China für die Hosentasche - Francoise Hauser - E-Book

China für die Hosentasche E-Book

Françoise Hauser

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Beschreibung

Das kleinste Buch über das Land mit den meisten Einwohnern der Welt Warum gehen Taxifahrer in China mit einem Vierer-Nummernschild unweigerlich pleite? Wieso bekommt man, wenn man "Gemischte Schlangenhaut" bestellt, häufig nur einen handelsüblichen Quallensalat serviert? Und wo sorgt die Große Unterhose für Aufsehen? Das und vieles mehr verrät Ostasien-Expertin Francoise Hauser in ihrem Buch über das Reich der Mitte. Kurioses, Spannendes, Wissenswertes – kompakt verpackt in einem kleinen Buch über ein riesiges Land.

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Seitenzahl: 246

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Francoise Hauser

China für die Hosentasche

Was Reiseführer verschweigen

 

 

Über dieses Buch

 

 

China ist ein Land voller Mysterien, Rätsel und Widersprüche. Françoise Hauser bringt uns die interessantesten Fakten und Geschichten nahe.

 

 

Weitere Informationen finden Sie auf www.fischerverlage.de

Inhalt

Einleitung

Eckdaten China

Land, Leute und Geographie

Was ist China?

Wo liegt Greater China?

Wer ist Chinese?

Wo sonst noch viele Chinesen leben:

Chinesische Minoritäten

Was macht eine Minorität aus?

Die größten Minoritäten

Was sind autonome Gebiete?

Kann man Chinese werden?

Zeitzonen

Zwei Jahreszeiten – das reicht

Land unter: Pflaumenregen

Yangzi? Yangtse? Jangtse?

Wo liegt der chinesische Heizungsäquator?

Chinas Backöfen

Auf Staub gebaut

Warum hassen die Beijinger den Löss?

Wieso ist der Gelbe Fluss so gefährlich?

Weg!

Alles im Fluss

Wie hoch ist der höchste Berg?

Erdbeben in China

Ab in die Stadt!

Chinas Megastädte

Chongqing – die größte Stadt der Welt?

Ist da jemand?

Hallstadt liegt in China – ehrlich!

Wo liegt Little Africa?

Shanghai kippt

Chinas Rekord-Bauwerke

Wo steht die große Unterhose?

Das spektakulärste Feuerwerk Chinas

Lass krachen!

Das grüne China

Mehr Holz vor der Hütte

Wildlife China

Panda & Co

Umweltprobleme

Was kostet die Umweltverschmutzung?

Wie schlecht ist die Luft wirklich?

Die Städte mit der dreckigsten Luft

Die Großstädte mit der besten Luftqualität

Hat China wirklich keine Umweltgesetze?

Warum fahren so viele Chinesen Elektroautos?

Unterwegs in China – China unterwegs

Reisen wie ein Rockstar

Eine Milliarde Mitreisende

Tabu-Saison Chunjie

Da, wo alle hinfahren

Die Sache mit dem Trinkgeld

Die traumatischste Reiseerfahrung: chinesische Toiletten

Erster Reiseführer für Business-Traveller

Chinesische Reisende in Zahlen

Die beliebtesten Reiseziele der Chinesen

Wofür stehen die europäischen Länder in China?

Hey, Big Spender!

Die seltsamen Anfänge des Tourismus

Zauberwort ADS

Was macht ein Hotel attraktiv?

Weniger ist mehr: »arm« reisen

China schrumpft

Vertikal mobil

Highway to Hell

Basisdaten Verkehr

Was ist ein Doppelschlag?

Nichts geht mehr

Der chinesische Führerschein

Das digitale China

Wie viele Handys gibt es in China?

Handy-Verkäufer – ein gefährlicher Job

Ich bin mein Handy, mein Handy ist ich

Bitte ausschalten

Handy weg, Freunde weg

Internet in Zahlen (Stand Ende 2015)

Hat die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) eine Webseite?

Wie funktioniert die Internet-Zensur?

Wann wird eine Seite blockiert?

Wie kommt man trotzdem auf die zensierten Seiten?

Gaben fürs Jenseits

Die wichtigsten sozialen Netzwerke

Vom Nachahmer zum Vorreiter

Die 50-Cent-Armee

Was ist eine Online-Menschenjagd?

Zum Shoppen ins Netz

Die Zeit des Blätterns ist vorbei

Was verdienen Online-Autoren?

Die chinesische Gesellschaft

Chinas großer Gegensatz

Ist China generell eine egalitäre Gesellschaft?

Was ist ein Hukou?

Wohin mit den Kindern?

Was kostet die Bildung?

Einmal durch die Gaokao-Hölle

Namen: Man erkennt sie an der Silbenzahl

Die häufigsten Nachnamen

Was alles im Namen steckt

Wie viele Kinder dürfen Chinesen bekommen?

Einzelhaft für Mütter

Der Wandel der Statussymbole

Glamouröse Friseurinnen

Huanying Guanglin! Was machen die Begrüßungsfrauen vor den Geschäften?

Was macht einen guten Partner aus?

Was macht einen guten Ehemann aus?

Was macht eine ideale Frau aus

Immer schön blass bleiben

Was ist ein Facekini?

Warum es Schwarze in China schwer haben

Schönheit in Zahlen

Wer ist ein Loser?

Was man zum Heiraten braucht

Was ist eine nackte Hochzeit?

Wie zeigt ein chinesischer Ehemann, dass er seine Frau liebt?

Die neuen alten Konkubinen

Wie findet man einen Partner?

Soziale Absicherung in China

Stroh hinter den Ohren: Neureiche in China

Wer sind die Fu’erdai?

Hopp und Ex: Scheidungsrate in China

Scheidungsgründe im Alten China

Modetrend Haustiere

Warum lassen manche Chinesen den Fingernagel des kleinen Fingers extrem lang wachsen?

Gilt Gleichberechtigung?

Shanghaier Furien

Das Erbe des alten Mannes: Konfuzius

Sag es durch die Blume

Das politische China

Wer regiert China?

Wie heißt das höchste Machtgremium der Kommunistischen Partei?

Gibt es demokratische Wahlen in China?

Was ist ein »Paramount Leader«?

Chinas Führungsgenerationen

Gibt es unterschiedliche Lager in der KPCh?

Chinas Regierung hat alles unter Kontrolle

Wozu braucht man eine Kampagne?

Die Mao-Bibel

Wie wird Mao heute bewertet?

Die tödlichste nichtkriegerische Krise

Früher war alles besser …

Wie wird man Parteimitglied?

Was sind Prinzlinge?

Wann begann die Reform-Ära?

Deng Xiaopings bekannteste Sprüche

Warum kümmert sich die Mittelschicht so wenig um demokratische Reformen?

Was die Chinesen beschäftigt

Nordkorea, der unbequeme Freund

Wer kommt als Erster durch die Tür?

Todesstrafe für Korruption

Gut geschmiert durchs Leben

Petzen per App

Was hatte die Kulturrevolution mit Kultur zu tun?

Wer wird als verlorene Generation bezeichnet?

Acht Gründe, in der Kulturrevolution verhaftet zu werden

Die chinesische Mafia

Das Alte und das weniger alte China

Warum heißt das Reich der Mitte »Reich der Mitte«?

Was ist eine hydraulische Gesellschaft?

Wo steht die Wiege der chinesischen Zivilisation?

Das Himmelsmandat

Nur wer die Flüsse beherrscht …

Seit wann ist China »China«?

Die erste ISO-Kampagne fand in China statt

Verwirrende Namen

Woran Dynastien scheiterten

Woran Kaiser sterben

Chinas fremde Herrscher

War die Große Mauer hilfreich?

Wo leben die chinesischen Römer?

Wussten die Römer und Chinesen voneinander?

Warum suchte der Westen im Mittelalter den Kontakt zu China?

Der größte China-Verkaufsschlager aller Zeiten

Columbus’ großer Bruder

Wieso durften ausgerechnet die Portugiesen eine Siedlung in Macau errichten?

Westliche Vorreiter auf dem Weg nach China

Wieso China doch nicht christlich wurde

Britische Drogenbarone

Shanghais jüdische Wurzeln

Als China im Chaos versank

Warum wurde Hongkong an China zurückgegeben?

Warum wurde Macau erst 1999 zurückgegeben?

Das unspektakuläre Ende der Beamtenzeit

Warum fand die Revolution ausgerechnet am 10. Oktober 1911 statt?

Sun Yatsen: wichtig und unbedeutend zugleich

Chinas erste demokratische Wahl

Chinas verhinderte Dynastie

Religion und Glück

Ist Religion in China erlaubt?

Worum geht es im Daoismus

Die wichtigsten Götter des Daoismus

Om!

Wer ist die weiße Maria?

Warum gibt es so wenige Vegetarier?

Wie erkennt man den Unterschied zwischen einem buddhistischen und einem daoistischen Tempel?

Heilige Berge

Ist der Konfuzianismus eine Religion?

Chinas unsichtbare Welt

Wie passt der Ahnenglaube zum Buddhismus?

Wie wird man Dämon?

Was hilft gegen Dämonenkontakt?

Striptease fürs Jenseits

Ist Falungong eine Religion?

Gibt es Christen in China?

Mit Wind und Wasser zum Glück

Geld bekommen, Geld behalten

Das Glück fangen

Farbenspiel

Freizeit: Wenn Chinesen mal nicht arbeiten

Der Park, das erweiterte Wohnzimmer

Ein Nickerchen in Ehren …

Was ist ein Ikea-Schläfchen?

Sich um die Gesundheit kümmern

Buchmarkt China

Wie viele Bücher werden in China verlegt?

Welches Buch wurde am besten verkauft?

Feiertag der Bücher

Copyright? Brandneu!

Kino boomt

Chinesisch musizieren

Warum singen Chinesen auf der Straße oder im Bus?

Was für ein Theater!

Das Leben ist ein Spiel

Selber zugreifen

Auf den Ball gekommen

Kauf, Baby, kauf!

Kindergärten für Männer

Sprache und Schrift

Warum klingt Chinesisch immer gleich?

Chinesen singen

Beispiele für peinliche Ton-Irrtümer

Woher stammen die Zeichen?

Sieht man den Zeichen an, wie sie ausgesprochen werden?

Wieso gibt es die Zeichen überhaupt noch?

Zeichen der Macht

Ur-Zeichen, die heute noch in Gebrauch sind

Was sind Drachenknochen?

Zeichen oder Wörter?

Wieso heißt es manchmal Szechuan und manchmal Sichuan?

Was sind Kurz- und Langzeichen?

Die häufigsten Zeichen

Wie findet man ein Zeichen im Wörterbuch?

In welche Richtung schreibt man?

Wann ist man kein Analphabet mehr?

Warum man sich keinen chinesischen Namen zulegen sollte

Die geheime Bedeutung der Zahlen

Hauptsache, sie wächst: Chinas Wirtschaft

Chinesische Investoren in Europa

Wem gehört der Boden?

Enteignungen und Proteste

Warum wird in China ständig gebaut?

Wo steht die Werkbank der Welt?

Woher stammt der Großteil des christlichen Weihnachtsschmucks?

Gibt es einen Mindestlohn in China?

Was verdienen Chinesen?

Was passiert mit den Preisgeldern chinesischer Spitzensportler?

Wenn Arbeit tötet

Klotzen statt kleckern: Betriebsausflug auf Chinesisch

Wie viel Miete zahlen Chinesen?

JAC und GAC: China auf vier Rädern

Wer sind die Reichsten im Land?

Papiergeld: Vorreiter China

Yuan? Kuai? Jiao? Mao? Oder doch Renminbi?

Wer ist auf den Geldscheinen abgebildet?

Aktien für Oma

Warum wird in China so viel gefälscht?

Die neue Seidenstraße

Ab ins Meer: Hauptsache selbständig

Der größte Hafen der Welt

Seit wann gibt es Supermärkte in China?

Das kulinarische China

Nichts geht über Schwein!

Was macht die chinesische Küche aus?

Weißes Gold

Wie wird Reis angebaut?

Alles nur Reis?

Die Vielfalt der Teigtaschen

Die verschmähte Knolle

Iss dich stark und wichtig

Wo gibt es gebratenen Penis?

Kaiserküche

Wer hat die Nudel erfunden?

Ein Leben ohne Rohkost

Das böse Glutamat

Chinesisches Frühstück

Die Liebe zum Knochen

Was blubbert da auf dem Tresen?

Hund und Katze erkennen

Die beliebtesten Gerichte der Ausländer

Chinesische Gerichte, die keine sind

Kein »mein« und »dein« auf dem Tisch

Wo bleibt der Reis?

Wo bleibt der Nachtisch?

Fremde Sitten bei Tisch

Eine lauwarme Angelegenheit

Warum tragen Chinesen dauernd Urinproben mit sich herum?

Fünf Sachen die man noch mit Tee machen kann

Chinesisches Bier

Anleitung für einen gepflegten chinesischen Kater

Hauptsache rot

Das tägliche Gift: Lebensmittelskandale

Fastfood in China

Wo kann man bei McDonald’s heiraten?

Alles Käse: Milch und Laktose

Kein kalter Kaffee

Was stinkt da auf dem Nachtmarkt?

Stäbchen: Einweg, Mehrweg, alles Mist

Glückverheißende Nahrungsmittel

China wird dick

Was muss mit?

Zum Weiterlesen

Einleitung

Die Straßen voller Radfahrer, sozialistische Architektur aus subtropisch vermodertem Beton, die Menschen im blauen Mao-Anzug, vor Schreck erstarrend beim Anblick eines Ausländers: Das war China 1989, im Jahr meines ersten Besuchs. Als ich 1992/93 zum Auslandsstudium nach Nanjing ging, war es schon ein wenig bunter: Die ersten Diskotheken und Privatrestaurants öffneten, das Angebot der Läden und Kaufhäuser wurde größer, ja sogar eine ganz passable Pizzeria gab es schon. Nur die Überraschung beim Anblick einer Langnase war geblieben. 1997 – ich hatte zwischenzeitlich andere Orte in China besucht, nicht aber Nanjing – weigerte ich mich, den Langstreckenbus in Nanjing zu verlassen: Niemals war diese Metropole die Stadt, die ich vier Jahre zuvor verlassen hatte. Als wenn ich mich so mir nichts, dir nichts von einem Busfahrer veräppeln lassen würde! Aber sie war es doch. Praktisch über Nacht war ein Meer von Hochhäusern aus dem Boden geschossen, ich fand das Wohnheim, in dem ich ein Jahr gewohnt hatte, nicht mehr. Und an den Anblick von Ausländern hatte man sich auch schon gewöhnt. In dieser Taktung geht es bis heute weiter: Bei jedem Besuch zeigt sich mir ein neues Land, moderner, schnelllebiger, bunter. Langweilig wird es in China also nicht, auch nicht bei der dritten, vierten oder fünfundzwanzigsten Reise. Ich bin den Chinesen dankbar, dass sie sich immer wieder die Mühe machen, mich zu verblüffen: Dinge, die vor wenigen Jahren noch so typisch chinesisch schienen, ohne die man sich das Land und die Menschen gar nicht vorstellen konnte, hat man im Vorübergehen schnell mal über Bord geworfen: Fahrräder? Sieht man heute auf den großen Straßen beispielsweise kaum noch. Geblieben sind dennoch viele Kuriositäten und Eigenheiten, die den ausländischen Besucher vor Rätsel stellen und hinter denen oft eine überraschende Geschichte steckt. Eine ganze Reihe davon finden Sie in diesem Buch, genauso wie Fakten und Erklärungen, die vielleicht das eine oder andere Mysterium lüften.

Anmerken möchte ich noch: China ist unglaublich schnelllebig! Nirgendwo sonst sind Zahlen so schnell obsolet, werden so atemberaubend schnell neue Projekte angestoßen. Für jede Regel gibt es eine Ausnahme, jede Aussage über China lässt sich irgendwie und irgendwo widerlegen. Das Land ist einfach so groß und vielfältig, dass es fast schon anmaßend ist, alle 1,4 Milliarden Menschen über einen Kamm zu scheren. All jenen, die China ganz anders erlebt haben als ich, kann ich nur beipflichten – auch sie haben recht. In China ist Platz für viele Wahrheiten, die sich sogar widersprechen dürfen, ohne an Wahrheitsgehalt zu verlieren.

Eckdaten China

Fläche: ca. 9,6 Millionen km2

Ausdehnung Nord-Süd: 4500 km

Ausdehnung Ost-West: 4200 km

Einwohner: rund 1,4 Milliarden

Nachbarländer: 14

Anzahl der wilden Pandas: 1864 (Zensus 2014)

Anzahl der wilden Elefanten: ca. 250

Küstenlänge: 14000 km

Niedrigste gemessene Temperatur (in Mohe): –52,3 °C

Höchste gemessene Temperatur (in Turfan): 50,3 °C

Zahl der Millionenstädte: ca. 150

Zahl der von Menschen gepflanzten Bäume in den letzten 20 Jahren: 35 Milliarden

Prozent des nicht trinkbaren Grundwassers: ca. 60

Zahl der Fahrstühle und Rolltreppen: ca. 3,8 Millionen

Ausländer in China: ca. 900000, die meisten davon in Guangzhou, Shanghai und Beijing

Durchschnittliche Lebenserwartung: 76 Jahre

Devisenreserven: 3220000000000 USD

Goldreserven: 1762 Tonnen

Land, Leute und Geographie

Was ist China?

»Dumme Frage«, mag da manch einer denken, immerhin braucht man nur den Atlas aufzuschlagen, um China zu finden. Doch die Volksrepublik ist nicht das einzige Land, das die Bezeichnung »China« trägt. Neben der Volksrepublik China Zhōnghuá rénmín gònghéguó中华人民共和国 ist in europäischen Atlanten auch die Insel Taiwan als Republik China Zhōnghuá mínguó中華民囯 eingezeichnet. Hongkong Xiānggǎng香港 und Macau Àomén澳门 wiederum gehören zwar politisch mittlerweile zur Volksrepublik, besitzen aber als Sonderverwaltungszonen noch einen Sonderstatus und werden farblich abgehoben dargestellt. Geht es nach der Volksrepublik, gehören nicht nur sie zum Staatsterritorium, sondern auch Taiwan – ein Anspruch, der lange Zeit auch umgekehrt galt und für Spannungen sorgte. Auch diverse andere Inselgruppen wie die Spratly Islands oder die Paracelsius-Inseln zählt man in Beijing selbstverständlich dazu, was bei etlichen Nachbarländern zu Verstimmungen führt.

Auch wenn man das volksrepublikanische Staatsgebiet selbst betrachtet, bleiben Fragen offen: Hier gibt es gleich eine ganze Reihe von Regionen, wie beispielsweise Tibet oder die Autonome Provinz Xinjiang, deren Bewohner sich nicht alle zwingend als Chinesen verstehen und oft eine andere Muttersprache sprechen. Die Tibetfrage ist sowieso ein Garant für emotionale Diskussionen. Die Erstellung einer simplen Karte kann daher schon zu diplomatischen Verwicklungen führen: Je nachdem, wie man beispielsweise Taiwan einzeichnet, also als Teil der Volksrepublik oder als eigenen Staat, fühlt sich eine der beiden Seiten garantiert auf den Schlips getreten.

Wo liegt Greater China?

Dazu kommt eine weitere Frage: Wie soll man mit den Regionen umgehen, die zwar kulturell chinesisch geprägt sind, aber nicht zu China gehören? Im Ausland fällt oft der Begriff »Greater China«, eine geschickte Definition, die nicht nur das chinesische Festland beinhaltet, sondern eben auch all jene Gebiete, in denen die chinesische Kultur eine entscheidende Rolle spielt, also Taiwan, Singapur, Hongkong und Macau, ohne dass sich daraus eine politische Aussage ergibt. Manchmal sind – je nachdem, wer diesen Begriff benutzt – fälschlicherweise sogar die von Chinesen besiedelten Gebiete Malaysias, Indonesiens oder Thailands gemeint, in denen die chinesischen Gemeinschaften eine wichtige wirtschaftliche Rolle spielen. In den südostasiatischen Ländern macht man sich damit jedoch keine Freunde.

Wer ist Chinese?

Auch der Begriff »Chinese« lässt sich nicht so einfach definieren, denn es gibt feine Unterschiede, die aus chinesischer Sicht von großer Bedeutung sind. Dabei spielen kulturelle Identität und Aussehen eine wichtige Rolle, aber auch die Frage, ob man in China geboren wurde. Nicht zuletzt stellt sich die Frage: Wie »chinesisch« muss man sein, um als Chinese zu gelten? Ab welchem Grad der Assimilierung zählt man als Bürger eines anderen Staates? US-Amerikaner chinesischer Abstammung stellen in China oft mit Erstaunen fest, dass sich niemand darum schert, dass sie sich selbst als Amerikaner empfinden, und sie selbstverständlich als Chinesen wahrgenommen werden. Die Schätzungen, wie viele Auslandschinesen es gibt, schwanken daher je nach Quelle erheblich: Zwischen 35 und 60 Millionen sollen es sein.

Im chinesischen Kulturraum unterscheidet man zwischen:

Zhōngguórén 中国人

Wörtlich »Mensch des Reichs der Mitte«, also Staatsbürger Chinas, aber nicht zwingend chinesischer Ethnie. Auch Uighuren aus Xinjiang, Tibeter und beispielsweise Mongolen der Inneren Mongolei gehören dazu, denn sie haben einen chinesischen Pass. Bezeichnet man einen Singapurer Chinesen als Zhongguoren, macht man sich in der Regel nicht beliebt – er ist schließlich Singapurer!

Hàn 汉

Die meisten Chinesen gehören der Ethnie der Han an: Sie sind es, die wir als »Chinesen« bezeichnen und deren Kultur wir als »chinesisch« empfinden. Mit 91,6 Prozent machen sie den größten Teil der Bevölkerung aus.

Huáqiáo 华侨

So werden Chinesen bezeichnet, die in China geboren wurden, aber im Ausland leben.

Huárén 华人

auch: háiwài huárén 海外华人

Das sind Überseechinesen, die eine andere Staatsbürgerschaft als die chinesische besitzen, meist aber noch Chinesisch sprechen und in der chinesischen Kultur verwurzelt sind. In Südostasien bezeichnen sich meist all jene so, die von ihrer Umwelt als Chinesen wahrgenommen werden, so wie beispielsweise die malaysischen Chinesen, die bereits seit Generationen dort ansässig sind.

Huáyì 华裔

Dieser Sammelbegriff umfasst alle, die irgendwie chinesischer Abstammung sind, auch wenn sie sich vielleicht selbst eher einer anderen Kultur angehörig fühlen, eine andere Staatsangehörigkeit besitzen und oft auch des Chinesischen nicht mächtig sind. Äußerlich erkennt man sie dennoch als »Chinesen«.

 

De facto werden diese Bezeichnungen in der Literatur und im chinesischen Alltag jedoch munter durcheinandergeworfen und auf Deutsch meist mit »Überseechinesen« übersetzt. Auch mit den genauen Definitionen hält man sich im Alltag kaum auf: In den Augen der meisten Chinesen ist »Huáqiáo«, wer danach aussieht und chinesische Vorfahren hat.

Wo sonst noch viele Chinesen leben:

Land

chinesische Einwohner

Indonesien

7.500.000

Thailand

7.000.000

Malaysia

6.400.000

USA

3.800.000

Singapur

2.800.000

Kanada

1.600.000

Peru

1.300.000

Kambodscha

1.200.000

Vietnam

1.200.000

Philippinen

1.100.000

Myanmar

1.100.000

Russland

1.000.000

Afrika gesamt

1.000.000

Frankreich

700.000

Südkorea

700.000

Australien

670.000

Japan

650.000

UK

500.000

Kasachstan

300.000

Italien

200.000

Indien

190.000

Laos

185.000

Vereinigte Arabische Emirate

180.000

Brasilien

150.000

Neuseeland

150.000

Niederlande

145.000

Panama

130.000

Spanien

130.000

Kuba

110.000

Deutschland

105.000

Argentinien

100.000

Jamaika

70.000

Costa Rica

63.000

Saudi-Arabien

45.000

Surinam

40.000

Brunei

40.000

Chinesische Minoritäten

Die Ethnie der Han macht, wie gesagt, rund 91,6 Prozent aus. Die restlichen 8,4 Prozent gehören zu ethnischen Minderheiten (oft als Minoritäten shăoshù mínzú少数民族 bezeichnet) – das sind immerhin mehr als 100 Millionen Menschen! 56 anerkannte nationale Minderheiten gibt es insgesamt, deren Kultur sich teils erheblich von der der Han unterscheidet. Dazu gehören Völker wie die Miao und die Zhuang, aber auch die Uighuren und Mongolen. Prinzipiell ist es nicht von Nachteil, einen Minoritäten-Status zu besitzen, hier und da werden die Minoritäten sogar bevorzugt, zum Beispiel bei der Studienplatzvergabe oder bei der Geburtenpolitik (Die Ein-Kind- beziehungsweise inzwischen Zwei-Kind-Politik galt und gilt für die Minoritäten nicht). Politischen Einfluss besitzen sie, von einigen Aspekten der kulturellen Selbstverwaltung abgesehen, jedoch nicht: Da sie meist in den strategisch wichtigen, aber dünn besiedelten Randgebieten Chinas wohnen, reagiert die Regierung allergisch auf allzu große Autonomiebestrebungen – wollte man alle vorrangig von Minoritäten bewohnten Gebiete von China abtrennen, blieben nicht einmal 40 Prozent des volksrepublikanischen Territoriums übrig.

Was macht eine Minorität aus?

eine eigene Sprache

territoriale Geschlossenheit des Siedlungsgebiets

einheitliches Wirtschaftssystem

Zusammengehörigkeitsgefühl

Allerdings trifft dies nicht auf alle Minoritäten zu. So unterscheiden sich die Hui, die muslimischen Han-Chinesen – sprachlich kein bisschen von der Mehrheit.

Die größten Minoritäten

Name

Anzahl in Mio.

Hauptsiedlungsgebiet

Dai

1,2

Yunnan

Kasachen

1,5

Xinjiang

Li

1,5

Hainan

Hani

1,6

Yunnan

Koreaner

1,8

Jilin, Heilongjiang, Liaoning

Bai

2,0

Yunnan, Guizhou

Yao

2,8

Guangxi, Hunan

Bouyei

2,9

Guizhou

Dong

2,9

Guizhou, Hunan, Guangxi

Mongolen

6,0

Innere Mongolei, Liaoning

Tibeter

6,3

Tibet, Sichuan, Qinghai

Tujia

8,3

Hunan, Hubei, Guizhou, Chongqing

Yi

8,7

Yunnan, Sichuan, Guizhou

Miao (Hmong)

9,4

Guizhou, Hunan, Yunnan

Uighuren

10,0

Xinjiang

Mandschu

10,4

Liaoning, Hebei, Heilongjiang, Jilin

Hui-Chinesen

10,6

Ningxia, Gansu, Xinjiang, Henan, Qinghai, Yunnan

Zhuang

17,0

Guangxi, Yunnan

Was sind autonome Gebiete?

Einige der großen Minderheiten, so wie beispielsweise die Uighuren, Mongolen und Tibeter, leben in klar abgegrenzten Siedlungsräumen, die aus diesem Grunde als sogenannte autonome Gebiete zìzhìqū自治区 den Provinzen gleichgestellt sind. Der Unterschied liegt jedoch in einer gewissen kulturellen Autonomie: So erhalten Kinder beispielsweise in der Grundschule Unterricht in ihrer Muttersprache. Insgesamt gibt es fünf autonome Gebiete: Xinjiang, Ningxia, die Innere Mongolei, Tibet und das Gebiet der Zhuang als Teil der Provinz Guangxi.

Kann man Chinese werden?

Für Menschen chinesischen Ursprungs lautet die Antwort definitiv: Ja! Nach chinesischer Auffassung sind sie ja ohnehin Chinesen, die Staatsangehörigkeit reflektiert dann quasi nur noch die Tatsachen. Für alle anderen heißt es: theoretisch ja. De facto erhalten jedoch nur wenige hundert Menschen im Jahr die chinesische Staatsbürgerschaft. Einerseits scheint der Andrang nicht übermäßig groß zu sein, zum anderen sind die Kriterien nicht einfach zu erfüllen: Man muss in einem engen Verhältnis zu einem chinesischen Staatsangehörigen stehen (zum Beispiel durch Heirat) und in China leben oder einen anderen »legitimen Grund« haben. Was dies sein könnte, führt das Staatsangehörigkeitsgesetz allerdings nicht aus – eine größere Investition in China ist da sicher nicht von Nachteil.

Volksrepublikanische Chinesen, die aus eigenem Willen eine andere Staatsbürgerschaft annehmen, verlieren die chinesische. Vorausgesetzt natürlich, sie sind so naiv, dies in China öffentlich zu verkünden.

Zeitzonen

China ist ziemlich groß und zieht sich über mehr als 60 Längengrade. Am westlichsten Zipfel des riesigen Reiches geht die Sonne daher rund fünf Stunden früher unter als am östlichen Ende. Eigentlich müsste China nach den gängigen Konventionen also in fünf Zeitzonen eingeteilt sein. De facto gilt im gesamten Land jedoch Beijinger Zeit. Da wundert es wenig, dass manch ein Ort im Westen einfach inoffiziell eine eigene Zeit eingeführt hat, was den Reisenden nicht selten in Verwirrung stürzt, denn Läden öffnen dann nach lokaler Zeit, während sich die Züge und Flüge natürlich nach Beijinger Zeit richten.

Zwei Jahreszeiten – das reicht

Bei der Planung einer Chinareise kommt man um Klimadiagramme nicht herum, denn die Unterschiede sind gewaltig. Während im Norden ein kühl gemäßigtes Klima dafür sorgt, dass im Winter knackige –30 °C keine Seltenheit sind, kann man auf der südlichen Insel Hainan das ganze Jahr über baden, denn sie liegt bereits in den Tropen. Überraschend ist: Von wenigen Regionen abgesehen, kommt man in China bequem mit zwei Jahreszeiten aus: Sommer und Winter. Der Wechsel vollzieht sich innerhalb weniger Tage, so dass man bei einer einwöchigen Beijing-Reise im Oktober den ersten Tag im T-Shirt schwitzt und den letzten im Wintermantel friert.

Land unter: Pflaumenregen

Fast scheint es, China wünsche sich doch noch eine weitere Jahreszeit, und zumindest der Südosten und Osten des Landes haben einen guten Kandidaten dafür: den Pflaumenregen méiyǔ (梅雨), benannt nach der zeitgleichen Pflaumenreife. Mit Niederschlägen von bis zu 1000 mm innerhalb weniger Tage (zum Vergleich: So viel misst man in Deutschland nichtmal im Jahr) setzt er zwischen Ende April und Juni immer wieder ganze Landstriche unter Wasser. Mit spektakulären Bildern von großflächigen Überschwemmungen schafft er es dann sogar bis ins europäische Fernsehen. Schuld am Regen ist eine Art Patt-Situation zweier Fronten: Die kontinentalen Luftmassen des Nordostmonsuns und die warme und feuchte Luft des pazifischen Südwestmonsuns treffen hier aufeinander und bilden eine stabile Front, deren Tiefdruckgebiete viel Regen bringen. Hier und da wird der Pflaumenregen auch als 霉雨 geschrieben. Dann wird er zwar genauso ausgesprochen, bedeutet aber »Schimmelregen«, und das aus gutem Grund, denn die hohe Feuchtigkeit lässt so ziemlich alles schimmeln, was nicht zu 100 Prozent aus Plastik besteht.

Yangzi? Yangtse? Jangtse?

Chinas längster Fluss ist im deutschsprachigen Raum unter vielen Namen bekannt, die nur wenig mit dem chinesischen Original gemein haben. Dort läuft er unter Chángjiāng 长江, wörtlich »langer Fluss«. Das ist ziemlich zutreffend, denn mit rund 6300 Kilometern ist er in der Tat der längste Fluss Chinas. Der internationale Name Yangzi stammt übrigens von der eher wenig bekannten lokalen Bezeichnung Yangzi杨子 ab, die sich jedoch nur auf den Unterlauf bezieht. Je nach Umschrift wird daraus dann Jangtse oder Yangtse. Manche hängen auch noch das Wort kiang an, was wiederum die alte Umschrift des Wortes jiāng江, also »Fluss«, ist.

In China gilt der Chángjiāng als Grenze zwischen Nord- und Südchina. Lange genug war er das im wahrsten Sinne des Wortes: Bis 1956 gab es keine einzige Brücke über den Yangzi, und selbst bis in die 1990er Jahre wurden gerade einmal drei Brücken gebaut, ein Großteil des Verkehrs wurde weiterhin per Fähren abgewickelt. Heute überspannen rund 30 Brücken den Yangzi.

Wo liegt der chinesische Heizungsäquator?

Nördlich des Yangzi wird traditionell geheizt, südlich davon nicht. Diese Regel stammt noch aus kaiserlichen Zeiten und wurde 1949 von den gerade an die Macht gekommenen Kommunisten übernommen. Aus Kostengründen planten sie nur für Nordchina ein Heizungssystem. Das Geld war knapp, und im Süden ist es schließlich warm, oder? Bis vor wenigen Jahren hielt man sich geradezu biblisch daran, völlig unabhängig von den Temperaturen, so dass die Bewohner der Stadtteile südlich des Flusses bibbernd zuschauen konnten, wie in den Stadtteilen nördlich des Flusses die Schornsteine rauchten. Dort dürfen sich die meisten Bewohner über eine anständige Heizung oder einen Anschluss an die Fernwärme freuen, wenn auch nicht unbedingt über die dazu passende Isolierung, so dass viel Wärme wieder verlorengeht. Im Süden gibt es heute immer öfter Klimaanlagen, die nicht nur im Sommer kühlen, sondern auch im Winter zumindest eine Placebo-Dosis Wärme versprechen und die Luft entfeuchten.

Ob und wie der Süden beheizt werden soll, ist im Übrigen eine Kontroverse, die in China immer wieder in den Medien hochkocht. Man darf getrost davon ausgehen, dass es immer die Südchinesen sind, die das Thema aufs Tapet bringen.

Chinas Backöfen

Ähnlich wie Nanjing zählen auch die Megastädte Chongqing und Wuhan zur nahezu heizungslosen Zone am Yangzi auf der Grenze zwischen Nord und Süd. Rein statistisch gesehen dürfen sich die Bewohner dennoch über eine ordentliche Durchschnittstemperatur freuen, denn alle drei Städte gelten (zu Recht) als Backöfen Chinas. Temperaturen weit über 40 °C sind im Sommer eher die Regel als die Ausnahme. Wer dort wohnt, sollte mit Extremtemperaturen umgehen können.

Auf Staub gebaut

Er ist gelb, staubig und verwandelt sich bei Regen blitzschnell in Schlamm – und doch ist der Löss-Boden so etwas wie der Urkeim der chinesischen Zivilisation. Seine Feinkörnigkeit verrät die Herkunft des Löss sofort: Als Flugstaub brachte ihn der Wind in der letzten Eiszeit aus den innerasiatischen Steppen nach China und lagerte den nährstoffreichen Boden bis zu 200 Meter hoch im Bergland der Provinzen Gansu, Shanxi, Shaanxi und Henan ab. Der Boden ist extrem fruchtbar, leicht zu bearbeiten und speichert auch die Feuchtigkeit gut. Dummerweise sind große Teile der Löss-Gebiete seit Jahrhunderten, wenn nicht sogar Jahrtausenden, nur noch spärlich bewachsen. Wälder, die den Boden halten könnten, gibt es schon lange nicht mehr. Regnet es in den Löss-Gebieten, waschen ihn die Wassermassen blitzschnell von den Hängen. Der Gelbe Fluss Huánghé黄河 verdient sich hier in den Löss-Bergen seinen Namen und bringt die abgetragene Schlammfracht bis zum Gelben Meer.

Warum hassen die Beijinger den Löss?

Weil er ihnen sprichwörtlich immer wieder um die Nase weht. So wie der Löss-Boden nach China gelangte, so wird er oft auch wieder abgetragen: per Wind. Wenn im Frühjahr (und manchmal auch im Herbst) Stürme über China hinwegfegen, bringen sie Unmengen von gelbem, feinem Sand mit sich und lassen die Hauptstadt unter einer gelben Wolke verschwinden. Meist tun sie dies ohne Vorwarnung und bringen den Verkehr innerhalb von Minuten zum Erliegen. Oft ist der Spuk so schnell vorüber, wie er aufgetaucht ist, an anderen Tagen harren die Menschen stundenlang aus, bevor sie sich wieder ins Freie wagen. Der bisher spektakulärste Sandsturm brach im Jahr 2006 über Beijing herein und lud innerhalb weniger Stunden 300000 Tonnen Sand über der Hauptstadt ab.

Wieso ist der Gelbe Fluss so gefährlich?

Blickt man heute am Unterlauf auf den Gelben Fluss Huánghé黄河