZUM MITTELPUNKT DER WERTE
KREISVERKEHR
FAULER ZAUBER
VERSPROCHEN
SCHLUSSVERKAUF
BRIMBORIUM
FEHLER
HALLELUJA
ENDSTATION
REICHTS DIR ENDLICH?
UND
WANDERSMANN
GLAUBENSBEKENNTNIS
INDIANA JONES
ABBRUCHARBEITEN
FÜR IMMER
TROTZDEM
URKNALL
FRAGMENTDEPONIE
TRÜMMERPRINZESSIN
GEFANGEN
DAUERLAUF
VERGISSMEINNICHT
EPILOG
DANKSAGUNG
„Sorry, please excuse me for my mess, my heart's been pouring through my chest.“
BoyWithUke / Two Moons
PROLOG
Es ist ein regnerischer Donnerstag im Oktober. Ich stehe an einer Bushaltestelle, der Wind peitscht mir ins Gesicht und mein Pullover klebt nass an meiner Brust. Ich friere. Meine Finger krampfen und klammern sich um ein durchweichtes, braunes Notizbuch. Vor einer Stunde erst saß ich noch auf einer ähnlich braunen Ledercouch. Sie ist an einer Stelle schon komplett durchgesessen und man sinkt jedes Mal noch ein Stückchen tiefer in das Polster ein. Besagte Couch steht bei meinem Psychologen und hat in ihrem Dienstleben bestimmt mehr Ärsche gesehen als eine Autobahntoilette. Meinen hat sie jetzt ganz schön lange nicht mehr gesehen. Ich war zuletzt vor über einem Jahr dort. Die Rückkehr hat sich wie ein Homecoming angefühlt. Als hätte ich ein Auslandssemester in Kanada verbracht und wäre jetzt endlich nach Hause gekommen. Während mein Körper auf dieser Couch versank, brach meine Seele aus mir heraus und breitete sich heulend in dem stickigen Raum aus. Am Ende verließ ich die Praxis um ein bis zwei Liter Tränenflüssigkeit ärmer aber um eben jenes, braune Notizbuch reicher.
Eine Feststellung: es gibt unendlich viele schlimme Dinge auf dieser Welt. Schmerz liegt aber nie im Auge des Betrachters, sondern immer im Herzen dessen, der ihn gerade ertragen muss. Mein Schmerz wiegt schwer. Er lässt mich weder schlafen noch essen. Ich möchte andauernd weinen und schreien und meine Faust gegen irgendwelche Wände rammen. Ich möchte ertrinken und nie wieder etwas fühlen. Das soll einfach alles aufhören. Weil es das von selber aber nicht wird, hat mein Hintern erneute Bekanntschaft mit der alten, abgesessenen Ledercouch geschlossen. Und jetzt stehe ich hier einsam und verloren. Mit diesem Notizbuch in der Hand an einer Haltestelle und warte auf einen Bus, in den ich nie einsteigen werde. Ich soll aufschreiben, was mich nachts wachhält. Soll in Wörtern beschreiben, was mein Herz nicht ertragen kann. Soll formulieren, wie es sich anfühlt, wenn man langsam den Verstand über einen anderen Menschen verliert und so der Lösung ein Stückchen näherkommen. Mir wieder näherkommen.
Es ist ein kalter Freitag im Januar. Ich bin auf einer Eisplatte ausgerutscht als ich meiner Freundin eine Nachricht auf ihrer Windschutzscheibe hinterlassen wollte. Wie aus dem Nichts warst du da. Hast mich taumeln und fallen sehen aber mir nicht geholfen. Mich nicht aufgefangen. Stunden später werde ich darüber im braunen Notizheft schreiben: An deiner Gleichgültigkeit werde ich irgendwann ersticken. Daran oder an dieser Liebe, die ich nach all der Zeit immer noch für dich empfinde. Aber eins ist klar, an dir werde ich ganz sicher zu Grunde gehen.
In den vergangenen Monaten habe ich mir das Gehirn zermalmt und meine Seele zwischen dünnen Seiten aus recyceltem Papier zerrieben. Mein Herz hat auf schwarze Tinte geblutet und meine Finger sind Wund von all den Zeilen, die ich halb an dich und halb an mich selbst gerichtet habe. Immer heimlich. Immer leise. Weil wir das ja so tun, wir leiden allein. Wer seinen wunden Punkt zeigt, riskiert, dass andere ihre Finger tief hineinbohren. Also schweigen wir. Tun alle so, als wäre das Leben eine bunte Tüte Gummibärchen, natürlich ohne Lakritze.
Es ist ein warmer Mittwoch im Mai. Ich sitze im Garten, trinke Weißwein und neben mir schnarcht das Hundekind zufrieden. Ich fasse einen Entschluss. Es wird Zeit, der Welt zu zeigen, wie weh das immer noch tut und wie wenig ich es schaffe vorwärts zu kommen. Das kleine, braune Notizbuch ist fast voll und gefüllt mit meinen Gefühlen. Ich glaube zu wissen, dass ich nicht der einzige Mensch bin, der taumelt und fällt. Der stolpert und verzweifelt. Ich bin mir sogar sicher, dass sich so schon andere gefühlt haben müssen und in Zukunft bestimmt auch noch so fühlen werden. Ich breche mein Schweigen und richte mein Wort direkt an dich, der du diese Zeilen liest: Du bist nicht allein. Egal wie schlimm und schrecklich dein Leben gerade zu dir ist. Wie ungerecht und unberechenbar. Ob du einen Anteil an deiner Situation zu tragen hast oder da vollkommen unschuldig hineingeraten bist. Ob du es am Ende schaffst oder nicht. Du bist nicht allein.
Vor dir sind schon so viele gefallen und gescheitert. Tatsächlich tun wir das alle. Niemand von uns kommt durch dieses Leben ohne blaue Flecken und Narben. Manche von uns kaschieren sie nur besser als die anderen und ich habe mich nun einmal dazu entschieden, sie offen vor mir her zu tragen. Sie aufzuschreiben und dir zu zeigen. Vielleicht fühlst du dich danach ein bisschen besser und ich mich nicht mehr ganz so schlecht. Wenn alles gut geht, lernen wir beide damit zu leben, zu lieben und wieder zu lachen. Denn es ist scheiß egal, ob du nachts sofort den Weg nach Hause findest, es zählt einzig und allein, dass du mutig genug bist weiter in die Dunkelheit zu gehen. Nur so kannst du am Ende dort ankommen, wo du hingehörst. Das braune Notizbuch war lange Zeit meine Taschenlampe und ich hoffe, dass dieses Buch auch ein Licht für dich sein kann.
DAS LEBEN IST SCHÖN.
Ich stehe auf der Terrasse und trinke meinen ersten Kaffee. Die Sonne scheint mir ins Gesicht. VERMISSEN. Ich bin das erste Mal dieses Jahr mit dem Board auf dem Wasser. Zwei Stunden lang drehe ich meine Runden auf dem See und betrachte die Fische unter mir. VERMISSEN. Ich habe Spinatbandnudeln mit Tomatengremolata gemacht, dazu gibt es Rinderfilet mit Parmesankruste, ein Glas Wein zu viel und laute Musik. VERMISSEN. Die Kinder liegen schlafend neben mir und sehen unfassbar friedlich aus. Ich bin müde und geschafft aber glücklich. VERMISSEN.
Ich habe mir ein Bett in den Garten gebaut, mit richtiger Matratze, und die erste Nacht draußen ist herrlich. Der Himmel ist sternenklar und da zieht eine Sternschnuppe an mir vorbei. VERMISSEN. Ich habe einen richtigen Lauf bei der Arbeit, alles was ich mir vorgenommen habe funktioniert und ich bekomme dafür viel Anerkennung. VERMISSEN. Der erste Urlaubstag wird traditionell mit Buttertoast zelebriert, ein Buch in der Badewanne am Freitag ist Balsam für die Seele und in Mamapapas Armen ist die Welt in Ordnung. VERMISSEN. Ich sitze abends auf dem Sofa und schreibe, trinke süßen Weißwein und im Hintergrund läuft eine Schallplatte von Reinhard Mey. VERMISSEN.
Das Leben ist schön. Das war es vorher schon und ich lebe für diese kleinen Momente. Die, wenn der Himmel in allen Farben des Regenbogens glänzt oder der Regen sanft gegen meine Scheiben prasselt. Wenn der Bäcker ums Eck endlich wieder Windbeutel hat oder ich das erste Eis des Jahres mit den liebsten Räubern esse. Wenn nach einem langen Winter die grüne Jacke wieder aus dem Schrank darf und die Monstera mich nach einem anstrengenden Arbeitstag mit einem neuen Blatt begrüßt. Wenn Mama und Papa zum Abendessen vorbeikommen oder ich bei meiner besten Freundin auf dem Sofa einschlafe.
Ich habe außerdem schon immer ganz bewusst diese kleinen Dinge gesucht. Das eine vierblättrige Kleeblatt oder die Wolke, die aussieht wie ein Dinosaurier. Die einzige Gitterkartoffel in der Tüte Pommes oder die Libelle, die unten am Fluss auf meinem Arm landet. Der Geruch von Gras nach einem Sommerregen oder das Gefühl von Buchseiten zwischen meinen Fingerspitzen. Das macht mich glücklich. Ehrlich und ganz tief glücklich. Ich habe noch nie mehr gebraucht. Und das Leben ist schön, ja. Es ist so verflucht schön. Aber seit ich dich kenne, ist da dieses vermaledeite VERMISSEN. An jedem Tag und in jeder Nacht vermisse ich dich. In absolut jedem dieser schönen Momente. Mit einem stechenden Schmerz in meinem Herzen. Weil ich das gerne mit dir geteilt hätte. Dieses Glück. Mein Glück. Das nie von dir abhängig war, aber exponentiell größer wird, wenn man jemanden hat mit dem man es teilen kann. Wenn ich das mit dir hätte teilen können.
So bleibt mir am Ende zwar ein verflucht schönes Leben aber eben auch ein unendliches VERMISSEN.
DER ROSA ELEFANT UND DIE BLAUE ELISE
Als ich über dich und mich nachgedacht habe (ich denke pausenlos über dich und mich nach), ist mir der rosa Elefant wieder eingefallen. Der, der da zwischen uns im Raum stand und dem wir keinen Namen geben wollten (oder besser nicht hätten sollen). Und während ich also über diesen Elefanten nachdachte, kam mir die blaue Elise in den Sinn. Du weißt schon, dieser leicht depressiv anmutende Ameisenbär von früher. Die immer dieser einen Ameise hinterherjagte wie der Coyote dem Roadrunner. Ich habe dir schon vom rosa Elefanten erzählt als du noch da warst (ich habe versucht ihn dir zu zeigen) und dann nochmal als du es nicht mehr warst (auf der Schreibmaschine habe ich‘s dir getippt) und jetzt habe ich das Gefühl, dass ich es noch einmal tun muss. Weil die Geschichte vom rosa Elefanten noch nicht zu Ende ist, auch wenn wir es sind.
Nachdem wir ihm nämlich keine Heimat schenken konnten oder vielmehr wollten, stand er wieder da. Ganz allein. Auf der Straße vor meinem Haus und wusste weder aus noch ein. Er wusste nicht wohin und er verstand auch nicht, warum er nicht mehr Zuhause sein kann. Egal an welchem Ort. Da war Leere in ihm. Nein, noch viel schlimmer. Da war das Gefühl von verloren sein, von nachts vom Weg abkommen und in eisiger Kälte immer im Kreis laufen, bis sich am Ende alles um die eigene Achse dreht. Also blieb er stehen. Eine unendlich lange Zeit. Er hat sich geweigert fort zu gehen. Zu akzeptieren. Sich aufzumachen und was Neues zu riskieren. Er ist einfach da stehen geblieben wo er war. Wo Zuhause war. Irgendwann einmal. Er stand da so lange. So stur. Bis er begann sich in seine Einzelteile aufzulösen. Er drohte gänzlich zu verschwinden und seine Existenz zu vergeuden. Weil er an etwas festhielt, das es nicht gibt. Vielleicht auch nie gab. Und er erkannte nicht, dass in absolut jedem Ende auch ein Neubeginn steckt, wenn man nur ein bisschen mutig ist. Und dann entdeckte er sie, die blaue Elise. Er weiß nicht wie lange sie da schon in seiner Straße stand. Oder woher sie kam. Aber da war sie. Und manche Dinge müssen wir gar nicht erklären, verstehen oder begreifen können. Im Endeffekt nimmt uns das nur viel zu oft den Zauber weg. Irgendwann trafen sich dann aber ihre Blicke. Die von der blauen Elise und dem rosa Elefanten.
„Wo kommst du her?“ rief er ihr über den Lärm der vorbeifahrenden Autos hinweg zu.
„Unwichtig!“, schallte es von der anderen Seite zu ihm zurück.
„Und wie lange stehst du da schon?“
„Eine Weile.“
„Und was machst du hier?“
„Das weiß ich noch nicht. Und du?“
„Ich habe mich verloren und hoffe mich hier wieder zu finden.“
„Das wird nicht funktionieren.“
„Warum?“
„Weil man sich nie dort findet wo man sich verloren hat. Das funktioniert vielleicht mit einer Geldbörse oder einer Brille, aber nicht mit einer Seele.“
„Und was soll ich deiner Meinung nach stattdessen tun?“
„Es nochmal versuchen.“
„Was denn genau?“
„Na das finden.“
„Ich weiß ja aber gar nicht wo ich anfangen soll, wenn ich ehrlich bin.“
„Fürs Erste vielleicht da drüben.“ Die blaue Elise deutete auf eine Wegkreuzung.
„Und welche Richtung soll ich nehmen?“
„Ganz egal.“
„Aber was, wenn ich mich für den falschen Weg entscheide?“
„Dann versuchst du eben den anderen.“
„Und wenn der wieder falsch ist, was dann?“
„Dann suchst du dir nochmal einen ganz neuen Weg.“
„Und wenn ich mich verletzte, auf einem der falschen Wege?“
Die blaue Elise musste derb lachen und zeigte dem rosa Elefanten all ihre Narben.
„Guck mal, die hier (sie zeigte auf eine große, ausgefranste am Bauch), die habe ich von einem Staubsauger, den ich inhaliert habe und den man mir rausschneiden musste, als ich versucht habe diese dämliche Ameise zu fangen. Und hier oben auf meinem Kopf, da wachsen schon gar keine Haare mehr, weil mir unendlich viele Male etwas drauf gefallen ist (Bowlingkugeln, ein Toaster, zwei Waschmaschinen und ein Kleinwagen) und ich fürchte mein Gehirn sitzt auch ein bisschen locker mittlerweile. Ich könnte dir noch stundenlang meine Narben zeigen und die Geschichten erzählen, die dazu geführt haben. Aber am Ende sind es alles nur Zeichen davon, dass ich‘s immer wieder versucht und niemals nie nicht aufgegeben habe.“
„Willst du mir jetzt ernsthaft sagen, dass man sich zwingend verletzen muss?“
„Naja ob du unbedingt musst weiß ich nicht, aber manchmal lässt es sich eben nicht verhindern. Nur aufgeben darfst du deswegen halt noch lange nicht. In jedem Scheitern liegt die Chance für etwas neues Großes. Manchmal hast du die zündende Idee auch erst nachdem die letzte arg in die Hose ging und dein Ziel findest du oft nur wenn du dich vorher ordentlich verlaufen hast. Apropos verlaufen, ich sollte dann auch mal wieder los. Tschüss!“
„Hey, warte mal ich muss da noch was ganz Wichtiges wissen bevor du gehst…“
„Was denn?“
„Wird mein Herz wieder ganz?“
Die blaue Elise lächelte nur, drehte sich endlich um und verschwand im Sonnenuntergang. Der rosa Elefant sah ihr noch eine Weile lang nach und machte sich dann auch auf den Weg. Als er sich sicher war, seinen eigenen gefunden zu haben, blickte er noch einmal zurück auf all das, was er jetzt hinter sich lassen würde und marschierte dann mutig Richtung Horizont.
Wenn es nicht wieder ganz wird, dann wird es vielleicht ein Rechteck. Oder ein Kreis. Aber egal was es wird, ich werde es immer wieder riskieren und nicht mehr aufgeben. Für mein ganz eigenes, großes Glück am Ende des Weges.
POST FÜR DICH
Eines vorab: ich schreibe dir diesen Brief nicht für dich. Also schon für dich aber eben nicht nur. Ich schreibe diesen Brief vor allem für mich, weil ich ihn eigentlich gerne von dir bekommen hätte.
I
Es tut mir leid.
II
Es tut mir überhaupt nicht leid. Ich sehe nicht ein warum es mir leidtun sollte. Mein Opa hat mir einmal gesagt, dass man sich für die Wahrheit nicht zu entschuldigen braucht und Toten widerspricht man bekanntlich nicht. Also scheiß auf die Entschuldigung. Ich liebe dich. Ich liebe dich und dafür werde ich mich nicht mehr schämen. Ich werde mich nicht mehr in der Dunkelheit verstecken, damit du mich weiter ignorieren kannst. Ich werde nicht stumm weiter so tun, als hätte es da keinen Funkenschlag zwischen uns gegeben.
III
Ich möchte deine Entscheidung gerne akzeptieren und erwachsen damit umgehen auch wenn es mich buchstäblich zerreißt. Ich würde dir gerne ein letztes „Mach‘s gut“ zurufen indem unendliche Hoffnungslosigkeit mitschwingt und dann doch auf diesen Abschied verzichten.
DENKMAL
Es hat mit einem faszinierenden Gespräch und mit einem tiefen Blick in deine Augen begonnen, geendet hat es in Liebe. Mit dir zusammen konnte ich dann endlich von einer Zukunft träumen, die ich mir alleine immer verwehrt habe. Das kleine Glück von uns beiden haben wir aufsummiert zum großen Ganzen am Ende.