Das Lied der Dämonen - Wolfgang Thon - E-Book

Das Lied der Dämonen E-Book

Wolfgang Thon

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Beschreibung

Wenn Götter und Drachen kämpfen, verzweifeln die Menschen

Götter und Drachen befinden sich im Krieg, und auch wenn die Drachen besiegt scheinen, haben sie noch nicht aufgegeben. Durch ihre Priester, die im Verborgenen handeln müssen, und besonders durch ihre Diener, die Dämonen, nehmen sie weiter Einfluss auf die Geschicke der Menschen. Nun sind sie kurz davor, ihre alte Macht zurückzuerlangen. Dabei soll ihnen ein junger Mann helfen. Er weiß nichts von seiner Bestimmung, doch er hört bereits das Lied der Dämonen …

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Seitenzahl: 947

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Wolfgang Thon

DAS LIED DER

DÄMONEN

Die drei ProphezeiungenErstes Buch

Roman

Originalausgabe

1. Auflage

Juni 2014 bei Blanvalet, einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2013 by Blanvalet Verlag, in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlaggestaltung und -illustration: © Isabelle Hirtz, Inkcraft

Karten: Jürgen Speh

Redaktion: Alexander Groß

Lektorat: Holger Kappel

Herstellung: sam

Satz: Uhl + Massopust, Aalen

ISBN: 978-3-641-13175-3www.blanvalet.de

Für Margarete

DER WEISSE SPIEGEL, GLETSCHER AN DER GRENZE ZWISCHEN ALGHOR UND HELLANDEN

Der Wind peitschte wütend über die zerfurchte Gletscherzunge und trieb Schleier aus nadelspitzen Eiskörnern vor sich her, die auf Schild und Helm des Drachenkämpfers prasselten. Im nächsten Moment gab es ein lautes Scheppern, als sich die Klinge der Streitaxt mit einem schrillen, metallischen Krachen in das Metall fraß, mitten hinein in den aufgemalten blauen Drachenschädel.

Der Hüne, der den gewaltigen Schlag mit nur einer Hand geführt hatte, knurrte und fletschte die Zähne, während er die Axt aus dem Schild zu reißen versuchte. Denn der war von der Wucht des Hiebes nicht zertrümmert worden, sondern die Schneide war darin stecken geblieben. Immerhin hatte der Schlag den Drachenkämpfer, einen Angehörigen der Eisdrachen der Grenzpatrouille Alghors, in die Knie gezwungen. Der Nordling schleuderte ihn rücklings auf das Eis, aber der Soldat ließ den Schild nicht los, sondern versuchte, seinen Gegner mitsamt der Axt ebenfalls zu Boden zu ziehen. In die von glitzerndem Eis bedeckte Eisenspitze des kurzen Spießes hinein, den er mit der Linken umklammerte und dessen stumpfes Ende er zwischen Ellbogen und Körperseite eingeklemmt hatte.

Der Nordling schien allerdings mit dieser Finte gerechnet zu haben. Er machte rasch einen seitlichen Ausfallschritt und bohrte die Eisdorne unter seinem durch dickes Leder und Fell geschützten Fuß fest in das Eis, um einen sicheren Stand zu kriegen. Dann trat er mit dem freien Fuß den Spieß zur Seite. Gleichzeitig packte er mit beiden Händen den lederumwickelten Griff seiner Streitaxt, nutzte sein ganzes Gewicht und drehte den Stiel. Die Schneide durchtrennte den Kettenhandschuh des Drachenkämpfers und fraß sich bis auf den Knochen in seine Hand, bevor sich die Klinge mit einem Knacken aus dem mit gehämmertem Blech verstärkten Holzschild löste.

Der Mann schrie vor Schmerz auf und kroch zurück, wobei er versuchte, den nutzlosen Schild vom Arm zu schütteln. Das Blut aus der Wunde an seinem Handgelenk spritzte durch die Luft und hinterließ rote Punkte auf dem schmutzig grauen Eis. Mit der anderen Hand hielt er immer noch den Spieß vor sich, ohne den Blick von dem Nordling zu nehmen. Der seine Bemühungen regungslos, fast nachsichtig beobachtete.

Man konnte keine Nachsicht in den unbeteiligt blickenden Augen dieser hünenhaften Gestalt erwarten. Der Kämpfer war in Pelze und Eisen gehüllt, seine langen schwarzen Haare waren zu einem Kriegerzopf geflochten und hingen auf seinen Rücken hinab, und sein gerötetes Gesicht glänzte von Fischtran, wie ihn sich die Nordlinge zum Schutz gegen die Kälte auf die Haut zu schmieren pflegten. Er mochte vielleicht vor den eisigen Winden schützen, dafür jedoch stank es bestialisch.

Der Hüne hatte den Kopf zur Seite geneigt, aber er schien nicht auf seinen Widersacher zu achten.

Er lauschte.

Was ihn allerdings nicht daran hinderte, mit seiner Streitaxt ansatzlos einen Schlag gegen den Spieß zu führen. Der Stiel brach mit einem dumpfen Splittern, und das kürzere Ende mit der eisernen Spitze flog durch die Luft und bohrte sich ein paar Schritte von den Männern entfernt ins Eis.

Der Drachenkämpfer hielt das zersplitterte Stielende einen Moment verwirrt in der Hand, bevor er es fallen ließ. Er blinzelte, als ihm der Eisschnee in die Augen biss. Der Nordling rührte sich immer noch nicht. Der Drachenkämpfer krabbelte auf allen vieren weiter zurück und blickte dabei kurz zu einer kleinen Anhöhe hinauf. Dahinter kämpften dem Lärm nach seine Kameraden.

Der Nordling hob den Kopf und sah sich suchend um. Die beiden Drachenkämpfer, die jetzt über die Anhöhe auf ihn zugerannt kamen, konnte er unmöglich übersehen. Aber sie schienen ihn nicht weiter zu kümmern, denn er spie nur in den Schnee und machte sich dann an die Verfolgung seines Gegners.

Der hatte mittlerweile eine kleine Mulde erreicht und war wieder auf die Beine gekommen, während seine beiden Kameraden näher kamen. Sie humpelten.

Der Nordling ging auf den Drachenkämpfer zu, der vergeblich versuchte, das Schwert aus der Scheide zu ziehen.

»Wo, verflucht, hast du denn kämpfen gelernt, Kriegsküken?« Die Stimme des Mannes klang tief und barsch, fast wie das Bellen eines der gefährlichen Weißbären, auf die man am Gletscher gelegentlich stieß und denen man besser aus dem Weg ging. Jetzt hob der Mann ohne sichtliche Mühe die Streitaxt mit einer Hand und tippte mit der flachen Seite des Blattes gegen die Schwertscheide des Jünglings. »Hat man dich nicht gelehrt, bei Eis und Kälte Scheide und Schwert einzufetten, damit sie nicht festfrieren?« Unvermittelt schlug er mit der Streitaxt zu. Der stumpfe Kopf der Klinge knallte gegen die Schwertscheide, und der Drachenkämpfer, der die ganze Zeit an dem Griff der Waffe gezerrt hatte, schrie auf, wurde herumgeschleudert und stöhnte vor Schmerz. Und vor Entsetzen.

Denn er musste mit ansehen, wie seine Kameraden in diesem Moment von mehreren Nordlingen eingeholt und auf der Stelle niedergemetzelt wurden. Sie hatten nicht den Hauch einer Chance gegen die barbarischen Krieger von jenseits des Gletschers.

Der Drachenkämpfer riss seinen Blick von dem grausigen Geschehen los und richtete ihn wieder auf den Nordling. Einen Moment lang kreuzten sich ihre Blicke, dann legte der Hüne erneut wie lauschend den Kopf auf die Seite. Plötzlich ertönte ein unheilvolles Knacken.

Gefolgt von einem lauten Prasseln.

Der entsetzte Schrei des Drachenkämpfers verklang, als er von dem gähnenden Schlund verschlungen wurde, der sich unvermittelt unter seinen Füßen aufgetan hatte.

Der Nordling hatte die Streitaxt bei dem Schrei gehoben und versuchte jetzt vergeblich, mit seinen Eisdornen festen Halt zu finden. Er senkte den Kopf und starrte in den Schlund unter sich, ohne auf die entsetzten Rufe seiner Kameraden zu achten, die, seinen Namen brüllend, auf ihn zurannten. Dann stürzte auch er in diese tückische Gletscherspalte, von denen es auf dem Weißen Spiegel nicht gerade wenige gab. Schon viele unachtsame Patrouillengänger oder Fallensteller waren von ihnen verschluckt worden und nie mehr aufgetaucht.

Der Nordling fiel … aber nicht wie der Drachenkämpfer unter ihm wild rudernd und kreischend, sondern ruhig, mit ausgebreiteten Armen, die Streitaxt in der Faust, den Blick fest nach unten gerichtet. Das matt schimmernde Grau der Spalte verlor sich tief unter ihm in einem finsteren Schwarz, während ihm der Abgrund entgegenzurasen schien. Unter ihm blitzte neben der wild um sich schlagenden Gestalt des Drachenkämpfers etwas Metallisches auf … das Schwert des Mannes.

Der Nordling hingegen fiel beinahe gelassen. Er presste die Beine zusammen und neigte den Kopf, um zu sehen, wohin die Reise ging. Er stürzte in aufrechter Haltung und mit angespannten Muskeln, wie in Erwartung einer Landung auf eisigem oder vielleicht sogar felsigem Boden. Eine Landung, die sämtliche Knochen in seinem Leib zermalmen, sein Hirn über den Boden verteilen würde und sein Blut …

Plötzlich wurde es heller um ihn herum.

Die Flanken des Gletschers schienen zurückzuweichen, immer weiter, als würde er in eine gewaltige, unermessliche Höhle stürzen. Gleichzeitig wölbte sich unter ihm eine eisige Zunge aus der Wand des Gletschers und bildete eine riesige Schanze, fast wie die ins Groteske angeschwollene Zunge eines Fleckenflosslers, eines dieser riesigen Meeressäuger, welche die Bewohner der Eisinseln an der nördlichen Grenze von Hellanden wegen ihres Fleisches, vor allem jedoch wegen der großen Mengen von Tran mit ihren schlanken Seglern jagten.

Die Eisschanze fiel zwar ebenfalls in die Tiefe ab, bog sich dem Mann jedoch seitlich entgegen, kam ihm immer näher, noch näher …

Er zog die Beine an, drehte den Rücken zu der Eiswand, hob die Arme und hielt die Streitaxt hoch über den Kopf …

Obwohl der Aufprall auf der harten Eiswand gewaltig war, gelang es ihm, die Kontrolle zu behalten, und plötzlich verwandelte sich der Sturz in den sicheren Tod in eine rasende Schussfahrt, die allerdings nicht weniger bedrohlich war und wahrscheinlich ebenfalls tödlich enden würde.

Die Fahrt verlangsamte sich, je weiter sich die Eiszunge waagerecht ausrichtete. Zu beiden Seiten der Schanze gähnte ein Schlund, der sich in der unergründlichen Finsternis verlor. Vor dem Nordling erstreckte sich blankes Eis, über ihm schimmerte die Gletscherspalte, durch die er gestürzt war, nur noch als winziger weißer Punkt, wie ein ferner Stern am ansonsten vollkommen schwarzen Firmament.

Vollkommen schwarz?

Selbst das spärliche Licht, das bis in diese Tiefe drang, ließ das Eis der weit entfernten Wände dieser ungeheuren Kaverne funkeln. Die Eisschanze war mittlerweile breiter geworden und verlief flacher, schien sogar leicht anzusteigen.

Er rutschte geradewegs auf einen Buckel zu, hinter dem die Eiszunge abrupt zu enden schien. Er blickte in den Abgrund neben sich, doch der Boden war immer noch nicht zu sehen. Er versuchte, die Streitaxt in das Eis zu schlagen, um die Geschwindigkeit zu verlangsamen und dann vielleicht von der Schanze herunterklettern zu können.

Der Nordling schüttelte den Kopf, als ein sonderbares Summen die Höhle erfüllte.

Tonn … Vorr … Draak … Sklavv … Draak … Vodder … Wache …

Das Summen ergab für ihn keinen Sinn, wirkte aber einschüchternd, fast drohend.

Dann verschwand das Eis unter ihm schlagartig, und er segelte erneut durch die Luft. Diesmal ruderte der Nordling mit den Armen und stieß einen heiseren Schrei aus. Die schwere Streitaxt drohte ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Er ließ sie los, sie flog davon und wurde von der Dunkelheit verschluckt.

Der Aufprall kam vollkommen unvermittelt. Der Nordling wurde von dem harten Stein wie von einer riesigen Faust getroffen und in die Luft hochgeschleudert.

Dann krachte es wieder, und er schrie auf.

Als er erneut auf den Boden prallte, war der Aufschlag so gewaltig, dass er vor Schmerz aufbrüllte. Er rutschte völlig unkontrolliert über den harten Stein, überschlug sich mehrfach und drohte jeden Moment gegen irgendein Hindernis zu krachen und sich das Genick zu brechen.

Dann wurde seine Fahrt gestoppt, abrupt, endgültig und … weich.

Er war gegen etwas Nachgiebiges, Warmes gerutscht, das er in seinem Schwung mitriss, als er weiter über den Boden rollte. Es war ein menschlicher Leib, der seine Landung abgefedert hatte, die Leiche des Drachenkämpfers. Das Gesicht des Soldaten war vollkommen entstellt, der Unterkiefer war weit aufgerissen und hing schief unter dem Oberkiefer. Eine Wange war zerschmettert und das Kiefergelenk offenbar bei der Landung zertrümmert worden. Der Schädel war gespalten, und Blut, Knochen und Hirnmasse verklebten das Haar.

Der Nordling schüttelte den Kopf und richtete sich mühsam auf. Mit etwas wackligen Beinen stand er schließlich da und betastete sich prüfend. Nachdem er sich davon überzeugt hatte, dass noch alle Gliedmaßen an Ort und Stelle waren, richtete er seine Aufmerksamkeit von der Untersuchung seines Körpers auf die nähere Umgebung der Höhle.

Zunächst sah er sich suchend nach seiner Streitaxt um, konnte sie jedoch nirgends entdecken. Dann ging er los, und sein Blick zuckte nach unten, als er ein schrilles Kratzen hörte. Der Boden der Höhle bestand nicht aus Eis, sondern aus einem fast schwarzen Stein. Die metallenen Eisdorne unter seinen Füßen, die ihm auf dem Eis Halt gegeben hatten, schlugen auf dem Stein bei jedem Schritt Funken.

Er bückte sich, um die Eisdorne von den Füßen zu schnallen. Im selben Moment stöhnte er schmerzerfüllt auf und presste eine Hand auf die Schulter. Er stieß einen unterdrückten Fluch aus, richtete sich wieder auf, suchte nach einer Sitzmöglichkeit … und starrte auf die dunkle Masse, die sich in dem dämmrigen Licht der Höhle erhob. Sie hatte eine merkwürdige, auf den ersten Blick ziemlich symmetrische Form, und ihre Silhouette wirkte …

Im Palast unter den Schwingen, dem düsteren Felsendom, leisteten die Jungrecken der Kämpfer Hellandens ihren Treueschwur auf Land und Fahne. Und zwar vor der überlebensgroßen Felsstatue Belphors, des Hauptgottes der Nordlinge, dem Herrscher über Leben und Tod, dessen Tempel dort lag.

Ebenso beeindruckend wie sein Abbild waren die kleineren Statuen in der Gruft der Dämonen. Den Legenden zufolge waren sie einmal Helfer der Götter gewesen, hatten ihre Meister jedoch verraten und sich in der Großen Schlacht den Drachen angeschlossen. Dafür waren sie von den Göttern nach deren Sieg fürchterlich bestraft und zu ewiger Folter im Hellführ, den Feuerschlünden jenseits des Dunklen Schleiers, verurteilt worden, wo sie den Zugang zur Anderwelt zu bewachen hatten. Die Statuen der Dämonen waren zwar kleiner als die von Belphor, aber der Hass, den ein unbekannter Künstler vor endlosen Äonen im Stein verewigt hatte, war immer noch auf den erstarrten Fratzen zu erkennen.

Der Nordling drehte langsam erst den Kopf und dann sich selbst. Diese Höhle … Auch hier schien es von diesen seltsamen Gebilden nur so zu wimmeln.

Sie waren zu perfekt geformt, um ein zufälliges Produkt der Natur zu sein. Der Hüne musterte die Reihen von dunklen Figuren, die sich in der Finsternis verloren.

Der Weiße Spiegel, dieser älteste und größte Gletscher im Norden, an der Grenze zwischen Alghor und Hellanden, hatte schon existiert, lange bevor die ersten schriftlichen Überlieferungen der Nordlinge einsetzten. Falls dies hier ein Tempel war, der noch unter diesem Gletscher lag, stammte er vielleicht sogar aus der Zeit …

Der Mann hob plötzlich den Kopf, als er am Fuß eines dieser dunklen Gebilde etwas liegen sah. Es wirkte wie eine Streitaxt, aber sie schien größer zu sein als die, die er verloren hatte. Sie schimmerte schwach und rötlich, und …

Das Summen war nach der abrupten Landung verstummt, nun aber stieg es zu einem gewaltigen Brausen an.

TONN … VORR … DRAAK … BRUUT … DRAAK … SKLAAVV … DRAAK … VODDER … DRAAK … BLUOTT … DRAAK … MACHT … DRAAK … KROON … DRAAK … THRON … DRAAK … BLUOTT … DRAAK … SKLAAVV … WACHE! WACHE!

Die letzten Silben dröhnten so laut durch die Höhle, dass der Nordling sich die Hände gegen die Schläfen presste und wimmernd auf die Knie sank. Er beugte sich vor, riss den Mund auf, und Speichel lief ihm über das Kinn. Plötzlich wurde es unerträglich heiß.

Er nestelte mit den Händen an seinem Pelz, riss ihn an der Brust auseinander. Aber die heiße Luft, die plötzlich durch die Höhle strömte, drohte seine Haut zu versengen und ließ seinen Mund trocken werden. Tränen traten ihm in die Augen, seine Lippen wurden rissig und spröde. Erneut fiel der Blick des Mannes auf die zweischneidige Streitaxt, die unmittelbar vor ihm lag, direkt vor dieser riesigen steinernen Figur, zu deren Füßen er kauerte.

Er sah genauer hin. Nein, keine Füße. Die Extremitäten dieser Statue wirkten wie Klauen, riesige Klauen, mit langen gebogenen Krallen.

Der Mann versuchte zu schlucken, aber er hatte nicht einmal dafür genug Speichel in seiner Kehle, so heiß war es.

TONN … VORR! WACHE! DRAAK … SKLAAVV! … ERWACHE! BRUT! ERWACHE!

Der Mann schwankte, immer noch kniend, während er nach der Axt tastete. Als seine Finger den Griff der Streitaxt berührten, schrie er auf und zog hastig die Hand zurück. Das Eisenholz des Stiels war sengend heiß, und die Klinge glühte förmlich. »Bei Belphors Arsch!«, brüllte er, richtete sich hastig auf und leckte sich die schmerzenden Finger. Verwirrt hob er den Kopf, bog den Oberkörper ein wenig zurück und betrachtete dieses Gebilde, vor dem die Axt lag, genauer. In dem rötlichen Licht, das die Höhle erfüllte, schien es zu glühen. Der Mann schluckte, als er den Stein betrachtete.

Das Brüllen der Stimmen sank zu einem eindringlichen Flüstern herab, als der Nordling zögernd und vorsichtig die Hand nach diesem merkwürdigen Felsbrocken vor sich ausstreckte. Als seine Finger nur noch einen Daumenbreit von dem Stein entfernt waren, verstummte der Chor urplötzlich, und eine atemlose Stille machte sich in der Höhle breit.

Dann berührten seine Fingerspitzen den Stein.

Er riss die Augen auf, als eine Stimme in seinen Kopf drang. Eine mächtige Stimme, barsch und doch gelassen, klar und deutlich und doch nicht laut … und irgendwie uralt. Das alles fiel ihm auf, bevor er realisierte, dass ihn die Stimme etwas gefragt hatte. In seiner Sprache. Was den Nordling noch mehr verblüffte als die Tatsache, dass dieser Stein … diese Statue überhaupt sprach.

DU BIST

Die Stimme klang ruhig, sich ihrer selbst unendlich sicher.

Er schluckte.

»Ich bin … Ich bin …« Wie war sein Name noch mal?

NEIN, antwortete die körperlose Stimme in seinem Kopf; ruhig, endgültig und sachlich.

Ein Brennen durchlief den Nordling, ausgehend von den Fingern, mit denen er dieses lebendige, vibrierende Wesen in dem Stein berührte, ein ebenso gewaltiges wie gewalttätiges Wesen. Das Brennen strömte durch seinen Arm, seinen Körper, seine Brust, in seinen Leib, seine Lenden. Es strömte weiter, durch seine Adern, in seine Beine, seine Füße und hinauf in seinen Hals, seinen Kopf, raste durch sein Hirn.

Es war ein Brennen, wie kein Feuer je zu brennen vermocht hätte, eine Hitze, die gleichzeitig eiskalt schien und doch alles mit heiligem Feuer verzehrte, was er war, was er dachte, was er fühlte. Nein, diese Flammen fraßen sein Selbst nicht … Sie … Sie schienen es zu reinigen. Als würde er durchs Hellführ wandeln, ohne dass ihn das Feuer der Unterwelt verbrannte, ohne dass es ihm irgendeinen Schaden zufügte.Durch den Verstand des Nordlings drang nur noch der Nachhall einer grausam ungerührten Stimme, bevor seine Essenz, von den züngelnden Flammen umlodert, in einer gleißenden, blendenden Helligkeit aufzugehen schien.

WIR SIND

Im nächsten Moment erloschen die Flammen, als hätte jemand sie mit einem einzigen Schlag erstickt, und hinterließen eine samtige Schwärze, die sich wie wohltuender Honig in seinem Bewusstsein ausbreitete.

Der Wind strich beinahe träge über die einsamen, eisigen Gletscherfelder. Es schien, als wäre er es müde, sich unzählige Äonen in dieser weißen Wüste damit zu vertreiben, den Gletscher zu schleifen, ihn zu formen, Kunstwerke aus Eis zu schaffen. Hohe, spitze Eisnadeln, um deren scharfe Kanten er unheimlich heulte und pfiff. Lang gezogene, geduckte Höhlen, über die er hinwegfegte und in denen Schneeeulen, Gletscherhasen und selbst Weißbären vor ihm Schutz fanden. Oder vor denen ein Rudel Silberwölfe mit gesträubtem Fell lauerte, knurrend und zähnefletschend …

Die Gestalt, die plötzlich aus einer dieser Höhlen trat, wirkte fast so gewaltig wie ein Weißbär, das mächtigste Raubtier hier auf dem Weißen Spiegel und das einzige Lebewesen, vor dem die riesigen Silberwölfe so etwas wie grimmigen Respekt zeigten – falls sie nicht in einem Rudel jagten, so wie jetzt.

Doch diese Kreatur hatte kein dichtes weißes Fell, sondern ein geflecktes, zotteliges, das einmal einem Rayak gehört hatte. Diese Tiere lebten in den weiten Ebenen jenseits des Gletschers, in die sich die Silberwölfe während der Zeit der Dunkelheit zurückzogen. Dort jagten sie Rayaks, wenn es selbst für sie hier am Weißen Spiegel zu unwirtlich wurde und sie nicht einmal mehr Gletscherhasen aufscheuchen konnten.

Dieses Geschöpf aber war kein Rayak. Seinem Gestank nach war es ein Zweibeiner im Fell eines Rayak. Aber etwas an ihm war anders als an jenen Zweibeinern, auf deren Fährte die Silberwölfe vor Kurzem erst gestoßen waren und die sie eine Weile verfolgt hatten. Eher aus Neugier und Jagdinstinkt denn aus Hunger. Trotzdem waren sie mit reichlich schmackhaftem Zweibeinerfleisch belohnt worden.

Diese Zweibeinerkreatur hier in ihrem Rayakpelz jedoch …

Die Wölfe knurrten, fletschten die Lefzen und schnappten mit ihren kräftigen Kiefern, die ohne Mühe das Rückgrat eines Gletscherhasen zermalmen, ja, mit denen sie sogar dem Weißbär gefährlich werden konnten. Dennoch zogen sie sich langsam von dem Höhleneingang zurück, als die Kreatur einen Schritt auf sie zutrat.

Obwohl der Zweibeiner ihnen nicht drohte. Die anderen brüllten für gewöhnlich laut, um ihre stinkende Angst zu übertönen, stießen mit langen, spitzen Stöcken nach ihnen, an deren Enden seltsame und sehr schmerzhafte Dornen saßen. Oder schickten mit kleineren Stacheln bewehrte Stöcke durch die Luft, die einen Silberwolf selbst in vollem Lauf einholen und niederstrecken konnten. Auch Gletscherhasen oder Weißbären töteten sie damit, und sie vermochten sogar die Schneeeule im Flug vom Himmel zu holen.

Nein, dieser in Rayakfell gehüllte Zweibeiner achtete kaum auf sie. Und er schien sich auch nicht vor ihnen zu fürchten.

Der Leitwolf, ein fast gänzlich ergrautes mächtiges Tier hob knurrend die Schnauze und witterte. Dann senkte er den Schädel wieder und zog sich noch weiter zurück. Ein unerfahrener Jungwolf, der sich vielleicht vor den Fähen des Rudels beweisen wollte, machte Anstalten, sich auf den Zweibeiner zu stürzen, um ihn zu einer verräterischen Fluchtbewegung zu zwingen, das Signal, dass die Jagd eröffnet war.

Doch der Graue hob den mächtigen Schädel und blaffte den ungebärdigen Jungwolf wütend an. Der senkte nach kurzem Zögern den Kopf, klemmte den Schwanz ein und ordnete sich dem Leitwolf unter. Allerdings nicht, ohne noch einmal drohend in Richtung des Zweibeiners zu knurren.

Der hatte die Tiere bisher keines Blickes gewürdigt, sondern sich nur umgesehen, nachdem er aus der Höhle getreten war, ruhig, gelassen, scheinbar die Gefahr nicht achtend, die ein solches Rudel Silberwölfe für einen einzelnen Zweibeiner darstellte.

Bei dem Knurren des Jungwolfs jedoch drehte sich der Zweibeiner um und sah zu dem Tier hinüber. Der Jungwolf bemerkte es nicht, weil er bereits dabei war, sich wieder ins Rudel zu trollen, doch der Leitwolf sah es.

Er sah das schwache, spöttische Grinsen dieser Gestalt, die blitzenden Zähne in dem glänzenden geröteten Gesicht und das Aufglühen der eisblauen Augen, die fast so hell waren wie seine eigenen. Ganz kurz schienen sie einen rötlichen Schimmer anzunehmen, als spiegelte sich die eine, dunklere der beiden tief stehenden Sonnen am Abendhimmel in ihnen.

Mit einem heiseren Kläffen drängte der Leitwolf sein Rudel zur Flucht. Die Tiere gehorchten, und während sie über das Eis stoben, drehte der Graue den Kopf noch einmal zu dem Zweibeiner zurück.

Der machte jedoch keine Anstalten, ihnen zu folgen.

»Ahh!« Der Mann atmete tief die kalte Luft ein, streckte die Arme in die Höhe, spreizte die Beine, reckte sich und bog seinen Körper durch.

Sein Blick folgte den Silberwölfen, die über das Eis davonliefen, und er lächelte kurz, bevor er wieder ernst wurde, als würde er sich freuen, sie wiederzusehen.

Er wog die zweischneidige Streitaxt in der Faust, legte die Finger um den Stiel aus Eisenholz und wirbelte sie herum. So schnell, dass die scharfen Schneiden fast einen Kreis aus mattem grausilbrigem Metall in der Luft bildeten.

Er nickte, sichtlich zufrieden.

DRAAK … SKLAAVV … WEILE NIT … WANDER … TIDENDRÄNGET …

Seine Wangenmuskeln zuckten, als der Chor der Stimmen in seinem Kopf ertönte. Er mahlte mit den Kiefern und ließ den Blick noch einmal in Richtung von Belphors gelbem Auge gleiten.

Als er den schwachen Blutgeruch wahrnahm, den der Wind ihm zutrug, blähte er kurz die Nasenflügel. In dieser Richtung lag Ulcar, die Hauptstadt des Reiches von Alghor, des Reiches der Drachenkämpfer.

Der Mann hob eine Braue. Ulcar interessierte ihn nicht. Er hatte eine andere, wichtigere Aufgabe zu erfüllen, die ihn in die entgegengesetzte Richtung führte, in ein Gebiet jenseits des Weißen Spiegels in das Barkaal-Massiv, aus dem der Gletscher einst hervorgegangen war.

Dorthin musste er.

Um jemanden zu schützen. Um jeden Preis.

Bis er ihn töten durfte.

WEILE NIT …

Er biss die Zähne zusammen, trat kurz mit den Füßen auf das Eis, um den Sitz der Eisdorne zu überprüfen, und setzte sich in Bewegung. Beinahe augenblicklich fiel er in einen bedächtigen, gleichmäßigen Trott, der seine Kräfte schonte und ihn dennoch schnell voranbrachte. Die Eintönigkeit der Bewegung versetzte ihn in eine fast meditative Trance, die ihn nicht hinderte, geschickt über Rinnen oder Eisbrocken zu springen, steile Eishänge hinabzurutschen und instinktiv den tückischen Spalten unter Schnee und Eis auszuweichen. Plötzlich schienen Stimmen einen Namen zu flüstern …

Tonnvorr …

Er kannte niemanden, der so hieß, und wusste auch mit den seltsamen Stimmen nichts anzufangen, die immer noch in einem Winkel seines Verstandes zu flüstern schienen.

DRAAKSKLAAV DRAAKBRUT

Er wusste nur, dass er zu diesem Ort im Barkaal-Massiv gelangen musste, und zwar so schnell wie möglich. Und dann …

Er grinste und fletschte die Zähne zu einer bösartigen, fast dämonischen Grimasse.

»Dann werden wir sehen«, knurrte er. »Wir werden sehen.«

BARKAAL-MASSIV, NORDGRENZE VON ALGHOR, FORST UND MONASTERIUM

Echsenschiss!

Der Pfeil grub sich mit einem satten klatschenden Geräusch in den rissigen graubraunen Stamm des Elefantenbaumes. Daraufhin waren Flügelschlagen und ein erschrockenes Gurren zu hören. Die massige Waldtaube ließ sich träge von dem Zweig fallen, auf dem sie gesessen hatte, und breitete ihre Schwingen aus. Angesichts ihrer plumpen Gestalt glitt sie überraschend majestätisch davon.

Lay ließ den Bogen sinken und blickte der Taube hinterher. Sie verschwand zwischen den ausladenden, von herabhängenden grauen Flechten überzogenen Ästen. Kaum zweihundert Schritt weiter landete sie auf dem Ast eines Samtfruchtbaumes und machte sich unverzüglich daran, an den gelblich weißen, wie fette Maden aussehenden Früchten herumzupicken.

»Du verzichtest wohl nicht mal aufs Fressen, wenn’s dir an den Kragen geht, blöder Vogel!«, presste Lay zwischen den Zähnen hervor. Wirklich?, meldete sich eine kühle Stimme in seinem Kopf. Ihr Leben scheint gar nicht so sehr in Gefahr zu sein, so miserabel, wie du schießt.

Er kniff gereizt die Augen zusammen und wartete, bis Wut und Enttäuschung über sein erneutes Versagen abgeklungen waren. Das wenigstens hatten ihn die ermüdenden Lektionen in der Kunst der Versenkung gelehrt.

Beherrsche deine Emotionen, damit du nicht zu ihrem Spielball wirst. Befreie deinen Geist von den Fesseln der Gefühle. Zügle dein Wollen, damit du in deiner Achtsamkeit nicht erlahmst …

Und im Augenblick konnte er sich einfach keine Unbedachtsamkeit leisten. Er balancierte in ziemlicher Höhe auf dem Stamm eines umgestürzten Baumriesen, auf den er geklettert war, um einen besseren Schusswinkel auf die Waldtaube zu bekommen. Wenn er hinunterfiel, konnte er sich leicht die Knochen brechen.

Und genützt hat es dir überhaupt nichts, sagte er sich, schlug die Augen wieder auf und riss sich wütend die Zweige des Elefantenbaumes von den Kleidern und aus seinen dunklen Locken, ohne darauf zu achten, dass er dabei das eine oder andere Haar mit ausriss. Ebenso wenig wie diese verwünschte Tarnung!, dachte er grimmig. Toller Rat von Maahr-kut, wirklich!

Wahrscheinlich saß der alte Waffenmeister in seiner nach Waffenöl, altem Staub und Kammatnuss stinkenden Kammer im Nordturm des Monasteriums und kaute mit den wenigen ihm verbliebenen Zähnen auf dem schwärzlichen, angeblich berauschenden Fruchtfleisch der Nuss herum, während ihm der Saft nur so aus den Mundwinkeln sabberte. Und gackerte dabei vor Vergnügen bei der Vorstellung, wie sein Schützling als Elefantenbaumschössling verkleidet durch den Wildforst kroch, auf der Jagd nach Waldtauben. Wären diese Tiere nicht so dumm und träge, hätten sie sich vermutlich bei seinem Anblick längst totgelacht.

Falls Tauben überhaupt lachen können. Aber wenigstens hättest du dann einen Erfolg vorzuweisen, wenn du heute Abend ins Monasterium zurückkehrst, dachte Lay grimmig. Sein Zorn wich jedoch Zerknirschung, als er sich vorstellte, wie Maahr-kuts Gackern verebbte und sich seine Miene verfinsterte, wenn er von Lays Versagen erfuhr.

Das hier war bereits der dritte Fehlschuss, und einen der fünf Pfeile hatte er unwiederbringlich verloren. Sein Blick zuckte zu seinem ledernen Köcher, den er sich an einem langen Band um den Oberkörper geschlungen hatte, und verharrte auf der blaugrauen Fiederung der Pfeile, die kunstvoll aus den Unterflügelfedern des Schwebvogels gefertigt war. An der Fiederung lag es nicht, dass er vorbeigeschossen hatte, das war ihm klar.

Lay seufzte.

Maahr-kut würde ihn schelten, weil er so sträflich leichtsinnig mit den Pfeilen umging. Der Waffenmeister fertigte sie selbst an, eine mühsame Arbeit, wie er niemals zu erwähnen vergaß, wenn er sie mit kaum verhohlenem Widerwillen herausgab.

Und natürlich muss ich mir dann wieder anhören, was er schon seit Monaten wie eine Anrufung an irgendeine Naturgottheit herunterbetete: »Du bist noch nicht so weit! Für einen Drachenkämpfer bist du längst noch nicht gut genug!«

Andererseits mussten einem wohl erst Haare aus Nase und Ohren wachsen, bis man Gnade in Maahr-kuts Augen fand.

Wie ich diesen Spruch hasse!

Lay spuckte aus und sah sich suchend nach etwas um, gegen das er hätte treten können. Aber auf dem Stamm des gefallenen Baumungetüms gab es nichts, an dem er seine schlechte Laune auslassen konnte. Jedenfalls nichts, was nicht jeden derartigen Versuch gleichgültig und mit einem heftigen Schmerz für ihn selbst vergolten hätte.

Elefantenbäume trugen ihren Namen nicht wegen ihrer Flechten oder der grauen Borke, die an die rissige Haut und das zottelige Fell von Elefanten erinnerten. Nein, sie hießen so, weil ihr Holz unglaublich hart war und sich selbst gegen eine Bearbeitung mit Säge oder Beil zur Wehr setzte. Auch ein vor ewigen Zeiten umgestürzter Baumriese machte da keine Ausnahme!

Lays Blick glitt zu dem mannsdicken Ast hinauf, auf dem die Waldtaube gesessen hatte. Natürlich war das Holz auch nicht so hart, dass sein Pfeil von der Borke abgeprallt und hinuntergefallen wäre.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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