Das CO2-Syndrom und seine Alternative - Thomas Allmendinger - E-Book

Das CO2-Syndrom und seine Alternative E-Book

Thomas Allmendinger

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Beschreibung

Das primäre Anliegen dieses Buches besteht darin, auf die Unzulänglichkeiten der gemeinhin geltenden Treibhausdoktrin hinzuweisen. Jene geht davon aus, dass der durch Verbrennung von fossilen Energieträgern wie Kohle oder Erdöl erhöhte CO2-Gehalt der Luft für den Klimawandel verantwortlich sei. Wie die wissenschaftlichen Abklärungen des Autors – einem promovierten Chemiker – ergeben haben, stimmt dies jedoch nicht. Die wahre Ursache liegt vielmehr bei der Verdunkelung der Erdoberfläche, vor allem bei Dächern und Fassaden. Diese Erkenntnis ist bisher bei den Experten wie auch bei der davon abhängigen öffentlichen Meinung bis hin zur "Klimajugend" auf Ignoranz gestoßen. Eigentlich wären ein sofortiger Stopp der bisherigen Klimapolitik und darüber hinaus ein Paradigmenwechsel erforderlich.

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Seitenzahl: 235

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Inhaltsverzeichnis

Impressum 2

Zitat 3

Vorwort 4

1 - Der Greta-Effekt und der Sog der Massen 10

2 - Blick zurück: Der Aufruf des Clubs of Rome und seine Folgen 21

3 - Zeichen des Klimawandels und das Aufkommen der Treibhausdoktrin 30

4 - Die übliche Erklärung des Treibhauseffekts und ihre Schwachstellen 47

5 - Die Fragwürdigkeit des Pariser Abkommens und die Unmöglichkeit seiner Realisierung 61

6 - Das Fehlschlagen der bisher getroffenen Maßnahmen 81

7 - Die Ergebnisse der eigenen Untersuchungen und ihre Konsequenzen 93

8 - Die Publikationsschwelle, die Ignoranz der Experten und die Unantastbarkeit der Universitäten 120

9 - Urbanes Wachstum als Spiegel der Moderne 132

10 - Die Ideologie der Moderne 147

11 - Der Fall Corona und sein Bezug zum Klimawandel 159

12 - Konkrete Perspektiven 175

Nachwort 205

Bildverzeichnis 213

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2022 novum publishing

ISBN Printausgabe: 978-3-903861-81-7

ISBN e-book: 978-3-903861-82-4

Lektorat: Tobias Keil

Umschlagfoto: Martin Kimla, Denis696 | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum publishing gmbh

Innenabbildungen: siehe Bildverzeichnis

www.novumverlag.com

Zitat

Wer nicht zweifelt,

kann sich auch nicht sicher sein.

Johannes Kepler

1571–1630

Vorwort

Der Klimawandel ist seit längerer Zeit ein zentrales Thema in der Öffentlichkeit. Er äußert sich in einer globalen Erwärmung sowie in der Zunahme von Unwettern. Noch mehr Aufmerksamkeit erlangte er anfangs 2019, alsGreta Thunbergbeim WEF (World Economy Forum) in Davos in Erscheinung trat. Es verging kein Tag, wo in den Medien nicht von „Klimaschutz“ oder gar von „Klimanotstand“ die Rede war, und nicht selten fanden Klimademos statt, vorgetragen von der „Klimajugend“, welche sogar „Klima-Streiks“ durchführte. Die „Grüne Welle“ schien ihren Lauf zu nehmen, was sich auch in verschiedenen politischen Entscheiden in Form von neuen Gesetzen niederschlug.

Doch eigentlich war dies nichts Neues, neu war nur das Ausmaß. Bestrebungen gegen den Klimawandel sind schon seit Jahrzehnten im Gange, wobei das Abkommen von Paris Ende 2015 einen wichtigen Meilenstein darstellt. Darin wird Klima untrennbar mit CO2verbunden. Dieses gilt als „Treibhausgas“ und damit – nebst Methan – als Ursache für die Erwärmung der Erde. Dabei stützt man sich auf die Ansicht der Experten, ganz nach dem Motto: ‚Ich verstehe es zwar nicht, aber ich glaube es‘. Dass sich diese Experten ja auch irren könnten, hielt und hält man noch immer für ausgeschlossen, gilt doch die dahinter stehende Treibhaustheorie als gesichert und unumstößlich. Als Wahrheitsbeweis kommt jedoch meist keine physikalische Erklärung, sondern nur das Argument, 97 Prozent der Wissenschaftler seien dieser Meinung. Es macht ganz den Eindruck, als ob ein Glaubensregime entstanden wäre mit einem ähnlichen Anspruch auf Wahrheit, wie ihn die katholische Kirche im Mittelalter erhob. Nur sind anstelle der Konzile und Kongregationen der Bischöfe die „Weltklimakonferenzen“ unter Obhut des „Weltklimarats“ getreten, und anstelle des geistlichen Klerus walten nun die universitären Eliten.

Dem gegenüber stehen freilich die „Klimaskeptiker“ – auch „Klimaleugner“ genannt –, welche zwar die derzeit stattfindenden klimatischen Veränderungen meistens nicht in Abrede stellen, diese jedoch auf rein natürliche, vom Menschen nicht beeinflussbare Vorgänge zurückführen, ohne jedoch in der Lage zu sein, jene zu erklären. In Frage gestellt wird somit jede anthropogene Beeinflussung durch den Menschen bzw. durch die Zivilisation, wobei auch bei den Klimaskeptikern als einzige mögliche anthropogene Ursache CO2in Frage kommt. Nur ist nach ihrer Meinung dessen Wirkung vernachlässigbar. Als Konsequenz ergibt sich daher nur, die Symptome des Klimawandels bekämpfen zu müssen, nicht aber deren Ursachen, denn diese sind ja angeblich unbekannt. Doch eine eigentliche Infragestellung der Treibhaustheorie erfolgt auch von dieser Seite nicht. Somit stehen nur zwei Deutungen zur Wahl: Entweder man glaubt, der Klimawandel werde vom Menschen verursacht, und zwar durch CO2, oder er seinichtvom Menschen abhängig, sondern hätte rein natürliche Ursachen.

Anlass, an der „offiziellen“ Doktrin zu zweifeln, hatte ich erstmals vor etwa neun Jahren, als ich – damals noch in der Industrie tätig, jedoch kurz vor der Pensionierung stehend – Versuche mit Photovoltaik-Modulen machte, um ihren Wirkungsgrad zu messen. Ich beabsichtigte nämlich, mich nach der Pensionierung wieder mit dem Thema zu befassen, das mich in den 1980/90er Jahren in Anspruch genommen hatte und auf dem ich im Hochschulbereich tätig gewesen war, d. h. mit Energiespeicherung, Brennstoffzellen und Photovoltaik.

Damals zweifelte ich an dieser Doktrin allerdings nur insofern, als ich einen zusätzlichen, bisher nicht berücksichtigten Einfluss für den Klimawandel vermutete, und zwar aufgrund der Feststellung, dass sich die – fast schwarzen – Photovoltaik-Elemente aufgrund der Sonneneinstrahlung stark erwärmten. Aufgrund dessen begann ich, mich in die Fachliteratur einzulesen, wobei ich auf den BegriffAlbedostieß. Diese wird ausgedrückt durch einen Koeffizienten, welcher bei einer farbigen Oberfläche das Verhältnis von abgestrahlter zu eingestrahlter Sonnenenergie angibt. Dass dieser Koeffizient und damit die Albedo dann maximal sind, wenn die Oberfläche weiß ist, leuchtet ein. Deshalb heißt er ja auch „Albedo“. Es handelt sich um ein aus dem Lateinischen entlehntes Wort, das „Weißheit“ bedeutet. Dass die Albedo bei einer schwarzen Oberfläche minimal ist, leuchtet ebenfalls ein, und dass sie bei anderen Farben irgendwo dazwischen liegt, desgleichen. Außerdem liegt der Schluss nahe, dass die nicht reflektierte Sonnenstrahlung von der farbigen Oberfläche absorbiert wird, was zu deren Erwärmung führt, und dass diese Erwärmung umso stärker ist, je kleiner die Albedo und je größer der dazu komplementäre solare Absorptionskoeffizient ist.

Um dies genau messen zu können, machte ich Aufwärmversuche mit gefärbten Aluminium-Platten, die unten und seitlich mit Styropor isoliert und gegen oben hin in Art eines Vorfensters mit einer dünnen Plastik-Folie abgedeckt waren, um eine durch Zugluft bedingte Abkühlung zu minimieren. Erwartungsgemäß erwärmten sich die Platten je nach Färbung unterschiedlich rasch, weil der Anteil der Sonnenstrahlung, welcher von der Platte absorbiert und in Wärme umgewandelt wurde, von der Art respektive der „Dunkelheit“ der Farbe abhing.

Auf die Idee, solche Modellversuche durchzuführen, war bisher noch niemand gekommen, und zwar vor allem deshalb nicht, weil man sich stets auf die Abstrahlung der Erdoberfläche konzentrierte und daher nur die Intensität der reflektierten Strahlung, nicht aber die – undefinierbare – Temperatur der Erdoberfläche maß. Zudem hatte das Satelliten-Zeitalter begonnen, wo es beschämend gewesen wäre, eine derartig einfache und billige Messmethode auch nur ins Auge zu fassen. Daran, dass diese Messmethode zu der Zeit, als die Grundlagen für die Strahlenphysik erhoben worden waren (nämlich Ende des 19. Jahrhunderts), gar nicht möglich gewesen wäre, weil die dazu erforderlichen Materialien noch nicht verfügbar waren, hat augenscheinlich niemand gedacht.

Wie auch immer: Ich hatte größte Mühe, eine Fachzeitschrift zu finden, welche meine Arbeit publizierte. Die traditionellen, von den Hochschulen über die (teuren) Abonnemente finanzierten Fachzeitschriften lehnten alle ab, weil nur Publikationen von Autoren angenommen werden, welche an einer Hochschule akkreditiert sind. Ein akademischer Grad allein – wie der Doktortitel – genügt nicht. Glücklicherweise gibt es mittlerweile durchaus seriöse – d. h. von sog. Peer Reviewern begutachtete –, wenn auch offiziell geächtete (sog. predatory) Online-Journals, sodass dann doch eine Publikation zustande kam.

Die Konsequenz aus dieser Publikation wäre gewesen, mittels hellbrauner Färbung der Dächer deren solares Absorptionsvermögen auf einfache Weise verringern und dadurch die Albedo verbessern zu können. Dies hätte nicht nur zu einer Verbesserung des Mikroklimas, sondern auch insofern zu einer Verbesserung des Wohnkomforts geführt, als sich die Dächer im Sommer weniger stark erwärmt hätten, sodass man u. a. Kühlenergie bei den elektrisch betriebenen Klimaanlagen hätte einsparen können. Doch das beeindruckte niemanden, weder die Fachwelt, noch die Bauunternehmer und die Architekten respektive die Ziegelindustrie, welche aus dieser Erkenntnis ja hätte Nutzen ziehen können, auch nicht all die Ämter und die Politiker – von links bis rechts –, welche ich in der Folge anschrieb. Dies wirkte so, als wenn ein kollektives Unbewusstes walten würde, welches Alternativen zur offiziellen, alles dominierenden Treibhausdoktrin von vornherein ausschloss und gar als häretisch erschienen ließ.

Allerdings war diese Erkenntnis im Grund ja nicht neu, war sie doch schon früher von diversen Wissenschaftlern verbreitet worden, vorab von solchen aus der Universität inBerkeley (Kalifornien) wie namentlich Hashem Akbari und Malvin Pomerantz. Neu war nur die von mir entwickelte Messmethode. Doch diese war nicht an einer Hochschule entwickelt worden, d. h., sie war somit nicht offiziell beglaubigt. Darüber hinaus waren die auf den Albedo-Aspekt fokussierten etablierten – d. h. an Universitäten akkreditierten – Wissenschaftler derart von der Treibhaustheorie eingenommen, dass alle aufgrund von Albedo-Effekten erzielbaren Verbesserungen auf CO2-Verbräuche umgerechnet wurden – wenn auch mit fragwürdigen Methoden –, sodass sich das CO2gleich­sam als Klimawährung etablierte und andere Effekte als sekundär erscheinen ließ.

Damals glaubte ich wie gesagt selber auch an jene Treibhaustheorie, kam dann aber auf die Idee, diese mittels einfacher Messungen zu überprüfen. Dazu verwendete ich zunächst zwei 1 m lange, quadratische, oben und unten mit dünnen Plastik-Folien abgedichtete und an drei Stellen mit Thermometern versehene Rohre aus 3 cm dicken Styroporplatten, füllte eines davon mit CO2, während das andere mit Luft gefüllt war, und richtete beide genau nach dem einfallenden Sonnlicht aus. Eine Temperaturerhöhung wäre lediglich beim mit CO2gefüllten Rohr zu erwarten gewesen. Erstaunlicherweise erfolgte jedoch in beiden Rohren eine fast gleich große Erwärmung, und zwar um ca. 10 °C. Um genauere Messungen machen zu können, optimierte ich eines der Rohre und verwendete statt Sonnenlicht künstliches Licht in Form eines IR(Infrarot)-Spots. Außerdem variierte ich den Inhalt der Rohre und setzte auch Edelgase ein. Entgegen den Erwartungen trat auch bei jenen eine Erwärmung ein. Das Ganze ließ sich mittels der kinetischen Gastheorie erklären. Dieser Effekt war bisher übersehen worden, weil bei den in Frage kommenden Gasen immer nur Absorptionsversuche gemacht worden waren, das heißt, dass lediglich gemessen worden war, wie viel Strahlung absorbiert wird, nicht aber, inwiefern die absorbierte Strahlung auch in Wärme umgewandelt wird.

Obwohl es sich um eine bahnbrechende Erkenntnis handelte, wurde sie von der Fachwelt nicht zur Kenntnis genommen, sicher auch deshalb nicht, weil sie die Treibhaustheorie fundamental in Frage stellte. Da dies weitreichende Konsequenzen auf die Klima- und Energiepolitik hat, habe ich dieses Buch geschrieben. Dabei geht es nicht nur um die rein fachlichen Aspekte, sondern auch um (massen-)psychologische Phänomene sowie um das Verhalten der Experten, ferner um die Fragwürdigkeit des Pariser Klimaabkommens und um die Erfolglosigkeit der bisher getroffenen Maßnahmen. Da auch die Frage nach der dahinter stehenden Philosophie und nach dem Zusammenhang mit der Corona-Pandemie gestellt wird, ergibt sich ein breit gefächerter Inhalt, wobei jedes Kapitel einen anderen Charakter hat.

Folgenden Personen möchte ich für ihre Mitarbeit recht herzlich danken: Marie-Thérèse Bli, Alfred Dummel, Peter Lehmann, Kaspar Schläpfer, Werner Stalder und – ganz besonders – Harald Clapham, Walter Kämpfer, Verena Ginobbi und Andreas Rüetschi.

1 - Der Greta-Effekt und der Sog der Massen

Als im Januar des Jahres 2019 die 16-jährige Schülerin Greta Thunberg aus Schweden ihren viel beachteten Auftritt beim jährlichen Treffen des WEF (World Economy Forum) in Davos hatte, kam etwas zum Ausbruch, was schon seit Jahren und nun eklatant in der Luft lag, und zwar im wahrsten Sinne des Wortes: nämlich der Klimawandel und sein angeblicher Zusammenhang mit dem CO2-Gehalt der Luft, dem „Treibhausgas“ Nummer eins. Greta war erstmals im Jahr zuvor bei der Weltklimakonferenz in Katowice (Polen) in Erscheinung getreten. Sie wurde innert kürzester Zeit zur Ikone, rief zum „Klimastreik“ der Schüler auf, reiste zu verschiedenen diesbezüglichen Anlässen, insbesondere zu in jenem Jahr in Mode gekommenen Klima-Demos – auch in die USA, und zwar mit einem Katamaran –, wurde im amerikanischen MagazinTimein die Liste der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten des Jahres 2019 aufgenommen und mit dem alternativen Nobelpreis ausgezeichnet. Den Schlusspunkt bildete der Besuch der Weltklimakonferenz in Madrid (Bild 1).

Bild 1: Greta Thunberg anlässlich der Weltklimakonferenz in Madrid (Dezember 2019)

Die Botschaft von Greta enthält vom Inhalt her überhaupt nichts Neues, sondern entspricht dem, was schon seit langem in den Medien verbreitet und sicher auch ihren Eltern eingeimpft worden ist. Insbesondere sind ihre Kenntnisse von keinerlei naturwissenschaftlichem Fachwissen getrübt, sondern fußen auf einem blinden Glauben an die Lehre der offiziellen Forschung. Neu sind hingegen die Vehemenz und die Empörung ihres Auftritts. So rief sie die WEF-Teilnehmer dazu auf, in Panik zu geraten. ‚Ich will, dass ihr handelt, als ob euer Haus brennt – denn es brennt‘, deklamierte sie. Und vor der UNO in New York wurde sie im Herbst noch dramatischer: ‚Ihr habt mit euren leeren Worten meine Träume und meine Kindheit gestohlen‘, sagte sie und fügte unter Tränen hinzu: ‚Wir stehen am Anfang einer Massenvernichtung, und ihr sprecht nur über Geld und erzählt Märchen vom ewigen Wachstum‘. Doch was hier nach fundamentaler Systemkritik klingt, reduziert sich letztlich auf eine einzige Formel, nämlich auf CO2.

Dieser Erfolg kam nicht zuletzt auch dank der sog.sozialen Medienzustande. So verfügte Greta Thunberg Ende 2019 allein beiFacebooküber drei Millionen „Follower“. Der Erfolg beeindruckte auch viele Zeitungsleser, was aus den beiden folgenden Leserkommentaren des schweizerischenTages Anzeigers Onlinevom 7. Dezember 2019 ersichtlich ist:

‚Nie zuvor war jemand so authentisch, so glaubwürdig, so klug, so charismatisch und so überzeugend wie Greta Thunberg. Sie ist ein Phänomen. Anfänglich war ich skeptisch und dachte, das sei irgendein Hype, der schnell wieder verschwindet. Jetzt habe ich aber erkannt, dass es viel mehr ist. Weltweit Millionen von Menschen in so kurzer Zeit zu mobilisieren, ist ein fantastischer Erfolg. Hier entsteht die erfolgreichste Mobilisierung, welche die Welt je sah. Nämlich im gewaltigen Charisma dieser jungen Frau und in der immensen Bedrohung der Klimakrise, die jetzt von immer mehr Leuten erkannt wird, denn die Politik gerät unter Druck und reagiert jetzt, und zwar dank Greta Thunberg. Wer weiss, sie könnte dereinst als Retterin unseres Planeten in die Geschichte eingehen.

Greta Thunberg ist eine Heldin und wird in die Geschichte eingehen. Eigentlich ist sie es jetzt schon. Sie argumentiert ungemein klug, ist total souverän und kommt unglaublich sympathisch und authentisch rüber. Eine solche Persönlichkeit werden die Rechten und Klimaleugner vor allem auch punkto Intelligenz und Bescheidenheit nie haben, deshalb sind sie vermutlich auch dermaßen hasserfüllt und neidisch‘.

Allerdings erzeugte dieser Erfolg auch Widerwillen, wie aus einer Karikatur imTages Anzeiger Onlinevom 7. Dezember 2019 hervorgeht (Bild 2):

Bild 2: Karikatur von Felix Schaad Im Züricher Tages Anzeiger Online vom 25.12.2019

Ganz im Sinne dieser Karikatur lauten die Vorwürfe im kürzlich erschienenen Buch eines vehementen „Klimaleugners“1.

Selbst aus dem Lager der Grünen, nämlich vonJutta Ditfurth, der Mitbegründerin des Bündnis 90/die Grünen in Deutschland, gab es Kritik2, und zwar zu der Zeit, als in der Presse über die Vergabe des Friedensnobelpreises an Greta Thunberg spekuliert wurde:

‚Friedensnobelpreis für Greta Thunberg? Nein, denn sie infantilisiert das Verständnis von Politik

Ihre Bewegung tut so, als kenne die Klimaforschung nur eine Wahrheit. Außerdem gibt es inzwischen Fortschritte beim Klimaschutz.

Der Friedensnobelpreis für Greta Thunberg? Bloß das nicht, bitte! Das 16-jährige Mädchen, das unter dem Asperger-Syndrom leidet, verdient Bewunderung, wie sie mit ihrer Krankheit umgeht. Aber verdient sie die renommierteste Auszeichnung der Erde? Den Friedens­nobelpreis soll nach der Intention des Stifters Alfred Nobel die Person erhalten, die am meisten für die Abrüstung oder für die Förderung des Friedens getan und damit ‚im vergangenen Jahr der Menschheit den größten Nutzen erbracht hat. Trifft das auf Greta Thunberg zu? Wohl kaum.

Die Politik hat nichts getan? Eine glatte Lüge

Es ist eine Leistung, binnen 14 Monaten vom Schule schwänzenden Mädchen zur Ikone einer internationalen Jugendbewegung aufzusteigen. Aber ihre Botschaften und Kommunikationsmethoden sind bedenklich für die Demokratie. Die Greta-Bewegung steht für eine Infantilisierung des Verständnisses, was Politik leisten soll – und leisten kann. Sie verbreitet Unwahrheiten. Sie nimmt für sich eine angeblich gesicherte wissenschaftliche Wahrheit in Anspruch, die bei näherem Hinsehen darin besteht, abweichende wissenschaftliche Meinungen zu Häresie zu erklären‘.

Freilich waren schon vorher sog.Klimaaktivistenin Erscheinung getreten. 2015 gründetenBradbrookundBardaim England die KapitalgesellschaftCompassionate Revolution Ltd., die zunächst die KampagneRising Up!und schließlich – im Oktober 2018 –Extinction Rebellion(XR) hervorbrachte. XR erlangte durch Flashmobs und Sitzstreiks rasch ein weltweites Medienecho. Auch in der Schweiz hatten bzw. haben sie ihre Auftritte (Bild 3).

Bild 3: „Extinction Rebellion“ 2019 in Zürich

Jutta Ditfurth warnt im oben zitierten Beitrag Kinder und Jugendliche auch davor, an den Aktionen von XR teilzunehmen. Diese sei keine gewaltfreie Klimabewegung, sondern eine religiöse Sekte, welche an die Apokalypse respektive an die baldige Auslöschung der Mensch­heit glaube und daher Selbstaufopferung empfehle. XR schüre Emotionen, die den Verstand vernebeln, wenn sie z. B. behaupten: ‚Wir sind die letzte Generation der Menschheit vor der Auslöschung‘.

Darüber hinaus gab und gibt es noch verschiedene andere Bewegungen, namentlich dieGraswurzelbewegung. Alle fußen letztlich auf der Treibhaustheorie, deren Entstehung in den Kapiteln 3 und 4 beschrieben wird. So warf der Schweizer UmwelthistorikerChristian Pfisterden Betreff „1950er Syndrom“ in die Debatte3. Er brachte ihn in Verbindung mit dem damals erstmals wahrgenommenen Ansteigen der CO2-Konzentration, das er als Zäsur in der Umweltgeschichte sah.

Die Zuwendung an die Natur begann indessen noch früher und hatte ursprünglich nichts mit CO2zu tun. Vielmehr stand dahinter eine emotionale Abneigung gegenüber der Zivilisation, welche mitunter Bezug nahm zu paganen – also heidnischen – Glaubenswelten, insbesondere zur Verehrung der griechischen GöttinGaia(„Mutter Erde“) sowie derindigenen Kulturen – namentlich der Indianer Nordamerikas – und schließlich in derOeko-Bewegunggipfelte. Eine vorzügliche Beschreibung dazu findet sich im Buch vonJoachim Radkaumit dem TitelNatur und Macht4. Man könnte fast meinen, diese Ansichten wären dazu da, das religiöse Vakuum der Gegenwart zu füllen.

Dabei handelt es sich nicht um Ansichten im Sinne von individuell zustande gekommenen Meinungen, sondern um Meinungsvorgaben seitens einer gesellschaftlichenMassenbewegung. Der Einzelne bildet sich zwar ein, eine eigene Meinung zu haben. In Tat und Wahrheit kann er aber nur zwischen einer bestimmten Anzahl von gesellschaftlich vorgegebenen Meinungen – gewissermaßen einemMeinungssortiment – wählen und sich somit einer festgelegten, von einer jeweiligen Menschenmasse getragenen Meinung anschließen. Sein eigenes, unabhängiges Denkvermögen geht verloren auf Kosten eines gruppenkonformen Denkens, wobei sich der Einzelnen einbildet, selbständig zu denken.

Auf diesen Umstand habenGunter GebauerundSven Rückerin ihrem Buch mit dem TitelVom Sog der Massen und der neuen Macht der Einzelnen5hingewiesen. Entgegen der Annahme eines neuen Zeitalters des Individualismus seien die von jeher bekannten Massen nie verschwunden. Vielmehr seien neue Massen entstanden, deren Mitglieder sich jedoch als selbstbestimmte Individuen – wenn nicht gar als „Singularitäten“ – wahrnehmen würden.

An den in der ungeordneten Masse herrschenden sozialen Gesetzen hat sich im Verlaufe der Zeit nicht viel geändert. Sie wurden vonGustave Le Bonbereits 1895 beschrieben6. Der Massenbegriff wird dabei folgendermaßen definiert:

‚Im gewöhnlichen Wortsinn bedeutet Masse eine Vereinigung irgendwelcher einzelner Menschen von beliebiger Nationalität, beliebigem Beruf und Geschlecht und beliebigem Anlass der Vereinigung. Vom psychologischen Gesichtspunkt aus bedeutet der Ausdruck „Masse“ etwas ganz anderes. Unter bestimmten Umständen, und nur unter diesen Umständen, besitzt eine Versammlung von Menschen neue, von den Eigenschaften der Einzelnen, welche diese Gesellschaft bilden, ganz verschiedene Eigentümlichkeiten. Die bewusste Persönlichkeit schwindet, die Gefühle und Gedanken aller Einzelnen sind nach derselben Richtung orientiert. Es bildet sich eine Gemeinschaftsseele, die wohl veränderlich, aber von ganz bestimmter Art ist‘. Man könnte auch sagen: Der Mensch „geht in der Masse auf“, d. h., er verliert seine Individualität, tauscht sie dafür gegen die Geborgenheit und den Schutz in der Masse ein. Dabei braucht er keine besonderen Qualitäten mit zu bringen: Das Bekenntnis zum Bestreben der Masse genügt.

Dazu gehört auch, dass sich bei der Masse komplexe Inhalte auf einfache Maximen reduzieren, welche in Schlagworten und Parolen skandiert werden können. Auch werden meist unscharfe Ausdrücke verwendet, welche zudem noch Wortverdrehungen respektive falsche Assoziationen beinhalten. So liegt – wie noch zu zeigen sein wird – ein solcher Trugschluss in der Gleichsetzung von „Klimaziel“ mit „CO2-Ziel“ vor. Er führt zum unsinnigen Begriff „klimaneutral“. Selbst das Wort „Klimaschutz“ ist irreführend, kann doch das Klima nicht geschützt, sondern nur beeinflusst respektive verbessert werden.

Der von der „Klimajugend“ ausgehende Druck von der Straße zeigte augenscheinlich Wirkung. So überprüfte nach heftiger Kritik von Klimaschützern der deutsche Siemens-Konzern Anfang 2020 einen bereits unterzeichneten Vertrag für eine australische Kohlemine, entschied sich dann doch für dessen Einhaltung.Luisa Neubauer, einer prominenten Vertreterin der Klimaschutz-BewegungFridays For Future, wurde sogar ein Sitz im Aufsichtsrat von „Siemens Energy“ angeboten. Und der TennisstarRoger Federerlobte Greta Thunberg und kündigte Gespräche mit seinem Sponsor Credit Suisse an, nachdem diese ihn ange­prangert hatte, nicht etwa, weil er dauernd mit dem Flugzeug unterwegs ist, sondern weil diese Großbank massiv in die Förderung fossiler Energien wie Kohle oder Fracking investiert. Auch ein Schweizer Bezirksgericht in Lausanne zeigte sich beeindruckt, als es am 13. Januar 2020 diejenigen Aktivisten, welche im November 2018, als Tennisspieler verkleidet, in den Vorraum der Bankfiliale der Credit Suisse eingedrungen waren, vom Vorwurf des Hausfriedensbruchs freisprach. Als der Richter die „ineffiziente Politik“ geißelte, von einem „Klimanotstand“ sprach und die Zustimmung von Roger Federer erwähnte, spielten sich im Gerichtssaal unglaub­liche Szenen ab. Die Angeklagten lagen sich in den Armen, und das Publikum spendete dem Richter stehende Ovationen. Von einem „historischen“ Urteil war die Rede.

Es gibt indessen noch eine weitere Art von Masse, die man als neu bezeichnen könnte, die aber vonGebauerundRückerübersehen worden ist und die in unserem Zusammenhang eine besondere Rolle spielt. Und zwar geht es um die Masse der „Forscher“, welche sich als Kollektiv für zuständig hält, über Wahrheitsgehalte zu befinden. Damit zusammen hängen Begriffe wie „Schwarmintelligenz“ und „Scientific Community“. Eine häufig verwendete Redewendung lautet: „Man“ – oder „die Wissenschaft“ respektive „die Forschung“ – habe heraus­gefunden, dass… Durch dieseAnonymisierungverleiht man der Aussage den Anstrich der Unfehlbarkeit. Dieser Hang zum Kollektiv als entscheidende Wahrheitsinstanz äussert sich ebenfalls darin, dass bei Fachpublikationen Listen darüber geführt werden, wie häufig ein Autor von anderen zitiert wird. Auch wird das Prestige einer Universität an der Anzahl Publikationen gemessen; deren Qualität spielt dabei keine Rolle. Und diese Zahlen können in die Zehntausende gehen. Aufgrund dessen werden Ranglisten erstellt, und aufgrund dessen steigen auch die Chancen, Forschungsprojekte zugesprochen zu bekommen. Typisch ist im Zusammenhang mit der Klimafrage das häufig angeführte – auch im Vorwort erwähnte – Argument, 97 Prozent der Wissenschaftler seien der Meinung, der Grund für den Klimawandel sei der Anstieg des Kohlendioxids in der Luft.

Eine solche Argumentation widerspricht jedoch zutiefst dem wissenschaftlichen Grundsatz, wonach die Wahrheit respektive eine Theorie nicht Meinungssache sein darf, sondern eines empirischen Nachweises bedarf.Robert Boyle(1627–1691) war der Erste, welcher dies in seinemSceptical Chymist7mit dem Satz zum Ausdruck brachte: ‚Nur der Versuch ist schlüssig, niemals aber die unbewiesene Behauptung‘. So stellte er unter anderem die Frage, ob vielleicht die sogenannten, von den Alten (gemeint war vor allemAristoteles) angenommenenvier Elemente(Erde, Wasser, Luft und Feuer) nicht ihrerseits zusammengesetzte Körper seien. Ferner gab er als Gegenbeispiel das folgende: ‚Man sagt, dass alles Flüchtige Schwefel enthalte und alles Feste Merkur (Quecksilber) und Salz‘. Natürlich wusste er, dass die Alchemisten nicht das gewöhnliche Quecksilber meinten. Aber was meinten sie eigentlich mit ihren vagen Bezeichnungen? Wenn in „unserem Quecksilber“ wirkliches Quecksilber in verborgener Form enthalten wäre, so müsste es doch gelingen, dies nachzuweisen, und das Gleiche müsste bei dem philosophischen Schwefel möglich sein. Nun hatte der Skeptiker festgestellt, dass flüchtige (d. h. leicht verdampfende) Öle wie Terpentinöl keinen Schwefel enthalten und bei der Verbrennung gar keinen Rückstand geben. Also schloss er, dass in solchen Ölen weder Salz noch Quecksilber noch Schwefel verborgen sein können.

Diese Sätze wurden zu einer Zeit geschrieben, als die Naturwissenschaft um Anerkennung ringen und gegen die scholastischen, von der Bibel und der Antike beeinflussten Glaubenssätze ankämpfen musste. Mittlerweile ist die Naturwissenschaft – respektive die sich darauf berufenden Instanzen, vorab die Universitäten – selber in diese Position gelangt. Durch die dank ihr zustande gekommenen „Wunder der Technik“ gefestigt, verirrt sie sich nicht selten in Spekulationen, ihre ursprünglichen Prinzipien missachtend. Die Treibhaustheorie ist ein Paradebeispiel dafür. Niemand wagt, ja kommt nur schon auf die Idee, daran zu zweifeln. Sie ist zur unantastbaren Doktrin geworden und wird bereits den Kindern eingeimpft.

Doch wie kann denn ein Laie überhaupt beurteilen, ob eine Theorie respektive ein theo­retisches Modell stimmt oder nicht? Ganz einfach: Die damit gemachtenPrognosenmüssen zutreffen! Wie im nächsten Kapitel aufgezeigt wird, war dies bei früheren Prognosen jedoch nicht der Fall. Wenn zudem bei der Prognose für das Jahr 2100 lautReto Knutti, Mitverfasser des Pariser Klimaabkommens, eine Schwankungsbreite der Temperaturzunahme von 1,5 ° bis 6,5 °C eingeräumt wird8, so müsste eigentlich ohne weiteres einleuchten, dass hier etwas nicht stimmen kann. Eine derart große Schwankungsbreite anzunehmen hat nichts mit Wissenschaftlichkeit zu tun und lässt zudem außer Acht, dass das Klima nicht allein anhand der Temperatur charakterisiert werden kann – schon gar nicht anhand ihres globalen Mittelwerts –, sondern dass auch die Häufigkeit und die Stärke von Winden sowie von Niederschlägen eine Rolle spielen. Kommt hinzu, dass betreffs der angegebenen Werte keine Einhelligkeit unter den Autoren besteht, gibt es doch unzählige verschiedene Klimamodelle und nicht nur eines. Dies müsste erst recht stutzig machen, denn naturwissenschaftliche Theorien müssen eindeutig und widerspruchsfrei sein, d. h., eine Koexistenz unterschiedlicher Theorien über denselben Gegenstand ist nicht zulässig.

1 Michael Grant: Kommt die Klimadiktatur? Kopp-Verlag 2019

2 „Kalte Sonne“, täglicher Newsletter über aktuelle Klimathemen; https://kaltesonne .de/55769-2/

3 Christian Pfister (Hrsg .): Das 1950er Syndrom: Der Weg in die Konsumgesellschaft . Paul Haupt 1995

4 Joachim Radkau: Natur und Macht . Eine Weltgeschichte der Umwelt . C .H . Beck 2000/2002

5 Gunter Gebauer und Sven Rücker: Vom Sog der Massen und der neuen Macht der Einzelnen . DVA 2019

6 Gustave Le Bon: Psychologie der Massen . rororo 2007 (Original: Psychologie des foules, 1895 . Übersetzung auf Deutsch: Rudolf Eisler 1911)

7 H . E . Fierz-David: Die Entwicklungsgeschichte der Chemie . Birkhäuser 1952

8 Bericht von Erik Ebneter in der Schweizer Zeitschrift Die Weltwoche, Nummer 45 – 7 . November 2019 – 87 . Jahrgang (S . 28–30) unter dem Titel: „Klima-Professor Knutti – Er will dafür sorgen, dass alles gut wird“

2 - Blick zurück: Der Aufruf des Clubs of Rome und seine Folgen

Seit Anfang der 1970er Jahre begann sich die Öffentlichkeit vermehrt für die Umwelt zu interessieren. Dieses Interesse wurde geschürt durch den Bericht desClubs of Romemit dem TitelDie Grenzen des Wachstums9. Darin wurden aufgrund eines Modells und unter Verwendung von an Hochschulen damals bereits verfügbaren Computern Prognosen über die weitere, meist exponentiell angenommene Entwicklung der Menschheit gemacht. Insgesamt ging es darum, einerseits die Umweltverschmutzung zu bekämpfen und anderseits der Endlichkeit der Ressourcen Rechnung zu tragen, vor allem auch der Energieträger wie insbesondere der fossilen Brennstoffe. Obwohl die – später als Beweis herangezogenen – Resultate der CO2-Messungen vonKeelingin Mauna Loa aufgeführt sind, wird die heute gängige Treibhaustheorie nicht erwähnt. Stattdessen wird – unter Verweis auf eine frühere Publikation im Scientific American10 – davon ausgegangen, dass dieAbwärmevon Industrieanlagen und von Fahrzeugen für die „thermale Umweltverschmutzung“ verantwortlich zu machen sei.

Bei der Energie strebte man nach unerschöpflichen Quellen. So erinnere ich mich an einen Zeitungsartikel aus dem Jahre 1965, wonach die Erdölvorräte in vierzig Jahren erschöpft sein würden. Zudem geriet die einstweilen noch boomende Kernenergie immer mehr in Verruf, begannen sich doch die – chemisch nicht abbaubaren – radioaktiven Abfälle anzuhäufen, sodass sichere Endlagerstätten gesucht werden mussten. Zudem ereigneten sich in KKWs (Kernkraftwerken) schwerwiegende Unfälle. Aufgrund dessen begann sich in Gestalt der „Grünen“ eine Anti-KKW-Bewegung bildete, welche sich in einigen Ländern – wenn auch nicht in allen – immer stärker durchsetzen konnte und dabei die politische Dimension dieses Themas offenkundig werden liess. Als verheißungsvolle Alternative versuchte man, anstelle der auf Uran basierendenKernspaltungder auf Wasserstoff basierendenKernfusion(Kernverschmelzung) zum Durchbruch zu verhelfen, was mit der Einrichtung von sehr aufwändigen Versuchsanlagen verbunden war. Doch dieser Durchbruch ist bis heute nicht geschafft und wird es in Anbetracht der erforderlichen extrem hohen Betriebstemperaturen wahrscheinlich auch nie sein. Trotzdem wird auf diesem Gebiet im Rahmen des ITER (internationalen Fusionsreaktors) in verschiedenen Ländern Europas noch weitergeforscht.

Eine andere unerschöpfliche Energiequelle kommt von derSonne. Letztlich gehen auf sie auch die Wasserkraft und die Windkraft zurück.Wassermühlenwaren schon im Altertum bekannt, erst recht im Mittelalter. Zu Beginn der Industrialisierung wurden Maschinen mitunter noch über ein Gestänge direkt mit fließendem Wasser angetrieben.

Der Siegeszug derelektrischen Energieversorgungbegann um 1880 mit der Konstruktion von Kraftwerken anhand elektrischerGeneratoren