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Dieses E-Book entspricht 192 Taschenbuchseiten ... Gina ist sexy und neugierig auf das Leben. Mit Tom erlebt sie ausgefallenen Outdoor-Sex, den sie nicht so schnell vergisst. Sascha entführt sie für einen Foto-Wettbewerb in die Welt der Fünfzigerjahre. Schnell sprühen bei den erotischen Aufnahmen die Funken. Dann trifft sie auf Flugkapitän Alexander, der sie kunstvoll fesselt und Leidenschaften weckt. Als sie beim Erlernen der Burleske die lesbische Kitty kennenlernt, ist Gina völlig durcheinander. Wer bekommt sie? Die zärtliche Kitty mit dem heißen Hüftschwung, der strenge Fesselungskünstler Alexander, der liebevolle Charmeur Sascha oder Tom, der ihr extra nach Rom nachreist? Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.
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Seitenzahl: 278
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Impressum:
Wenn Leidenschaft sich fesseln lässt | Erotischer Roman
von Carrie Fox
1964 in Dinslaken geboren, verbrachte Carrie Fox ihre Jugend in Duisburg. Außer einer Eins in Deutsch zeichnete sich nie ab, dass sie einmal Romane schreiben würde. Ihr beruflicher Lebenslauf führte sie über eine handwerkliche Ausbildung in den Einzelhandel. Den privaten Ausgleich schaffte sie sich mit ihren Hobbys, dem Schreiben und dem Fotografieren. Zunächst publizierte sie über 50 wissenschaftliche Artikel in einer historischen Fachzeitschrift. Dann schlug sie einen neuen Weg ein und begann, von erotischen Abenteuern zu erzählen. Die Geschichten dazu entstanden aus Erzählungen im Bekanntenkreis und eigenen Erfahrungen sowie einem gehörigen Schuss Fantasie. Hierbei kam ihr auch ihre Erfahrung im Recherchieren und Führen von Interviews zugute, die sie sich bei der Arbeit für die wissenschaftlichen Artikel angeeignet hatte. Carrie scheut sich nicht, direkt einen Blick in die Szene zu werfen – sei es der Besuch bei einer Domina, ein Gespräch mit dem Inhaber eines Swingerclubs oder das Treffen mit einem berühmten Pornofotografen.
Lektorat: Ulrike Maria Berlik
Originalausgabe
© 2021 by blue panther books, Hamburg
All rights reserved
Cover: © Sander Nugis @ shutterstock.com
Umschlaggestaltung: MT Design
ISBN 9783750701595
www.blue-panther-books.de
Schrott oder hot?
»Und? Sind wir jetzt etwas Besseres?«, fragte der Typ neben Gina. Sie lächelte und wedelte mit dem Zeugnis. Der weiterführende Kurs an der Volkshochschule würde ihr den Einstig ins Berufsleben erleichtern. Sie hatte sich große Hoffnungen gemacht, mit diesem Lernabschnitt ein höheres Ansehen zu erlangen und bei Bewerbungen bessere Chancen zu haben. Die Zeit des Lernens war nun endlich vorbei. Sie standen auf dem Treppenabsatz des Gebäudes, in dem verschiedene Lehrgänge stattgefunden hatten. Gina blinzelte ins Sonnenlicht und sah anschließend Tom an, der eine Etage höher in einem anderen Kurs seinen Abschluss gemacht hatte. In den Pausen hatten sie sich immer getroffen und nach Schulschluss gingen sie gemeinsam ein Stück des Weges. Jetzt stand sie vor ihm. Sie musste ein wenig auf ihn hinunterblicken, denn er war gut zehn Zentimeter kleiner als sie.
»Wir haben es geschafft, hättest du das für möglich gehalten? Dies hier ist die Eintrittskarte in ein besseres Leben«, sagte er begeistert.
Tom hatte zur gleichen Zeit einen anderen einjährigen Kurs belegt. Er hatte zwar die gleichen Absichten wie sie: mehr aus dem erlernten Beruf machen und mit dem Zeugnis eine Gehaltsklasse höher steigen, aber seine Arbeit war eine ganz andere. Er hatte ihr erzählt, dass er in seinem jetzigen Job auf dem Flughafen die Karriereleiter eine Stufe aufsteigt, wenn er den Kurs mit Bravour bestand. Es würde für ihn bedeuten, dass er von der Position des einfachen Hilfsarbeiters in das Team der Angestellten käme, und das wiederum bedeutete für ihn weniger Schmutz auf seinen Arbeitsklamotten, weniger stumpfsinnige Arbeiten und dafür einen feinen Anzug zu tragen und eine angesehene Tätigkeit mit Verantwortung auszuführen. In seinem Ressort war es Pflicht bei allen männlichen Kollegen, eine einheitliche Krawatte mit Firmenlogo und Businessjackett zu tragen.
Letztendlich hatte er den Lehrgang geschafft und freute sich genauso wie sie. Er sah sie immer noch freudestrahlend an. Sie lächelte zurück und war sich bewusst, dass sie Tom sicher noch weiterhin traf. Denn es verband sie mehr als dieser Lehrgang. Sie erinnerte sich und grinste bei dem Gedanken, dass sie sich in einem wild wuchernden und nicht einsehbaren Gebüsch von ihm hatte fotografieren und vögeln lassen. Dabei war er gar nicht ihr Typ. Er trug kurzes blondes Haar und eine Brille. Es wäre ja nicht schlimm, wenn er nicht gut eine Handbreit kleiner wäre als sie. Trotzdem hatte sie sich auf ein Abenteuer mit ihm eingelassen, das sie nicht vergessen konnte.
***
In einem anderen Teil der Stadt gab es einen verlassenen Schrottplatz, der an eine Wildwiese anschloss. Dort gab es eine besonders schöne Ecke, in der die grüne Natur mit rotbraunem, verrostetem Eisen eine wundersame optische Verbindung eingegangen war. Ein großer, alter Baum stand dort mit kräftigen Ästen und einem Umfang von mehr als drei Metern. Ein metallener Schrotthaufen befand sich direkt daneben. Ein kaputtes Fahrrad lehnte am Baum, einige Stangen und Zaunpfähle aus Eisen lagen wie Mikadostäbe durcheinander und Platten aus Altmetall stapelten sich nicht weit davon. In unmittelbarer Nähe sah sie einen Lkw aus längst vergangener Zeit, dessen verrostetes Führerhaus samt Fahrgestell sicher schon jahrzehntelang hier standen. Die rostigen Teile boten einen grandiosen Hintergrund für die Fotos. Das Grün der Blätter kontrastierte optisch mit dem Braun des Rostes auf den Altmetallen und der moosbewachsenen, vermoderten Pritsche eines Traktoranhängers. Das Ganze erhielt dadurch einen geheimnisvollen und gleichzeitig bizarren Touch. Dieser Ort war die beste Stelle, die sie sich für ihr Vorhaben hatten aussuchen können. Als Gina dort angekommen war, sah sie sich unsicher um, ob jemand sie beobachten konnte, und stieg dann über den Lattenzaun, vor den jemand seinen Metallschrott einfach abgelegt hatte. Es war ihr kein Leichtes, über den Stapel rostigen Eisens zu steigen, doch gerade das hinderte andere daran, hierherzukommen. Tom wartete bereits auf sie. Er hatte oft neue und gute Ideen und sie konnte es kaum abwarten herauszufinden, womit er sie heute überraschte.
Der Baum hatte einen dicken, waagerechten Ast. Mit einigen Teilen des Schrotts war es sicher möglich, eine Art Steige zu bauen und den Ast zu erklimmen. Tom hatte bereits eine schwere, verzinkte Wanne umgedreht, sie unter den Ast gestellt und mit Stahlträgerstutzen gesichert, damit sie nicht wackelte oder umkippte.
»Zieh dich aus, du Luder«, rief er ihr scherzhaft zu. Er nahm sie beim Ellenbogen, um sie auf die Blechwanne zu führen. Sie sah sich erneut um, ob niemand in der Nähe war, der sie dabei sehen konnte. Sie liebte diesen Nervenkitzel. Es war spannend, nicht zu wissen, ob sie allein an diesem abgelegenen Platz waren oder nicht.
Auf der gewendeten Wanne stehend öffnete sie betont langsam den Gürtel ihrer Jeans, zog ihn vorsichtig aus den Schlaufen, schwenkte ihn mit der Hand wie eine Peitsche und schaute Tom forschend an. Bestimmt bot sie ihm ein provokantes Bild, wie sie an seinem Gesichtsausdruck zu sehen glaubte. Sie ließ den Gürtel zu Boden fallen, öffnete den obersten Knopf ihrer Jeans, zog langsam wie eine Stripperin den Reißverschluss herunter, dass der rote Slip darunter zu sehen war, stieg mit erotischen Bewegungen aus der Hose und warf sie herunter. Tom pfiff vor Begeisterung durch die Zähne und begann sogleich mit dem Fotografieren.
»Wow, so ein hübscher Apfelarsch!«, rief er hinter der handlichen Digicam hervor, als sie sich umdrehte. Sie zog ihr T-Shirt aufreizend langsam hoch, krümmte sich dabei leicht nach hinten, sodass ihr schlanker Bauch noch flacher erschien. Sie wusste genau, wie sie dabei wirkte, und Tom war sicher zufrieden. Schließlich wollte sie ihm ein gutes Fotomotiv sein. Langsam rutschte das T-Shirt höher, zeigte erst den Nabel, danach die unteren Rippenbögen, die Rippen und den knappen BH. Sie streckte nun ihre Hände hoch, um bewusst ungeschickt ihre Haare durch die Halsöffnung zu ziehen. Dabei streckte sie aufreizend die Brüste vor, sodass diese fast aus den Körbchen sprangen. Sie wusste nicht, ob Tom wirklich das Ablichten von jungen Damen beherrschte, oder ob er sie nur unter diesem Vorwand und mit anderen Absichten hierhin hatte locken wollen. Aber es war ihr egal, die Hauptsache war, dass es Spaß machte und die Nerven kitzelte.
»Wenn wir erwischt werden, was dann?«, fragte sie in die Aktion hinein.
»Hab keine Angst, da kommt niemand«, sagte er überzeugt.
Ob das wirklich stimmte? Sie hielt kurz inne und horchte mit flachem Atem. Doch es war nichts zu hören. Es war ein besonderer Kick für sie, sich vorzustellen, jemand lauerte hinter einem Gebüsch und beobachtete sie heimlich. Das Gefühl wurde noch getoppt von der Vorstellung, dass sie sich auf verbotenem Gelände befanden und die Polizei jeden Augenblick auftauchen konnte. Aber anscheinend kannte Tom diesen Platz ganz genau, sonst hätte er nicht mit so großer Überzeugung gesprochen. Gina fuhr fort, den Rest der Bekleidung herunterzuwerfen und heiße Posen auszuprobieren. Sie lehnte sich an den Baum, stützte sich rücklings mit den Armen ab und neigte ihren Kopf nach hinten. Sie spürte, wie ihr schulterlanges braunes Haar die Rinde berührte. Es knisterte leicht an ihrem Hinterkopf. Der Baum war hart und kühl. Eigentlich ganz angenehm in diesem heißen Sommer, am liebsten hätte sie beide Wangen gegen die Rinde gedrückt.
»Jetzt kletter hoch«, forderte Tom.
Gina fand Halt an einem hochgewachsenen Ast nahe der Gabelung. Als Tom seine Hand gegen ihren Po drückte, um ihr heraufzuhelfen, fühlte es sich an wie ein Fahrradsattel. Mit einem Schwupp saß sie auf dem queren Ast. Von hier aus konnte sie die weite Wildwiese bestaunen.
»Wie ist die Luft da oben?« Er lächelte zu ihr hoch. Ihr Höhenabstand zueinander betrug ungefähr einen halben Meter.
»Wunderbar. Wann fängst du an, mich abzulichten?«
»Jetzt.«
Sie hob ihre Beine und balancierte auf dem dicken Ast sitzend. Sie bemühte sich, wie ein erotisches Naturmodel auszusehen. Sie steckte eine Hand in ihr Haar und fuhr mit den Fingern langsam hindurch, während sie ihre Beinposition änderte und ein Knie leicht anzog. Der Ast, auf dem sie saß, war steinhart. Sicher hatte sie Spuren von der dicken und unregelmäßigen Rinde, die sich in ihre weiche Haut drückte. Sie versuchte, mit ihrem üppigen Busen gute Positionen hinzubekommen, und streckte ihn vor. Tom machte ein Foto nach dem anderen. Sie setzte sich in normaler Haltung hin und ließ ein Bein herunterhängen. Das andere ließ sie aufgestellt.
»Ich kann deine Ritze sehen.« Er betätigte begeistert seine kleine und kompakte Cam. Der Ast, auf dem sie saß, war so hoch, dass Tom genau mit seinem Gesicht vor ihren Schenkeln stand, wenn … Kaum gedacht, kam er auch schon auf sie zu. Bevor ihr bewusst wurde, was jetzt geschah, küsste er sie auf die weiche Haut zwischen ihren Schenkeln. Mit sanftem Liebeshauch begab er sich etwas höher und erreichte ihre Taille. Sie neigte sich so vor, dass er sie zärtlich auf den Mund küssen konnte, und er ließ seine Fingerspitzen am Rand ihres Höschens entlang gleiten, um dann das Stöffchen beiseitezuschieben und langsam mit einem Finger in ihre Muschi einzudringen. So war das aber nicht abgemacht! Erschreckt sprang sie vom dicken Ast des Baumes, direkt in seine Arme. Er fing sie auf und ließ sie mit den Füßen sanft auf den Boden gleiten. Mit einem Fuß kickte er einen Metallgegenstand zur Seite. Nun stand sie direkt vor ihm. Was für ein wahnsinns Sexappeal in dem kleinen Kerl steckte! Vorher hatte sie das nicht vermutet. Er war immer ein hilfsbereiter Mensch. Dass er sie jetzt anmachte, hatte sie nicht erwartet.
»Was fällt dir ein …« Mehr zu sagen, gelang ihr nicht. Ein tiefer Blick folgte, der sie so verrückt machte, dass sie alles um sich herum vergaß. »Was machst du denn mit mir?«, hauchte sie schwach und ließ ihre Wehrhaftigkeit sein.
Da versiegelte er ihren Mund mit Küssen, die sie heiß erschauern ließen. Sie hatte nie bemerkt, dass er auf sie stand. Was für ein eigenartiges Gefühl sie jetzt durchfloss. Vielleicht war er nur durch das Fotografieren geil geworden? Vielleicht war es der Anblick ihrer Ritze, wie er sie nannte, dass auf einmal so viel Liebesverlangen um sie herum war. Die Luft war lau, Vögel zwitscherten in den Ästen und es war weit und breit kein Mensch auf dem Schrottplatz.
Er drängte sie gegen den Baum. Warum tat er das, damit sie nicht ausweichen konnte? Sie lief sicher nicht weg, denn auch sie war schon in seinem Liebesnetz gefangen und küsste ihn weiter, voller Hingabe. Ein leichter Wind säuselte durch das Geäst, als er seinen Finger tiefer in sie fahren ließ. Sie stöhnte. Was für ein einfühlsamer Mann er doch war. Sie spürte, wie er seinen Finger in ihr bewegte und leicht drehte. Sie bemerkte auch, wie es plötzlich feucht in ihrem Höschen wurde. Sie spürte seine Erektion, als er sich an sie drückte. Sie dachte blitzschnell nach. Worauf ließ sie sich eigentlich ein? Was machte sie denn? Doch normale Gedanken waren schier nicht mehr zu denken. Es drehte sich jetzt alles um den Kuss des kleinen Mannes und die Umgarnung, die er perfekt beherrschte. Warum war ihr nur nie aufgefallen, dass er auf sie stand? Sie war gern mit ihm zusammen, aber sie hatte seine intensive Zuneigung nicht bemerkt. Sollte sie ihm nicht dankbar sein und ihm etwas von seiner hilfsbereiten Kursfreundschaft zurückgeben? Aber auf welche Weise? Dass er sie hier im Freien ficken durfte? Eigentlich wollte sie auf ihren Traummann warten, ehe sie sich band, doch die heiße Situation, in der sie sich gerade befand, ließ sie all ihre guten Vorsätze vergessen. Seine Hand glitt unter ihr rotes Höschen und zog es herunter. Dann drehte er sie um, zog den knappen Slip bis in ihre Kniekehlen, wo er sich spannte, als sie ihre Beine auseinander stellte. Ihr Körper zitterte vor Aufregung und berührte die raue Rinde. Nie zuvor hatte sie im Freien das Vergnügen gehabt, von einem Mann genommen zu werden. Und jetzt war es ausgerechnet Tom. Er drängte sich an sie heran, ganz nah. Erst jetzt bemerkte sie, dass auch er vor Lust zitterte und seine Hosen heruntergelassen hatte. Etwas Warmes, Festes berührte ihre Haut. Sein Schwanz schob sich zwischen ihre Beine, höher, noch höher. Wahrscheinlich stand er schon auf Zehenspitzen. Er suchte eindeutig den Eingang ins feuchte Gebiet. Sie konnte seine kräftigen Finger spüren, wie sie den Schaft in sie drücken wollten. Sie beugte sich, am Stamm des Baumes hinabgleitend, ging etwas in die Knie, um sich seiner Größe anzupassen, und streckte sich ihm entgegen. Es war ihr egal, ob die Baumrinde ihre Haut aufkratzte. Sie konnte sich nicht mehr wehren. Warum auch und wogegen? Dieses Empfinden war einfach zu geil. Sie selbst wollte den Sex mit einer solchen Begierde, wie sie es von sich selbst noch nicht kannte. Hier draußen, zwischen dem Baum und verrosteten Rohren. Unter blauem Sommerhimmel, geschützt durch mehrere Büsche. Das war mal etwas anderes, etwas Ungewöhnliches. Als sie tief genug am Baum lehnte, flutschte sein Glied plötzlich in sie. Sie keuchte vor Überraschung und stöhnte leise, als er seine Prachtlatte mit stoischem Takt in sie einfahren ließ und wieder herauskam. Er benutzte die erregte Eichel, um an ihren Schamlippen entlangzugleiten und ihre Geilheit hochzupeitschen, und stieß gleich darauf wieder in sie. Wow! So etwas Heißes hatte sie noch nie erlebt. Dieser ungewöhnliche Zwischenfall auf dem Wildwuchsgelände, zwischen den Schrottteilen, angelehnt an den alten Baum, nie könnte sie das vergessen.
***
»Hallo Gina, träumst du?«, riss Tom sie aus der Erinnerung. Irritiert sah sie ihn an. Im ersten Augenblick wusste sie nicht, wo sie sich gerade befand. Dann spürte sie die Betontreppe unter ihren Füßen und wusste, dass sie neben Tom und vor dem Kursgebäude stand. Sie lächelte ihn hintergründig an.
»Ach so, ich weiß schon. Ich sehe an deinem Blick, woran du gerade gedacht hast.« Auch er lächelte sie frivol an. Hoffentlich bildete er sich nicht ein, eine Beziehung mit ihr anzufangen. Sie hatte schon öfter gehört, dass Männer nur mit dem Schwanz dachten und sich gern von Frauen verwöhnen ließen, die sie schon einmal gefickt hatten. Wie sollte es nur weitergehen?
Sie hatte den weiterführenden Kurs beendet und am allerwichtigsten war es, sich darauf zu konzentrieren, einen guten Job zu finden.
»Wir sehen uns, Tom«, verabschiedete sie sich von ihm und winkte ihm zu, als sie die Stufen herunterschritt. Sie war nun auf der Suche nach ihrer beruflichen Zukunft.
Noch war sie unschlüssig, ob sie lieber in den Einzelhandel einsteigen oder besser einen Bürojob ergreifen sollte. Vielleicht sollte sie sich aber auch einfach von ihren abenteuerlichen Gefühlen leiten lassen und erst mal abwarten, was auf sie zukäme.
***
Wenig später saß sie vor ihrem PC und sah sich eine Seite mit Jobangeboten an. Es gab vieles, das für sie in Frage kam, doch sie fand, dass der Zeitpunkt noch nicht der Richtige war. Warum sollte sie denn jetzt schon direkt mit dem Arbeiten beginnen? Sollte sie nicht erst die Zeit auskosten und sich vergnügen? Ein richtiger Job hatte doch noch einen Monat Zeit. Gerade wollte sie sich von dem Jobportal abmelden, als eine neue Anzeige hereinkam. Der Satz »Machen Sie mehr aus Ihrem Leben« machte sie neugierig. »Interessante Nebentätigkeit in der Modebranche« stand dort. Das war etwas völlig anderes, als sie sich vorgestellt und wofür sie den Kurs belegt hatte, doch sie konnte ihre Augen trotzdem nicht von diesem Angebot wenden. Warum sollte sie nicht etwas mit Mode machen? Wäre doch toll, wahrscheinlich durfte sie wertvolle Kleidung tragen und vielleicht war dort auch ein Werbefotograf. Gewisse Erfahrungen mit Posen besaß sie ja bereits durch Tom. Die Telefonnummer, die daneben angegeben war, konnte sie einem bestimmten Stadtteil zuordnen, der gar nicht so weit von ihr entfernt war. Sie müsste nicht weit fahren. Praktischer konnte es doch gar nicht sein. Gina verstand selbst nicht, warum sie noch zögerte. Sie überlegte. Natürlich konnte sie mit einem Kurzzeitjob beginnen und mit einer leichten Beschäftigung anfangen. Ob ihr Talent und Aussehen dafür reichte? Beherzt griff sie ihr Handy und wählte die Nummer.
»Agentur Sascha Hold, was kann ich für Sie tun?«, klang es in ihrem Ohr. Ihr Herz machte einen Hüpfer. Die Stimme war angenehm, vertrauenerweckend und hörte sich jung an. Sie war neugierig, welcher Typ dahintersteckte.
»Hallo, hier ist Gina Steger, ich melde mich auf die Anzeige im Jobportal.«
»Wir können einen Termin vereinbaren, wenn Sie möchten.«
»Oh ja, gern. Wann soll ich bei Ihnen sein?«
»Wenn es Ihre Zeit erlaubt, können Sie gern heute Nachmittag in mein Studio kommen.« Ihr Herz schlug schneller. Der Herr am anderen Ende des Handys hatte eine ausgesprochen galante Wortwahl. Das gefiel ihr. Durch diese Stimme hatte sie traumhafte Visionen von leuchtenden Laufstegen und tollen Fotosessions im Kopf. Wie im Fernsehen. Vor Begeisterung hätte sie beinahe vergessen, nach der genauen Adresse zu fragen.
»Ich glaube, dass Ihre Agentur in meiner Nähe ist. Wo muss ich hin?«
»Wissen Sie, wo die Alte Gasse ist?«
»Ja, natürlich.«
»Gut, dann kommen Sie bitte heute Nachmittag um sechzehn Uhr zu mir. Die Hausnummer ist zwanzig.«
»Danke, bis bald.« Sie drückte das Gespräch aus, streckte ihre rechte Hand nach oben, hüpfte gleichzeitig hoch, wie ein kleines Kind und rief: »Ja!« Sie freute sich sehr über diesen gelungenen Anruf und betrat ihr Schlafzimmer. Nachdenklich durchsuchte sie ihren großen Schrank. Was sollte sie zu solch einer Gelegenheit anziehen? Etwas Auffälliges? Oder besser etwas Unauffälliges, Seriöses? Schließlich kannte sie diese Agentur und deren Outfits noch nicht.
Nur eins im Kopf
Sein Sitz war angenehm gepolstert und bequem, die Bedienelemente in gut erreichbarer Nähe. Alexander checkte mithilfe seines Flugpartners die Position der einzelnen Tasten und der optischen Geräte. Sämtliche Anzeigen auf den runden Fluginstrumenten lagen in seinem direkten Gesichtskreis.
»Höhenmesser«, fragte er mit Nachdruck.
»An«, kam die prompte Antwort.
»Triebwerküberwachung.«
»Okay.«
»Variometer und Transponder.«
»Funktionieren.«
Nachdem er sich vergewissert hatte, dass auch die Landeklappen gecheckt und die Anzeige des Treibstoffverbrauchs mit der Verbrauchsvorhersage übereinstimmten, zog er zusammen mit seinem Partner am Steuerhorn und rollte rumpelnd auf der Startbahn, bis das Flugzeug abhob. Über 1500 Kilometer musste er in etwa zwei Stunden überwinden. Er wandte sich nach dem Erreichen einer Flughöhe von dreitausend Metern an seine Passagiere. Dazu nahm er das ultraleichte Headset aus der Halterung und setzte es sich auf den Kopf. Es knackte leicht in der Leitung. Seine Stimme klang verändert, wie eine Mischung aus dumpf und elektronisch, weswegen er langsam und deutlich sprechen musste.
»Sehr verehrte Fluggäste, ich begrüße Sie im Namen der ganzen Besatzung hier an Bord. Mein Name ist Alexander und ich bringe Sie heute von Düsseldorf nach Helsinki. Ich wünsche Ihnen im Namen der Fluggesellschaft und der Crew eine angenehme Reise.«
Seine Stewardessen überprüften bei jedem Flug, ob die Fluggäste den Anweisungen folgten. Routiniert flog er die gesamte Strecke ohne Zwischenfälle und brachte das große Passagierflugzeug sicher auf die Landebahn in Helsinki. Nachdem alle Fluggäste ausgestiegen, die Gepäckstücke verladen und die Flugbegleiter die Maschine verlassen hatten, lenkte Alexander das Flugzeug über das große Rollfeld zu seinem Aufbereitungsplatz. Dann endlich konnte auch er aussteigen. Wind pfiff ihm um die Ohren, als er an der Treppe stand, die sich aus der Bordwand herunterklappte und ihn auf den Boden zurückführte. Er nahm seine Kapitänskappe ab und lockerte seinen Krawattenknoten. Er hatte genau drei Stunden Zeit, bis er die Maschine wieder zurückfliegen musste. In der Zeit wurde sie neu geprüft, betankt und gereinigt. Langsam schlenderte auf ein bestimmtes Gebäude zu, das dem Flugpersonal als Café diente. Das Team der Fluggesellschaft traf sich dort nach dem Flug. Zuerst gönnte er sich einen stärkenden Kaffee. Mit dem schwarzen Heißgetränk in der Hand stand er am großen Panoramafenster und beobachtete das rege Treiben auf dem Flugplatz. Seine Gedanken schweiften ab. Wegen dieses Jobs hatte seine Frau ihn vor Kurzem verlassen und die Kinder gleich mitgenommen. Er wollte das eigentlich nicht. Niemals hatte er sich von seiner Frau trennen wollen, erst als sie geredet und gestritten hatten, begann er, ihre Probleme zu erkennen. Doch da war es schon zu spät. Sie hatte sich entschieden und ihre Koffer bereits gepackt. Zu sehr hatte er sich in seine Karriere als Flugkapitän vertieft, leitete auch noch Anti-Flugangst-Seminare sowie Flugsimulationsstunden mit angehenden Piloten und hatte seiner Familie nicht mehr die Zeit zukommen lassen können, die sie verdiente. Dabei tat er es doch für seine Familie, bot ihr ein luxuriöses Leben, glaubte, dass sie auf seinen Erfolg stolz war. Die Zeit, die er zwischen den Kontinenten unterwegs war, hatte er nie aufholen können. Das war für alle nicht einfach. Und für ihn am wenigsten. Wie einsam musste sich seine Frau gefühlt haben? Wie vaterlos kamen sich seine Kinder vor? Warum zum Teufel hatte er nie gesehen, wie sehr die Situation sich verschlechtert hatte und seine Frau ihn ablehnte? Er seufzte leise. Ende, aus und vorbei. So schnell konnte es gehen. Nur fünf Jahre waren sie verheiratet gewesen. Die glückliche Ehe mit einer wunderschönen Frau, auf die er so stolz war, lag in Trümmern. Dabei war die Zeit mit ihr so schön gewesen.
Als sie sich kennenlernten, war er gerade zum Kapitän befördert worden. Mit Stolz trug er seine neue Uniform auf einem Gartenfest, das er selbst ausgerichtet hatte. Und dann kam sie durch das große Tor zwischen den Hecken hindurchgelaufen. Leicht und süß wie ein Schmetterling tänzelte sie mehr, als sie ging. Ihr luftiges Sommerkleid sah aus wie eine Glockenblume, wenn sie sich drehte. Und erst ihr Lächeln. Dieses Lächeln hatte ihn damals vom Hocker gehauen. Er hatte sich Knall auf Fall in sie verliebt. Anscheinend ging es ihr genauso, denn eine Woche später lagen sie im Bett und spielten verliebte Spielchen, wobei er sie zur Belohnung, dass er zärtliche Vorspiele bei ihr anwandte, anschließend ordentlich rannehmen durfte. Sie hatten viele Spiele ausprobiert. Sie hatte ihn sogar schon an das Metallgestänge des Ehebetts gefesselt, was ihm besonders und außerordentlich gut gefiel. Er hätte gern mehr daraus gemacht, wusste damals aber noch nicht so recht, was.
Einmal hatte er ihr die Augen verbunden, damit sie raten konnte, mit was er sie gerade kitzelte. Mal mit einer leichten Feder, mal mit einer kratzigen Stielbürste, mal mit einem kalten Löffel. Schöne Spiele waren das. Im Anschluss hatten sie immer gevögelt, was das Zeug hielt …
Er nahm einen Schluck heißen Kaffee. Die Geräusche auf dem Flughafen verschwanden im Nebel seines Gehörs, als er sich erinnerte und weiter vor sich hin träumte.
Ein anderes Mal hatte er sie mit nacktem Hintern auf den gläsernen Schreibtisch gesetzt, der gegenüber dem Bett stand. Sie hatte kurz gequiekt, wegen der anfänglichen Kälte, doch das änderte sich schnell. Er hatte sich zwischen ihre Beine gestellt und sie gezwungen, dort sitzenzubleiben. Dann hatte er sie leidenschaftlich umarmt und geküsst, bis er ihre magische Hitze spürte. Ein Blick unter den gläsernen Tisch genügte, um zu wissen, dass es sie auch so geil machte, wenn er sie in Positionen zwang, die sie überraschten. Er konnte den leicht glänzenden Film der Feuchtigkeit genau erkennen. Wie sich ihre Schamlippen an das Glas pressten und wie leichte Schlieren mit winzigen Luftbläschen entstanden, wenn sie sich bewegte. Er konnte sich gut daran erinnern, dass sie ihren Po extra für ihn auf der Glasplatte hin und her bewegte, damit er sehen konnte, wie ihr Liebessaft aus den an das Glas gedrückten Liebeslippen heraustrat und wie sehr sie nach ihm verlangte. Als er sich wieder erhoben hatte und vor ihr stand, öffnete sie seine Hose und griff hinein. Es war so ein vertrautes Gefühl, wenn sie seinen steifen Schwanz berührte und ihn verheißungsvoll umfasste. Es war Begehren in höchster Form, denn schließlich war er von Berufs wegen wieder drei Wochen ohne sie gewesen. Er litt unter Sexentzug, wenn es ihm nicht möglich war, seine Frau zu vögeln. Er musste unweigerlich lächeln, als sie ihm das Hemd auszog und seine Brustwarzen mit der Zunge umkreiste, während sie ihm die Eier kraulend massierte. Sein bestes Stück stand sofort wie eine Eins. Er ließ seine Hände durch ihr Haar gleiten und atmete ihren Duft ein. Sie war frisch geduscht und ihr Haar roch nach einem zitronig frischen Shampoo. Es törnte ihn an.
»Du riechst so gut … Ich will dich lecken.« Nie zuvor hatte er so eine Lust darauf verspürt, ihre Beine zu spreizen und sie auf der Glasplatte zu lecken. Sie stützte sich mit den Armen nach hinten ab, um ihm mit ihrer bereits tropfenden Muschi entgegenzukommen. Wie herrlich dieser Anblick war. Wie appetitlich! Zum Hineinbeißen, aber beißen wollte er sie nicht. Nur kosten, wie ihr Liebessaft schmeckte, und nur beobachten, wie sie reagierte, wenn er ihren Kitzler bearbeitete. Er ließ seine Zunge kreisen und versuchte, einen prüfenden Blick in ihr Gesicht zu erhaschen. Es war nicht möglich. Sie warf ihren Kopf zurück, sodass ihre langen Haare die Glasplatte berührten. Sie stöhnte leise, als er seinen Kopf zwischen ihren Beinen versteckte. Sie stöhnte noch lauter, als seine Zunge endlich den gewünschten Lustpunkt erreichte, und er spürte, wie ihre Muschi verlangend zuckte und dabei noch mehr Flüssigkeit absonderte. Sein Schwanz war groß und hart geworden. Er wollte sie noch nicht kommen lassen. Er wollte weiterspielen, damit er seine Belohnung bekam. Er hob sie von der Glasplatte herunter und warf sie auf das weiche Bett, gegenüber des Glasschreibtisches. Provozierend hatte sie ihn angesehen und ihren Zeigefinger zuerst in ihren Mund verschwinden lassen und danach zwischen ihren Schamlippen. Ihr Finger fuhr auf und ab. Merkte sie denn nicht, wie sie ihn erregte? Tat sie es absichtlich, sodass er sich vor lauter Geilheit sich nicht mehr beherrschen konnte? Er fühlte sich, als hätte sie heute die Rolle des Verführers übernommen. Er musste zuschauen. Das war nicht auszuhalten! Sein Schwanz pochte bereits und seine Eichel bahnte sich den Weg aus der Haut, die sie umgab. Sein Penis zeigte auf sie und zuckte leise. Selten hatte er so viel Erregung gespürt. Schon griff sie nach seiner Rakete und zog ihn sanft zu sich hin. Endlich konnte er in sie eindringen. Zuerst sanft und dann immer heftiger. Sie krallte sich im Kissen fest und stöhnte laut, dass auch er mit einfiel und mit tiefer Stimme hörbarer keuchte. Seine Eier klatschten gegen ihre Muschi, als er mit mittelschnellem Takt in sie stieß. Ja, genauso wollte er es haben. Erst ausgiebig spielen und sie anschließend auf Teufel-komm-raus ficken. Es dauerte nicht lange, bis sein hoch erregter Penis um Erlösung bettelte. Ein elektrisches Ziehen in der Lendengegend verriet ihm, dass es gleich so weit war. Das Entgegenkommen ihres Beckens erleichterte es ihm, zuzustoßen, aber gab ihm auch das Gefühl, es nicht mehr lange zurückhalten zu können.
»Ich komme!«, schrie sie plötzlich und unvermutet und drückte sich fest an ihn. Schon spürte er, wie ihre pochende Vagina sich melkend um seine Schwellkörper schloss. Sein steinharter Schwanz glühte in ihrer feuchten Grotte und schon schoss sein Sperma durch die Kanäle seines Schwanzes.
Es war stets ein großartiger Sex mit ihr gewesen, jedes Mal. Besonders dann, wenn sie sich erst nach wochenlanger Trennung wiedersahen. Wegen seines Berufs war er schon in weit entfernte Gebiete geflogen und der Rückflug konnte manchmal länger dauern. Unwetter oder Krisengebiete hielten ihn oft von einem planmäßigen Rückflug ab, der ihn schnell und sicher nach Hause brachte. Manchmal konnte sein Flugzeug deswegen gar nicht erst starten.
Ein kreischender Ton in der Beschallung der Flughalle schreckte ihn aus seinen Träumen. Die Durchsagen wurden lauter, als wäre er gerade aus einer anderen Welt nach hierhin zurückgekehrt. Verwirrt sah er sich um, ohne seinen Körper zu bewegen. Beinahe hätte er seinen Kaffee verschüttet. Er sah an sich herunter. Die Beule in seiner Hose verriet ihn sicher. Alle würden sehen, welche Gedanken er hegte. Zum Glück stand er nah an der Panoramascheibe und niemand sprach ihn an. Er atmete tief ein und versuchte, Normalität in seine Gedanken zu bekommen. Die Vorstellung, dass seine Frau ihn verlassen hatte, brachte den Muskelprotz in seiner Hose sowieso gleich wieder zum Einsturz. Innerhalb von nur zwei Minuten lag sein Schlaffer wieder an Ort und Stelle. Prüfend drückte er unauffällig mit einer Hand gegen seinen Hosenstall. Alles okay, nichts würde auffallen. Er drehte sich um, sah auf die Anzeigetafel, wann sein nächster Flug startete, verglich die Zeit mit seiner Armbanduhr und bestellte sich noch einen Kaffee.
A star is born
Wenige Meter von der Alten Gasse entfernt blieb sie stehen, wischte mit einem Papiertaschentuch ihre blanken, hochglänzenden Pumps sauber, richtete ihre schwarze Bluse, zog den waldgrünen, taillenbetonenden Rock zurecht und ging sicheren Schrittes auf das Gebäude zu, in dem sich die Agentur befand. Ihr Auftreten sollte selbstbewusst wirken, auch wenn sie insgeheim scheu wie ein Reh und nervös war. Die Agentur sah aus wie ein kleiner Bäckerladen zwischen anderen großen Geschäften und Bürotürmen. Es war eine winzige Agentur in einem schmalen, aber dafür hohen Gebäude aus alter Zeit. Wie hätte sie das Gebäude finden können, wenn sie sich nicht in der Stadt auskannte? Wie sie draußen auf einem Plastikschild las, beschäftigte sich diese Agentur hauptsächlich mit Modefotografie. Wahrscheinlich wurde diese für diverse Kataloge verwendet. Neugierig betrat sie die Räume im Erdgeschoss.
»Hallo?«, fragte sie schüchtern in den ersten Raum hinein.
»Hi, kommen Sie rein.« Eine nette Dame empfing sie und bot ihr einen Platz an dem Schreibtisch an, sowie ein Glas Wasser. Verdammt eng war es hier. Leise Zweifel befielen Gina, ob es sich hier wirklich um eine Agentur handelte. Es konnte wer weiß was Dubioses dahinterstecken oder gar etwas Unseriöses? Sie nahm das Glas Wasser verlegen lächelnd an.
»Sascha hat heute mit Ihnen telefoniert, richtig? Wie war der Name noch?«
»Gina.« Sie musterte die Dame hinter dem gedrungenen, kompakten Schreibtisch und sah sich in dem Büro um. Sie hatte den Eindruck, dass eine Abstellkammer genauso viel Platz bot wie dieser Raum. An den Wänden hingen hauptsächlich Fotos von Jeansmoden. Keine erotischen. Es beruhigte sie. Wahrscheinlich war diese Agentur doch echt und seriös, auch wenn dieses viel zu kleine Büro einen anderen Eindruck machte. Eine Wendeltreppe führte nach oben. Sie versuchte, die Biegung hinaufzusehen, doch es gelang ihr nicht.
»Sascha wird gleich herunterkommen. Er ist noch oben und muss Vorbereitungen treffen.« Ob die Frau ihre Blicke bemerkt hatte? Gina nickte, nippte an dem Wasserglas und erwartete ungeduldig den Mann, der ihr am Telefon erklärt hatte, worum es hier ging, und der hoffentlich bald heunterkam.
Endlich kam Sascha die Wendeltreppe hinunter. Lautlos. Er trug weiche, lederne Mokassins. Sie sahen keineswegs albern aus, sondern passten zu seinem Gesamtoutfit. Die Jeans, die er dazu trug, war genauso eine wie auf den Bildern an der Wand. Er hatte sie unverkennbar aus einem der Kataloge, für die er Fotos machte. Sein weißes Hemd stand offen und Gina sah im Ansatz die blanke, haarlose Brust darunter. Der leicht gebräunte Hautton gefiel ihr. Ein winziger Ohrring blitzte auf und verzierte sein nettes Gesicht. Er hatte blaue Augen, trug einen kurzen Haarschnitt und einen Dreitagebart, der ihn sympathisch wirken ließ. Sein leicht nach oben geschwungener Mundwinkel veränderte sich zu einem Lächeln. Weiße, strahlende und gepflegte Zähne kamen zum Vorschein. Er sah sehr freundlich aus. Gina erkannte sein weiches Wesen sofort und fand ihn dazu noch attraktiv. Ob er verheiratet war? Bestimmt. Er hätte selbst Model sein können und war sicher längst vergeben.
»Hallo, ich bin Sascha.« Sein Händedruck war warm und fest, aber trotzdem gefühlvoll. Sein kräftiger Druck schmerzte sie nicht und er hielt ihre Hand länger als üblich. Gina fand, dass sich die Hand weich und gleichzeitig ein bisschen sehnig anfühlte und dass es der typische Griff eines Künstlers war. Es war keine harte Arbeiterhand, aber trotzdem kräftig genug, um ausdrucksstark zu sein. Er kam nah, aber nicht zu nah. Es fühlte sich gut an und ein leises Knistern entstand. Er musterte sie, checkte sie wie ein Scanner, angefangen von den Haaren bis zu den schwarz glänzenden Pumps. Wie sie für seinen Geschmack wohl aussah? Ob sie ihm gefiel? Seine Augenbrauen hoben sich, als sein Blick über ihren Busen glitt. Ein regelrechtes Kribbeln erfasste sie, als er sie mit seinem Scannerblick abtastete. Schon Tom hatte ihr vor Kurzem bestätigt, dass sie einen wundervollen, apfelförmigen Hintern besaß, und sie brauchte sich nicht mit ihrem üppigen Busen zu verstecken. Er war groß, aber nicht zu groß, um aufdringlich zu wirken. Hoffentlich passte ihre Figur zu dem Fotokonzept der kleinen Agentur.
»Mein bestes Model hat gekündigt. Darum suche ich nach einem passenden Ersatz. So wie du aussiehst, passt du ganz gut zu Jeansmoden. Hast du Zeit, um einige Probefotos zu machen?«