Metamotivation ist möglich - Tom de Toys - E-Book

Metamotivation ist möglich E-Book

Tom De Toys

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Beschreibung

Im G&GN-Verlag erschienen im Laufe von 30 Jahren 200 Copy-Art-Hefte von Tom de Toys. De Toys zählt zu den letzten Autoren der analogen Undergroundliteratur des letzten Jahrhunderts. Wer in jüngerer Zeit ein Werk von ihm lesen wollte, aber sich nie zwischen den 27 lieferbaren Büchern entscheiden konnte, die er seit 2014 im BoD Verlag herausbrachte, wird sich jetzt freuen: das vorliegende Buch ist eine Very-Best-Of Auswahl aus all diesen 27 Publikationen und enthält daher sowohl seine besten ekstatischen Gedichte als auch die radikalsten psychophilosophischen Essays - aber vorallem als Kernstück die 24 Manifeste aus der früheren Originalausgabe. So manch ein Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker meint, daß die Avantgarde-Ära der Manifeste vorbei sei, da keine neuen Stile und Ismen erfunden würden. Aber gerade in der jüngeren Zeitgeschichte mit einer neuen Weltproblem-engagierten Generation wird dieses Format wieder salonfähig, zumal auch die von De Toys erfundene Quantenlyrik in 3 Manifesten dokumentiert ist, ebenso die E.S.-Theorie "echter, erfüllter" Liebesgedichte (Erweiterte Sachlichkeit), wodurch seine Manifeste ohnedies visionären Charakter haben und als poetologische Forschung die Metamotivation seines Primärwerks erläutern. Der Titelbegriff stammt aus einer anderen Disziplin und ist beinahe in Vergessenheit geraten: 1968 hat Abraham Maslow die Theorie der nicht-defizitären, transpersonalen Grenzerfahrungen in seinem bahnbrechenden Spätwerk "PSYCHOLOGIE DES SEINS" formuliert. Über fünfzig Jahre später scheint sich die menschliche Wahrnehmung in zwei radikal entgegengesetzte Richtungen zu bewegen: während immer mehr Menschen der Massenhypnose durch elektronische Unterhaltungsmedien verfallen, wachen auch immer mehr Menschen aus dieser eindimensionalen Scheinwelt auf und disidentifizieren sich von der globalen, objektbesessenen Konsumlandschaft. Das Best-Of-Poemie-Buch "METAMOTIVATION IST MÖGLICH!" des 1968 geborenen Autors Tom de Toys enthält eine umfangreiche Auswahl-Sammlung seiner wichtigsten poetischen Erkenntnisberichte aus den Sphären der Bewusstseinserweiterung, die dem Leser Mut machen wollen, den eigenen Erleuchtungsprozess voran zu treiben und seine Seele nicht von der Matrix der massenmedialen Scheinwelt auffressen zu lassen. Ein Leben jenseits der elektronischen Bildschirme ist möglich - eine Wahrnehmung des Seinsganzen unabhängig von religiösen und politischen Systemen.

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Seitenzahl: 315

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ÜBER DIESES BUCH: Im G&GN-Verlag (Köln-Berlin-Düsseldorf) erschienen im Laufe von knapp 30 Jahren ca. 200 teils bibliophile Copy-Art-Hefte von Tom de Toys in geringer Auflagenhöhe von 50 (als Privatdruck für Freunde) bis max. 600 Exemplaren, wie z.B. sein Verkaufsschlager: das längst vergriffene DinA6-Heft "JA" von 1998. De Toys zählt zu den letzten (noch immer hyperaktiven) Autoren der analogen Undergroundliteratur des letzten Jahrhunderts. Wer in jüngerer Zeit ein Werk von ihm lesen wollte, aber sich nie zwischen den 27 lieferbaren Büchern entscheiden konnte, die er seit 2014 im BoD Verlag herausbrachte, wird sich jetzt freuen: das vorliegende Buch ist eine umfangreiche Very-Best-Of Auswahl aus all diesen 27 Publikationen und enthält daher sowohl seine besten ekstatischen Gedichte als auch die radikalsten psychophilosophischen Essays – aber vorallem als Kernstück natürlich die 24 Manifeste aus der früheren Originalausgabe des Buches. So manch ein Literaturwissenschaftler und Kunsthistoriker meint, daß die Avantgarde-Ära der Manifeste vorbei sei, da keine neuen Stile und Ismen erfunden würden. Aber gerade in der jüngeren Zeitgeschichte mit einer neuen Weltproblemengagierten Generation wird dieses Format wieder salonfähig, zumal auch die von De Toys erfundene Quantenlyrik in 3 Manifesten dokumentiert ist, ebenso die E.S.-Theorie "echter, erfüllter" Liebesgedichte (Erweiterte Sachlichkeit) und auch die Offlyrik, wodurch seine Manifeste ohnedies visionären Charakter haben und als poetologische Forschung die Metamotivation seines Primärwerks erläutern. Der Titelbegriff stammt aus einer anderen Disziplin und ist beinahe in Vergessenheit geraten: 1968 hat Abraham Maslow die Theorie der nicht-defizitären, transpersonalen Grenzerfahrungen in seinem bahnbrechenden Spätwerk "PSYCHOLOGIE DES SEINS" formuliert. Über fünfzig Jahre später scheint sich die menschliche Wahrnehmung in zwei radikal entgegengesetzte Richtungen zu bewegen: während immer mehr Menschen der Massenhypnose durch elektronische Unterhaltungsmedien verfallen, wachen auch immer mehr Menschen aus dieser eindimensionalen Scheinwelt auf und disidentifizieren sich von der globalen, objektbesessenen Konsumlandschaft. Wer diese Bewusstseinsgrenze überschreitet und "bei sich selbst" ankommt, landet in vielerlei Hinsicht in einem Nirwana; denn nicht nur die falschen Bedürfnisse sind hier verschwunden sondern auch das angebliche Selbst, das diese Bedürfnisse hatte. Der aufgewachte, vollbewusst gewordene, transparente Mensch sieht sich in seiner nackten, ichbefreiten Haut in einer Welt, die ihm Kleidung aufzwingen will, um sichtbar zu sein. Doch er spürt diese Authentizität, nackt – also ohne Ideologien und Illusionen – zu sein so stark, daß er an der neurotischen, künstlichen Zwanghaftigkeit seiner Umwelt leidet, nicht mitspielen will und kann, ohne sich falsch zu fühlen oder sogar davon krank zu werden. Das Best-Of(f)-Poemie-Buch "METAMOTIVATION IST MÖGLICH!" des 1968 geborenen Autors Tom de Toys enthält eine umfangreiche Auswahl-Sammlung seiner wichtigsten poetischen Erkenntnisberichte aus den Sphären der Bewusstseinserweiterung, die dem Leser Mut machen wollen, den eigenen Erleuchtungsprozess voran zu treiben und seine Seele nicht von der Matrix der massenmedialen Scheinwelt auffressen zu lassen. Ein Leben jenseits der elektronischen Bildschirme ist möglich – eine Wahrnehmung des Seinsganzen unabhängig von religiösen und politischen Systemen, die es ermöglicht, das natürliche Menschsein, das authentische Dasein, das originale, einmalige Hierundjetztsein zu spüren und sich der Existenz des Universums bewusst zu sein...

21.3.2010 @ 10.Weltpoesietag im Zakk © FOTO: Roman Ploenes

"Der Mensch unterwirft also seine Existenz einem

außerhalb seiner selbst liegenden Zweck. (...) Die

ontologische Sonderung der ideellen von den materiellen

Werten beruhigt den Idealismus in allem, was die

materiellen Lebensvorgänge betrifft. Aus einer bestimmten

geschichtlichen Form der gesellschaftlichen Arbeitsteilung

und Klassenschichtung wird ihm eine ewige, metaphysische

Form des Verhältnisses von Notwendigem und

Schönem, Materie und Idee. (...) Unter affirmativer Kultur

sei jene der bürgerlichen Epoche angehörige Kultur

verstanden, welche im Laufe ihrer eigenen Entwicklung

dazu geführt hat, die geistig-seelische Welt als ein

selbständiges Wertreich von der Zivilisation abzulösen

und über sie zu erhöhen. Ihr entscheidender Zug ist die

Behauptung einer allgemein verpflichtenden, unbedingt zu

bejahenden, ewig besseren, wertvolleren Welt, welche von

der tatsächlichen Welt des alltäglichen Daseinskampfes

wesentlich verschieden ist, die aber jedes Individuum

>von innen her<, ohne jene Tatsächlichkeit zu verändern,

für sich realisieren kann. (...) Hatten zur Zeit des

kämpferischen Aufstiegs der neuen Gesellschaft alle

diese Ideen einen fortschrittlichen Charakter, so treten

sie in steigendem Maße mit der sich stabilisierenden

Herrschaft des Bürgertums in den Dienst der Niederhaltung

unzufriedener Massen und der bloßen rechtfertigenden

Selbsterhebung: sie verdecken die leibliche und

psychische Verkümmerung des Individuums."

Herbert Marcuse, in: ÜBER DEN AFFIRMATIVEN

CHARAKTER DER KULTUR" (1934-38)

"Grenzerfahrungen können einige therapeutische

Wirkungen im strengen Sinn der Symptombeseitigung

haben. Ich kenne zumindest zwei Berichte über mystische

oder ozeanische Erfahrungen, die so tief waren, daß sie

bestimmte neurotische Symptome für immer beseitigten.

(...) Alles entsteht dann aus sich selbst, ergibt sich ohne

Willensanstrengung, mühelos, ohne Absicht. Er handelt

jetzt total und ohne Mangel, nicht homöostatisch oder

bedürfnisreduzierend, nicht um Schmerz oder Unlust oder

den Tod zu vermeiden, nicht um eines Zukunftszieles,

eines anderen Zweckes als dem Selbstzweck willen. (...)

Die normale Anpassung des durchschnittlichen,

vernünftigen, gut angepaßten Menschen impliziert eine

fortgesetzte erfolgreiche Zurückweisung vieler Tiefen der

menschlichen Natur, sowohl der konativen als auch der

kognitiven. Anpassung an die Welt der Wirklichkeit

bedeutet Spaltung. Es bedeutet, daß man vielem in sich

selbst den Rücken kehrt, weil es gefährlich ist. Doch steht

jetzt fest, daß man eine ganze Menge verliert, indem man

so verfährt, denn diese Tiefen sind auch die Quelle des

Vergnügens, der Fähigkeit zu spielen, zu lieben, zu lachen

und – was am wichtigsten ist – kreativ zu sein. Indem man

sich gegen die Hölle in sich selbst schützt, schneidet man

sich auch vom Himmel in sich selbst ab. Im Extremfall

haben wir es mit dem Zwangsneurotiker zu tun, flach, starr,

gespannt, gefroren, kontrolliert, vorsichtig, außerstande zu

lachen oder zu spielen oder zu lieben, unfähig, einmal

töricht, vertrauensvoll oder kindlich zu sein."

Abraham Maslow, in: PSYCHOLOGIE DES SEINS (1968)

METAMOTIVATION IST MÖGLICH: MANIFESTE

01) 1990:KÄMPFE KÜNSTLER

02) 1992/93:MANIFESTES

03) 25.10.1994:1.TRANSTHERAPEUTISCHES MANIFEST

04) 1.-7.12.1994:MEIN "SOCIAL BEAST"-MANIFEST

05) 27.+31.3.1995:ERSTes MANIFesT

06) 3.+4.3.1996:ZWEITes MANIFesT

07) 16.6.1996 + 16.4.1997:1.OFF-LYRIK-MANIFEST

08) 21.2.1998:INSTALLYRIK-MANIFEST-FRAGMENTE

09) 2./3.7.1998:MANIFEST GEGEN DEN UNTERGANG DES UNTERGRUNDS

10) 3.4.1999:1.DIREKTPOETISCHES MANIFEST

11) 28.-31.8.1999:1.ANTITOURISTISCHES MANIFEST

12) 4./5.12.1999:T.A.C.H.E.L.E.S.

13) 12.7.2001:1.manIFEst dEr quaNTEnlYRik

14) 24.+26.5.2002:2.MaNIFeST DeR QUaNTeNLYRIK

15) 25.+26.5.2002:3.MANiFeST DeR QUANTeNLYRiK

16) 1989/99 + 14./15.10.2002:NEOKONTAKTIVES MANIFEST

17) 12.5.2004:ÜBERSPRUNG

18) 26.+27.4.2005:KOSMOS & KONSUM

19) 18.3.2006:MANIFeST DeR GeNeRATION GeGeNWART & eWIGKeIT

20) 7.7.2007:TiEFENdAdA-BEiCHTE

21) 13.-16.5.2008:TRANSHUM(ANiSTiSCH)ES TiEFENPOP-MANiFEST

22) 1.8.2012:MANIFEST DER INTEGRALEN KUNST

23) 9.+12.12.2014:DYSTOPISCHE DEPRESSION

24) 27.7.2015:MANIFEST DES NEUROATHEISMUS

DAS BESTE AUS 27 POEMiE-WERKEN

01) WELLNESSLYRIK – 25.7.2014

02) INWESENHEIT – 15.8.2014

03) NEUROSCHAMANISMUS – 20.8.2014

04) JETZT ODER NIE – 13.11.2014

05) ZIELE DER ZÄRTLICHKEIT – 19.11.2014

06) METAMOTIVATION IST MÖGLICH – 18.12.2014

07) MEHR JETZT – 19.12.2014

08) BROKEN BIKES – 29.1.2015

09) WELLNESSLYRIK TEIL 2 – 3.3.2015

10) BODENLOS VERWURZELT WIE EIN STERN – 17.6.2015

11) DAS GESPÜR FÜR DIE WELT – 22.6.2015

12) GRUNDLOSE INWESENHEIT – 24.7.2015

13) NEUROATHEISMUS – 12.8.2015

14) BOREOUTYOGA – 29.8.2016

15) THE VERY MOMENT – 20.3.2017

16) NULL NERD – 25.8.2017

17) PRÄSENZKRAFT – 31.8.2017 (ebook)

18) NAHZONE – 26.9.2017 (ebook)

19) LYRIKYOGA – 27.12.2017 (ebook)

20) NEUROSMOG – 24.4.2018

21) FRAGLOS LEBEN – 31.7.2019

22) NONDUALJAZZ-KLAVIERREFORM – 28.10.2019

23) SENIORENZEN – 10.1.2020

24) DIREKTE DICHTUNG – 14.1.2020

25) HOCHSENSIBLE DATEN – 5.3.2020

26) POETROPIE – 10.6.2020

27) DAS TABU DER PSYCHIATRIE – 17.6.2020

28) METAMOTIVATION... UPGRADE! – jetzt

www.POPLITERATUR.de

"Die einen SCHAUEN Tagesschau,

die anderen MACHEN sie. Und die

dritten schreiben Gedichte."

Sebastian Nutzlos, 1990

"Solange es Religionen gibt,

wird es auch Kriege geben."

Merete Ras-Lundbye, 15.10.1994

"Auch ist nichts Mystisches oder Übernatürliches

in der Natur vorhanden – was nicht bedeutet, daß

wir mit unserem Gehirn alles verstehen können. Es

liegt aber soviel Wunderbares – für uns offen oder

noch versteckt – in der Natur, daß schon dadurch

unsere Ehrfurcht davor geweckt wird."

Christian Holzapfel, 2005/2019 in:

DIE METAMORPHOSE DES ELEKTRONS

"Als das Ich verschwand, wurde ALLES aus sich

selbst heraus sichtbar und begann zu leuchten.

Die große Selbstleuchtung des Seins begann.

Dieses Licht war DURCHSICHTIG. Transparent.

Man schaute einfach durch alles hindurch, ohne

dass es ein 'Dahinter' gab. Die Transparenz

offenbarte keine Transzendenz. Die Erleuchtung

war nur diese Selbstleuchtung."

Liga der Leeren (Paul Peter Pier Pia Zellin), 2020 in:

IMMUN – JEDER MENSCH IST EIN DIPLOMAT

01) WELLNESSLYRIK (14 EUR) erschien am 25.7.2014

28.12.2010

PERMANENTER PERFEKTIONISMUß

nur 1x im leben

die fingernägel schneiden

und nie wieder

nur 1x den staub

von den regalen wischen

nur 1x im leben

aufs klo müssen

nur 1x den körper

komplett waschen

und dann nie mehr

nur 1x sex mit dem

ultimativen orgasmus

nur 1 einziges bild malen

nur 1 gedicht

1 gedanke

1 mystische erfahrung

1 traumfrau

1 lieblingsessen

1 sonnenuntergang

1 spaziergang

1 zigarette

1 flasche vom besten rotwein

1 handvoll lakritz

1 schokolade

1 auftritt mit 1 musiker

1 begegnung mit 1 gespräch

das alles auf 1 punkt bringt

einfach alles einfrieren

verewigen!

1x für immer aufräumen und

das zimmer als tempel benutzen

ohne jemals wieder

aus der sterilen meditation

gerissen zu werden

durch nichts

aus der ruhe gebracht werden

totale urruhe für immer

totenstille

leichenstarre

und dann?

wieder von vorne...

19.9.2011

TOTENTÄNZER

(DAS ULTIMATIVE ANTI-ALLTAGSGEDICHT IN ZWEI VERSIONEN)

hektisches treiben

im schlafwandler modus

die bahn hat verspätung

die seele noch mehr

wer jetzt rennt RENNT... um

sein (1.verplantes; 2.verpeiltes)

leben HERUM wie die mütter

um ihre soldatensöhne der

schützengraben heißt heute schule

der friedhof ist längst schon

ein wellness center für drogenbosse

und wir stehen leicht

irritiert an der autobahn auffahrt

und bremsen ein letztes mal

um die musik lauter zu drehen

der nieselregen verrät die gewählte

jahreszeit auf dem kontinent aller

supertalente sims mir

sobald du bescheid weißt ich

brenne vor neugier auf weitere

informationen gez. Dein Dichter

und sein fast fertiges

super XL gedicht

3.11.2012

BEWUßTSCIENCEVERFASSUNGSSCHUTZKLEIDUNG

schrei mich an

wenn ich dir ausweiche

vom wetter erzähle mich wegdrehe

oder in schweigen hülle

als hätte ich dich nicht verstanden

komm schrei mich an

rüttel mich wach

schüttel mich

lass nicht locker

nur weil ich dir weismachen wollte

die fragen wären zu hoch für mich

oder zu sonderbar oder zu schwierig

weil ich mich gerne hinter dem alter verstecke

los schrei mich an

rüttel mich wach

schüttel mich

denn ich bin nicht senil

und ich jammer auch nicht

über das wetter und all meine wehwehchen

ich will von dir all diese fragen hören

nach deren antworten ich selbst

in der vergangenheit suchte

als meine sinne mir keinen streich spielten

mein körper nicht müde im sessel versackte

und mein bewußtsein hellwach in die ferne schweifte

wo gott und die liebe als schöne begriffe wohnen

die niemand mehr nachvollzieht aber

im alltag benutzt wie die normalen wörter für

kleidung nahrung und beziehungsprobleme

kritiklos und kommentarlos

wie apfel hose und angst

deren existenz davon abhängt daß wir

ein ding dazu beißen tragen und fühlen können

auch gott und die liebe brauchen handfeste beweise

ansonsten ersticke ich an den buchstaben

deren hohler klang meine seele vergiftet

komm schrei mich an

weil ich weder senil noch dement bin

rüttel mich wach

rezitier dieses gedicht laut und deutlich

obwohl ich überfordert scheine

schüttel mich panisch

schmeiß alle sachen zu boden

starr mir entsetzt in die augen und

lass nicht locker wenn ich behaupte

der text sei zwar nett aber die zeit nun um

schrei mich an rüttel mich wach

und erklär mir zitternd vor schreck

daß ich die reimlosen zeilen hier

absolut eigenhändig niederschrieb

um mich selbst in der zukunft zu nerven

nicht anzulügen nicht aufzugeben

den nahenden tod weder zu leugnen

noch auf die leichte schulter zu nehmen

los schrei mich an

sag mir die wahrheit

lies mir die großen gedanken vor

die mich mein leben lang weise begleiteten

gib mir mein ganzes gedächtnis

in einer einzigen stunde zurück

die gesamte erinnerung an mein eigenes werk

komm schrei mich an

rüttel mich wach

schüttel mich

bis ich es endlich kapiere

denn sonst hätte ich gegen mich selbst verloren

die dichtung als aufputschmittel hätte versagt

und das projekt poesie wäre kläglich gescheitert

28.8.2013

ZWANGLOSES ZUHAUSE

ICH

BIN

IN

MIR

BIN

ICH

BIN

WO

ICH

BIN

IN

MIR

BIN

ICH

IN

MIR

13.5.2014

NEUROSCHA(U)M

niemand

fragt mehr nach

dem religiösen WARUM

weil sich das scheinproblem

heute beim staunen erledigt hat

wenn ich der alten tradition

aus sehnsucht und suche

verhaftet wäre könnte ich

jetzt eigentlich sterben denn

das gewaltige rätsel des daseins

ist endlich gelöst es hat

sich urplötzlich und

vollkommen unerwartet

von selbst aufgelöst in diesem

einswerden des wortes "ich"

mit dem objekt seiner stillen

begierde als leere mitte

der ganzen materie aus der

das bewußtsein bewußtheit

von innen empfindet wo alles

nach außen gestülpt

umeinander tanzt in der

zeitrechnung aus zeitlosen

momenten der ankunft die

weder sehnsucht benötigen

noch ängste erzeugen

sondern das LEBEN

in seiner berausch...

...enden echtheit

feiern!

15.6.2014

NEUROGERMANISTIK

kein gedicht und kein gesang

hat diesen göttlichen tiefgang

der gefühle und erkenntnisse

in der sekunde wenn uns etwas

unbegreifliches passiert das

uns den atem raubt das hirn

wegpustet alle worte zaudern

lässt das unwahrscheinliche

ereignis zwingt die zellen

ohne bilder zu erschaudern

nicht in rätseln nicht in

reimen über unvorstellbares

zu plaudern sondern nur die

poesie des echten lebens

zu ertragen ja zu sagen

ja und nochmal ja ja ja

02) INWESENHEIT (14 EUR) erschien am 15.8.2014

16.1.1992

HILFE

Im Körperkreis

Zuhause

Wo Ich

Aus Der Ruhe

Zu Dir

Fließe

17./18.6.1997

D.A.S.

(DIE ALLGEMEINE SACHE)

es gibt kein ich

es gibt kein du

es gibt kein es

kein dich und mich

es gibt nur alles

das ist alles

Winfried Wandler, 19.6.2001

ÜBERSTRÖMUNG

(DAS GROßE SPERMASPEKTAKEL)

im sinnlichen / zuhause / weil ihr / wie von sinnen / seid ihr / küßt euch hart und / heftig kurz vor jedem / untergang spürt ihr / die liebe zwischen / feuchten schenkeln öffnet / sich unendlichkeit hier / leuchtet alles / aus der grenzenlosen / wollust die zwei / menschheiten verbindet zwei / menschheiten erfinden / den schweiß ihrer Gegenseitigen / Gegenwart und / berauschen sich an dieser / lust auf etwas / leichtigkeit das bißchen / frieden dieses kleine / glück der menschen / die sich mögen die / sich wollen die / sich wenigstens ein bißchen / necken ihre geister aneinander / reiben ihre leiber umeinander / lecken von der einen zu der andern / front ihr seid / von eurem schweiß / besoffen nur / das eine zählt nichts / anderes zu hoffen / die geschlechter kämpfen / um geschlechter / übermenschen vögeln / mit gelächter / oder glaubt ihr etwa / an den lieben gott / vergeßt den schrott / ihr müßt nun / hüter der gefühle / spielen gegen diese postmoderne / kühle denkt ihr / denn da sei / noch mehr als bloß / mechanische langeweile... / LIEBE IST QUANTENMECHANISCH UND MEDITATIEF / wo früher ein gott wohnte / heute nur nullen und / einsen um euch / zu verstehen hat / jede ekstase / die richtigen neuromagnetischen werte / das tauschgeschäft / blüht und gedeiht wenn / der kosmische stromkreis stimmt / ist der andere gar / nicht weit //

5./6.8.2011

STOßGEBET EINES ZEN-MEISTERS BEIM SEX

Meine neongrüne hirnhaut...

Meine blutorangen herzklappen...

Mein goldenes seelenflimmern...

Mein lapislazuli leuchtender leib...

Meine größten gelben gefühle...

Meine demütigen lila gedanken...

Mein harter gläserner schwanz...

Meine rosa erinnerungen...

Meine türkisen visionen...

Meine hellgraue müdigkeit...

Mein dunkelgraues vergessen...

Mein schwarzes nichtsein...

Mein weisses unendlichsein...

Dein weisses unendlichsein...

Unsere kunterbunt glitzernde liebe...

Unser gemeinsames blühen und welken...

Unser dahintreiben in lichtfluten...

Unser ocker gestreiftes wissen...

Unsere farblos geteilte leere...

03) NEUROSCHAMANISMUS (14 EUR) erschien am 20.8.2014

8.10.1990

VOM SELBST ZUM SEIN

[TRANSRELIGIÖSES URGEBET FÜR DAS 23. JHD.]

wenn ich von weit draußen heimkehre

erfolglos bei der sucht nach Sinn

und durch DAS WINDLOCH

IN DER MITTE EINES SPIEGELS springe

wo wirklich alles klitzeklein verendet

lande ich wieder auf derselben seite

weil es keine andere gibt

nur leuchtet mir das ganze jetzt

als unendlich große antwort

und ich steh frei

mit allen anderen verbunden

mittendrin und tanze lachend

durch die zeit

bis unsere Bewegung vollends

zur ewigkeit verschmilzt

20.7.1993

100% DA

wie könnte mein geist

denn abwesend sein

wenn er im körper

nicht nur wohnt

sondern dadurch

erst geschieht

ich gebe alles

ohne zu verlieren

weil bloß offensichtliches

dem willen lebbar bleibt

in deiner nähe

flüchtet nichts

5.7.1994

AUTHENTIZITÄT

...und zwischendurch

so tun als ob

dir alles weggenommen sei

nicht nur dein wichtigstes

und schönstes und

wertvollstes aller sachen

sondern alle sachen

alles wissen

aller glaube

alle möglichkeiten

alle menschen

einfach alles

weg

geklaut gestorben

aufgelöst

Du Bist Alleine

ganz allein

im freien offenen

mit dir und

nur mit dir

sonst nichts

noch nicht einmal

gedanken und gefühle

kein gedächnis

Nur Dein Körper

SCHAUT

aus sich heraus

und nimmt sich

seiend

wahr und

weiter im

spiel...

1.4.1997

URSCHALL (G2)

plötzlich bricht

die gnadenlose gegenwart

unendlich zwischen uns

herein als leerer spalt im

wirklichkeitsgefüge öffnet

sich erschütternd schnell

die lüge aller trägen

träume durch das echte

dasein in der mitte

aller zeiten aller räume

mark und bein und

duldet keine widerrede

liebe war dagegen

bloß ein nettes wort

hier riecht es immerfort

ein bißchen

nach verbrannten

seelen leben

hart und hell

3.2.2005

(EMP)FÄNGER AM (S)ENDE(R)

schalt dein inneres radio ein

schalt es ein

schalt es ein

es ist dein eigenes

radio in der seele

dein radio im gehirn

in den fingerspitzen

unter den füßen

über dem kopf

mitten durchs herz

dringt die schwingung

deiner eigenen stimme

deiner inneren stimme

es ist die stimme

einer anderen dimension

im hier und jetzt

dein echtes leben ist

ein einziges großes radio

alle instrumente sind

überflüssig sämtliche

elektronischen ersatzreligionen

quatsch – was du brauchst

findest du ganz allein

in dir selbst in dir

selbst empfängt dich

ein grenzenloses loch das

ist das ende aller blockaden

das ende sämtlicher einbildungen

es ist das radikale

radio deiner seele die wellen

eines leeren ozeans

sprechen direkt

durch dich

26.+27.+30.3.2007

ÜBERZENiL

kein anfang

und

kein ziel

kein universum

keine strahlung

keine ungeduld

kein blatt vorm mund

kein kraftverlust

kein urlaub und

kein klima und

kein mensch kein

monster keine

AUGENBLICKE

kein signal

kein blumentopf

kein bierdeckel

und keine krankheit

kein kein kein kein

nie mehr zähneputzen

nie mehr autowaschen

nie mehr häuser bauen

rasen mähen haare schneiden fingernägel

ATMEN

bücher lesen und

gedichte schreiben

nie mehr nie mehr

nie nie

mehr

29./30.1.2014

DÜSSELDORFER ELEGIE

dieses gedicht richtet sich

weder an selbstmörder noch sublimationskünstler

es dient nicht der verdrängung

vertuschung verharmlosung von tatsachen

in ihm passiert keine ablenkung vom eigentlichen

die literatur hat hier nicht mehr das ziel

auf einem poetisierten niveau zu unterhalten

die unterhaltung ist hiermit zuende

das ende der poesie kennt keine grenzen

die realität sieht dramatischer aus

als der radikalste text

das jahrtausend der religionen ist überstanden

der historische wahn der epochen museumsreif

die symbole der freizeitkulturen anachronistisch

das herz schlägt nicht mehr für eine große sache

sondern nur WEIL ES SCHLÄGT

das gehirn neuroniert nicht mit abstraktionen

sondern nur alternativen und

alternativen sind ausverkauft

die produktion wurde eingestellt

die fabriken gesprengt

auf den kratern wachsen gänseblümchen

niemand pflückt blumen

die vasen bleiben leer

rote rosen verwelken an ihrem natürlichen ort

und die menschen verschwinden

nachdem sie geboren wurden

mal früher mal später

mal durch einen unglücklichen umstand

einen dummen zufall oder

erst wenn sie alt und gebrechlich sind aber

verschwinden tun sie alle nachdem sie

ein paar überflüssige worte wechselten

einige echtzeitereignisse miterfanden

das ein oder andere schicksal erlitten

und sich nicht fragten

WOZU DAS DENN GUT SEI

warum es die wirklichkeit gibt und

weshalb wir noch immer

das halbe leben verschlafen

die andere hälfte verträumen und

hoffen im jenseitigen licht aufzuwachen

während DIE SONNE SCHEINT und

die dinge beleuchtet

die wir hinundher bewegen

solange die lebenszeit reicht

die bewegung ist trivialisiert

eine echte bewegung braucht eine idee

eine idee braucht fanatiker

die daran glauben

ICH GLAUBE NICHT MEHR SONDERN ICH SPÜRE

das dasein

in seiner banalsten geheimnislosigkeit

und empfinde die kostbaren sekunden

der anwesenheit als exakt das was sie sind

nämlich ANWESENHEIT

ohne verschnörkelung ohne zusatzstoffe

die dinge sind dinge das ganze das ganze

ich sitze ich liege ich laufe ich stehe

ich tue ein paar wenige dinge

danach tue ich andere dinge und dann

schaue ich menschen zu wie sie

aus meinen dingen ihre dinge erschaffen

aus denen ich wiederum meine schaffe

die ganze erschaffung von lebenswelt

aus dem geiste der großen gebärden

und in dieser welt halten wir uns

einige zeit über wasser

wir halten uns auf

wo die hände schon selbstgebaute und

selbstgewählte haltegriffe ergreifen und

halten uns aus

wenn wir die hände schütteln und

denken nicht nach

über die tagtägliche langeweile

das leben der abenteuerlosen

zwangsläufigkeit aller abläufe

in die alles irgendwie mit verwickelt ist

ohne sich selber darüber bewußt zu sein

daß alles IST und nicht anders kann

als so SELBST zu sein wie alles andere

mag es mineral oder mensch heißen

atom oder automobil pelikan oder plastik

metall oder maulwurf gebüsch oder gebäude

die dinge sind allesamt an dem platz

wo sie hingehören sie hören einander zu

wie sie atmen rauschen knirschen

knacken rascheln zischen brummen flattern

was wenn jedes ding erkennen würde

daß es IST und

nicht aus seiner haut entweichen kann

der fels empfände plötzlich sein gewicht

und wie die brandung ihn umspült und

müßte dort am strand verharren

weil er keine beine hat

der strauch wird sich der dornen bewußt

und wie der wind die äste wiegt und

stände da inmitten der prärie und

wüßte nicht warum das universum sowas braucht

der ganze blaue erdenball treibt

durch die kalte schwarze leere um die sonne

und die sonne hätte ein gefühl für ihr verglühen

der planet ein selbstbewußtsein für

die atmosphäre

alles würde sich beim namen nennen

und bestätigen ES IST DAS SEIENDE

das unfassbare ganze das

um sich bescheid weiß

04) JETZT ODER NIE (20 EUR) erschien am 13.11.2014

BERLIN, 21.5.2007

DÜSSELDORF, 25.11.2011

DÜSSELDORF, 12.1.2013

05) ZIELE DER ZÄRTLICHKEIT (16 EUR) erschien am 19.11.2014

12.12.1994, 1.E.S.

WIEDERGEBORENE

wir nahmen

uns

in uns

und schauten

in den augen

in den mündern

das beseelte

mich mit dir und

dich mit mir und

hatten hunger

aus winternächten

da wir zwischen

häuser rannten

die den krieg

erinnern wohnen

überall in uns

verblieben

verblieben

9.4.1995, 2.E.S.

ENTARTETE

geteiltes glück ist millimeterarbeit

morgens neben dir

erwacht geteiltes

glück ist

millimeterarbeit unverbrauchter

schenkel schmiegen sich im

hinterland der öffentlichen

brennstoffmängel noch nach jahren

schamlos sachlich als

ein zuckerfreies grab mit

neongrüner beleuchtung von allen

seiten aufgerichtet wie

die echte stunde null

mein weltkrieg endet

bei dir

27.1.1997, 12.E.S.

(D)UR(CH)DÄNKER

hart auf hart

zueinander fasten

ewigkeit zerteilen

in dich und

in mich und

niemand anders

kommt um

uns zu heilen

hier beginnt

die schrecksekunde wächst

und weitet körper

körperlich ertasten jedes

mal das erste

grabmal

leuchten

22.11.1998, 22.E.S.

WIRKLICHKEITS(T)RÄUMER

mitten

im kalten

herz der nation

unendlich glücklich

und allein

mit dir so eins

daß unsere gesichter

ineinander wohnen

als ewiges

küssen zu früher

zukunftsreisen gnadenloser

gegenwartslippen ohne zwischenraum

von hirn zu hirn

lesbar wie das

jenseits selbst

30.9.2001, 32.E.S.

ÜBER1ANDERE

...und beide becken

bewegen sich sanft

auf einer bodenlosen welle

durch die körper

fließen alle zeiten

in die gegenwart

der zutraulichen menschenkinder

zwischen tag und nacht

und nacht und tag

kein krieg kein sieg

kein nichts kein

garnichts kann uns trennen

weil wir uns

beim namen nennen

dasein hat begonnen

jede frage ist zerronnen

es passiert und...

11.1.2008, 54.E.S.

ÜBER(SCH)WIEGE(NE)

wortlos

lieben wir uns

sprechen ist nicht nötig

wir zerfließen ganz

in unseren armen denn

ich liebe mich und du liebst dich

so sehr daß keinem etwas fehlt

was ausgesprochen werden müsste

wenn sich beide seelen treffen

wo sie wirklich sind

darf alles ohne angst sich selbst genügen

atem atmet weiter

körper bleiben körper

geist ist geistig

dinge sind begreifbar

rätsel sind geheimnisvoll

und glück macht glücklich

weil wir zwischen sämtlichen sachverhalten

wohnen als sei gegenwart noch mehr

als gegenwart von ewigkeit

mal ganz zu schweigen

13.9.2009, 60.E.S.

GEHEiMNiSLOSE

jetzt kann ich dir die ungelesenen gedichte zeigen

so als ob ich sie vor deinen augen schriebe

hier ist zukunft durch vergangenheit verewigt

und wir trauen unsern augen kaum daß liebe

doch noch wahr wird nach dem ganzen terror

den wir gern als welt bezeichnen der

das gegenteil von unsrer sehnsucht ist das

gegenteil von allen gegenteilen

jetzt wirds endlich philosophisch

jetzt wirds tief und exis exis exis ten zi ell

wir sind die liebenden die es nicht geben darf

wir sind die unerwarteten die plötzlichen

der virus dessen kräfte im unendlichen verwurzeln

dessen auswirkungen nicht vorhersehbar

in den geschichtsprozess eingreifen

wie schamanen nur nicht mehr so einsam wie sie

die uns lebenslänglich weggefährten waren

waren ja doch WAREN denn wir sind zuhause

wir sind angekommen wir SIND

endlich dem geheimnis nahe

näher als wir es aus kinofilmen kennen

näher als topmanager jemals begreifen

näher als die psychologen als gesund erachten

näher als spießbürger

in der kirche ihrem hohlen gott

1.4.2011, 63.E.S.

ECHTHEITSEXTATIKER

DAS sind die lippen die mich küssen

DAS sind die augen die mich sehen

DAS sind die worte die mir gänsehaut bereiten

DAS BIST DU

DAS ist die stimme die mein herz berührt

DIE HÄNDE die mich weinen lassen

DAS GEFÜHL das mich durch die jahrhunderte geleitet

DAS BIST DU und du bist KEIN gespenst

du bist KEIN traum du bist ein echter mensch

aus fleisch und blut und geist und licht

DU BIST mir näher als der größte philosophische

gedanke NÄHER sogar als mein ich wir sind

ein wunder wir sind das

verbotene vertriebene vermisste

das begehrte das entscheidende WIR SIND

die ganze menschheit in nur einem einzigen moment

wenn wir uns küssen leuchten sterne mittags

galaxien verschmelzen das universum zittert

weil wir gott sind weil wir um uns WISSEN

und nicht müde werden uns zu lieben

als ob alles nur auf uns gewartet hätte

27.6.2013, 96.E.S.

VERS(UNKEN)E

die wörter durchleben

ihren eigenen trott während

wir uns berühren ohne

den ganzen schrott denn

die haut kennt ein wissen

das seelen verbindet

selbst wenn niemand dafür

eine erklärung findet

kein gott kein genie und

kein wissenschaftler versteht

was die liebenden in ihrer

eigenen welt verspüren

warum sie sich durch die

jahrhunderte mit derselben

sehnsucht verführen

06) METAMOTIVATION . . . (14 EUR) erschien am 18.12.2014

Sommer 1990 (gewidmet Erich Fromm & Fluxus)

KÄMPFE KÜNSTLER

(FÜR SICH STATT GEGEN ANDERE)

Eigentlich geht es in der Kunst nicht um die Bilder sondern deren Inhalt.

Diesen ins Leben umsetzen bedeutet plastische Bilder zu finden,

deren sozialer Selbstzweck heilsam ist.

Erst dann hat sich rückwirkend die Nützlichkeit eines Kunstwerks bewiesen

als LEBENSAUSLÖSER .

Aber der perversen Bewußtseinshaltung

typischer Kunstkonsumenten sowie besessener Künstler selber

verdanken wir den dekadenten Mißbrauch der Kunst

als LEBENSAUSLÖSCHER :

Kunst im weitesten Sinne wird zur fixierten Lebensignoranz –

der Rückzug in eine narzißtische Privatsphäre

wirkt tödlich, wenn keiner Kraft hat,

sich der kritischen Weltproblematik zuzuwenden.

(tagsüber zerstören – abends verzweifeln – nachts vergessen –

morgens wieder verdrängen – und weiter geht das Spiel ...)

DIE AUFGABE DER KUNST IST DIE AUFGABE DER KUNST!

NICHT AN BILDERN KLEBEN SONDERN HINDURCH BEWEGEN!

FREIE MENSCHEN VERNETZT EUCH UM DAS LEBEN ZU POETISIEREN!

Gegen diese schöne alte Plastikwelt und

gegen die esoterisch-positivistisch halbierte Zweckemotionalität!

Die echte Definition für Anarchie lautet:

FREUNDSCHAFT EX NIHILO

Das Raumschiff Erde hat bald kein Benzin mehr,

weil sein vermeintlicher Chefcomputer auf

Angst und Lügen programmiert ist.

Nur in der kalten Identitätsverkrampfung braucht man Geld und Waffen.

KAMPF DEM KAMPF DURCH OFFENE SEHNSUCHT!

WÄRMT UND LIEBT UND LACHT EUCH LEBENDIG!

1992/93 (die Essenz aus dem "Geheimen Wartungsbuch")

MANIFESTES

(ANSTATT EINES MANIFESTES)

WÄHRLOS STATT WEHRLOS

SINNLICHKEIT STATT SICHERHEIT

MÖGLICHKEITEN STATT NOTWENDIGKEITEN

INTENSIVIERUNG STATT ORIENTIERUNG

ZÄHMUNG STATT LÄHMUNG

ERDHAFTIGKEIT STATT ERNSTHAFTIGKEIT

HALTUNG STATT HOFFNUNG

FRIST STATT FRUST

VEREINSAMUNG STATT VEREINNAHMUNG

PRÄSENTIERUNG STATT PRODUZIERUNG

SEHNSUCHT STATT SEINSFLUCHT

VERNETZUNG STATT VERLETZUNG

WÄHRLOS STATT WEHRLOS

VERWENDUNG STATT VERSCHWENDUNG

BEGEGNUNG STATT BEZIEHUNG

SELBSTBEKRÄFTIGUNG STATT FREMDBESCHÄFTIGUNG

DURCHHALTEN STATT VERHALTEN

UMSEHEN STATT FERNSEHEN

HALTUNG STATT HOFFNUNG

SITUATIONEN STATT SYMBOLE

DAS SEIN IST TOT

DER KNOCHEN IST HOHL

DAS WASSER IST WARM

DER FLUß FLIEßT AUCH OHNE WASSER

JEDE WAHRHEIT IST GRÖßER ALS IHRE THEORIE

LEISTUNGSLOSE LIEBE

INTEGRALE INTERDEPENDENZEN

KEIN RINGEN UM SINN SONDERN LUFT

SEIN OHNE SEIN

DER ERWEITERTE EKLEKTIZISMUSBEGRIFF

DIE ERWEITERTE ERWEITERUNG DES ERWEITERTEN

INSTANZLOSE STRUKTUR

INSTANZLOSE STRUKTUR

INSTANZLOSE

INSTANZLOSE

DISTANZLOSES UR

EWIGE NÄHE

WIR

SIND

DA

25.10.1994 (für Peter Rech)

1.TRANSTHERAPEUTISCHES MANIFEST

Was der Kunst ihr Gesamtwerk,

ist der Therapie ihre Vision:

EIN GANZER MENSCH

jenseits der Summe aller Fähigkeiten

...das große "Ich Bin" –

beruf Dich zur Sinnung!

Therapeuten aller Zweige

sammelt Euch zum heiligen Baum!

Gründet Lebensschulen

für spirituelle Sehnsucht

an Kraftorten, die noch

EXISTENZIELLE EREIGNISSE

verursachen lassen.

Glaubt nicht an die Bilder!

Glaubt nicht an Musik!

Glaubt nicht an den Tanz!

Und nicht an das Theater!

Glaubt erstrecht nicht ans Gespräch!

Und glaubt vor allem nie

an irgendeinen Glauben!

Sonst glauben die Halben an Euch!

Helft ihnen lieber

sich in Licht zu baden,

die Angst zu verlieren,

um ihre NACKTE ANWESENHEIT zu entdecken –

echte Therapie meint die

Überwindung jeder

Therapie auf allen Ebenen bis zum

VERLUST INNERER NOTWENDIGKEIT

sich zu beschäftigen:

unbeschäftigte Freizeit öffnet

den äußeren Innenraum:

ein Gegenüber teilt den Traum.

Wir brauchen Menschen,

die KEINE KULTUR brauchen,

um Sich & Sinn zu finden,

sondern frei für Begegnung

aus feuriger Leere sind.

LIEBT EUCH!!!

MEIN "SOCIAL BEAST"-MANIFEST

die symbolsabotierenden mischformen

aus kriminalität und kunst

durch visionäre verweigerung

extase-blockierender normalismen

sobald die identisierung aller

WIDER-SPRÜCHE

jenseits ästhetischer projektionen

dank arationaler anleitungen

zum sozialen boykott geübt wird

die rehabilitation der lyrik

als erkenntnistheoretische geste

intuitiver meßdaten

für plastischen geheimnisverlust

in der gegenwart

gesellschaftskritischer verursachung

transmetaphysischer ereignisse des seins

zivile zwischenräume

AUSRUFEN STATT AUSREDEN

zu dulden wollen wir

die langeweile aller kulturen

verraten unsere sehnsucht

enttarnen das loch

durchqueren die leere

aktivieren die null

wieder öffentlich mit engelsspucke

wärmen die hände

voller lustiger logik

denken dichter

laut und beißen

deinen wahn

mensch

zeig dich

oder stirb

an deinen wunden

wie die erde

nicht an dir

27.+31.3.1995

ERSTes MANIFesT

DICHTUNG als Mut

zur Richtigstellung der realen Realität gegen

falsche & fahrlässige Vorstellungen der Psyche.

ECHTE POESIE informiert konzeptfrei

über gelebte Begegnungen

(anstatt bloß eingebildetes Sein

zu interpretieren), um in weitere zu münden...

Der Aufbau konkreter Ekstase-Strukturen.

DIE LYRIK spült den Mißbrauch der Sprache

(als egozentrische Ersatzwelt – genannt "Alltag") weg...

...weg mit den Symbolen & Pseudo-Gesten!

Die Sachlichkeit erweitern meint die Lust

zur angewandten Sprachlosigkeit entdecken,

das Wagnis PRAKTISCHER PRÄSENZ

in orgasmischen Tatsächlichkeiten der

situationistischen Sinnlichkeit

kontemplativer Kontakte umzusetzen.

Von der Abwesenheit über die Grundlosigkeit

hin zum Mystischen Materialismus

befreiter Augenblicke.

DAS BEFREITE WORT

FOLGT DER BEFREITEN TAT.

Das gegenwartsgerechte Gegenwort

wächst aus geteilter Nähe.

Spiegelnähe zeugt Entspiegelung.

Entspiegelung zeugt wieder Nähe.

Ohne Seinsnähe kein freier Spiegel.

(Ohne Freiheit keine Begegnung.)

KEIN DICHTUNGS-ES OHNE BEGEGNUNGS-DU!!!

Der klare Unterschied zwischen Sehnsucht & Liebe:

Die Sehnsucht "arbeutet" aus Mangel

während Liebe sich bloß wiederfindet.

ES entsteht aus Überfluss statt Trockenheit.

Keine Innere Notwendigkeit.

Alles Außen.

3.+4.3.1996

ZWEITes MANIFesT

Entlarvtes Spektakel

Erhabene Sabotage

Erwartete Sprengung

Entkernte Spiritualität

Enttarntes Sein

Erwachte Substanzialität

Erhoffte Schönheit

Entfachte Stofflichkeit

Etwas Selbständiges

EXISTENZ.

Entblößter Stolz

Elementares Staunen

Erwünschte Sachlichkeit

Essbarer Schock

Eigentliche Situation

GEGENWART.

Entäußerte Schutzlosigkeit

Entschiedene Sinnlichkeit

FREIHEIT.

Extreme Schamlosigkeit

Existenzielle Stimulation

Emphatische Seele

AUTHENTIZITÄT.

Erwiderte Selbstverständlichkeit

Erlaubte Schmelzung

KONTAKT.

Euphorische Schonungslosigkeit

Eklektizistische Spontaneität

Entsprechende Spannung

Effektive Sensibilität

KOMMUNIKATION.

Erlauchte Spielwiese

Erkannte Signale

Eskalierte Sexualität

Entrückter Spaziergang

Echtes Sprechen

BEWUßTSEIN.

Entmystifizierte Strahlungswärme

Ekstatische Schlichtheit

Erfundene Sorgen

Erleuchteter Schmerz

Ewiger Samstag

ERWEITERUNGS-SPEICHER POESIE

ALS EREIGNIS-SATZUNG ZUR

ENERGIE-SÄKULARISIERUNG.

Esoterische Satire

(Restlos besessen und beseelt...)

16.6.96 + 16.4.1997 (O.L. zwecks Distanzierung vom Social Beat)

1.OFF-LYRIK-MANIFEST

Off-Lyrik ist politisch

sogar knallhart politisch

aber in einem erweiterten

subversiv-avantgardistischen sinne

hier geht es um die freiheit der sprache sich

für thema & atmosphäre "mißbrauchen" zu lassen denn

echte pöten fragen nicht nach ihrer Befindlichkeit

und reagieren auf keine Betroffenheit

ihnen steht der wahre Bezug

glasklar ins gesicht geschrieben

nicht das ordinäre oder elaborierte wort zählt

sondern die RADIKALE AUTHENTIZITÄT

der gefundenen form und bilder

wir verdanken unsere inspiration den

gegenwärtig geborenen ereignissen & erwartungen da

alles anlaß des schrei(b)ens werden kann

insofern sich eine existenzielle ebene auftut

die den großen widerspruch zum planetaren

affentheater enthüllt

Off-Lyrik handelt von/aus Inhaltlicher statt Innerer

Notwendigkeit das bedeutet keine nabelschau

aber auch keine nervösen floskeln

eine synthese aus subjektiven

sozialen und universalen

perspektiven die durch 'Kontrollierte Spontaneität'

in DIREKTE POESIE mündet

als zugleich extatischer und bitterernster

umgang mit dem mehrdeutigen medium

dichterei ist dafür alltägliche voraussetzung

durchtränkt von einem subtil-visionären blick

(ohne biersturen konventionenbrei)

Off-Lyrik ist anti-narzißtisch & anti-altruistisch

sie ist KOMROMIßLOS ENGAGIERT

unbestechlich und rechnet mit ärger

will aber durchaus nur frieden

absoluten frieden

für immer

21.2.1998 (anläßlich der 1.Gruppenausstellung im Tacheles)

INSTALLYRIK-MANIFEST-FRAGMENTE

(WER HAT ANGST VOR GROßEN BUCHSTABEN?)

OBJEKTLYRIK überwindet angebliche

Unterschiede zwischen Kunst & Literatur

OBJEKTLYRIK vergegenständlicht

das sogenannte "Geistige in der Dichtung"

OBJEKTLYRIK ist die objekthafte Umsetzung

unabhängig davon bereits existenter poetischer Schriftstücke

WIEVIELE OBJEKTHAFTE UMSETZUNGEN VERTRAGEN

DIE WÖRTER EINES GEDICHTES OHNE DESSEN GESAMTGEHALT

ZU BESCHRÄNKEN SONDERN ZU BESCHLEUNIGEN

OBJEKTLYRIK ist lautlos gesprochene Rede

OBJEKTLYRIK kombiniert

Empfindungen & Erinnerungen in der Echtzeit

OBJEKTLYRIK schafft keine sprachlichen Äußerungen

sondern veräußert die bereits zu sich selbst gekommene Sprache

des Gedichtes in einer mehrdimensionalen Installation

implizierter Assoziationslabyrinthe

OBJEKTLYRIK entfaltet das spirituelle Potential poetologischer Formen

durch textimmanente Interpretation ihrer minimal-visuellen Komplexität

OBJEKTLYRIK erlaubt einen direkten Zugang zur Kraft der Reflexion

OBJEKTLYRIK als holistisches Wahrnehmungstraining transzendiert

die klassische Reduktion des Bewußtseins auf fantasielose Prozesse

linearer Logik durch Einbeziehung der wortlosen Ebenen von Dichtung

in ihren skulpturalen Charakter als plastische Leerstellen zur Anregung

der kreativen (statt konsumistischen) Lust am ideologiefreien Denken

OBJEKTLYRIK öffnet das Bewußtsein

für paranormale Kommunikationsenergien

OBJEKTLYRIK vereinnahmt den sogenannten Geist dreifach:

den Weltgeist

(den es nach Auflösung metaphysischer Illusionen nicht mehr gibt),

den Hirngeist

(dessen neuronales System selbstreferentiell bleibt)

und den Sachgeist

(dessen subdialektische Substantialität keiner Projektion entrinnt,

weil er nur sich selbst bezweckt)

OBJEKTLYRIK schafft denkerische Tat-Sachen durch Darstellung des

– zwischen den Zeilen schweigsamen – erfundenen sogenannten Unsichtbaren

OBJEKTLYRIK schafft keine primären lyrischen Botschaften

(wie die sogenannte "visuelle & konkrete" Poesie

durch symbiotische Verschmelzung von Form und Inhalt)

sondern dient als sinnliche Anwendung metapoetologischer

Prämissen innerhalb vorgegebener Buchstabenmuster

OBJEKTLYRIK fungiert sowohl als unmittelbare Sekundärliteratur

(mithilfe ästhetischer Mittel) wie auch als selbständiger Sprachraum

(mithilfe selbständiger Sprachstücke)

OBJEKTLYRIK ist greifbarer/ergreifender als jede flächige Schrift

und dadurch politischer als jedes Buch und plastischer

als jeder noch so verschachtelte virtuelle Sprachraum

OBJEKTLYRIK verleiht Gedichtwörtern ein räumliches Wirkungsfeld

OBJEKTLYRIK ermöglicht, sich gemeinsam in Gedichten aufzuhalten

und deren Botschaft gleichzeitig auszuhalten,

ohne den Klangraum eines vortragenden Dichters zu benötigen

OBJEKTLYRIK macht Rezitation überflüssig und so Textperformer arbeitslos

OBJEKTLYRIK überführt die arationale Autarkie des gewählten Gedichtes

in eine beispielhafte optische Repräsentanz

OBJEKTLYRIK verdeutlicht durch die skulpturale Erweiterung von

Zeilenumbrüchen, Zeichensetzung und orthographischen Eigenwilligkeiten

die bildnerische Komponente moderner Lyrik, die in der

beschriebenen Fläche nur graphisch komprimiert erscheint

OBJEKTLYRIK hilft dem Rezipienten sein eigenes Denken zu aktivieren,

indem sie sprachlich verdichtete Ereignisse sinnlich erlebbar macht

OBJEKTLYRIK schafft bildhafte Außenräume intellektueller Erlebnisse

OBJEKTLYRIK IST ALSO ZUGLEICH EINE LITERARISCHE, GRAPHISCHE,

BILDENDE, DARSTELLENDE, ABSTRAKTE UND ANGEWANDTE,

SINNLICHE UND GEISTIGE KUNST

OBJEKTLYRIK vergrößert keine Wörter aus Selbstzweck sondern

betont die bereits vorhandene mentale Größe inspirierter Zeichenstrukturen

OBJEKTLYRIK kann als sinnliche Erkenntnisstimulation oder verbale

Umweltverschmutzung (ähnlich der Produktwerbung) empfunden werden

Die Flucht vor großen Buchstaben findet mit dem realen Körper statt

2./3.7.1998

MANIFEST GEGEN DEN UNTERGANG DES UNTERGRUNDS

moderner mensch

schwimmst an der oberfläche

deiner schönen neuen welt

du wartest

lebenslänglich

auf den sinn der existenz

suchst dich in allen

dingen deiner selbstverwirklichung

so schnell

wie möglich zu begreifen

deine fragen reichen

nur für überlebensspiele

voller schein

auf kosten tieferer

verbundenheit was

nimmst du mit ins grab

und was bleibt als

erinnerung wenn nicht verlust

von angst vor freier

und verrückter

liebe ewigkeit ins herz

zu brennen anfängt

3.4.1999

1. DIREKTPOETISCHES MANIFEST

Deutlich

Integral

Radikal

Ekstatisch

Kontaktiv

Transrealistisch

Engagierte

Dauer

Intensität

Charismatisch

Holistisch

Transmetaphysisch

Universal

Neuropoelitischer

Gelegenheiten

28.-31.8.1999

1. ANTITOURISTISCHES MANIFEST

kein einziger mensch möchte austauschbar sein

als tourist wirst du abgefertigt wie alle

kein einziger mensch möchte heimatlos sein

der tourist verläuft sich im unbekannten

kein einziger mensch möchte einsam sein

der tourist geht in der masse unter

kein einziger mensch möchte wichtiges verpassen

die touristen JAGEN durch das angebot

kein einziger mensch möchte fehl am platz sein

die touristen müssen sich ständig in szene setzen

kein einziger mensch möchte belogen werden

als tourist kennst du nie den wahrhaftigen wert

kein einziger mensch möchte falsches SAMMELN

touristen kaufen vorsichtshalber alles

kein einziger mensch möchte abhängig sein

als tourist läßt du dich pausenlos abfüllen

touristen müssen bald wieder nach hause hetzen

touristen können sich an jeder ecke verletzen

touristen fallen besonders auf

weil sie denselben spielregeln folgen

wer sich frei durch die gegend bewegt

braucht zweitausend sondergenehmigungen

von einheimischen touristen ausgestellt

DAS IST UNSER LEBEN

DAS IST UNSERE WELT

Totaler Tourismus der nahtlos zusammenhält

von eizelle bis einsiedler von zorn bis zivilisation

globale touristenfallen ermöglichen hungerlohn

Umfassende Unterhaltung verbietet zu tiefe fragen

wer echte gespräche sucht muß dem tourismus entsagen

der die mutige meinung verflucht daß jede

I.N.F.O.R.M.A.T.I.O.N.S.L.E.E.R.E.

Direkte Begegnung erlaubt während das bewußtsein

beim speichern und spucken von datenfluten verstaubt

wie beim lesen von merkwürdigen manifesten

typisch touristen die den spiegel weder durchschauen

noch als wortloses wurmloch testen um zu sich zu kommen

4./5.12.1999

T.A.C.H.E.L.E.S.

T wie

TESTAMENT ODER TRANSPARENZ

lichtdurchlässigkeit statt schattenboxen

A wie

APATHIE ODER APPETIT

leidenschaft statt lähmung

C wie

CHAOS ODER CHARAKTER

würde statt wahn

H wie

HASCHISCH ODER HAPPENING

bewußtsein statt bewußtlosigkeit

E wie

ESKALATION ODER EXHIBITION

freie forschung statt fanatismus

L wie

LEGENDE ODER LEGALITÄT

kulturbereicherung statt kulturbeerdigung

E wie

EGOZENTRIK ODER EXPANSION

vernetzung statt verletzung

S wie

SOUVENIR ODER SUBVERSION

totale gegenwart statt totes gedächnis

12.7.2001 (gegen Sergius Golowin)

1.manIFEst dEr quaNTEnlYRik

Sprachquanten sind...

weder magisch noch metaphorisch sondern

MYSTISCH-MATERIELL

weder okkult noch objektiv sondern

ONTISCH-OFFEN

weder explosiv noch episch sondern

ERWEITERT-EXISTENZIELL

weder surreal noch irreal sondern

TEMPORÄR-TRANSREAL

Von der klassischen Physik zur Quantenmechanik:

Der feinstoffliche Körper!

Von der Naturlyrik zur Quantenlyrik:

Der feinstoffliche Geist!

Ein langer Marsch durch die Intuitionen:

Zuerst die Magie des Traums (Dada-Es).

Dann die Macht des Trampulins (Ich-Es).

Schließlich die Mystik des Treffens (Über-Es).

Vom Untergrund zum grundlosen Übergrund

OHNE (UR)GRUND(SÄTZE)

...jenseits von Wolken & "Wesen":

wIRKLiCHKeIT

...jenseits von "Engeln" & Elementen:

eREiGNIsSE

...jenseits von Zauberei & Zellulose:

TRANSZENTRISCHE ZEICHEN

...jenseits von Beschwörung & Verschwörung:

SCHWURLOSE GESCHWISTER

Sprachquanten sind...

weder erhaben noch erfunden sondern

Der Feine Unterschied ZWISCHEN Den Silben

Der Sachen Der Sinne Der Seele Der Sprache

Der Substanz Der Signale Des Kernlosen Selbst