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Dieses E-Book entspricht 200 Taschenbuchseiten ... Für Silvie avanciert der einfache Autowasch-Nebenjob zur Kunst des sexy Carwash. Das lockt natürlich nicht nur Voyeure an. Mit der Zeit gesellen sich allerdings noch mehr heiße Dienstleistungen dazu: So schlüpft Silvie z.B. in die Rolle des sexy Hausmädchens und rasiert ausgefallene Muster in Schambehaarungen. Der Höhepunkt wird ein Skatabend, an dem sie eine besondere Form des Grand Ouvert erlebt. Wird Silvie bei so viel knisternder Spannung und der vielen Versuchungen ihrem Freund Joe treu bleiben können oder endet alles in einem Fiasko? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 289
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Impressum:
Carwash – sind wir nicht alle ein bisschen Voyeur? | Erotischer Roman
von Carrie Fox
1964 in Dinslaken geboren, verbrachte Carrie Fox ihre Jugend in Duisburg, wo sie auch heute wieder lebt. Ihr beruflicher Lebenslauf führte sie über eine handwerkliche Ausbildung zur Verkaufsberaterin in einem Baumarkt.Außer einer Eins in Deutsch und Kunst zeichnete sich nie ab, dass sie ihren privaten Ausgleich einmal im Schreiben finden würde. Nachdem sie über 50 wissenschaftliche Artikel für eine historische Fachzeitschrift verfasst hatte, veröffentlichte sie 2021 ein Sachbuch zur Geschichte. Seit 2010 widmet sich Carrie dem Schreiben erotischer Romane und liefert jedes Jahr ein neues Buch.
Lektorat: Sandra Walter
Originalausgabe
© 2019 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Petrenko Andriy @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783964771384
www.blue-panther-books.de
Die Verführung
Joe fixierte die gläserne Drehtür. Er saß an der Bar und hatte sich gerade seinen Lieblingsdrink bestellt, als sich die Tür mit leichtem Schwung öffnete und den Blick auf einen neuen Gast freigab. Eine Frau. Eine schöne Frau! Als sie an ihm vorüberging, fiel ihm ihr hauchzarter, süßlich frischer Duft auf, der sie umgab. Ihre Bewegungen waren geschmeidig und elegant. Als sie an ihm vorbeizog, wandte er seinen Kopf, drehte sich herum, sah in ihre Richtung und beobachtete, wie sie sich grazil bewegend an einen der Tische setzte.
Was für eine göttliche Erscheinung! Er zögerte zunächst, seinem Drang nachzugeben, sich ihr zu nähern. So eine Schönheit war sicher schon vergeben. Zumindest in festen Händen. Vielleicht war sie hier verabredet. Oder nicht? Er sah sich um. Kein anderer männlicher Gast war zu entdecken. Schließlich erhob er sich, um zu ihr zu gehen. Sein Glas nahm er mit. Auf dem Weg dorthin musterte er sie. Leicht gewelltes, langes, blondes Haar floss über ihre Schultern. Sie hatte ihn bemerkt und sah ihn an. Ein betörendes Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie trug ein weißes T-Shirt mit einem Ausschnitt, der erahnen ließ, welche Pracht darunter versteckt sein musste. Joe schätzte die Frau auf ungefähr fünfundzwanzig. Sie war also ungefähr in seinem Alter. Er war begeistert und hatte nur noch einen Gedanken. Er musste diese Frau näher kennenlernen.
»Darf ich mich zu dir setzen?«, fragte er und umfasste bereits die Rückenlehne des Stuhls.
»Natürlich, setz dich. Hier ist ja nichts reserviert.« Diese weiche Stimme, diese Worte, die so sanft über ihre Lippen kamen. Wie aufregend sie seine innersten Gefühle aufmischten. Ohne sie aus den Augen zu lassen, nahm er ihr gegenüber Platz.
»Das ist ein guter Platz hier am großen Fenster. Man kann alles überblicken. Kommst du öfter hierher?«, fragte er sie und lehnte einen Arm leger auf die Tischkante.
»Jeden Dienstag nach dem Sport«, antwortete sie. »Und du?«
»Ich bin zufällig hier. Eher geschäftlich, aber ich denke, dass ich von jetzt an gerne jeden Dienstag hier sein werde.« Er lächelte sie an und bemühte sich, einen vielversprechenden Blick aufzusetzen. Wie hinreißend ihr Schmunzeln als Antwort auf sein Lächeln war. Kleine Grübchen bildeten sich nahe ihres hübschen Mundes, wenn sie sprach. Ihre Stimme war jugendlich leicht und sorglos. Was sie wohl beruflich tat? So wie sie aussah, war sie sicher eine Tänzerin oder in der Filmbranche tätig. Es interessierte ihn, ob sie verheiratet war und welche Hobbys sie hatte. Ob er sie gleich fragen sollte? Oder würde sie es gar als aufdringlich empfinden, so schnell nach ihren persönlichen Dingen zu fragen? Vielleicht wäre es besser, zunächst über das schöne Wetter zu reden und fadenscheinig darauf zuzusteuern, was er wirklich von ihr wollte. Die Frau sah aus, als wollte sie erobert werden und er müsste sich dazu eine Strategie ausdenken. Es wäre eine große Herausforderung. Er konnte seine Augen nicht von ihr lassen und sah sie bewundernd an.
»Ich heiße übrigens Joe«, sagte er und reichte ihr seine Hand.
»Ich bin Silvie.« Sie erwiderte den Gruß. Was für weiche, gepflegte Hände sie hatte. Als er ihre Haut berührte, schoss ein verlangendes Gefühl durch seinen Körper. Sie hatte ihn schon jetzt verzaubert. Mit ihrem Lächeln, ihrer Stimme und der Art, wie sie sich gab. Silvie passte genau in seine Vorstellungen von einer guten Freundin an seiner Seite. Selten hatte er ein so stimmiges Gefühl, wenn er eine Frau kennengelernt hatte. Sie versprühte Lebensfreude, als wäre es ein Parfum, das er einatmete. Er konnte sich ihrem Liebreiz kaum entziehen.
»Wohin gehst du zum Sport und was machst du, wenn du da drin bist?«, fragte er interessiert.
»Dort drüben.« Sie zeigte mit dem Kopf deutend über die Straße, während sie an dem Strohhalm sog, der in ihrem Glas steckte. Joe erkannte durch die große Fensterscheibe des Cafés das Fitnessstudio. Es war mit seiner bunten Aufmachung nicht zu übersehen.
»Ich mache da Fitnesstraining. Ausdauersport, Bauchmuskeln, und so. Und du? Treibst du auch Sport?«, wollte sie wissen. Ihre großen Augen strahlten ihn verlockend an. Viel lieber würde er jetzt etwas anderes mit ihr treiben …
»Ich finde selten Zeit dazu. Mein Beruf hält mich ziemlich eingespannt.«
Neugierig sah sie ihn an. Wenn er in ihre blauen Augen sah, fühlte er sich beinahe hypnotisiert. Das Gefühl, ihr alles erzählen zu können, war schön und irgendwie vertraut, obwohl er sie noch gar nicht kannte.
»So? Was arbeitest du denn?«, wollte sie wissen.
»Was mit Autos. Ich verkaufe sie. Und du?«
»In meiner bisherigen Firma wurden Stellen abgebaut. Daher bin ich im Moment ohne Arbeit. Nach dem Sozialplan war ich bei den ersten mit dabei, die gehen mussten. Es ist eben schwierig, etwas Anständiges mit angemessenem Gehalt zu finden.«
Ohne Arbeit war sie. Sollte er ihr da vielleicht erzählen, dass er geschäftsführender Inhaber war, oder lieber so tun, als sei er ein normaler Angestellter? Vielleicht war es verkehrt und er würde wie ein Angeber erscheinen, wenn er ihr gleich sagte, was er tat. Also beließ er es dabei und sagte nichts mehr zu seiner Arbeit. Es gab noch genügend andere Themen, über die sie reden konnten.
Ihre Drinks standen nahe aneinander. Sehr praktisch, um in Körperkontakt zu kommen. Joe berührte vorsichtig Silvies linke Hand, die das Glas umfasste. Sie hatte sich einen Fruchtcocktail bestellt, der grünlich im hohen Glas schimmerte und sich mit der Sahne vermischte, als sie das Getränk mit dem Strohhalm in der rechten Hand umrührte. Auf seine Berührung hin, ließ sie ihre Hand sanft auf das Tischtuch gleiten, sodass er sie vorsichtig nehmen konnte. Anscheinend hatte sie nichts gegen diese erste zaghafte Berührung. Wie warm sich ihre Haut anfühlte. Die feingliedrigen Finger waren elegant und lagen in seiner Hand, als wären sie die Perle in einer Auster. Ihre blauen Augen strahlten eine Lebenslust aus, wie er es selten gesehen hatte. Ihm wurde heiß bei dem Gedanken, sie erobern zu können. Verträumt sah er sie an. Zu seiner Überraschung glitt ihr Fuß dezent unter dem Tisch zwischen seine Füße und verharrte dort. Ganz leicht, ohne aufdringlich zu sein. Als wenn es eine zufällige, unabsichtliche Berührung wäre, doch er wusste genau, dass sie es absichtlich tat. Sie warf ihm einen vielsagenden Blick zu, der ihn durchströmte wie eine heiße Flut. Ihre Lippen formten sich zu einem hinreißenden Lächeln und ihr gekonnter Augenaufschlag, während sie mit dem Strohhalm aus dem Glas trank, weckte die heimliche Gier in ihm. Wie gerne hätte er jetzt ihre Gedanken und Vorstellungen gesehen. Was wohl in ihrem hübschen Kopf vorging? Ob sie das Gleiche dachte wie er? An Verführung und schönen Sex? Er lehnte seinen Unterschenkel an ihren und spürte sofort die anziehende Wärme, die von ihren schlanken Beinen ausging.
»Hast du schon Feierabend?«, fragte sie ihn mit einem gewissen Unterton, der sehr verführerisch klang.
»Ja.« Er sah auf seine Armbanduhr. »Schließlich ist es schon nach achtzehn Uhr.«
»Das ist wohl dein Feierabenddrink? Oder suchst du etwas anderes?« Ihr bezirzender Gesichtsausdruck zeugte davon, dass auch sie auf der Suche war.
»Vielleicht suchen wir beide das Gleiche.« Er zwinkerte ihr zu. Ihr erneutes, smartes Lächeln bestätigte seine Vermutung. Konnte ein Gesichtsausdruck jemals deutlicher sein als dieser? Sie nickte bedächtig und ließ ihn dabei nicht aus den Augen.
»Bist du immer so abenteuerlustig?« Sie hob prüfend ihre Augenbrauen, als zweifelte sie noch.
»Nicht immer, aber ich glaube, mit dir könnte ich die größten Abenteuer meistern.« Diese Frau machte ihn an wie keine andere zuvor. Zum Glück wusste er, wie man sich benahm, obwohl sein Ziel schon jetzt klar war. Er zwinkerte ihr zu und grinste süffisant. Ob sie seine stille Aufforderung verstand?
Sie nickte und zeigte ihm erneut ihr betörendes Lächeln.
»Kommst du mit zu mir?«, wagte er, direkt zu fragen. Was würde sie wohl antworten?
»Weißt du, eigentlich gehe ich nicht so schnell mit einem Mann mit, aber du hast so etwas Besonderes an dir. Ich glaube, ich kann dir nicht widerstehen. Du wirkst so anständig. Das macht mich neugierig.«
»Mir geht es genauso. Ich kann auch nicht widerstehen und ich glaube, du wirst mir von jetzt an nicht aus dem Kopf gehen.«
Sie musterte ihn von Neuem. Bewundernd sah er sie an. Anscheinend wusste sie genau, was sie wollte und vielleicht wusste sie auch bereits, was er wollte. Wie passend. Nie hatte er mit irgendjemandem eine lebendigere Augensprache geführt. Dass sie so schnell auf seine Aufforderung eingegangen war, bestätigte nur seine Vermutung, dass er ihr genauso gefiel wie sie ihm. Was gab es also noch zu zögern? Er stand auf und zog sie liebevoll mit sich. Sie gingen gemeinsam zur Bar, er zahlte und dann verschwanden sie durch die Drehtür.
»Mein Auto steht gleich hier um die Ecke.«
Sie stiegen ein und es dauerte nicht lange, bis sie an seinem Haus angekommen waren. Joe besaß ein modernes Haus mit Vorgarten in einer Siedlung hinter dem Stadtkern. Es war ein Haus in bester Südhanglage. Hier war das Leben ruhig und beschaulich. Er wohnte gut abgeschirmt vom lauten Stadtleben. Es war der Hauptgrund, warum er dieses Haus gekauft hatte. Heute führte er Silvie in seine Gemächer. Ob sie die Richtige für ihn war? Sein Ziel war, eine Frau zu finden, die zu ihm passte. Er war nicht der Typ, der jede Woche eine andere vögelte. Seine Auswahl beruhte jedoch auf einem bestimmten Raster. Rein vom Äußeren her war er von Silvie sehr angetan. Wie würden ihre anderen Qualitäten sein? Er suchte eine Frau, mit der er sein Leben verbringen konnte, auch wenn er andere Vorstellungen darüber hatte als die meisten. Sie müsste seine Gedanken teilen und ihn verstehen, wenn er seine eigenartigen Absichten auszuleben versuchte. Ob sie ihn verstand? Ob er später jauchzend »Bingo« schreien könnte, wenn sie seine Wohnung wieder verließ? Er wünschte sich als Endergebnis nichts mehr als das.
Es lag schon einige Zeit zurück, dass er die letzte Frau in sein Zuhause geführt hatte. Nicht viele entsprachen seinem Suchbild. Die meisten hatten gar nicht die Attribute, nach denen er suchte. Er war ein routinierter Geschäftsmann, der knallhart mit seinen Kunden umgehen konnte, doch in seinem Privatleben war er Frauen gegenüber eher zurückhaltend. Außer heute. Da konnte er nicht widerstehen, sie zu sich mit nach Hause zu nehmen. Hoffentlich konnte er gut bei Silvie landen. Sie machte auf ihn den vollkommensten Eindruck, den er jemals an einer Frau erlebt hatte. Allein die stille Kommunikation im Café, als sie sich per Lächeln und Augensprache unterhielten und sich gegenseitig ihre Absichten gestanden, war eine Faszination, die sicher nicht zu übertreffen war. Er schloss die Haustür hinter ihr.
Dann ließ er sie vorausgehen und beobachtete, wie sie neugierig alles betrachtete. Die Räume waren geschmackvoll eingerichtet, mit einem modernen Charme, der ihr hoffentlich gefiel. Hier und da berührte sie einen Gegenstand, sah sich die Bilder an den Wänden an und blickte durch ein Fenster nach draußen.
»Schön hast du es hier«, sagte sie schließlich.
»Gefällt es dir?«, fragte er und schob hastig ein paar Zeitschriften vom Sofa, die er dort liegen lassen hatte. »Nimm doch Platz.«
Silvie ließ sich nieder und strich langsam gleitend mit der flachen Hand über den samtigen Bezug der Couch.
»Schön weich.« Sie hauchte es mehr, als sie es sagte. Wie intensiv und einfühlsam sie den weichen Stoff behandelte. Er wurde nervös. Merkte sie denn nicht, wie sie seine Gefühle hochpeitschte, wenn sie das tat? Er stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie seine Haut so sanft streicheln würde wie diesen Couchbezug. In seiner Hose regte sich etwas. Er drehte sich verschämt herum. Was sollte sie von ihm denken, wenn er jetzt schon einen Ständer bekam?
»Möchtest du etwas trinken?«, lenkte er ab.
»Ja, ein Wasser bitte.«
Als er wieder runtergekommen mit dem Glas in der Hand zu ihr kam, fragte sie ihn aus. Anscheinend war sie genauso neugierig auf ihn wie er auf sie.
»Wohnst du schon lange hier?«
»Seit ein paar Jahren. Und du? Wie wohnst du?« Er setzte sich bequem neben sie und stellte die Gläser auf der Marmorplatte des Tisches ab. Die Couch federte leicht, als er sich auf ihr niederließ.
»Ich lebe derzeit alleine in einer kleinen Einzimmerwohnung.« Sie nippte an ihrem Glas.
»Ist das nicht ein bisschen eng?«
»Ja, aber für mich alleine reicht es.«
»Was machst du so? Hast du Hobbys?« Er stellte sein Glas ab und setzte sich unmerklich näher an sie heran.
»Ich tanze gerne und gehe in dieses Fitnessstudio, du weißt schon. Und du? Hast du auch Hobbys?« Ihre süßen Grübchen strahlten ihm entgegen.
»Du wirst lachen, aber ich koche gerne. Darin bin ich gut, sagen meine Freunde. Vielleicht können wir zusammen einmal etwas Schönes kochen?«
»Oh ja, liebend gerne.« Sie ließ ihren Blick Richtung Küche schweifen und dann prüfend durch den ganzen Raum. Sie sah sich die Einrichtung von ihrem Platz aus an, als würde sie überprüfen, ob das gemachte Nest gut genug wäre. Joe stellte sich vor, wie es wäre, wenn sie immer um ihn herum wäre. Es würde ihn glücklich machen, diesen heißen Feger ständig in seiner Nähe zu wissen. Wenn sie ihren Kopf wandte, glitten ihre blonden Haare über ihre Schultern. Wenn sie ihn ansah, prickelte es in seinem Körper wie Schaumwein und wenn sie ging, schwang sie ihre Hüften aufregend und leicht. Ihre ganze Körpersprache war eine pure Aufforderung zum Sex. Wahnsinn, was für ein Weib! Diese Frau war zum Anbeißen schön und er wusste nicht, wo er sie zuerst anknabbern sollte. Und nun saßen sie nebeneinander. Er spürte ihre Körperwärme nah an seinem Oberschenkel. Seine Hand berührte wie von selbst ihre Hand. Er nahm sie auf und führte sie zu seinem Mund. Galant setzte er einen zarten Kuss darauf.
»Mein Gott, bist du schön. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich dachte, das gibt es nur auf Fotos, die per Photoshop bearbeitet sind.«
Silvie wandte wortlos ihren Kopf und sah ihm tief in die Augen. Sein Herz pochte und seine Hose beulte sich erneut aus. Ihr betörendes Lächeln haute ihn um. Er konnte sich an ihren Lippen nicht sattsehen. Es war ein zufriedenes und gleichzeitig unbekümmertes Lächeln, das sie ihm zeigte. Kleine Grübchen bildeten sich dabei. Sie verstand es, ihn damit zu verzaubern. Er erkundete blitzschnell ihren Körper. Sie hatte einen üppigen Busen und wundervolle, lange Beine. Was für eine Ausstrahlung sie besaß! Diese Frau war wie für ihn gemacht. Gut, dass er wusste, wie man sich benahm, sonst hätte er ihr auf der Stelle die Klamotten vom Leib gerissen. Sie war von der Körpergröße her für ihn passend, genügend selbstbewusst und anschmiegsam. Worauf wartete er eigentlich noch?
»Ich will dich, Silvie«, raunte er ihr zu, ohne den Blick von ihr zu lassen. Ihre Gesichter standen jetzt nah beieinander. Gleich würde der erste Kuss folgen, er spürte es und bemerkte, wie ihre Lippen leise bebten. Ob sie auch so aufgeregt war, wie er? Langsam, wie in Zeitlupe, nahm er sie in seinen Arm und kurz darauf fanden seine Lippen zu ihren. Die erste zarte Berührung ließ ihn ein wundersames Knistern erleben, das sogleich in seine Lenden schoss. Dann bewegten sich ihre Zungen. Zuerst zaghaft, dann umschlangen sie sich gegenseitig und endeten in einer wilden Knutscherei. Wie von selbst glitt seine Hand zwischen ihre Schenkel und er wunderte sich nicht, dass sie sie bereitwillig öffnete. Anscheinend wollte auch sie in diesem Moment nur eins. Heißen Sex.
***
Wie schnell so etwas passieren konnte. Eben noch war sie im Café und hatte einen Fruchtcocktail getrunken und knappe drei Stunden später befand sie sich in einem fremden Wohnzimmer. Sie hatte jemand Interessanten gefunden und kennengelernt. Doch etwas an ihm war grundlegend anders als an anderen Männern. Sie konnte es nicht erklären, doch dieser Mann hatte es ihr angetan. Sie konnte nichts dagegen tun, dass er sie anzog wie das Licht die Motten. Er hatte eine unwiderstehliche Ausstrahlung und sie konnte sich auf unerklärliche Weise nicht gegen seinen Charme wehren. Schon im Café hatte sie seine fesselnde Anziehungskraft bemerkt. Sie hatte heimlich sein Aussehen gecheckt und für sich ausgewertet. Er trug sein Haar halblang und ordentlich frisiert. Er hatte markante, männliche Gesichtszüge, so wie sie es an einem Mann mochte. Sein Kinnbart war gepflegt und sein Blick voller Liebe. Oder hatte sie sich das nur eingebildet? Vielleicht war auch Verlangen in seinen Augen zu erkennen, auf jeden Fall aber auch etwas Bestimmendes, etwas Strenges und doch auch etwas Humorvolles, so glaubte sie, an seinen Lachfalten zu erkennen. Er wirke intelligent. Eine Führungsperson, ein Alphamännchen, als wäre er der Manager eines Großkonzerns. Er wirkte gleichermaßen zärtlich und dominant. Was für eine atemberaubende Mischung! Er war genau nach ihrem Geschmack und passte in ihre Vorstellung von einem vernünftigen und einfühlsamen Mann, der fähig war, sie zu lieben. Wie sie schnell festgestellt hatte, war er mit seiner Lockerheit und seinem sicheren Auftreten schon jetzt unwiderlegbar in ihr geheimes Seelenleben eingetreten. Ihm Zutritt zu gewähren, war ihr nicht schwergefallen. Schon wenn sie ihn ansah, loderte eine Feuerflamme in ihrem Innersten und brannte sich bis zu ihrem Herzen hoch. Sie brauchte ihn nur anzusehen und sofort wusste sie, dass dieser Mann etwas ganz Besonderes sein musste. Sein cooler Blick war insgesamt phänomenal und ließ sie nicht mehr los. Er trug einen perfekt passenden, schwarzen Anzug, was ihn sehr elegant erscheinen ließ. Vielleicht ein Maßanzug, denn für seinen trainierten Oberkörper passte sicher kein Anzug von der Stange. Ob er ihn nur von Berufs wegen trug? Seine Bewegungen, als er im Café auf sie zusteuerte, glichen einem Panther. Einem schwarzen Raubtier, das sie belauerte und sobald sie sich bewegte, auf sie zuspringen würde. Faszinierend! Doch er sprang sie nicht an, sondern kam manierlich auf sie zu und fragte, ob der Platz neben ihr noch frei wäre. Silvie hatte das Gefühl, dass sie sich bei ihm fallen lassen konnte und war gespannt, was sie erwarten würde.
Jetzt neben ihm zu sitzen, war Spannung pur. Schon schob er vorsichtig und mit Bedacht seine Hand auf ihren Schenkel. Er verzauberte sie regelrecht mit seinen sanften Berührungen. Sie ließ ihn machen und war gleichzeitig gespannt, was darauf folgte. Warum sollte sie sich denn zieren? Sie wusste doch ganz genau, dass er sie nur zu einem Zweck zu sich eingeladen hatte. Da waren doch alle Männer gleich. Aber etwas an ihm war so anders … Sie konnte seine Erregung förmlich spüren, ohne dass sie ihn anfasste und ohne dass ein Wort gefallen war. Seine Finger zitterten leicht auf ihrer Haut. Er rückte einige Millimeter näher an sie heran. Wie in Zeitlupe ließ er seine Hand auf ihrer Haut höher gleiten. Noch höher. Unter den Rock. Sie spürte, wie eine Wärmewelle ihren Körper erfasste, als sie seine Hand zwischen ihren Oberschenkeln spürte. Plötzlich hatte sie ein großes Verlangen nach ihm, das sich kaum noch zügeln ließ. Die Neugier auf diesen noch unbekannten Mann war unsagbar groß. Wie würde er sein? Ein guter Ficker? Ein sanfter? Ein heftiger? Die Gedanken daran ließen ihre Säfte fließen und sie breitete ihre Schenkel so weit aus, dass er ganz leicht unter ihren weiten Rock greifen und ihren Slip beiseiteschieben konnte.
»Was machst du mit mir?«, wisperte sie und ein leises Stöhnen kam über ihre Lippen. Wie sanft seine Finger sich den Weg in ihre tiefen Geheimnisse bahnten. Wie zart sie sich in sie hineinbohrten, als wäre es ein Vorgeschmack auf seinen Liebesstab. Sie hörte auf, ihn zu küssen und legte ihren Kopf genießerisch auf den Couchrand. Sie hielt die Augen geschlossen, um diesen tollen Moment ganz für sich zu erleben.
Joe fingerte sie sanft und hatte sich neben sie gekniet. Dann begann er, sie auszuziehen. Silvie hob ihren Kopf an und sah ihm dabei zu. Schnell und gekonnt hatte er ihren Rock geöffnet. Sie hob ihr Becken an, damit er es einfacher hatte. Flugs hatte er das leichte Kleidungsstück von ihren Beinen geschoben. Als sie sich aufrecht hinsetzte, zog er ihr das weiße T-Shirt über ihren Kopf. Sie hatte ihre Arme angehoben. Schon spürte sie, wie ihre vollen Brüste vor seinen Augen prangten und er war sichtlich erfreut, ihre Prachtexemplare streicheln zu dürfen. Wortlos nahm er sie in beide Hände und küsste sie genussvoll. Ein heißer Schauer überzog ihren Körper, als er seine Zunge über die Oberfläche der Brüste gleiten ließ. Sofort stellten sich ihre Nippel auf. Als wenn ein Windhauch über ihre Arme strich, richteten sich sämtliche Härchen auf ihrer Haut aufrecht. Seine Hände waren zärtlich und ein prickelnder Schub voller Leidenschaft fuhr durch ihren Körper, als er ihre Brüste leicht knetete. Sie musste auch etwas tun. Sich revanchieren für seine sanfte Streichelkunst. Er sollte einen ebenso starken Gefühlsausbruch erleben. Sie betrachtete die ordentliche Reihe von Knöpfen auf dem weißen Hemd. Einen nach dem anderen öffnete sie mit spitzen Fingern und schob es sanft von den Schultern. Sie streichelte dezent seine markante Brust und ließ die Spannung erneut aufkochen. Schließlich griff sie mit einer Hand zu seiner Hose. Langsam öffnete sie seinen Reißverschluss und steckte ihre Hand vorsichtig hinein. Überrascht fühlte sie, wie sein bestes Stück anschwoll. Sie zitterte leicht bei der ersten Berührung seiner seidenweichen Penishaut. Der erste Eindruck war sinnlich. Sein fester Schwanz hatte etwas Verlockendes, dem sie sich nicht entziehen konnte. Sie zog ihre Hand wieder heraus und griff in den Bund seiner Hose, um den Knopf zu öffnen. Dann rückte sie den festen Stoff Stück für Stück nach unten. Während sie sein Gesicht betrachtete, erkannte sie aus den Augenwinkeln, dass sich sein bestes Stück prall in der schwarzen Unterhose abzeichnete. Anscheinend gefiel ihm, was sie tat. Sie lächelte und wandte sich wieder der Hose zu. Als sie den oberen Rand des Slips berührte, schwoll seine Latte noch ein Stückchen mehr an und baute sich zu einem Zeltdach mit dem Stoff der Hose auf.
»Wir müssen ihn befreien. Er will nach draußen«, flüsterte Joe. Es war offensichtlich, dass er höchst erregt war. Silvie schob auch den leichten Stoff des Slips herunter und betrachtete erstaunt seinen wohlgeformten Riemen, der wie eine Eins stand. Am vorderen Hautkranz spitzelte eine blanke Eichel hervor, die bereits vor Erregung glänzte. Sie glitzerte ihr entgegen. Wie schön sie geformt war. Und wie glatt. Fast so, als wäre sie mit Zellophan überzogen. Sie nahm seinen Schwanz in die Hand. Verlockend und unwiderstehlich appetitlich sah er aus. Er war in ihrer Hand hart und fest geworden. Joe stöhnte auf. Sie näherte sich ihm und ließ ihre Lippen über die glatte Oberfläche der Eichel gleiten. Dann nahm Joe sanft ihren Kopf in seine Hände und dirigierte sie wieder nach oben. Er küsste sie kurz.
»Wir sollten ins Schlafzimmer gehen, da ist mehr Platz«, forderte er. Silvie erhob sich und folgte ihm.
Als sie durch die Tür gingen, staunte sie nicht schlecht über die Größe des Zimmers. Ein breites Bett stand an der Wand. Es war schon etwas in die Jahre gekommen, sah jedoch ordentlich aus und war sauber. Bequeme, große Kissen lagen darauf und die bunte Decke war ordentlich glatt gestrichen. Sicher würde diese Ordentlichkeit nicht lange anhalten. Ihre Muschi zuckte bei dem Gedanken, gleich mit Joe zu vögeln und die schön angeordnete Liegewiese während des Sex aufzuwühlen. Sie würden alles auf den Kopf stellen, das konnte sie deutlich spüren. Ungezügelte Lust stieg in ihr auf und bescherte ihr eine Vorfreude, wie sie schöner nicht sein konnte. Sie wurde feucht. Er umfasste ihre Taille, bückte sich leicht und hob sie, unter ihre Kniekehlen fassend, auf das Bett.
»Joe! Was machst du?«, quiekte sie vergnügt und ihr war, als schwebte sie bereits im siebten Himmel. Dann legte er sie ab wie ein kostbares Geschenk. Anschließend streichelte er zärtlich ihr Gesicht und gab ihr einen heißen Kuss. Wieder verbanden sich ihre Zungen in ihren Mündern und Silvie wurde heißer und heißer. Dann ließ er von ihr ab und betrachte ihren schlanken Körper. Sie konnte den verlangenden Blick seiner Augen verfolgen. Er schien ihren Körper abzuscannen und blieb abrupt an ihrem Bauchnabelpiercing hängen.
»Das ist ja niedlich«, sagte er und küsste zärtlich ihre weiche Haut um den Bauchnabel herum. Es fühlte sich an, als wenn ein Schmetterling über diese Stelle flatterte. Silvie stöhnte voller Begierde und wand sich hin und her. Das war ja nicht auszuhalten. Wann war es endlich so weit? Wann würde er sich über sie beugen und seinen harten Schwanz in sie treiben? Sein Kopf wanderte weiter hinunter. Seine Zunge glitt über ihren perfekt rasierten Venushügel und fand sogleich den erregten Punkt ihrer Lust. Als er seine heiße, feuchte Zunge über ihren Kitzler gleiten ließ, stöhnte Silvie laut auf. Wie ein Blitz fuhr ein heißes Gefühl durch ihren Unterkörper. Sich wohlig räkelnd, genoss sie seine herrlichen Zungenbewegungen und spürte, wie die Erregungskurve weiter in ihr anstieg, als wäre sie ein Stückchen Quecksilber in einem Thermometer. Wenn er so weitermachte, würde die Anzeige bald das Glasröhrchen sprengen.
»Ich halte das nicht aus«, keuchte sie.
Joe streckte seinen Körper über sie aus und stand alsbald mit seiner feuchten Eichelspitze vor ihrem verlangenden Eingang. Dann hielt er die Luft an, als stünde er unter enormer Anspannung und Erwartung. Sie sah, wie er ihre Mimik mit großen Augen betrachtete. Dann drang er langsam in sie ein.
»Oh Gott! Ist das schön!« Sie streckte ihm ihr Becken entgegen, um seinen Schwanz aufzunehmen. Er drang ein, tief und vorsichtig, als sei sie eine hauchzarte Blüte, in die der Kolibri seinen Schnabel steckte.
»Das ist so geil!« Sie drängte sich an ihn. Sie glaubte, bereits Fieber zu haben. Es war das Liebesfieber, das unverkennbar die Temperatur ihres Körpers ansteigen ließ. Ihre Wangen glühten. Sicher war ihr Gesicht gerötet.
Joe begann, sie zu vögeln, wie es sein sollte. Mit einem gewissen Druck und einer selbstverständlichen Leichtigkeit. Er machte es genauso, wie sie es gerne hatte. Als ob er schon lange gewusst hätte, wie sie zu nehmen war. Alles passte fantastisch zueinander, es gab keine Missverständnisse. Minutenlang hielten sie die Stellung, wechselten zu einer anderen Position und rollten liebestoll hin und her. Die Zeit schien stillzustehen. Waren wirklich Minuten vergangen? Oder waren es bereits Stunden? Es war ihr egal, denn der Genuss des Sex mit Joe raubte ihr jedes Zeitgefühl. Wenn dieses schöne Gefühl doch niemals vergehen würde … Der gleichmäßige Takt ließ ihre innersten Nervenzellen erbeben. Hitze stieg ihr zu Kopf und eine gewisse Anspannung machte sich in ihr breit. Die Befriedigung stand kurz bevor. Es war schlussendlich das Ziel dieses Abenteuers, dass sie bald dem Druck der Geilheit nachgeben konnte, sich fallen zu lassen und einen ordentlichen Orgasmus zu bekommen. Schon breitete sich das heiße Gefühl von den Tiefen ihrer Muschi aus und manifestierte sich in den Muskeln ihrer Vulva. Je fester Joe sie fickte, umso höher und spitzer wurde das Gefühl. Dann rauschte es an einem bestimmten Punkt zusammen und eine explosionsartige Gefühlsentladung überkam sie. Als befände sie sich in einem musikalischen Adagio, schwoll ihr Orgasmus an und endete wie mit einem dröhnenden Paukenschlag. Sie stöhnte es laut hinaus, dieses wunderbare Gefühl von Lust und Freiheit.
»Du siehst so wunderschön aus, wenn du geil bist, Baby!« Joe schob rhythmisch in ihre überlaufende Vagina und stöhnte dann ebenfalls in hohen Wonnegefühlen. Er schwitzte. Auch er hatte sich dem wunderbarsten Spiel der Welt hingegeben und genoss es mit in den Nacken gestrecktem Kopf und geschlossenen Augen, wie erregend es war, in die heiße Liebeshöhle einzufahren. Er schien zu spüren, wie ihre Muschi zuckte und zog, rasch seinen Schwanz heraus, damit er ihr eine gewaltige Ladung weißen Ejakulates auf ihre Brust spritzen konnte. Heiß traf der Saft auf ihre Haut. Silvie erschrak und zuckte zusammen. Doch sie genoss auch das heiße Schauspiel, wie er seinen Schwanz in die Hand nahm, ihn fest drückte und wichste und sie mit seinem weißen Saft regelrecht überflutete.
»Du musst es einmassieren, davon bekommst du eine schöne Haut«, riet er ihr.
Sie tat es und fand sogar Gefallen daran. Nie zuvor hatte sie solche Spermaspielchen mitgemacht. Sie verteilte die klebrige Sahne auf ihrem Bauch und ihren Brüsten.
»Wo holst du das alles her? Das war eine ziemlich große Menge«, fragte sie.
Joe hatte inzwischen ein Papiertaschentuch vom Nachttisch genommen und wischte sein bestes Stück sauber. Anschließend legte er ihr ein frisches Tuch auf ihren vollgespritzten Bauch und ihre Brüste.
»Ich kann nichts dafür, wenn ich abspritze, kommt es immer reichlich.«
»Das ist ja fantastisch!«, schwärmte sie. Sie hatte noch nie gesehen, dass ein Mann in der Lage war, eine dermaßen große Menge an Sperma abzugeben, dass sie sich damit einreiben konnte. Es klebte an ihren Fingern und dort, wo es getrocknet war, fühlte sich die Haut wie Papier an. Sie beschloss, sich im Anschluss gleich zu waschen.
»Kann ich bei dir duschen?«
»Das Bad ist gleich nebenan. Hinter der Tür dort.« Er setzte sich aufrecht und sah sie lange an. »Es war ganz klasse mit dir. Musst du etwa schon gehen?«
»Nein, ich habe noch Zeit. Auf mich wartet ja niemand.«
»Da habe ich aber großes Glück. Möchtest du auch einen starken Espresso nach dem wunderbaren Sex? Oder eine Kleinigkeit zu essen?«
»Ja gerne.« Silvie war noch immer glücklich von diesem ausgefüllten Liebesspiel. Ob er sich ernsthaft für sie interessierte? Oder war er auf ein schnelles Abenteuer aus, wie so viele andere Kerle? Es wäre schade, wenn es so wäre, denn Joe war ein wunderbarer Typ, den sie am liebsten nicht mehr losgelassen hätte. Es wäre zu schön, um wahr zu sein, wenn sie mit ihm endlich den Partner fürs Leben finden würde.
»Ich werde etwas zubereiten, während du unter der Dusche stehst«, rief er ihr zu und drehte sich in Richtung Küche herum.
Silvie lächelte und warf ihm einen warmen Blick zu, als sie durch die Tür ins Bad ging und sie hinter sich verschloss.
Das Guckloch
»Hallo, Herr Professor Seefeld, warten Sie doch!«
Aufgeregt lief ihm eine Studentin hinterher. Ihren Papierkram an die Brust gedrückt, eilte sie näher an ihn heran. Abrupt blieb er stehen und drehte sich hastig um.
»Was wollen Sie denn noch?« Seine Stimme klang laut, obwohl er es gar nicht wollte. Dieses Gör hatte den Unterricht gestört und seine Theorien über die Entstehung des Menschen in den Schmutz gezogen. Es war eine Unverschämtheit von ihr, zu behaupten, dass die dunkelhäutigen Europiden in Ägypten aus dem Weltraum hierhergekommen waren. Die anderen hatten zuerst gelacht, doch als sie ihre Ideen zu diesem Thema plausibel erklärte, war es der Professor, der am Ende vor der Klasse stand und nichts mehr hinzuzusetzen hatte. Wie peinlich die Situation gewesen war. So etwas Unerhörtes hatte er in seiner ganzen Laufbahn noch nie gehört und erlebt. Erbost hatte er seine Tasche genommen und den Fakultätsraum verlassen. So weit käme es noch, dass seine Studenten den Unterrichtsstoff gestalten konnten, wie sie wollten. Wo bliebe da seine pädagogische Wirkung auf die Studentenschaft? All seine wissenschaftliche Leistung wurde untergraben von einem Haufen exzentrischer Lernender. Und was bezweckten sie überhaupt mit dem Versuch, seine Autorität infrage zu stellen? Was war das bloß für eine Welt geworden, in der er als Lehrer von seinen eigenen Schülern unterdrückt wurde? Wo war der Anstand der vergangenen Zeit hingegangen?
»Entschuldigung, Herr Professor. Ich wollte Sie nicht an die Wand stellen.«
»Das haben Sie aber geschafft. Was fällt Ihnen eigentlich ein?« Er baute sich wütend vor ihr auf. Sie stand vor ihm und zuckte mit den Schultern. Ihr kurzes, freches Haar passte gut zu ihrem Wesen. Ihre schalkhaften Augen blickten ihn an. Sie lächelte. Wie provokant!
»Ich wollte nur meine Theorie erklären. Ich wollte nicht, dass es so ausartet.«
»Und das soll ich Ihnen glauben?«, fragte er, sie mit leicht zu ihr geneigtem Kopf streng anblickend. Er legte eine Hand locker auf seine Hüfte, sah sie durchdringend an und gab ihr zu verstehen, dass er solche Ausschreitungen nicht mehr duldete.
»Bitte glauben Sie mir«, versuchte die Studentin, sich zu verteidigen.
Er sah an ihr hinunter. Ihre Füße standen mit den Zehenspitzen leicht nach innen geneigt. Herr Professor Seefeld deutete es als Zeichen von Unsicherheit. Vielleicht war es auch ein Zeichen der Ablehnung und sie verschloss sich ihm gegenüber zuerst mit den Füßen. Es verstärkte jedenfalls den Eindruck seines Feindbilds Frau nur noch. Er blickte auf ihren Körper. Sie hielt ihre Mappe immer noch an die Brust gequetscht. Auch das deutete er als negative Ausstrahlung. Sie sah irgendwie schamhaft aus, obwohl sie sich sehr selbstbewusst gab. Oder war sie einfach nur angespannt, weil es sie Kraft kostete, sich zu entschuldigen?
»Na dann will ich mal nicht so sein. Aber ich warne Sie!« Er hob drohend seinen Zeigefinger und ließ ihn zucken, als sei es der Taktstock eines Dirigenten. »Fallen Sie mir nie wieder ins Wort und geben Ihre haarsträubenden Geschichten zum Besten.«
Sie senkte kleinlaut den Kopf. Ihr Blick war plötzlich nicht mehr schalkhaft. Im Gegenteil, es sah aus, als ob sie sich für ihre Missetat schämte.
»Verzeihen Sie mir bitte«, sagte sie in zurückhaltendem Ton.
»Also gut. Ich verzeihe es Ihnen. Gehen Sie und lassen Sie mich zukünftig in Ruhe.«
Sie machte auf dem Absatz kehrt und entfernte sich. Von Weitem sah es immer noch so aus, als würde ihr die entgleiste Situation leidtun. Wahrscheinlich meinte sie es wirklich ehrlich, dass sie sich entschuldigt hatte. Es gab also doch noch einen Funken Anstand in seinen Schülern. Dennoch verstand der Professor nicht, dass sich einer seiner Schützlinge dermaßen gegen ihn auflehnen konnte. Es war nicht einfach, sich gegen sie zu behaupten, doch das durfte er auf keinen Fall zeigen. Niemals durfte irgendjemand erfahren, dass er im Grunde genommen schnell einzuschüchtern war. Sein großes Problem lag darin, sich Frauen gegenüber zu öffnen. Ständig hatte er das Gefühl, dass Frauen stärker waren und er sich ihrer nicht erwehren konnte. Das Schauspiel in der Klasse heute war das beste Beispiel. Wie sie ihn alle angestarrt hatten! Voller Hohn! Er zuckte mit den Schultern. Wie dem auch war, es war ihm egal, was die anderen dachten, als er das Zimmer verlassen hatte. Er wollte damit demonstrieren, dass sie keinen Erfolg hatten, wenn sie gegen ihn anredeten. Aber war es ihm auch gelungen? Beim nächsten Mal würde er sich nicht anmerken lassen, wie sehr ihn diese Situation verletzt hatte und wie schwach er sich gegen einen Haufen jugendlicher Studenten gefühlt hatte.