Das Pony-Café, Band 4: Der frechste Gast der Welt - Judith Allert - E-Book

Das Pony-Café, Band 4: Der frechste Gast der Welt E-Book

Judith Allert

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Beschreibung

Ein neuer Gast sorgt im Pony-Café für mächtig Wirbel: die freche Babyziege Lotte. Alma hat alle Hände voll zu tun, auf den wilden Winzling aufzupassen. Doch Lotte ist nicht die Einzige, die alles auf den Kopf stellt. Almas beste Freundin Elli hat nämlich einen geheimen Verkuppelplan geschmiedet und löst damit eine wahre Gefühlslawine aus ... Alma, ihre Eltern und Zwergpony Einstein gründen das tollste Café der Welt: ein Kuchenparadies für Mensch und Tier. Naschkatzen, Plappermäuler und schüchterne Kaninchen – bei ihnen sind alle herzlich willkommen und erleben die süßesten Abenteuer Weitere Titel der Reihe "Das Pony-Café": Band 1: Schokotörtchen zum Frühstück Band 2: Chili, Schote und jede Menge Chaos Band 3: Ein Schnabel voll Glück Band 4: Der frechste Gast der Welt Band 5: Eine Fee im Kuchenparadies Band 6: Klassenfahrt auf den Bauernhof

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Seitenzahl: 89

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Als Ravensburger E-Book erschienen 2018 Die Print-Ausgabe erscheint in der Ravensburger Verlag GmbH © 2018 Ravensburger Verlag GmbH Text © Judith Allert Vermittelt durch die Literaturagentur Arteaga, München

Inhalt

1. Kapitel – Eine Ballerina im Kuhstall

2. Kapitel – Ein seltsamer Hund

3. Kapitel – Eine echte Zauberziege

4. Kapitel – Ziegenchaos hoch zehn

5. Kapitel – Armer Macho!

6. Kapitel – Neue-alte Liebe

7. Kapitel – Die Babyziegen-Therapie

8. Kapitel – Beleidigte Ponywurst!

9. Kapitel – Nur ein bisschen geschummelt?

10. Kapitel – Ganz schön verzwickt!

11. Kapitel – Einstein Hinkepony

12. Kapitel – Schwarze Suppe

13. Kapitel – Ein großes Schauspiel

1. Kapitel

– Eine Ballerina im Kuhstall

Eine Ballerina im Kuhstall

„Herr Professor Einstein! Hiermit taufe ich dich feierlich auf den Namen: Professor … äh … Einstein … Erbse!“, verkündete ich.

Weil ich, anders als ein Pfarrer, kein Weihwasser hatte, träufelte ich Einstein mit der Spülbürste etwas Sprudel auf die Mähne.

Das Minipony schnaubte und schüttelte sich und meine beste Freundin Elli und ich wurden gleich ein bisschen mit getauft.

„Heißen wir jetzt alle so? Mein Nachname ist doch eh schon Erbse. Na ja, dann bin ich jetzt wohl ’ne Doppelerbse“, lachte ich.

Elli verschränkte die Arme und pustete sich in den Pony, der gerade knallrot gefärbt war (vor ein paar Tagen war er noch froschgrün gewesen). „Wenn, dann braucht er einen Doppelnamen. Er ist ja schließlich auch mein Pony!“

„Also bitte, fünffach getauft muss er sein. Einstein gehört zu uns allen“, mischte sich da auch noch Motte ein.

Morti, sein winziger Yorkshire-Terrier, bellte zustimmend.

Wenn man Motte zum ersten Mal sah, hätte man ihm eher einen riesigen Dobermann zugetraut. Aber auch tätowierte Muskelprotze können nun mal eine Vorliebe für Minihündchen haben.

Und was sagte Einstein dazu? Der drehte uns den Ponypo zu und zupfte einen Löwenzahn aus einer Hinterhof-Pflasterstein-Ritze.

„Dem wäre es auch egal, wenn ihr ihn Friedrich von Schiller nennen würdet. Leider haben Zwergponys ja nur sehr wenig Ahnung von Literatur.“ Der Kommentar – mit einem tiefen Seufzer hintendran – kam natürlich von Herrn Wunderlich, unserem Rapunzelhaus- und Hofdichter.

Aber vielleicht sollte ich jetzt überhaupt erst mal erklären, wer alles bei uns im Rapunzelhaus wohnt und was es mit Einstein, der Pony-Taufe und allem auf sich hat. Ich mach das kurz, damit es hier schnell weitergeht.

Also: Nach so einigen verrückten, spannenden und lustigen Abenteuern (nein, die erzähle ich jetzt nicht alle noch mal!) gehörte Professor Einstein, unser Minipony, endlich so richtig hierher.

Als er uns nach unserem Einzug zugelaufen war, wurde er das offizielle Maskottchen von Papas und Mamas supertollem Café. Dem Pony-Café, hier unten im turmhohen Rapunzelhaus.

Einstein gehört aber auch zum Rest der Rapunzelhaus-Bewohner. Neben Elli, Motte, Hund Morti und dem dichtenden Herrn Wunderlich sind das Ellis Mama und Frau Stock (eine ältere Dame) und ihr Kater Bertram.

Obwohl Einstein ein richtiges Familienmitglied ist, schläft er nicht bei uns in der Wohnung. Er lebt in der Villa Ponybunt im Hinterhof. Aber meistens kann er herumlaufen, wo er mag. Sogar in die Schule darf er mit!

Ja, und weil er endlich so richtig zu uns gehörte und niemand ihn uns mehr wegnehmen konnte, dachte ich, muss das irgendwie offiziell gemacht werden. Daher die Sache mit der Taufe.

„Okay, ein Fünffachname ist wirklich doof. Dann belassen wir es bei Einstein“, entschied ich jetzt aber doch. „Natürlich mit Professor vorne dran!“ Vor Erleichterung mampfte der Professor gleich eine Sonnenblume von Frau Stock. Zum Glück guckte die gerade nicht. Denn auch wenn unsere etwas strenge Nachbarin Einstein mittlerweile mochte, ihre Blumen mochte sie mindestens genauso gerne.

Hinter uns tauchte Ellis Mama Martha auf. „Du, Elli, kommst du mal bitte? Ich muss mit dir reden!“

„Bist du heute nicht im Laden?“, wunderte sich meine Freundin. Ihrer Mama gehörte der Friseursalon um die Ecke – was Ellis verrückte Haarfarben erklärte.

„Nee, ich hab gerade … was anderes zu tun.“ Dabei guckte Martha irgendwie komisch. Elli warf mir einen fragenden Blick zu, aber ich wusste natürlich auch nicht, warum ihre Mama so geheimnisvoll tat. „Also, kommst du?“

„Wiehaaa!“, machte da Einstein und stampfte mit dem Huf auf.

„Einstein hat recht. Du kannst es ruhig gleich sagen. Ist ja nicht schlimm, wenn jemand zuhört“, übersetzte Elli.

Natürlich war es ihr lieber, hier unten bei uns zu bleiben. Denn wenn ihre Mama unbedingt alleine mit ihr reden wollte, ging es bestimmt darum, dass sie etwas zu meckern hatte. Und elterliche Meckereien fielen in Gesellschaft bekanntlich nur halb so schlimm aus.

Martha holte tief Luft, dann holte sie noch mal ganz tief Luft und räusperte sich. Erst als Einstein mit dem Maul sanft an ihrem Pullisaum zupfte, kriegte sie den Mund auf.

„Elli-Schatz, ich hab eine Neuigkeit!“, sagte sie.

„Eine gute oder eine schlechte?“ Elli kniff misstrauisch ein Auge zu.

„Äh … eine gute. Also, für mich. Ich meine, für dich natürlich auch.“

Da zupfte Einstein schon wieder an Marthas Pulli herum. Wir anderen waren natürlich genauso ungeduldig, nur nicht ganz so frech.

„Ich mache nächsten Monat eine Fortbildung. Eine sehr wichtige. Eine Woche lang. Und die ist nicht irgendwo, sondern in …“ Jetzt kam noch so eine spannungssteigernde Pause. Einstein schnaubte lautstark, bis Martha endlich verkündete: „Italien. In Bologna, genauer gesagt! Das ist eine tolle Stadt. Einfach wundertoll! Äh, wundervoll, meine ich.“

Elli klappte der Mund auf. „Was? Echt? Das ist genial!“

Auch mir klappte der Mund auf. Aber nicht vor Begeisterung. Eine Woche ohne Elli?

Einstein wackelte ebenfalls ziemlich unglücklich mit den Ohren. Und Morti saß zwischen seinen Vorderhufen und winselte aufgeregt.

Elli jedenfalls stürmte los, um ihre Mama jubelnd zu umarmen. Kurz vor dem Ziel stoppte sie allerdings. „Aber, Moment mal! Dann sind doch gar keine Ferien. Unsere Direktorin erlaubt bestimmt nicht, dass ich da mitkomme!“

„Äh …“ Martha kratzte sich an der Nase. „Eigentlich dachte ich … Also …“

Elli ließ den Kopf hängen. „Ich kann gar nicht mit, stimmt’s? Du fährst alleine.“

„Es geht nicht anders, Schatz!“ Martha drückte Elli an sich. „Aber ich werde dir jeden Tag eine Postkarte schreiben. Und ganz viele Fotos machen.“

Elli nickte. „Schon gut. Ehrlich. Ich ziehe einfach so lange bei Alma ein.“ Sie zwinkerte mir zu. „Jeden Abend Pyjamaparty!“

Ich wollte gerade einen Freudenhopser machen, da räusperte sich Martha schon wieder.

„Nein, dein Papa wird in der Woche bei uns wohnen. Es ist wichtig, dass ihr mal wieder mehr Zeit miteinander verbringt.“

„Papa kommt?“ Elli starrte ihre Mama an und da war so ein Funkeln in ihren Augen. So ähnlich, wie wenn man den Weihnachtsbaum, mit all seinen glitzernden Kerzen, feierlich anguckt. „Bedeutet das, er nimmt sich extra frei? Er muss doch sonst immer so viel arbeiten!“

„Er hat es zumindest versprochen …“

„Na, das heißt ja noch nix“, murmelte Elli. Aber sie grinste. „Er muss aber auch endlich mal Alma und Einstein kennenlernen!“

Obwohl ich schon seit ein paar Monaten im Rapunzelhaus lebte, hatte ich Ellis Papa noch nie gesehen. Dabei wohnte er mit seiner neuen Freundin in derselben Stadt wie wir.

„Du, Elli, eins muss ich dir noch sagen.“ Martha machte ein Gesicht, als ob sie aus Versehen einen Schluck sauren Orangensaft getrunken hätte. „Papa kommt nicht alleine.“

„Was? Doch nicht etwa mit seiner schnepfigen Dani, oder?!“ Elli stemmte die Arme in die Seiten und wartete die Antwort gar nicht erst ab. „Natürlich schleppt er die mit. Ausgerechnet! Die Tussi passt hier rein wie eine Ballerina in den Kuhstall!“

„Elli“, mahnte Martha. „Dani ist wirklich voll in Ordnung. Ich weiß einfach nicht, was du gegen sie hast.“

„Pffff!“, schnaubte Elli. Einstein hätte das nicht besser hinkriegen können. „Wie sie immer auf ihren Stöckelschuhen herumstöckelt! In ihren superkurzen Kleidchen. Außerdem tut sie so, als wäre sie meine Ersatzmama. Das nervt!“

Ehe Martha noch etwas sagen konnte, hatte Elli auf dem Absatz kehrtgemacht. „Das ist total unfair. Du hättest mich wenigstens vorher fragen können!“

Wumm!, war meine Elli türenknallend im Haus verschwunden.

„Prrrrrrfs“, kommentierte Einstein.

Martha tätschelte ihm seufzend den Hals. „Da hast du wohl recht – sie übertreibt etwas. Aber sie wird sich schon wieder beruhigen.“

Motte ließ Morti in seinen Arm springen und steckte die große Nase zwischen die kleinen Hundeöhrchen. „Eine ganze Woche mit Alex. Au Backe!“

„Ja, Alex ist manchmal nicht einfach, das gebe ich zu. Aber trotzdem ist er der Vater meiner Tochter!“, verteidigte sich Martha.

Herr Wunderlich zog einen Bleistift hinter seinem Ohr hervor und sein Notizbuch aus der Hemdtasche.

„Und schon sind wir mittendrin in unserem nächsten turbulenten Abenteuer!“, sagte er erwartungsvoll.

Aber da hatten wir natürlich noch keine Ahnung, wie turbulent es tatsächlich werden würde. Und das hatte weniger mit Ellis Papa zu tun, als vielmehr mit einem anderen Überraschungsgast. Einem auf vier Beinen.

2. Kapitel

– Ein seltsamer Hund

Ein seltsamer Hund

Natürlich war Elli erst mal eingeschnappt. Martha hatte das alles nämlich schon seit Wochen geplant. Heimlich. Ohne einen Pieps zu verraten. Aber weil Elli sich wirklich auf ihren Papa freute und nicht tagelang beleidigt sein wollte, beschloss sie, das Beste aus der Sache zu machen.

„Soweit man aus der Tussi was Gutes machen kann“, meinte Elli allerdings noch mit einem sehr tiefen Seufzen und Augenrollen.

Da war ich natürlich schrecklich gespannt, was für einen Drachen Ellis Papa an seiner Seite haben würde. Und auf den Papa war ich ebenso neugierig.

Genau drei Wochen später war der Tag gekommen: Martha würde nach Italien düsen und dafür würde Alex, Ellis Papa, einziehen. Mitsamt der Schnepfe Dani (ich rechnete sicherheitshalber mit dem Schlimmsten). Selbstverständlich stand da eine Abschiedsfete auf dem Pony-Café-Programm.

„Einstein, die Torte ist für Martha!“, schimpfte Rike, unsere Café-Bedienung, und schob ihn sanft beiseite.

„Das solltest du aber auch wissen, Herr Professor“, lachte ich. „Immerhin ist auf der Torte eine Schere und ein Kamm. Außerdem hat sie Locken aus Marzipan.“

„Auf Wiedersehen! Arrivederci! Gesundheit!“, krähte Tante Else, die zahme Elster meiner Freundin Nala.

Nala war Rikes Tochter. Das sah man auf den ersten Blick, so ähnlich waren sie sich.

„Guck mal, Martha! Chili und Schote haben extra für dich ein neues Kunststück eingeübt!“, rief nun Jakob.

Auch er war unser Freund und man sah ihn – außer in der Schule – nie ohne seine Mäuse Chili und Schote.

„He, ihr zwei, macht Männchen! Los! Määääännchen!“, befahl Jakob.

Aber die Winzlinge hüpften mit einem Satz von seiner Hand auf die Kuchentheke und rannten zielstrebig zu den Nager-Keksen. (Ach, hatte ich eigentlich schon gesagt, dass ins Pony-Café nicht nur Ponys dürfen, sondern alle Tiere? Besser geht’s ja wohl nicht!)

„Was werde ich euch vermissen …“, schniefte Martha.

Alle Rapunzelhaus-Bewohner waren gekommen, um sie zu verabschieden. Außerdem ein paar Stammgäste aus dem Friseurladen und aus dem Café.