Crew des Teufels: Western - Heinz Squarra - E-Book

Crew des Teufels: Western E-Book

Squarra Heinz

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Beschreibung

Western von Heinz Squarra Der Umfang dieses Buchs entspricht 109 Taschenbuchseiten. Auf dem Trail macht Jim seine Arbeit so gut wie jeder andere Cowboy. Trotzdem schikaniert der Vormann ihn, wo er kann. Hooker ist offensichtlich dagegen, dass Jim und die Tochter des Ranchers ein Paar sind. Als Jims Sattelgurt angeschnitten wird und er sich nur mit Mühe aus dem Pulk der Rinder befreien kann, erinnert er sich daran, dass ein anderer Cowboy, der Interesse an Veta gezeigt hatte, einem Jungbullen vor die Hörner geraten war. Hooker scheint zu mehr als Schikanen bereit zu sein.

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Heinz Squarra

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Inhaltsverzeichnis

Crew des Teufels: Western

Copyright

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Crew des Teufels: Western

Western von Heinz Squarra

Der Umfang dieses Buchs entspricht 109 Taschenbuchseiten.

Auf dem Trail macht Jim seine Arbeit so gut wie jeder andere Cowboy. Trotzdem schikaniert der Vormann ihn, wo er kann. Hooker ist offensichtlich dagegen, dass Jim und die Tochter des Ranchers ein Paar sind. Als Jims Sattelgurt angeschnitten wird und er sich nur mit Mühe aus dem Pulk der Rinder befreien kann, erinnert er sich daran, dass ein anderer Cowboy, der Interesse an Veta gezeigt hatte, einem Jungbullen vor die Hörner geraten war. Hooker scheint zu mehr als Schikanen bereit zu sein.

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author / COVER FIRUZ ASKIN

© dieser Ausgabe 2022 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

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Alles rund um Belletristik!

1

Die braunen Augen des Mädchens strahlten. „Ihr geht morgen auf den Trail, Jim. Doch in elf Wochen ...“

Sie seufzte. „In elf Wochen werde ich auch nicht mehr besitzen als heute“, unterbrach Jim Branderson das Mädchen bitter. „Veta, weiß dein Vater, dass du hier bist“ Das Mädchen lachte übermütig. „Jim, er ist vielleicht dein Boss, aber meiner doch nicht:“

Sie küssten sich ungestüm. Doch plötzlich wurde Jim steif. Er sah den Mann beim Korral. Wie aus der Erde gewachsen stand er dort, breit und dennoch groß. „Was hast du?“, fragte Veta, der die Veränderung in Jims Haltung nicht entgangen war. „Brad Hooker, der Vormann“, murmelte Jim. Der Mann am Korral bewegte sich träge. Er kam langsam näher. Er hatte ein feistes Gesicht, in dem unter der tiefschwarzen Haartolle dunkle Jettaugen glühten. Hooker hatte jetzt den Schuppen erreicht. Breitbeinig blieb er stehen, die klobigen Fäuste in die Hüften gestemmt.

„Jim, du hast wohl vergessen, dass wir morgen mit der Herde nach Newman aufbrechen“, begann er schleppend. „Es ist noch eine Menge zu tun!“ Jim merkte, wie sich seine Muskeln zu verhärten begannen.

„Ich habe meine Arbeit getan, Hooker!“ Der Vormann lachte glucksend.

„So, hast du? — Veta, geh zur Seite!“

Das Mädchen bewegte sich nicht. „Du hast mir keine Befehle zu geben, Brad Hooker!“, stieß sie störrisch hervor.

Brad kümmerte sich nicht um den Protest. Er versuchte, das Mädchen zur Seite zu schieben. Jim schlug den Arm des Vormanns herab. Da wirbelte Brad herum und rammte Jim die schwielige Faust in den Leib.

2

Jim stöhnte, wälzte sich zusammengekrümmt herum, öffnete mühsam die Augen und sah ein Paar verstaubte Texasstiefel vor dem Feuer. Das Bild eines längst vergangenen Tages war zerrissen. Aber Brad, dem die Stiefel gehörten, der war noch da. Er stand hier vor ihm. Er musste ihn getreten haben.

„Hei kommst du endlich zu dir?“, zischte der Vormann.

Der Stiefel bewegte sich und traf Jim wieder in den Leib. Der Cowboy krümmte sich keuchend zusammen.

Der Vormann lachte leise und ging rückwärts. Im Feuerschein leuchteten die Sporenräder an seinen verstaubten Stiefeln. „Los, steh auf, du hast Wache!“

Noch immer keuchend versuchte Jim sich aufzurichten.

Brad Hooker lachte wieder, hob den Stiefel an und trat Jim gegen die Schulter. Der Cowboy wurde auf die Erde zurückgeschleudert und rollte auf den Rücken.

Groß wie einen Riesen sah er Hooker über sich. Das wilde Gesicht des Vormanns wurde vom Feuer beleuchtet, und seine schwarzen Augen funkelten wie glühende Kohlen.

„Aufstehen, hab ich gesagt! Los, verdammt, die anderen wollen auch noch ein paar Stunden schlafen.“

Jim wälzte sich wieder herum, stand auf, wischte sich über den Mund und fiel den Vormann dann so plötzlich an, dass der nicht mehr dazu kam, die Hand zur Gegenwehr zu heben. Jims Faust traf Hooker auf die Nase. Er taumelte, fluchte schmerzvoll, und Jim konnte ihm nachhechten und noch einmal zuschlagen. Hooker stolperte über einen brennenden Ast, der mit einem hässlichen Geräusch barst.

Schimpfend wälzte sich ein Cowboy in seiner Decke über den Boden.

Der Rancher, der hinter dem Feuer gegen einen Baum lehnte, nahm die Zigarre aus dem Mund, während ein zufriedenes Grinsen sein breites Gesicht überzog und sein angegrautes Haar im Feuerschein silbern schimmerte.

Brad sprang mit einem Satz aus dem Feuer, bückte sich nach einem brennenden Ast, packte ihn und richtete sich auf. Er wollte auf Jim Branderson zuspringen, hielt aber inne, weil Jim seinen Revolver gezogen hatte und auf ihn richtete. Das knackende Geräusch, mit dem Jim den Hammer der Waffe spannte, schallte über das Camp hinweg.

Mehrere Cowboys richteten sich rund um das Feuer in sitzende Stellung auf.

Brad trat einen Schritt zurück.

„Wirf ihn weg“, sagte Jim leise.

Der Vormann zögerte.

Rund um das Feuer standen die Cowboys langsam auf und ließen ihre groben Decken fallen.

Hooker trat einen Schritt zurück, den brennenden Ast noch immer in der gesenkten Hand.

Wiley Hutton, der fünfzigjährige Rancher, sog abwartend an seiner Zigarre.

Da öffnete sich Brad Hookers Hand und der brennende Ast landete auf dem Boden. Mit einem Fußtritt beförderte der Vormann ihn ins Feuer zurück und zeigte seine leeren Hände.

Jim packte den Revolver fester.

Hooker wurde weiß um die Nase.

Jim trat einen Schritt vor und hob die Waffe noch mehr an, und Hooker ging weiter zurück.

Im Gesicht des Ranchers nahm das Grinsen etwas Tückisches an, und er klemmte die Zigarre in den Mundwinkel.

„Jim, mach keinen Unsinn“, murmelte einer der Cowboys so leise, als hätte er Angst, Branderson zu erschrecken.

„Das wäre Mord“, sagte ein anderer ebenfalls sehr leise. „Dafür würden sie dich überall hängen!“

Jim trat zurück, ließ die Waffe sinken und entspannte den Hammer. Hooker atmete erleichtert auf, griff sich einen Moment an den Hals und knurrte dann: „Hoffentlich hast du nicht vergessen, weshalb ich dich geweckt habe!“

Jim schob den Revolver in die Halfter zurück.

Der Rancher nahm die Zigarre aus dem Mundwinkel. „Ich denke, die Leute haben sich ihren Schlaf redlich verdient, verdammt. Wenn ihr streiten müsst, dann tragt es nicht ausgerechnet nachts im Camp aus!“

Jim bückte sich nach seinem Sattel und verließ den Lichtkreis des Feuers. Am Seilkorral, in dem die Pferde standen, erwartete ihn ein verschlagen dreinblickender, schmaler Bursche. Jim kletterte in den Korral, ohne den Cowboy zu beachten. Er ließ den Sattel fallen, hob ein Lasso auf und fing ein Pferd ein. Als er mit dem Tier zu seinem Sattel kam, stand der Cowboy dort und nahm ihm das Pferd ab. Jim bückte sich nach seinem Sattel.

„Vielleicht solltest du dir in Newman deinen Lohn geben lassen und nach Norden reiten“, sagte der Cowboy.

Jim legte dem Tier den Sattel auf und schnallte den Gurt fest. „Du gehörst doch zu Brads Freunden, nicht wahr, Jeff? — Hat er dir aufgetragen, mir das zu sagen?“

„Nein, Jim. Es ist ein Rat von mir. In aller Freundschaft, versteht sich.“ Der Cowboy lachte leise.

„Falls er es dir doch aufgetragen hat, dann sag ihm, ich werde in Newman nicht verschwinden. Hast du das gehört, Jeff?“

Der Cowboy grinste ihn scharf an. „Du hast es laut genug gesagt, Jim. Gut, ich kann es ihm ja sagen.“ Der Cowboy ließ das Pferd los. „Komisch, dass die jungen Burschen immer meinen, sie müssten mit dem Kopf durch die Wand, findest du nicht, Jim?“

„Du redest, als wärst du schon ein alter Mann, Jeff. Man hat mir gesagt, du bist jetzt achtundzwanzig, gerade drei Jahre älter als ich.“

„Man hat dich nicht belogen, Jim. Aber vielleicht sind es gerade die drei Jahre, die dir noch daran fehlen, ein Mann zu sein.“ Jeff lachte hämisch, sprang über die ausgespannten Seile hinweg und schob die Hände in die Hosentaschen. „Sei kein Narr, Jim! Du findest noch andere Mädchen!“

„Er hat dich also doch geschickt.“ Jim blickte zum Feuer hinüber, wo sich die Männer wieder in ihre Decken gewickelt hatten. Er konnte den Vormann nicht unter den anderen erkennen, sah nur den Rancher genau, der noch reglos am Baum saß und vom Feuer beleuchtet wurde. Langsam begann er alles zu begreifen. Hooker hatte ihn mit seinen Tritten und Schlägen zermürben wollen, und hier am Korral hatte er Jeff Talbot schon aufgestellt, damit er Jim weiter bearbeitete.

Jim zog das Pferd an das Seil heran und sagte: „Stimmt es, dass im letzten Sommer ein Cowboy auf der Ranch war, der sich für das Mädchen interessierte und dann von einem Rind auf die Hörner genommen wurde?“

Jeff zog die Hände aus den Taschen und kreuzte sie vor der Brust. „Vielleicht, Jim. Na also, du fängst ja schon an nachzudenken!“

„Sag Brad, ich werde mich in Newman nicht von Huttons Liste streichen lassen!“, stieß Jim hervor. „Und ich werde auch aufpassen, dass mich kein Rind auf die Hörner nimmt!“

3

Leise klappernd schlugen die weitgeschwungenen Gehörne der Longhorns im Tal zusammen. Und manchmal schälte sich eines der halbwilden Tiere aus dem Dunkel der Nacht, kam den Hügel ein Stück herauf und lief dann zu der Herde in dem weiten Tal zurück.

Jim hielt zwischen den beiden Herdenwächtern, die er hier erwartet und getroffen hatte.

„Du sollst sie allein bewachen?“, fragte der eine.

„Ja.“

„Brad will, dass dir ein paar Tiere weglaufen“, brummte der andere. „Das sieht ihm ähnlich. Er hofft, der Boss jagt dich dann zum Teufel. Aber erstens denkt Hutton nicht daran. Der zieht dir den Wert weggelaufener Rinder vom Lohn ab und gibt dir an der Bahnlinie keine Prämie. Ein besseres Geschäft kann er gar nicht machen. Und zweitens laufen in dieser Nacht keine Rinder weg.“

„Rinder können in jeder Nacht weglaufen, Ace!“

Ace schüttelte den Kopf. „Nicht hier, und nicht in dieser Nacht. Hier heult noch nicht mal ein Wolf, Jim. Keine Sorge.“

Jim lenkte sein Pferd nach links, ritt an dem Cowboy vorbei die sanfte Hügelflanke hinunter. Er sah die dichtgedrängt stehenden Longhorns im Tal.

„Jim, soll ich hierbleiben?“, rief Matt Slade.

Jim hielt an und blickte über die Schulter.

Matt kam vom Hügel herunter und hielt neben ihm an. „Es ist vielleicht besser, Jim!“

„Jeder braucht seinen Schlaf, Matt. Noch eine Woche bis Newman. Es wird schon nichts passieren.“

„Brad Hooker will es jetzt wissen!“, zischte Matt. „Verdammt, ich bleib wirklich hier.“

„Nein, du reitest mit Ace zum Camp, Matt! Sicher passt Hooker auch auf. Er will wissen, ob ihr kommt.“

„Jeder kann mit seiner freien Nachtzeit machen, was er gerade will!“, schimpfte der Cowboy.

„Ja, Matt das ist richtig. Aber Hooker wird anders darüber denken. Wenn du hierbleibst, wird er dich genauso wie mich schikanieren. Los, verschwinde jetzt, Matt!“ Jim schnalzte mit der Zunge und ritt an den Büschen entlang, die das Tal zwischen den Hügeln einschlossen.

4

Die Sonne stand wie eine riesige Brandfackel am Himmel, und es schien, als würde sie pures Feuer auf die Erde schleudern. Brüllend vor Durst jagte die Herde über die verbrannte Prärie, dem schmalen Band des Creek entgegen, der wie ein helles Band am Horizont leuchtete.

„Lasst sie laufen!“, schrie eine barsche Stimme. „Aber haltet sie zusammen!“

Jim ritt an der linken Flanke der Herde über die endlos scheinende Prärie und knallte immer dann mit der Peitsche, wenn ein Rind ausbrechen wollte. Plötzlich knallte hinter ihm eine Peitsche, und in der nächsten Sekunde jagte links von ihm ein Rind vorbei. Das Horn des Tieres streifte das Fell des Pferdes. Erschrocken wieherte das Pferd, machte einen Bocksprung und flog in den wirbelnden Staub hinein.

Als die Hufe des Pferdes hart auf den Boden prallten, merkte Jim plötzlich, dass sein Sattel rutschte. Aber ehe er etwas denken oder gar tun konnte, stürzte er schon mitsamt dem Sattel vom Rücken des Tieres. Er schlug mit dem Gesicht und der Schulter auf den heißen Sand und rollte durch den beißenden Staub. Der Huf eines Rindes traf ihn gegen das Bein und der Schmerz raste wie der Stich eines Messers durch seinen Körper.

Jim sprang in die Höhe. Ein Rind jagte so dicht an ihm vorbei, dass er von seinem Horn gestreift wurde. Reiter verschwanden im treibenden Staub, und das Knallen der Peitschen und die Rufe der Männer entfernten sich.

Aber noch immer jagten die Rinder in dicht gedrängten Rudeln vorbei, und dann kam ein Tier brüllend direkt auf Jim zu. Er sprang zurück, stürzte, rollte über den Boden und sah die Hufe vorbeigehen. Dann sprang er wieder auf und rannte weiter zur Seite, um von der stampfenden Herde wegzukommen. Jim stolperte, stürzte, sprang auf und hastete weiter.

Schließlich lichtete sich der Staub. Er sah Büsche vor sich und einen Reiter, der ihm entgegenblickte.

Es war Hutton, der Boss.

Der Mann hatte eine Zigarre im Mundwinkel, die aber nicht brannte. Hutton kaute nur darauf herum. Seine Hände lagen über Kreuz auf der Platte des Sattelhorns. Den Hut hatte Hutton tief in die Stirn gezogen.

Jim ging langsam, zögernd fast, auf den Mann zu, nahm seinen hellen Hut vom Kopf und wischte über das Lederband, das silberne Schnallen zierten.

„Wo hast du dein Pferd?“, fragte der Rancher, als Jim vor ihm stehenblieb.

„Ich bin gestürzt“, sagte Jim. „Mein Sattelgurt... Er muss gerissen sein, Boss.“

„Ach?“ Hutton nahm die halbzerkaute Zigarre aus dem Mund und beugte sich weiter herunter. „Gerissen?“

„Ja.“

„Wieso denn das?“

„Das weiß ich nicht, Boss.“

Das Donnern der Hufe entfernte sich, der Staub trieb über die Büsche und der Boden schien jetzt nicht mehr wie zuvor zu schwanken.

„Und wo hast du deinen Sattel?“, fragte der Rancher.

„Ich hab nur daran gedacht, meine Haut zu retten“, erwiderte Jim, während er in den Staub zurückblickte, seinen Sattel aber nicht sehen konnte.

„Dann hole ihn und komm hinter uns her. Wir campieren diese Nacht am Creek, mein Junge.“ Der Rancher richtete sich im Sattel auf, schnalzte mit der Zunge und ritt an Jim Branderson vorbei.

Jim hob die Hand, öffnete den Mund und wollte rufen, aber noch bevor ein Ton über seine Lippen kam, hatte er es sich anders überlegt und ließ die Hand sinken.

Der Rancher ritt in die treibenden Staubschleier hinein, dass es manchmal schien, als würde er mit seinem Pferd auf rotgelben Wolken schweben. Und dann blickte Wiley Hutton einmal zurück. Es sah aus, als würde er zufrieden grinsen.

Jim fluchte wütend, ging dorthin zurück, woher er gekommen war, und wo der Staub noch dick wie Nebel in der Luft hing und das Atmen erschwerte. Er musste eine Weile suchen, bis er seinen Sattel gefunden hatte. Dann kniete er auf den Boden, wälzte den Sattel herum und ließ den Gurt durch die Finger gleiten. Der breite Lederstreifen endete eine Handbreite neben der dicken Schnalle, und er war nicht gerissen, sondern bis auf ein fingerdickes Stück auf der einen Seite glatt durchschnitten.

Jim hob den Kopf, blickte in den Staub hinein und glaubte einen Reiter zu sehen. Mit einem Satz war er auf den Beinen, stürzte über seinen Sattel, als er losrennen wollte, und lag wieder im Sand. Aber er stand mit einem raschen Sprung abermals auf den Beinen. Jedoch vor sich im Staub sah er niemanden mehr.

„Hooker!“, schrie er, rannte vorwärts, stieß die Lederschlaufe vom Hammer des Revolvers und zog die Waffe. „Hooker, ich weiß, dass du hier bist!“

Jim blieb stehen und lauschte, aber er hörte nur das Rauschen seines eigenen Blutes in den Ohren. Sonst nichts. Er begann wieder zu rennen, glaubte den Reiter zu sehen, hob die Hand und drückte ab. Krachend entlud sich die Waffe und der Flammenblitz leckte in die Staubwand hinein. Jim drückte wieder und wieder ab. Dann blieb er endlich keuchend stehen, weil er begriff, dass er keinen Reiter finden würde.

5