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Warum Latein lernen? Alle meine Geschwister hatte Latein. Latein schult logisches Denken. Wer kein Latein hatte, ist ungebildet. Nun, was ist dran an solchen Sprüchen? Der Autor gibt Ihnen Gelegenheit, neben ihm auf der Schulbank vergangener Tage Platz zu nehmen. Er beschreibt, was man denn so lernen musste oder konnte. Was ist davon bei den meisten übriggeblieben? Diese Lektüre wird Ihnen vielleicht nützlich sein. Falls Sie bisher aufgrund mangelnden Latinums Minderwertigkeitskomplexe haben, werden Sie diese sicher verlieren. Sie werden einiges Neue und manches Vertraute sehen, was Sie bisher nicht mit Latein in Verbindung gebracht haben. Einige vom Autor hinzugefügte Illustrationen dienen der Veranschaulichung. Dieses Büchlein mit Ringheftung, kann auch mit an den Pool oder sonst wohin mitgenommen werden, eine leichte anregende Lektüre allemal!
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Seitenzahl: 101
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Meiner Familie, ohne großes Latinum, und all jenen, die keine Gelegenheit hatten, es zu bekommen, gewidmet.
Warum Latein lernen?
Wie fing alles in Rom an?
Die größte Ausdehnung des Römischen Reiches
.
Wer braucht eigentlich Latein?
Was haben die Schüler über Rom und die Römer erfahren?
Was hat die 2000-jährige Geschichte überdauert?
Panem et circensis
Die Waffen der Römer
gladius, pilum
Das römische Militär
Kurzer Abriss der Geschichte
Fühlen Sie sich ausgeschlossen, wenn jemand etwas auf Latein sagt?
Woher kommen Latein und die romanischen Sprachen?
Der Inhalt des Lateinunterrichts: Grammatik büffeln, Vokabel pauken
Die Straße der Zeiten, Zeiten, so viele Zeiten
Von Fall zu Fall / Fälle werden dekliniert
Welches Geschlecht hat das Wort? Steigerungsformen!
Aktiv- und Passivformen
Singular / Plural Ist das Wort männlich, weiblich, sächlich?
Ein original Internetchat zur Lateinischen Sprache
De bello gallico
Vokabelheft war Pflicht
Eselsbrücken
Vokabelschatz ( minimiert)
Ein liebes Gedicht
Die römischen Zahlen
Wochentage, Monate, Himmelsrichtungen
Der Julianische Kalender
Bedeutende römische Persönlichkeiten: Gaius Iulius Caesar, M. Antonius, S. Pompeius, Augustus, Tiberius, Caligula
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Feldherr: Gaius Iulius Caesar
Dichter, Lyriker, Philosophen, Schriftsteller, römische Historiker: Gaius Iulius Caesar, Cornelius Tacitus, Seneca, Cicero und einige Zitate
Karthago vs. Rom,
Hannibal ante portas
Der Alltag der Römer
Alle Wege führen nach Rom
Kleidung, Wohnen, Essen, Verkehr, Wäscherei
pecunia non olet
Toiletten
Redensarten
Fremdwörter, Lehnwörter in unserem heutigen Leben
INRI, RIP
Ableitung alltäglicher Begriffe:
Fax u.a.
Sie können sich revanchieren
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Asterix und Obelix
Wenn die Römer alles so gut konnten, wieso sind sie dann untergegangen?
Die Römer suchen
transalpina, gallia cisalpina.
Die unrühmlichen Taten des Norbert S
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Was ich im Lateinunterricht vermisst habe?
Romanische Vornamen
Heiliges Römisches Reich Deutscher Nationen
Fluchen auf Latein
Nachtrag: Auszüge aus dem Gesetzestext zur Bescheinigung
Haben Sie Lust auf ein kleines Quiz?
Ein historisches Abiturzeugnis (mit großem Latinum)
Ein nicht ganz keusches Pennälergedicht
Hermann der Cherusker
Die Gladiatoren
Essen wie die Römer, Kochrezepte
Danksagung
Eine römische Wandtapete
Sie hatten keine Gelegenheit, Latein zu lernen.
Noch schlimmer, man hat Sie daran gehindert, Latein zu lernen.
Was haben Sie verpasst?
Vielleicht sind Sie nach der Lektüre dieses Büchleins schlauer als zuvor.
Ich möchte Sie mitnehmen in den Unterricht vergangener Tage!
Warum Latein lernen?
Alle meine Geschwister hatten bereits Latein.
Latein bildet! Ohne Latein ist man ein ungebildeter Mensch.
Latein schult logisches Denken.
Wer Latein beherrscht, kann man gut neue Sprachen lernen.
Zeichen des Fußballclubs AS Rom
Die Gründung Roms (April 753 v. Chr.) ist auch in den römischen Sagen beschrieben. (v. Chr. ante christum natum)
Romulus und Remus als Namensgeber Roms sind wohl die berühmtesten Wolfskinder der Welt. Der Sage nach waren sie die Kinder des Gottes Mars und der Vestalin Silvia. Am Tiber ausgesetzt, soll eine Wölfin sie gesäugt haben. Ein Hirte hat sie der Sage nach aufgezogen.
Wenn man die Geschichte befragt, trifft man auf Ausgrabungen um 1000 v. Chr. Nach Auffassung vieler Historiker könnte der Zusammenschluss mehrerer Dörfer auf den Hügeln von Rom die eigentliche Gründung darstellen.
Karte des Mittelmeeres
Ohne die Einzelheiten zu betrachten, werden Sie feststellen, dass das römische Reich die gesamte damalige Welt rund ums Mittelmeer beherrschte.
Überraschend wenige!
Wer Archäologe werden möchte, braucht Latein.
Priester brauchen Latein.
Lehrer für Sprachen, wenn sie z.B. Englisch oder Französisch unterrichten möchten, brauchen Latein.
Sie vermissen bei der Auflistung Ärzte und Apotheker?
Nein, die brauchen kein Latein. Die meisten Fachwörter der Ärzte sind dem Altgriechischen entlehnt. Zum Beispiel Adipositas (Fettleibigkeit) und Anamnese (Krankengeschichte). Aber die Ärzte benutzen doch lateinische Worte!
Ja, aber sie sprechen kein Latein. Die Begriffe lernen junge, angehende Ärzte in sogenannten Terminologiekursen, d. h. sie lernen die Begriffe einfach auswendig, wie Vokabeln.
Ja, und die Sprachlehrer?
Für sie ist die Ordnung der lateinischen Sprache das Gerüst.
Die Grammatiken in Französisch, Italienisch und Spanisch sind sehr eng mit einander verwandt.
Deutsch wiederum ist eine Mischung aus indogermanischen Sprachen, will sagen, es gibt Eigenheiten und es gibt Ähnlichkeiten.
Der Titel dieses Buches ist Leuten mit Lateinkenntnissen sofort einleuchtend.
Wer fünf Jahre Latein abgeschlossen hat, schließt mit dem (großen) Latinum ab.
Der Titel ist eine Verballhornung oder Verhohnepipelung, weil aus dem hehren Latinum ein Latrinum, sprich ein Scheißhaus, wurde.
Die Latrine war die Bedürfnisanstalt.
Hierzu natürlich ein historisches Beispiel:
Pecunia non oled. Geld stinkt nicht.
Soll damals einer der reichen Römer (evtl. Krassus) gesagt haben, als man ihn darauf ansprach, dass er in Rom mit übelriechenden öffentlichen Toiletten sein Geld verdiente.
Meist ging es um Geschichte, also wer gewann welche Schlacht? Die Geschichte der Sieger, wie so oft. Manchmal kam auch der kleine Mann, zum Beispiel agricola, der Bauer, darin vor. Oder putin, die Tempeldienerin (auch Prostituierte) genannt. Aus heutiger Sicht wurde wenig über Alltägliches berichtet.
Anmerkung: Die Dichter werden später herausgestellt werden (zum Beispiel Cicero, Seneca oder andere), die Cäsaren, als Begriff und Person erhalten ein eigenes Kapitel als Erinnerung daran, dass Kaiser und Zaren, Cäsar sprachlich sehr eng verwandt sind.
- Architekten haben uns gezeigt, wie es geht, nicht nur Fachwerkhäuser zu bauen, sondern monumentale Bauten wie in Rom. Für jeden Touristen heute noch nachvollziehbar und zu besichtigen sind zum Beispiel das Kolosseum oder die
- Brunnen in Rom, die seit 2000 Jahren die Millionenmetropole mit frischem Wasser versorgen. Auch heute eine Wohltat für die Öffentlichkeit (der Trevi Brunnen oder andere Brunnen). Eine Brücke führt über die via, den Weg nennt man heute noch ein Via-duct.
- Eine Brücke führt Wasser, deshalb nennt man sie Aquäduct von aquä ducere, sprich Wasser führen.
Beides beeindruckende Gebilde, sowohl das Aquäduct wie das Viaduct.
- Die Römer erfanden den Beton. Eine Voraussetzung für freies Bauen, heute noch in manchen Kuppeln erkennbar, mit allen möglichen Tricks, um das Gewicht einer Kuppel zu verringern, zum Beispiel in der Kuppel des Petersdoms in Rom verwendet.
- Duce von ducere führen, einigen sicherlich auch politisch bekannt unter dem Begriff: Der Duce, der Führer.
Er war in Italien ein Faschist wie Adolf Hitler. Faschist leitet sich ab von fasces, einem Bündel Ulmenzweige und einer Axt, das mit roten Riemen zusammengehalten wurden, zur Demonstration unbeschränkter Macht.
Wie haben die Römer es geschafft, über riesige Entfernungen frisches Wasser zu transportieren und mit Stollen und Bleirohren Berg und Tal zu überwinden?
viaduct mit Bögen über ein Tal
Soldaten wurden in fremde Länder geschickt, sie mussten sich alleine versorgen. In kleinen Zeltgruppen haben sie ihr Korn täglich selber gemahlen und gebacken. (Das ist mir als sehr beeindruckend im Gedächtnis geblieben. Heute würde man von autarken Kampfgruppen sprechen.) Zudem mussten sie, um dorthin zu kommen, auch erst einmal Straßen bauen.
Manchmal findet man Namen wie Heerstraße, die auf römische Zeiten zurückgehen. Eine Straße war nicht zum Fahren, sondern zum Marschieren, und damit konnten Truppen sehr viel schneller verlegt werden.
Sie marschierten täglich mit Gepäck (bis 30kg) 36 km in ca. fünf Stunden.
Wenn die Soldaten ihren Dienst nach Jahren beendet hatten, durften manche in den fremden Ländern bleiben. Dort bekamen sie Ackerland zur Verfügung gestellt. Das war ihre Altersversorgung.
Wir kennen heute noch den Satz von Walter von der Vogelweide, „Wes Brot ich ess`, des Lied ich sing`.“ In Rom versuchte ein Kaiser, seine Untertanen mit Spielen im Zirkus Maximus oder im Kolosseum (das größte Amphitheater) zu beeindrucken oder nur zu unterhalten. Ein Kaiser bemühte sich also, seine Untertanen bei Laune zu halten.
Ein Kaiser hatte selbstverständlich viele Bedienstete und Sklaven. Die reiche Bevölkerung besaß auch Sklaven aus fremden Ländern. Das römische Reich versorgte die Stadt Rom ständig mit neuen Arbeitskräften aus fernen Ländern, die gefangen genommen und vor Ort als Sklaven verkauft wurden.
Gladiatoren (von gladius, Schwert) waren als bestimmte Kampf-Typen bewaffnet, damit die Kämpfe spannender wurden. Sie waren hoch trainierte Stars der Gladiatorenschulen, auch wenn sie zuvor als Mörder straffällig geworden waren. Tausende von Tieren und die Gladiatoren lieferten sich blutige Schaukämpfe zur Unterhaltung des Plebs(einfache Bevölkerung)oder derPatrizier(Adel) ..
Jeder hatte Zutritt zu den Spielen.
Nur die Platzierung war streng reglementiert.
Ganz oben die Habenichtse.
Darüber die wichtigen Bürger der Stadt.
Die Senatoren saßen direkt unten an der Arena, am Sand.
200 Seeleute bedienten die aufwändigen Sonnensegel, damit die Zuschauer nicht in der prallen Sonne saßen.
Da unter der Arena große Keller waren, konnten dort Vorbereitungen für die nächsten Kämpfe getroffen werden. Aufwändige Hebebühnen und Rampen beförderten dann Menschen und Tiere mitten in die Arena.
Es sollen sogar blutrünstige Seeschlachten dort vorgeführt worden sein. Für uns ist es heute unvorstellbar, wie man solch große Wassermassen beherrschen konnte.
Der berühmte Daumen des Publikums nach unten als Signal dafür, dass der feige Gladiator den Tod verdient hatte, gilt heute als Legende.
Wahrscheinlicher ist die Bewegung der Hand mit ausgestrecktem Daumen zum Hals, da so der Todesstoß ausgeführt wurde.
Beim Gedanken an unseren deutschen Kaiser stellen sich seltsame Assoziationen ein. Nie wäre es einem deutschen Kaiser in den Sinn gekommen, seine Untertanen zu unterhalten. Die Untertanen waren dazu da, seinen Willen, zum Beispiel bei der Kriegsführung oder bei patriotischen (patria Vaterland) Pflichten aller Art, zu erfüllen.
Weshalb siegten Krieger in den Schlachten? In der Geschichte gibt es viele Beispiele, warum ein Königreich ein anderes besiegte. Neben List und Tücke spielten Waffen die entscheidende Rolle. Die Hunnen oder andere unterschiedliche Reitervölker hatten neben Pferden auch Pfeil und Bogen, die aus vollem Galopp bis zu 300 m Entfernung ihr Ziel nicht verfehlten. Für die damalige Zeit eine erschreckende Waffe.
Die Römer besaßen mit den Belagerungstürmen und Katapulten große Maschinen, also sehr wirksame Waffen. Der einzelne Soldat hatte ein gladius, das römische Kurzschwert (ca. 1,2 kg, 50cm). Damit konnte man im Nahkampf zuschlagen und zustechen. Zudem hatten sie eine flexible leichte Rüstung mit Brustpanzer und Helm.
Unsere mittelalterlichen Rüstungen waren dagegen sehr starr und erschwerten die Bewegung.
Das Pilum, die Lanze: Diese Waffe ist gegenüber dem Schwert in Vergessenheit geraten. Sie bestand aus einem Holzstab, auf dessen Spitze eine lange metallene Pfeilspitze montiert war. Anders als die uns bekannten Lanzen hatte sie eine sehr lange (30-40cm) dünne Spitze.
Sie war sehr effektiv, da sie aus mittlerer Distanz (auf 1-2m) einen Gegner durchbohren konnte.
Offizier mit gladius (Foto A. Praefcke Wien)
Die Handmühle der Legionäre hat mich als Schüler sehr beeindruckt. Eine Gruppe von Soldaten bildete eine Zelteinheit, das schloss alles ein. Sie marschierten zusammen, transportierten gemeinsam Waffen und Nahrungsmittel. Wenn sie lagerten, wurde mit der eigenen Mühle Korn gemahlen und danach gebacken. Heute würde man von einer autonomen Kampfgruppe sprechen.
Begriffe wie Kohorten, Legionen oder Zenturie geisterten durch die Lateinstunden. Nach der Reform des Gaius Marius ca. 107 v. Chr. gab es z.B. folgende Gliederung:
Wir interessierten uns meist nicht für Feldherrn und ihre Schlachten, sondern für die Lebensumstände der Soldaten.
Eine römische Galeere