7,99 €
Werden das die langweiligsten Ferien überhaupt? Im Pony-Café ist es gerammelt voll und kein Platz für Alma und ihre Freunde. Draußen regnet's pausenlos. Doch zum Glück haben die vier schon eine Idee, wie sie die Ferien noch retten könnten. Und dabei spielen das freche Frettchen Fee und Pony Einstein eine wichtige Rolle ... Alma, ihre Eltern und Zwergpony Einstein gründen das tollste Café der Welt: ein Kuchenparadies für Mensch und Tier. Naschkatzen, Plappermäuler und schüchterne Kaninchen – bei ihnen sind alle herzlich willkommen und erleben die süßesten Abenteuer Weitere Titel der Reihe "Das Pony-Café": Band 1: Schokotörtchen zum Frühstück Band 2: Chili, Schote und jede Menge Chaos Band 3: Ein Schnabel voll Glück Band 4: Der frechste Gast der Welt Band 5: Eine Fee im Kuchenparadies Band 6: Klassenfahrt auf den Bauernhof
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 77
1. Kapitel – Mieseferienwetter
2. Kapitel – Das freche Frettchen Fee
3. Kapitel – So ein Theater!
4. Kapitel – Die doppelte Karin
5. Kapitel – Echte Bruno-Flüsterer
6. Kapitel – Blubb und Ben
7. Kapitel – Verflixte Flunkerei
8. Kapitel – Der rote Schirm
9. Kapitel – Das Beweisfoto
10. Kapitel – Fast wie im Krimi
11. Kapitel – Ein richtiger Bestseller
– Mieseferienwetter
„Was für ein Miesewetter!“, schimpfte meine beste Freundin Elli.
Zusammen mit unseren Freunden Jakob und Nala stürmten wir ins Pony-Café. Pitschnass und mit Klapperzähnen.
Hannelore, das Minischwein, grunzte empört.
„Hanni hat recht“, sagte ich, während ich ihr den Rüssel kraulte. „Das ist absolut kein Wetter für ein Schwein. Und auch nicht für ein Pony, einen Hund, eine Katze … Ach was, für überhaupt niemanden!“
Einstein wieherte bestätigend. Im Gegensatz zu uns hatte unser Shetland-Pony sein Lieblingssofa im hinteren Eck des Cafés seit heute Morgen nicht verlassen und es daher schön warm und kuschelig.
„Und das ausgerechnet in den Ferien“, stöhnte Jakob. Er schüttelte sich wie ein Hund, sodass die Tropfen aus seinen Haaren in alle Richtungen flogen.
Mia, die Katze, sprang mit einem Satz in Deckung. Aber nur für einen Moment, schließlich war sie gerade dabei gewesen, ein Schnurrtörtchen zu verputzen.
„Die Herbstferien sind einfach viel zu nah am Winter“, beschwerte sich Nala.
„Krawaaah“, stimmte Tante Else ihr zu. Die zahme und superschlaue Elster saß auf Nalas Schulter und putzte sich mit dem Schnabel die nassen Federn.
„Jetzt trocknet euch erst mal ab!“ Mama reichte jedem von uns ein Handtuch.
„Und dann gibt es heißen Kakao“, fügte Rike hinzu. Sie war Nalas Mama und arbeitete auch im Pony-Café.
„Aber bitte besetzt die Plätze heute nicht zu lange“, sagte Papa, während er ein Törtchen-Tablett zwischen seinen gackernden, maunzenden, bellenden, zwitschernden und natürlich auch Menschensprache sprechenden Kunden hindurchbalancierte. Denn wenn es draußen in Strömen regnete, war in unserem gemütlichen Pony-Café besonders viel los.
Also, eigentlich war bei uns immer viel los. Weil Papa eben nicht nur Zweibeiner, sondern auch deren geliebte Vierbeiner mit Kuchen und Keksen versorgte. An sich war das super, doch dass für uns plötzlich kein Platz mehr war, ging natürlich gar nicht!
„Das ist doch unfair, Papa!“, sagte ich. „Ohne uns wäre hier überhaupt nichts los, denn ohne uns wäre Einstein nicht hier. Und ohne Einstein wäre das ein schnarchstinklangweiliges Café!“
Allerdings guckte mich Papa nicht mal an, weil er schon wieder törtchenhungrige Gäste zu versorgen hatte.
Wir quetschten uns an den letzten freien Tisch, direkt neben Einsteins Sofa. Mit warmer Schokolade im Bauch wurde die Stimmung gleich besser. Also, den Umständen entsprechend jedenfalls.
„Wenn das jetzt die ganze Woche durchregnet …“ Ich guckte aus dem Fenster, wo der Regen nur so in den Hinterhof platschte. Alles war voller Pfützen und grau in grau. Selbst Frau Stocks Herbstblumenbeete sahen traurig aus.
„Wir müssten ganz weit weg. Am besten nach Australien. Da ist gerade Frühling“, überlegte Jakob laut.
Seine Mäuse Chili und Schote waren mittlerweile aus seinen Jackentaschen auf seine Schultern geklettert. Jede hielt einen kleinen Knusperkeks zwischen ihren winzigen Pfötchen und knabberte daran.
„Mir hätte schon ein Besuch im Zoo gereicht“, sagte ich. „Weil Einstein doch so gern mit den Zebras plaudert.“
„Pfffffr“, schnaubte der Professor. Wobei er nicht mal die Augen aufmachte.
„Wetten, der schläft einfach die ganzen Ferien durch?“ Elli zwinkerte müde. Sie stützte das Kinn in beide Hände und gähnte. „So langweilt man sich wenigstens nicht zu Tode.“
Nala, Jakob und ich gähnten mit. Auch Einstein schloss sich an – und dann die Katze Mia. Sogar die Frettchendame Feodora – kurz Fee genannt –, ein Stammgast im Pony-Café, schnarchte leise vor sich hin. Dabei hatte die sonst nur Quatsch im Kopf. Mindestens fünfmal mehr als Einstein! Aber kein Wunder, Fee hatte nämlich einem Zirkusclown gehört, bevor sie bei ihrer jetzigen Besitzerin, der Lady, gelandet war.
Die Lady war eine alte Dame. Richtig alt. Ungefähr hundert, munkelte man. Und obwohl sie zu ihren superschicken Strickkleidern immer sportliche Turnschuhe trug, war sie zu langsam, um Fee von ihren Streichen abzuhalten. Verständlich, dass die Lady die schläfrige Stimmung heute so richtig genoss.
„Raues Wetter wie an der Küste Schottlands – ich liebe es!“, seufzte sie, kraulte mit der einen Hand Fee auf ihrem Schoß und löffelte mit der anderen zufrieden einen Himbeerpudding.
Da unterbrach die Türklingel das vielstimmige Gähnkonzert. Fee sprang mit einem Satz auf ein Regal, wodurch eine Blumenvase scheppernd zu Boden fiel.
Papa verzog zwar das Gesicht, aber im Pony-Café war fast alles unzerbrechlich. Aus guten Gründen!
Nun stürmte Herr Wunderlich mit roten Wangen herein. Unser Haus- und Hofdichter hatte eine ungewöhnlich wilde Chaosfrisur. In der Hand hielt er einen Brief, mit dem er aufgeregt herumwedelte.
„Ich gebe eine Runde aus!“, rief er. „Heißen Apfelsaft mit Zimt für alle. Und Törtchen natürlich! Bergeweise, bitte schön!“
Beim Schlagwort „Törtchen“ kriegte Einstein es tatsächlich hin, ein Auge zu öffnen. Meine Freunde und ich waren auch sofort wieder hellwach.
„Was gibt’s denn zu feiern?“ Neugierig stürmten Elli und ich auf Herrn Wunderlich zu.
Der holte tief Luft und guckte mit stolzem Blick in die Runde.
„Ich hab ein Angebot bekommen! Vom Verlag! Dem hat meine Kurzgeschichte gefallen und jetzt wollen sie ein ganzes Buch von mir veröffentlichen!“
„Boah! Einen Bestseller?“, fragte Elli.
„Cool!“, jubelte Jakob. „Dann können wir bald alle zusammen nach Australien.“
Herr Wunderlich schmunzelte. „Zunächst muss ich das Buch schreiben. Veröffentlicht wird es erst in einem Jahr. Aber ja, wer weiß, vielleicht lande ich einen Verkaufsschlager …“
Nun zog Herr Wunderlich einen Notizblock aus der Tasche, seinen Bleistift hinter dem Ohr hervor und begann auch schon loszukritzeln. Im Stehen. Und im Gehen. Das heißt, das mit dem Gehen klappte nicht ganz. Er geriet ins Straucheln, ruderte mit den Armen auf und ab und konnte sich gerade noch an der Kante der Theke festhalten. Er war über seine eigenen Schnürsenkel gestolpert.
„Feodora! Nicht schon wieder“, riefen Papa und die Lady im Chor. Denn wenn im Café jemand stolperte, war das freche Frettchen schuld.
Dann hatte es die Schnürsenkel beider Schuhe miteinander verknotet.
„Wenn ich den Clown erwische, der ihr all die Streiche beigebracht hat …“, seufzte die Lady.
Papa seufzte mit. „Es wäre wirklich toll, wenn die kleine Dame sich etwas besser benehmen könnte.“ Da kletterte Fee sofort auf Papas Schulter und rieb versöhnlich ihre Wange an seiner Wange. Schon musste Papa grinsen und machte sich schnell wieder an die Arbeit.
Herr Wunderlich hatte inzwischen seine Schnürsenkel zugebunden und war, weiter vor sich hin kritzelnd, aus dem Café hinausspaziert.
„Und die Törtchen?“, rief Papa ihm, mit dem vollen Tablett in der Hand, hinterher.
Keine Antwort.
„Och, darum kümmern wir uns schon. Ganz selbstlos natürlich“, sagte die Lady mit einem Schmunzeln.
Fee muckerte vorfreudig. Muckern nennt man das Geräusch, das ein Frettchen macht, wenn es einfach nur zufrieden ist. So ein leises, etwas quietschiges Glucksen. Und bei uns im Pony-Café hatte Fee ziemlich oft etwas zu muckern. Auch die anderen Gäste hatten natürlich nichts gegen ein paar Extratörtchen. Auch wenn sie nicht so schön muckern konnten.
Eine Zeit lang hörte man nichts als Knuspern und Schmatzen und wohliges „Hmmmmm“. Deshalb kann ich an dieser Stelle schnell erklären, was es mit dem Pony-Café und allem auf sich hat. In der Kurzfassung. Hier ist schon so viel passiert, das würde ganze Bücher füllen!
Das Café ist unten im Rapunzelhaus. Es heißt so, weil es hoch und schmal ist wie der Turm von Rapunzel. Auf jedem Stockwerk ist nur eine Wohnung. Die von Mama, Papa und mir liegt direkt über dem Café. Dann kommt die von Frau Stock – einer älteren und manchmal etwas griesgrämigen Dame – und ihrem Kater Bertram. Im dritten Geschoss wohnt Elli mit ihrer Mama, im vierten Herr Wunderlich und im fünften, unter dem leeren Dachboden, leben Motte und Morti (ein tätowierter, supernetter Riesenkerl mit Minihund).
Im Hof ist Einsteins Stall, die Villa Ponybunt. Aber er darf auch mit ins Café, mit in die Wohnung – und sogar mit zur Schule! Er ist nämlich das putzigste, tollste und schlaueste Shetlandpony der Welt. Wie er zu uns kam und zum Café-Maskottchen wurde, ist jetzt aber wirklich eine andere Geschichte!
– Das freche Frettchen Fee
Am nächsten Nachmittag saßen Nala, Elli, Jakob und ich wieder im Pony-Café. Zusammen mit Einstein, Else und allerlei anderen Törtchen mampfenden Zwei- und Vierbeinern.
Papa guckte schon die ganze Zeit ungeduldig zu uns rüber. Aber wir taten so, als ob wir nichts merkten.
„Wär’ dasch schuper, wenn … Moment!“ Jakob kaute und schluckte seinen Törtchenhappen herunter. „Wär’ das super, wenn Herr Wunderlich wirklich einen Bestseller schreiben würde!“
„Zu berühmt darf er aber nicht werden“, warf ich ein.
„Auf keinen Fall!“, stimmte mir Elli sofort zu. „Sonst dreht er noch ab, wie die O’Connors!“
„Und hier ist dann alles voller Fans …“, fügte Nala hinzu.
„Ist ja jetzt schon voll genug, ohne verrückte Promifamilie“, sagte Jakob.
„Hoffentlich ist in dem Gedrängel überhaupt Platz für ein neues Abenteuer.“ Ich grinste.