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1994 prägte der Lyrikperformer De Toys den Begriff LIVELITERATUR für spokenword Improvisationen, später FREE WORD JAM genannt. Nach der Weltpremiere von "Das Rilke Radikal" als DR2-Urduo zur Finissage der letzten Jahresausstellung "DIE DÜSSELDORFER" im Museum Kunstpalast 1996 folgten Auftritte im Künstlercafé Schlonz und als 10-köpfige Bigband in der Stadtkirche. 1999 erschien dann die Mini-CD "freies fleisch". Das finale Konzert (@abc2go.de) fand 2009 in der Berliner Nikodemuskirche statt. Zwischendurch performte Tom de Toys auch zu elektronischer Musik für HOLZHUND. Das hier vorliegende Textheft dient dem Mitlesen beim Anhören der Songs auf YouTube (@Poppoesie.de) & SoundCloud (Lyriklounge.de)...
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Seitenzahl: 36
>> Phantasie, nur Phantasie!
Was man wirklich lebt, das flieh! <<
John Keats, 2.1.1819 in: "Phantasie",
im Brief an seine Schwester & Mutter
>> ...es geht darum,
durch Analyse bei jedem Begriff
das ihm Eigene von dem zu trennen,
was die Tradition oder die Mystifikationen
des Unterdrückers ihm beigegeben haben. <<
Jean-Paul Sartre, 1950 in: "WAS IST LITERATUR?"
>> Doch das wird ein neuer Mensch sein – ein Individuum
mit einem riesigen externen Nervensystem, das bis in das
Unendliche hineinreicht. Dieses elektronische Nervensystem
wird so verschaltet sein, dass alle Individuen, die daran
angeschlossen sind, mehr oder weniger die gleichen Gedanken,
die gleichen Gefühle und die gleichen Erfahrungen
haben werden. Es wird vielleicht spezialisierte Typen geben,
wie es auch in unserem Körper spezialisierte Zellen und Organe
gibt, denn dahin geht die Tendenz – dass alle Individuen
in einen einzigen bioelektronischen Körper verschmelzen. <<
Alan Watts, 1966 in: "DIE ILLUSION DES ICH"
12./13.12.1994:
LETZTE RUNDE
13.10.1995:
JEDER ENGEL IST SCHRECKHAFT
11./12.6.1996:
MACH MICH ZWEI MIT ALLEM
9./10.9.1996:
P-QUADRAHT (PARADIES-PERSIFLAGE)
16.10.1998 + 8.10.1999:
DAS STUDIOSTÜCK (ST)
2
7.3.1999:
ÜBERSTROM (BRAUCHBARER GLAUBE)
21.-22.3.1999:
ÜBERLAND (DIE TAT DES GELOBTEN)
4.-5.7.1999:
SO NETT (Am Sterbebett Bertolt Brechts)
11.7.1999:
ÜBE(R)RILKE (– ANFÄNGERANTLITZ –)
27.8.1999:
ÜBERHILFE
15.7.2000:
ÜBERPOP(PEN)
18.7.2000:
ÜBER(EIN)KOMMEN
11.12.2001:
ÜBERSCH1CK(SAL) (DIE GROßE EROSION)
8.6.2002:
VENUS (Feld & Flur I)
21.6.2002:
WENDEZEIT (Feld & Flur II)
15.8.2000:
ÜBERREBELLION
16.8. & 1.+5.10.2000:
ÜBERMENSCHE(L)N
28.8.2000:
ÜBER(STAMM/HIRN)GAST
4.9.2000:
HICKHACK
12./13.9.2000:
ÜBERFLUCH(T)
28.7.2002:
ÜBERTRAU(M/RIGKEIT)
17.1.2003:
LEICHT WIE LIEBE
19.1.2003:
VIELLEICHT
4.7.2003:
B!LDSCH!RMSCHONAH
21.2.2009:
METASLAMETABOLIKUM (SLAmmYSTIK I+II)
27.6.2009:
DASSPIEL - ZEIGE DEINE LEERE ("LET THE GAME START")
27.6.2009:
WE LOVE DIGITAL MEDIA
27.6.2009:
I AM UNIVERSE (KEIN NAME FÜR DAS DAS)
27.6.2009:
GEDICHT "VON HINTEN"(15 MINUTEN KOPF LEER FÜR DEN WELTFRIEDEN)
27.6.2010:
DAS KOSMISCHE URMONSTER(JEDER MENSCH IST EIN ENGEL)
@ POESIEPERFORMANCE.de & POPPOESIE.de
körpermenschen sind wir
hätte gern den tod in kleinen stücken
morgen wollen wir woanders sein
ob wir das wollen oder nicht
mir tut was weh
leicht fällt die liebe seit sie blieb nur sie
ach könnte ich doch gehen
nimm mich nimm mich
irgendein zuhause
keiner rettet meine seele
ach du weißt daß dieses ganzalleine
unvermeidlich quält nein langweilt
quält und langweilt
mal im sitzen mal beim rennen
durch die wörter welten welten
mal im gleichschritt und zu dir du ferne
bringt mich nicht ein einziger ein wechsel
bringt nur neue nägel goldne nägel
für die luxuskreuzigung
millionen menschen
morgens mittags abends nachts
und nachts und morgens
nein ich sterbe längst noch nicht
nur einer von den vielen
von den vielen körpern
ich spüre dich
durch meine haut
ich höre dich
durch meine ohren
ich sehe dich
durch meine augen
ICH AHNE DICH
irgendwann irgendwo
du bist schön
so schön
ich brauche dich
ich sehne mich
ich will dich
jetzt
denn ich bin da und
du bist da
zusammen sind wir
GOOOOOOOOTT!!!
kein gedicht lohnt sich
zu denken kein gedicht
lohnt sich zu schreiben
kein gedicht lohnt sich
zu sprechen kein gedicht
gedicht gedicht lohnt sich
als botschaft festzuhalten
kein gedicht sagt was
der welt von nutzen sein könnte
kein gedicht dient meiner seele
sich zu äußern kein gedicht
befreit vom zwang der buchstaben
die das moderne leben regeln
kein gedicht wird meiner
ehrlichkeit gerecht die sich
im zustand unserer begegnung
offenbart wenn schwitzende
verschmelzen ohne ihre
körper zu verlassen
dies hier ist ein positiefer text
rein positief
ganz ohne tränen
dieser text ist positief
auch ohne temperament
in ihm steckt alles positiefe
alles was du gutes wünschst
ist hier von anfang an gewollt
und bis zum ende ausgelebt
nur das positiefste
wird hierdrin erwähnt
dieser text ist schöner
als das schönste
was du bisher kennst
hier fliegst du fort
mit allen sinnen
ins land der radikalen
positiefität
wir spielen für euch
keine langweiligen lieder