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In diesem Buch finden Sie Sprüche, kurze Gedichte und Klugscheißereien zu vielen Lebenssituationen. Es fließen Lieder und Texte der letzten 50 Jahre ein.
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Seitenzahl: 62
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In diesem Buch findet man Sprüche, kurze Gedichte und Klugscheißereien zu vielen Lebenssituationen.
Reinhold Tebtmann, geboren 1949 in Münster, schreibt seit etwa 50 Jahren Liedertexte sowie lustige und kritische Gedichte.
Maulhelden
Neunmalkluge
Dummschwätzer
Menschliches und Unmenschliches
Glaube und Unglaube
Freunde und Feinde
Junge und Alte
Familie und Nachbarn
Leben und Sterben
Liebe und Hass
Dies und Das
Die ersten Gereimtheiten (1962-1965)
Menschen haben Angst vor Schmerzen
Besonders schmerzen die im Herzen
Das Beste an den Schmerzen ist
Dass man sie irgendwann vergisst
Das Schlimmste an den Schmerzen ist
Die Angst – dass man den Grund vergisst
Manchmal geschieht mehr als des Menschen Wille
Manchmal passiert es durch des Teufels Brille
Manchmal erweckt man zum Leben die Toten
Weil man dem Teufel die Stirne geboten
Manche werden zum Helden erkoren
Weil sie mit wichtigem Namen geboren
Zum Helden wird wer trotz Angst mit Mut
Zur richtigen Zeit – immer das Richtige tut
Manchmal – wenn ein Scheitern unausweichlich scheint
Manchmal - wenn dein Verstand von Herzen weint
Manchmal – wenn die Seele um Hilfe schreit
Manchmal – dauert Trauer eine Ewigkeit
Manchmal – ist es zu leicht zu verzagen
Manchmal – ist es zu leicht laut zu klagen
Manchmal – musst du einfach Dinge ertragen
Manchmal – musst du ein neues Leben wagen
Stehst du am Abgrund - mit dem Rücken zur Wand
Oder bist du im Flugzeug – ganz ohne Pilot
Hat dich ein Tatzeuge wiedererkannt
Sitzt du in einem Flüchtlingsboot
Scheint der Albtraum des Lebens dich auszulachen
Dann wird es Zeit endlich aufzuwachen
Ich schaue zurück auf ein gutes Leben
Ich hab immer die Menschen geliebt
Meistens war es Nehmen und Geben
Ich war nie der den man liebt
Meist gab ich alles für alle
Oft sehr viel mehr als gewollt
Mein Leben tappte in manche Falle
Doch blieb mir mein Glück immer hold
Der Mensch hält viel von reiner Wahrheit
Denn Lügner sind für ihn ein Graus
Er will Ehrlichkeit und Klarheit
Und hält nur das Wahre aus
Der Mensch hält Lügner für erbärmlich
Doch Wahres darauf kannst du wetten
Wahres ist auch manchmal ärmlich
Und Lügen können Leben retten
Rechtspopulistische Naziparolen
Hirn hat Menschenrecht abgetrieben
Es lohnt sich nicht - sie zurück zu holen
Ihre Hirne sind in der Pubertät geblieben
Kämpft nicht um sie - hört nicht ihr Wimmern
Lasst ihn furzen den braunen Schwarm
Riecht einfach nur an ihren Stimmen
Sie kommen tief aus dem Darm
Am Morgen - wenn ich früh erwache
Dann taste ich meinen Körper ab
Es ist sinnvoll was ich mache
Ich prüfe ob er Leben hat
Ich weiß doch nicht was ich mal spür
Wenn ich nicht mehr am Leben bin
Hat man denn ein Gespür dafür
Oder einen letzten Sinn?
Ich habe nach meinem Belieben
Die Nachkommen a priori abgetrieben
Nie mehr werde ich Nachkommen bekommen
Hab mir die Fortpflanzungsfähigkeit genommen
Und wenn ihr glaubt ich wär dann eher geneigt
Wenn ihr mir euer lachendes Baby zeigt
Habt ihr mein Leben nicht verstanden
Babys können bei mir nicht landen
In Lügde war es - auf dem Camping Platz
Wo lang schon die Kinderficker wohnten
Da gab man gern seine Kinder ab
Weil die Behörden es entlohnten
Ämter bezahlten Kinderschänder
Um Aufsichtspflichten zu entgelten
Kinder missbraucht als Freudenspender
Ich frag mich: “Wer verklagt die Eltern“
Ein Mensch - vom Leben keinen Schimmer
Denkt weil er sich um sich selber dreht
Es dreht sich alles nun für immer
Um ihn und seine kleine Welt
Dieser Mensch wird nie verstehen
Das – was er für seine Mitte hält
Hat‘s schon milliardenfach gegeben
Jede als Mittelpunkt dieser Welt
Gestern hab ich mich betrunken
Heut wirkt er noch - der Alkohol
Morgen werd ich noch tiefer sinken
Mit Sex und Drogen und Rock ‘n‘ Roll
Das Besondere wird alltäglich
Das Beste wird zur Normalität
Hirne und Herzen versagen kläglich
Wenn das Besondere zum Alltag wird
Ich war nicht verantwortlich für ihren frühen Tod
Ich war verantwortlich für ihr gutes Leben
Manche behaupten dass ich sie betrog
Sie liegen natürlich daneben
Besserwissende gibt es immer
Die Welt sollte sich nur um sie drehen
Den Anderen zu verleumden wird legitimer
Wenn sie selber dadurch etwas besser aussehen
Niemand ist Niemand - jeder ist schön
Ist die Würde tastbar wird sie vergehen
Die Meinung ist frei – so frei wie die Hetze
Wahres wird Lüge und Lügen werden Gesetze
Menschlich heißt freundlich – tierisch heißt brutal
Religion ist friedlich – Kinder haben keine Wahl
Der Sport ist gesund – das sagt kein Athlet
Doch nett zu sein - ist immer noch nett
Manuel ist als Mensch der nette
Den man als Schwiegersohn gern hätte
Doch in seinem Stadion – das ist wahr
Wird Manuel ganz plötzlich unberechenbar
Im Rudel ist Manu eine Marionette
Schnell vergessen ist die Etikette
Wer anders denkt muss ins Lazarett
Manuel ist ein menschliches Plumps Klosett
Ob Jolie oder Fonda - ob Paltrow oder Streep
Ich klag euch an ihr habt es mit verschuldet
Ihr habt verschwiegen was Weinstein trieb
Und das Leid vieler Frauen geduldet
Ihr habt all die Jahre um nichts zu sehen
Die Augen verschlossen vor Harveys Gewalt
Ihr seid nicht Opfer sondern Teil des Systems
Ihr feigen Mitläufer der traurigen Gestalt
Politische Wahrheiten durch alternative Fakten
Moral ist schon seit Gerhard Schröder perdu
Kategorischer Imperativ in keinen Akten
Was du nicht willst füge anderen zu
Bayern-Theater mit politischen Idioten
Spielt das Drama: „Mehr Schein als Sein“
Die Nationalisten sabbern bei Despoten
Fühlen sich im Arsch von Demagogen daheim
Dies ist für Nazis und kluge Leute
Nie war die Welt so friedlich wie heute
Noch niemals wurden die Menschen so alt
Und noch nie starben weniger durch Gewalt
Niemals haben weniger Menschen gehungert
Die Deutschen wurden noch nie so bewundert
Du jammerst: „Aber es nicht perfekt“
„Dann tu was“ sage ich mit Respekt
Herr Mendelssohn war im KZ – seine Familie auch
Untermenschen lebten so – das war damals Brauch
Mendelssohn überlebt die Hölle – die Familie nicht
Leben war für Juden Glück – Sterben ihre Pflicht
Nachkriegs-Deutschland – besiegt und verlogen
Wir wussten doch nichts – man hat uns betrogen
Verbrechen geschahen in unserem Namen - und
Wir zahlten doch Entschädigung
Der Jude Shmul ist im KZ
Wo tapfere Arier ihn behüten
Ein Ort wo Leiden Tod und Dreck
Und auch die tapferen Arier wüten
Geläutert meint der Arier dann
Ich entschädige nun für euer Leid
Jeden der mir Leiden beweisen kann
So wurde Shmul von seinem Leid befreit
Manche Menschen die laut weinen
Tun dies nur um dann in deinem
Fokus größer zu erscheinen
Nur Gejammer - will ich meinen
Und ich bin mit mir im Reinen
Dieses Weinen zu verneinen
Wenn du mich liebst – ertrag es
Wenn du mich hasst – beklag es
Frag niemals - woran lag es
Dein Problem – zerschlag es
Wenn du mich eines Tag-es
Verlassen willst dann sag es
Mir niemals – glaub mir – wag es
Dann stirbst du – ich vermag es
Du bist die Frau mit den schönsten Beinen
Aus deinen Augen strahlt es wie Azur
Ebenmäßig will dein Antlitz scheinen
Wie von Michelangelo deine Figur
Haare wie ein Engel - Zähne wie Elfenbein
Immer fröhlich und eine Bombe im Bett
Wer Dich sieht – sieht einen Edelstein
Leider so dumm - wie ein Brikett
Wir mochten uns selten – eigentlich noch nie
Doch plötzlich lagen wir alleine am Strand
Ich kann lieben – hassen konnte ich nie
Und so geschah es im heißen Sand
Keiner von uns der darüber spricht