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GEWINNER DES KUNO-TWITTERATURPREISES 2015 / 150+1 Ultrakurzgedichte von 1985 bis 2015 mit max. 8 Zeilen und jeweils max. 8 Wörtern pro Zeile. De Toys vertritt die Hypothese, daß ein Text mit weniger als drei Wörtern "nur als Mantra gelten" könne, während "ein echtes Gedicht aus mindestens drei Wörtern" bestehen müsse, wobei darüber hinaus "oftmals jedes weitere Wort nur eine Wiederholung auf anderen Ebenen und daher eigentlich nicht notwendig" sei. Inspirierte Sprache würde deshalb zwischen den Extremen der mystischen Reduktion (bis ins Kryptische) einerseits und der metaphorischen Ritualisierung (bis ins Kitschige) andererseits schwanken, so daß es einer "Gratwanderung auf der vibrierenden Mitte" gleiche, um die richtige Menge an Wörtern zu finden, die das "sich gebärende Gedicht" benötigt. Eine derartige Gratwanderung braucht das richtige Gespür für die Welt der Wörter...
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Seitenzahl: 20
150+1 Kurzgedichte aus 30 Jahren, die aus maximal acht Zeilen mit jeweils maximal acht Wörtern bestehen. Das ultimative Ultrakurzgedicht hat bei mir drei Wörter. Einen Text mit weniger als drei Wörtern empfinde ich eher als Mantra denn als Gedicht (z.B. das in der Mystik häufig verwendete "ICH BIN"), während ein echtes Gedicht für mich aus mindestens drei Wörtern besteht. Überspitzt gesagt, dient jedes weitere Wort nur der Wiederholung auf anderen Ebenen und ist daher eigentlich nicht notwendig. Inspirierte Sprache schwankt sogesehen zwischen den Extremen der mystischen Reduktion (bis ins Kryptische) einerseits und der metaphorischen Ritualisierung (bis ins Kitschige) andererseits, so daß es einer Gratwanderung auf der vibrierenden Mitte gleicht, um die richtige Menge an Wörtern zu finden, die das sich gebärende Gedicht benötigt, um seinem Inhalt gerecht zu werden...
"In der Stille gab es keine Bilder mehr und alle Worte, die das erklären wollen, sind mißverständlich. Da war kein Gott. Da war nur Unendlichkeit."
Willigis Jäger, in: WIEDERKEHR DER MYSTIK – DAS EWIGE IM JETZT ERFAHREN (2004)
"Wir sind mittendrin – im Sein, im Mysterium. Spiritualität der Immanenz: Alles ist da, und das nennt man Universum."
André Comte-Sponville, in: WORAN GLAUBT EIN ATHEIST? (2006)
"Es gibt nur das ewige Jetzt, den gegenwärtigen Augenblick, und es wird niemals etwas anderes geben. Alles Erinnern geschieht in der Gegenwart – das Gedächtnis existiert im ewigen Jetzt."
Alan Watts, in: DIE ÜBERWINDUNG DER DUALITÄT (1969)
001) 19.11.1985
DAS ZIEL
002) 1986
ZUFALL
003) 1987
UNTERWEGS
004) 1988
TOD
005) 1988
HOLISMUS
006) 1988
REGEN
007) 1988
STROMSCHLAG
008) 1989
KNOTEN
009) 21.6.1989
KONTAKT
010) 26.6.1989
ZWEIFEL
011) 27.6.1989
WOZU
012) 8.7.1989
TUNNEL
013) 4.8.1989
NARREN
014) 1989
SEIN
015) 10.8.1989
KÖRPER
016) 13.8.1989
SINN
017) 14.8.1989
LEBEN
018) 1989
GLAUBE
019) 1989
LICHT
020) 1989
GLÜCK
021) 1989
WAISE
022) 1989
ICH
023) 1989
WAHN
024) 1989
SO
025) 1989
NEBENMENSCH
026) 18.1.1990
URSCHREI
027) 1990
GRÜN
028) 1990
SPIEL
029) 1990
GARTEN
030) 1990
MUSIK
031) 1990
BETRUG
032) 1990
FREUNDE
033) 1990
DOPPELLEBEN
034) 1990
KULTUR
035) 1990
DIE PARADOXIE DER REFLEXION
036) 7.1.1991
SATZIMMANENZ
037) 7.1.1991
BEGEGNUNG
038) 1991
ANKUNFT
039) 27.4.1991
MANTRA
040) 1991
VERLUST DER LÜGE
041) 7.-11.5.1991
NACHFRAGE
042) 14.5.1991
KNACKPUNKT
043) 26.8.1991
SCHUTZKREIS
044) 16.1.1992
HILFE
045) 29.2.1992
SCHALLTAG
046) 1992
SEINSZEIT
047) 27.5.1992
DAS GEDICHT ÜBER DIE MODERNE
048) 28.5.1992
TÜMPEL
049) 1992
DAS LIEBESGEDICHT