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Amüsant und lehrreich wie kein anderer bringt Carl Djerassi die Wissenschaft ins Theater. Der Chemiker, Autor und "Vater der Pille" beweist in seinem Lesedrama "Chemie im Theater. Killerblumen" aufs Neue seine Vielseitigkeit. In der pointierten Realsatire auf die Welt der Wissenschaft erzählt Djerassi die Geschichte des jungen Wissenschaftlers Jerzy Krzyz. Dieser ist Spezialist im Fachgebiet Champagner-Blaseologie und versucht mit allen Mitteln, im Wissenschaftsbetrieb Fuß zu fassen, bis er eines Tages eine, wie er glaubt, sensationelle Entdeckung macht. Mit einem aufschlussreichen Vorwort über die Bedeutung des Lesedramas.
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Seitenzahl: 107
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Carl Djerassi
Chemie im Theater.
Killerblumen
Ein Lesedrama
Aus dem Amerikanischen von Ursula-Maria Mössner
Lassen Sie mich mit zwei Fragen beginnen: Warum gibt es so wenige Theaterstücke, in denen es um die Welt der Chemie geht? Und ist das wichtig? Mein Ja auf die zweite Frage ist der Grund, weshalb ich diese Einleitung zu Theaterstücken schreibe, in denen Chemiker Schlüsselrollen als Chemiker spielen und nicht als die sprichwörtlichen Fachidioten oder Frankensteins. Sogar das Terrain ist, was Ort und Thematik betrifft, chemischer Natur.
Zunächst ist jedoch eine Definition angebracht. Ganz allgemein gilt: Ein Drama ist eine Form der Literatur, die von einem Dramatiker verfasst wurde, üblicherweise aus vorgegebenen Dialogen zwischen Personen besteht und dazu bestimmt ist, im Theater aufgeführt statt nur gelesen zu werden. Nachdem ich in den letzten fünfzehn Jahren neun Theaterstücke geschrieben habe, die insgesamt in fast zwanzig Sprachen übersetzt wurden, darf ich mich mit Fug und Recht als Bühnenautor bezeichnen. Doch als ich, der früher in der Forschung tätige Chemiker und Pädagoge, mich mit dieser literarischen Gattung näher zu beschäftigen begann, gelangte ich allmählich zu dem Schluss, dass für bestimmte Dramen und Dramatiker insbesondere für die, die sich mit Naturwissenschaft befassen der letzte Teil der obigen Definition gelegentlich umgekehrt werden muss: dazu bestimmt, gelesen statt nur im Theater aufgeführt zu werden.
Dramen für Leser statt nur für Zuschauer
Ich weiß, dass, wenn überhaupt, nur wenige moderne Bühnenautoren meinen Rückschluss „Dramen für Leser statt nur für Zuschauer“ teilen werden, da dieses Thema praktisch nie angesprochen wird. Wie unten näher ausgeführt, hält mich das nicht davon ab, meinen Standpunkt vehement darzulegen und zu verteidigen. Dabei sollte man bedenken, dass dies bei klassischen Dramen, etwa von Dramatikern wie Aristophanes, Shakespeare, Molière, Schiller und ähnlichen, heute der tatsächliche Stand der Dinge ist, obwohl das von diesen Dramatikern selbst nicht so beabsichtigt war. (George Bernard Shaw scheint eine seltene Ausnahme zu sein.) Dafür gibt es zweierlei Gründe. Erstens: Die überwiegende Zahl der Bühnenstücke ob klassisch oder modern, berühmt oder kaum bekannt, bedeutend oder trivial wird nur selten aufgeführt. Wer sich dafür interessiert, dem bleibt nichts anderes übrig, als das betreffende Stück in Buchform zu lesen. Zweitens: Viele dieser Dramen, insbesondere die klassischer Autoren wie den oben angeführten, sind ein fester Bestandteil des literarischen Kanons und gehören an Schulen zur Pflichtlektüre. Ich möchte daher das Argument vorbringen, dass die Erfahrung festzustellen, dass das eigene Theaterstück zuerst in Buchform gelesen wird, statt es nur gelegentlich auf der Bühne zu sehen, zumindest modernen Dramatikern als Ansporn dienen sollte, Dramen zu schreiben, allen voran Stücke, die sich mit Naturwissenschaft beschäftigen.
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