21,99 €
Dieses Buch gibt einen tiefen Einblick in die Welt der Investmentfonds, die sich bei dem "Sauren Fonds-Konzept" insbesondere um den Fondsmanager dreht. Eckhard Sauren beschreibt die einzigartige, personenbezogene Investmentphilisophie "Wir investieren nicht in Fonds – wir investieren in Fondsmanager" Was genau damit gemeint ist, ist schnell erklärt. Nicht die Performance des Fonds ist entscheidend, sondern die Person hinter einem Fonds, die maßgeblich für den Erfolg oder Misserfolg eines Investmentfonds verantwortlich sind. Kann der Fondsmanager seine Strategie erläutern? Kann diese überzeugen? Gehört er selbst zu den Besten seines Fachs? Erst dann, wenn insbesondere diese Fragen positiv beantwortet werden können, wird ein Sauren-Dachfonds sich in seinem Einzelfonds engagieren. Dieser Auswahlprozess schafft eine hohe Hürde für Fondsmanager und einen nachhaltigen Erfolg für Anleger. Eckhard Sauren, Ansgar Guseck und Hermann-Josef Hall zeigen dem Leser, warum es so wichtig ist, in den richtigen Manager zu investieren, der die Fähigkeit besitzt, nicht nur in rosigen Börsenzeiten satte Gewinne zu generieren.
Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:
Seitenzahl: 291
Veröffentlichungsjahr: 2007
__________________________________________________
FinanzBuch Verlag
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet überhttp://dnb.d-nb.de abrufbar.
Covergestaltung: Hochhaus Werbeagentur GmbH Gesamtbearbeitung: Druckerei Joh. Walch, Augsburg Lektorat: Ina Elisabeth von Gerlach Druck: GGP Media GmbH, Pößneck
E-Book-Ausgabe (PDF): © 2009 FinanzBuch Verlag GmbH, München www.finanzbuchverlag.dePrint-Ausgabe: © 2008 FinanzBuch Verlag GmbH, München
Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme gespeichert, verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.
ISBN 978-3-89879-312-4 | Print-Ausgabe ISBN 978-3-89879-542-5 | E-Book-Ausgabe (PDF)
Als mich Eckhard Sauren und Hermann-Josef Hall zum ersten Mal bei der StarCapital AG besuchten, erwartete ich das übliche Kontaktgespräch zwischen Dachfonds-Initiatoren und einem Zielfonds-Manager. Doch das erwies sich als Irrtum! Nach mehr als drei Stunden intensiver Befragung war ich schweißgebadet. So hatte mich noch niemand in die Mangel genommen. „Von wann bis wann ich welchen Fonds betreut habe (bitte auf den Tag genau)“, „wodurch sich die Anlagestrategien genau unterschieden“, „Auflistung aller Details zum Risikomanagement“, „genaue Beschreibung des Entscheidungsprozesses“ und vieles mehr.
Damals wurde mir klar, dass hier echte Profis am Werk waren, die ihre Aufgabe ernst nahmen. Sauren und Hall wollten genau wissen, wie ich als Person „ticke“. Dies war ihnen wesentlich wichtiger als beispielsweise die Wertentwicklung der von mir gemanagten Fonds. Diese „qualitative“ Bewertung unterscheidet sich wohltuend von der üblichen Vorgehensweise anderer Ratingagenturen und den Informations-Anforderungen von Kundengruppen wie Family Offices und Dachfonds-Managern – die sich nicht selten an der Oberfläche oder im Ausfüllen endloser Fragenkataloge (Questionnaires) erschöpfen.
Wie innovativ dieser Ansatz ist, wurde mir erst wesentlich später klar. Untersuchungen zeigen ja bekanntlich, dass ca. 80 Prozent der Fondsmanager langfristig den Markt, in dem sie agieren, nicht schlagen. Daraus wird von Wissenschaft und Presse oft der Schluss gezogen, dass die Märkte effizient sind und man deshalb lieber den Index nachbilden sollte – zum Beispiel über den Kauf von börsennotierten Indexfonds –, als Geld für aktiv gemanagte Fonds zum Fenster hinaus zu werfen. Genau diese Schlussfolgerung führt Eckhard Sauren ad absurdum, indem er beweist, dass es sehr wohl viele Fondsmanager gibt, die die Märkte mittel- bis langfristig deutlich und systematisch zu übertreffen vermögen.
Sauren trägt daher mit seiner Arbeit wesentlich dazu bei, den Begriff des „Alpha“-Managers populär zu machen. Damit haben ihm speziell Fondsboutiquen viel zu verdanken, da diese Manager gerade hier häufig anzutreffen sind – in wohltuendem Gegensatz zu vielen großen Finanzinstituten, die ihre Benchmarkorientierung hinter Konsens- und Teamentscheidungen zu verstecken versuchen. Die wachsende Popularität von Fondsboutiquen ist also nicht zuletzt mit sein Verdienst.
Doch Sauren wäre nicht Sauren, wenn er sich damit begnügen würde. Bahnbrechend sind auch seine Untersuchungen über die Bedeutung des Fondsvolumens für den Anlageerfolg eines Investmentfonds. Anschaulich wird beschrieben, wie erfolgreiche Fonds durch wachsendes Vermögen zu trägen Dickschiffen werden, die nur noch von ihrem früheren Ruhm zehren. Dabei ist es mehr als folgerichtig, dass sehr große Fonds nicht mehr so flexibel agieren können, da sie mit ihren Transaktionen selbst Einfluss auf die Kurse nehmen. Dies gilt insbesondere für Investitionen in kleinere Gesellschaften (small & midcaps) und in Randmärkten oder -branchen.
Echt gespannt bin ich, wie sich sein Eintreten für die Verbreitung der Idee des Dach-Hedgefonds in Deutschland entwickeln wird. Hier ist der eigentliche Durchbruch sicher noch nicht erzielt. Hedgefonds gelten bei vielen Anlegern als intransparent und teuer. Ein Ruf, an dem die Branche nicht ganz unschuldig ist. Auch hier wird in Köln Pionierarbeit geleistet.
Ich wünsche Eckhard Sauren und seinem Team viel Erfolg.
Peter E. Huber
Die Begeisterung, dieses Buch zu schreiben, welches sich an informierte Privatanleger und Berater richtet, entstand, als ich mich anlässlich des 15-jährigen Firmenjubiläums der Eckhard Sauren Finanzdienstleistungen intensiv mit der Firmenhistorie auseinandersetzte. Dabei beschäftigte ich mich mit meinen ersten praktischen Erfahrungen, die ich an der Börse sammelte und den Gedanken, die zur Firmengründung führten. Dieses Buch beginnt daher mit einem Blick auf die ersten Investments, die ich bereits zu Schulzeiten getätigt habe.
Der effizienteste Weg, in der Investmentwelt zu lernen, ist die eigene Erfahrung. Ich bin diesen Weg mit dem Bewusstsein, dass ich viel lernen muss, und sehr niedrigem Kapitaleinsatz konsequent gegangen und habe täglich die Börse „gelebt“. Mit großer Begeisterung las ich viele Börsenbriefe und Fachzeitschriften, sammelte praktische Erfahrungen mit Investments in Aktien, Anleihen, Genussscheinen, Optionsscheinen, Bezugsrechten, Neuemissionen und natürlich auch Fonds. Dabei machte ich einige wirklich gute Investments, aber auch Investments, die sich unterdurchschnittlich entwickelten. Den Erfolg meiner Anlageentscheidungen habe ich stets gemessen, um diese hinterfragen zu können und mir dabei Fehler eingestanden. Durch eigene Erfahrungen und Analysen entstand meine persönliche Anlagestrategie („Das Sauren Fonds-Konzept“), welche ich fortlaufend weiter entwickelt habe. Dieses aus der Praxis mit eigener Erfahrung gesammelte Wissen soll Ihnen dieses Buch vermitteln.
Gemeinsam mit meinen langjährigen Kollegen und Co-Autoren Hermann-Josef Hall und Ansgar Guseck habe ich daher die wichtigsten Gedanken zur erfolgreichen Investmentanlage und unsere interessantesten Recherchen in diesem Buch zusammengefasst. Zunächst beschreiben wir die seit über 13 Jahre erfolgreiche Investmentphilosophie „Wir investieren nicht in Fonds – wir investieren in Fondsmanager“, die aus einer tiefgreifenden Analyse entstand. Dabei erläutern wir anhand von Praxisbeispielen die Bedeutung des Fondsmanagers und welche enorme Bedeutung das Volumen eines Investmentfonds spielt. Wir geben Ihnen einen Einblick, wie unser einzigartiges personenbezogenes Fondsmanager-Rating auch für Sie ein hilfreiches Medium für erfolgreiche Anlageentscheidungen sein kann, und erläutern, warum viele Fondsvergleiche irreführend sind und worauf Sie bei Vergleichen von Fonds achten sollten. Eine zentrale Rolle für erfolgreiches Investieren besteht darin, Investments zu tätigen, die Mehrwerte gegenüber dem Durchschnitt generieren können. Wie dies möglich ist und wie Sie an solchen Investments partizipieren können, erfahren Sie ebenfalls in diesem Buch.
Einer der bedeutendsten aktuellen Trends der Investmentfondsbranche ist, dass es immer mehr erfolgreiche Fondsmanager von den traditionellen großen Investmentgesellschaften zu kleineren spezialisierten, sogenannten Investmentboutiquen zieht. Warum dies so ist, worin sich die Geschäftsmodelle unterscheiden und wie auch Sie davon profitieren können, haben wir ausführlich erläutert. Gerade in der Hedgefonds-Welt hat sich das Boutiquengeschäftsmodell durchgesetzt. Es ist uns ein wichtiges Anliegen, Ihr Vertrauen in die hochinteressante Anlageklasse Hedgefonds durch Aufklärung zu stärken, welches leider immer wieder durch wenig fundierte Aussagen deutscher Spitzenpolitiker negativ beeinflusst wird. Aufgrund der langfristig enormen Bedeutung von Hedgefonds, haben wir neben umfangreichen eigenen Recherchen auch den Gastkommentar eines der erfolgreichsten deutschen Fondsmanager der letzten Jahre, Dr. Christoph Bruns, zum Thema Hedgefonds in dieses Buch integriert.
Studien, dass ca. 90 Prozent des Investmenterfolges von der richtigen Asset Allocation und der Vorhersage von Märkten abhängen, prägen eine Vielzahl von Anlageentscheidungen und spielen daher eine entscheidende Bedeutung bei der Kapitalanlage. Wie „erfolgreich“ Allokationsentscheidungen und Marktvorhersagen für Sie in der Praxis sein können und welche Chancen und Risiken damit verbunden sind, haben wir in diesem Buch ausführlich analysiert.
Damit Sie nicht den zwar effizienten, aber leider auch meist sehr teueren Weg, über eigene Erfahrungen an der Börse zu lernen, komplett selbst gehen müssen, haben wir die Frage, wie ein sinnvolles Portfolio langfristig aufgebaut sein sollte, ausführlich behandelt. Welche Verwaltungsformen dafür in Frage kommen und welche Vorteile die Dachfondskonstruktion bietet, können Sie ebenfalls diesem Buch entnehmen. Wir betrachten, wie sich die Investmentphilosophie in verschiedenen Anlageklassen in der Praxis über die letzten acht Jahre bewährt hat.
Wir sind davon überzeugt, dass die in diesem Buch dargestellten und in der Praxis erprobten Inhalte Ihnen bei Ihrer eigenen Anlagephilosophie, die Sie stets überprüfen und überdenken sollten, wichtige Impulse geben. Diese sind insbesondere notwendig, wenn Sie sich vor Augen führen, welche enormen Auswirkungen die geplante Einführung der Abgeltungssteuer ab dem Jahr 2009 haben wird. Wir zeigen daher zum Abschluss dieses Buches die gravierenden Auswirkungen der Abgeltungssteuer und Ihren Handlungsbedarf an konkreten Praxisrechnungen auf.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß bei der Lektüre dieses Buches und hoffen, Ihren langfristigen Anlageerfolg mit diesem Buch zu unterstützen.
Eckhard Sauren
Mein Interesse an der Börse entstand, als ich mich im Alter von 15 Jahren an den Aktieninvestments meines älteren Bruders beteiligte. Von da an verfolgte ich die Kursentwicklung der Börsen und insbesondere unserer Aktien täglich. Ich musste jedoch bald feststellen, dass sich unsere Investments unterdurchschnittlich entwickelten. Dies motivierte mich jedoch nur zusätzlich, mich mit der Börse zu beschäftigen und die Märkte verstehen zu wollen. Im Oktober 1987 war ich fasziniert vom Börsencrash. Die Aktien fielen schneller und tiefer als ich es mir je hätte vorstellen können. Ich versuchte, die Gunst der Stunde zu nutzen und mit meinen ersten eigenen Investments den besten Einstiegszeitpunkt zu treffen. Ich musste jedoch feststellen, dass sich trotz intensiver Auseinandersetzung mit der Materie kurzfristige Marktbewegungen kaum vorhersagen lassen. Die Einstiegszeitpunkte meiner ersten eigenen Investments stellten sich im Nachhinein nicht als optimal heraus. Trotzdem entwickelten sich meine Investitionen langfristig ertragreich und mir wurde klar, dass die sinnvolle Auswahl der Investments weit bedeutender ist als der Versuch der Vorhersage optimaler Einstiegszeitpunkte. Mein Interesse für die Börsenmärkte übertrug sich auf meine Freunde Veith Curtius (heute ein erfolgreicher Börsenmakler bei Lang und Schwarz und Aufsichtsrat der Sauren Fonds-Service AG und der Sauren Fonds-Research AG) sowie Dirk Becker (heute Vorstand der Sauren Fonds-Service AG), und wir informierten uns über alle nur erdenklichen Fachzeitschriften. Wir verfolgten die Kurse via BTX und Videotext, zeichneten eigene Charts und diskutierten über unsere Investitionen. Unsere Anlagen tätigten wir gemeinsam, um so unter anderem die Gebührenbelastung zu minimieren. Wir investierten in Aktien, Anleihen, Optionen, Optionsscheine, Bezugsrechte, Neuemissionen, Genussscheine und sammelten so mit eigenem Geld eine Menge Erfahrung. Mit einigen unserer Investments konnten wir erfreuliche Gewinne erzielen. Wir hatten jedoch auch Wertpapiere im Portfolio, die sich schlecht entwickelten. Seit jeher hielt ich die Erfolgskontrolle der eigenen Investitionen für einen sehr bedeutenden Faktor. Damals bestand unser Portfolio überwiegend aus deutschen Aktien. Somit machten wir zu Beginn den gleichen Fehler wie viele andere Investoren auch. Durch die Fokussierung auf den deutschen Heimatmarkt verpassten wir nicht nur die attraktiven Investmentmöglichkeiten, die der globale Aktienmarkt bot, sondern vernachlässigten durch die Konzentration auf den deutschen Markt auch die Diversifikation1 als eine der wichtigsten Grundregeln der Geldanlage. Bei selbstkritischer Betrachtung stellten wir fest, dass sich die Summe unserer Investments auch nicht besser entwickelte als der DAX, den wir als Vergleichsmaßstab heranzogen.
Als ein Freund dann mit 18 Jahren 10.000 DM geschenkt bekam, beschlossen wir, uns von Bankberatern unterschiedlicher Banken und Sparkassen in Aachen beraten zu lassen, um das Portfolio meines Freundes auf eine breitere Basis zu stellen. Dabei stellten wir fest, dass wir uns mit unserem Wissen nicht hinter den Bankberatern verstecken mussten, sondern teilweise tiefgreifender informiert waren. Wir stellten fest, dass Finanzinstitute aufgrund ihrer Größe keine Vorteile für ihre Kunden erzielen können. Aus dieser Erkenntnis heraus entstand die Motivation, ein Unternehmen zu gründen, das sich mit der tiefgreifenden Analyse der Finanzmärkte beschäftigt und diesen Analysevorteil direkt seinen Kunden zukommen lässt. Nach umfangreichen Marktrecherchen entschloss ich mich am 23. Oktober 1991, die Sauren Finanzdienstleistungen zu gründen.
Unsere Unternehmensphilosophie wurde entscheidend durch die Ergebnisse der Marktrecherche geprägt. Diese ergab unter anderem, dass die Finanzbranche zum überwiegenden Teil dem Interessenskonflikt zwischen Kundennutzen und Ertragsnutzen des Finanzinstitutes beziehungsweise des Beraters ausgesetzt ist. Zwischen Kunden und Beratern steht unweigerlich die Provision. Die Berater befinden sich in einer Konfliktsituation: Entweder sie handeln im Kundeninteresse und schränken damit ihre Ertragsmöglichkeiten ein, oder sie gehen zugunsten höherer Provisionen beim Kundennutzen Kompromisse ein. Bei Versicherungsprodukten (z. B. Lebensversicherungen) oder Zertifikaten betragen die Provisionen in der Regel ein Vielfaches von den Ertragsmöglichkeiten, die in der Beratung oder Verwaltung von Investmentfonds verdient werden. Dennoch bin ich vom Investmentfondsgedanken überzeugt. Investmentfonds sind aus meiner Sicht für Anleger der effizienteste und transparenteste Weg, an der Entwicklung an den Kapitalmärkten zu partizipieren. Gerade diese Effizienz und Transparenz schränkt allerdings die Höhe der Provisionen für den Berater ein. Investmentfonds sind zwar im Vergleich zu Versicherungsprodukten oder Zertifikaten kundenorientierter konzipiert. Allerdings entsteht auch bei Investmentfonds ein tatsächlicher Kundennutzen erst dann, wenn der Anleger Mehrwerte gegenüber dem Durchschnitt oder einem Vergleichsindex erzielt. Genau dieser Gedanke – das Generieren von Mehrwerten für die Investoren – war der entscheidende Motivationstreiber bei der Firmengründung und prägt die Unternehmensphilosophie nach wie vor. Die Beratung und Verwaltung erfolgt im Interesse des Kunden, und der Anleger soll nach Abzug aller Kosten einen Mehrwert erzielen.
Die Möglichkeit der unabhängigen Analyse eines breiten Fondsangebotes schaffte die Voraussetzung dafür, höhere Zusatzerträge zu erwirtschaften, als der Kunde an Gebühren zahlt. Daher liegt das Hauptaugenmerk unseres Unternehmens in der unabhängigen Analyse von Investmentfonds, wobei die Analyse der Fondsmanager im Vordergrund steht. Der überwiegende Teil der Mehrwerte wird durch eigenes Primär-Research2 erzielt.
Die Mehrwerte, die durch Primär-Research auf Basis der Qualität der Fondsmanager erzielt werden, basieren auf einer langfristigen Anlagestrategie. Kurzfristiger Erfolg wird häufig durch kurzfristige Marktbewegungen, nicht vorhersehbare Ereignisse oder auch Zufälle bestimmt. Langfristig setzt sich jedoch Qualität in der Analyse durch. Die Strategie des Unternehmens wurde daher von Beginn an konsequent langfristig ausgerichtet. Deutlich wird dies unter Anderem durch unsere langfristig aufgebauten Kundenbeziehungen. Uns ist insbesondere wichtig, die Portfolios für unsere Kunden im Sinne einer langfristigen Anlagestrategie breit diversifiziert aufzustellen.
Die Mitarbeiter identifizieren sich mit der Unternehmens- und Investmentphilosophie und stehen unseren Kunden sowie dem Unternehmen langfristig zur Verfügung. Auch wird nicht durch Markt-Timing3 versucht, kurzfristige Erfolge an den Börsen zu erzielen, oder Anlagegelder mit dem „Versprechen“ eingesammelt, kurzfristige Vorhersagen über die Börsenentwicklung zu treffen. Es werden keine Trends oder Themen aufgegriffen, mit denen sich kurzfristig zwar hohe Anlagevolumen generieren lassen, dessen Nachhaltigkeit aus unserer Sicht aber in Frage gestellt ist. Investiert wird nur dann, wenn ein tiefgreifendes Verständnis über Anlageformen und Strategien vorherrscht und nachvollziehbar ist, auf welche Weise die Erträge und Mehrwerte erzielt werden. Das Unternehmen legt nur Fonds auf, die einen langfristigen Kundennutzen versprechen.
Bis zum Jahr 1993/1994 war die Investmentfondslandschaft in Deutschland noch stark unterentwickelt. Der Markteintritt der ausländischen Fondsgesellschaften Fidelity und Fleming (heute JP Morgan Fleming Asset Management) war daher ein bedeutendes Ereignis für die Fondsbranche. Gab es bis dahin relativ wenig überdurchschnittlich erfolgreiche Fonds in Deutschland, erweckten die überzeugenden Ergebnisse vieler Fonds dieser Gesellschaften mein Interesse. Während der Erfolg meiner eigenen Aktienauswahl weiterhin durchschnittlich war, erzielten Fidelity und Fleming mit einigen Fonds kontinuierlich bessere Ergebnisse als der Durchschnitt. Ich stellte fest, dass meine eigene Aktienauswahl, die durch Lesen von Fachzeitschriften und Geschäftsberichten dominiert wurde, nicht mit der Aktienauswahl der guten Fonds dieser Gesellschaften mithalten konnte. Eine Erklärung liegt darin, dass die Fondsmanager sich auf den Aktienauswahlprozess konzentrieren konnten, direkte Gespräche mit den Vorständen der Aktiengesellschaften führten und über ein hervorragendes Informationsnetzwerk verfügten. Während ich in der Informationskette am Ende stand, erarbeiteten sich diese Manager Informationsvorsprünge und setzten diese in eine Mehrperformance um. Ich akzeptierte, dass ich in der Aktienauswahl gegen die guten Fondsmanager langfristig keine realistische Chance hatte, und konzentrierte mich fortan darauf, überdurchschnittlich gute Fonds zu recherchieren.
Bei einer genauen Analyse der damals stark beachteten Asienfonds stellte ich fest, dass es auch bei vergleichbarem Anlageuniversum innerhalb einer Gesellschaft sowohl durchschnittliche als auch stark überdurchschnittliche Fonds gab. Also betrachtete ich die Zeiträume, in denen verschiedene Fonds von unterschiedlichen Fondsmanagern verwaltet wurden. Dabei stellte ich fest, dass sich die von Allan Liu verwalteten Fidelity-Asienfonds stark überdurchschnittlich entwickelten, während einige seiner Kollegen mit ihren Fonds nur durchschnittliche Ergebnisse erzielten. Es wurde deutlich, dass sich die Wertentwicklungseigenschaften eines Fonds nach einem Fondsmanagerwechsel verändern und sich dem Anlagestil und der Qualität des neuen Fondsmanagers zeitnah anpassen. Übernahm beispielsweise Allan Liu einen Fonds von einem schwächeren/durchschnittlichen Kollegen, konnte die Qualität des Fonds zeitnah gesteigert werden. Gab Allan Liu hingegen einen seiner Fonds an einen schwächeren Kollegen ab, verschlechterte sich die Qualität dieses Fonds nach dem Wechsel. Als entscheidender Faktor über Erfolg oder Misserfolg eines Fonds kristallisierte sich somit die Qualität der Person des Fondsmanagers heraus. Damit war die Investmentphilosophie „Wir investieren nicht in Fonds – wir investieren in Fondsmanager“ geboren. Diese Analyse war die Grundlage der ersten Ausgabe unserer Fonds-News, die am 17. August 1994 erschien und erstmalig im deutschen Markt über die Bedeutung des Fondsmanagers berichtete.
Ende 1994 startete das erste Börsenspiel, das auf Fonds basierte. Der erste DM-Investment-Cup wurde von dem bis heute anerkannten Fondsjournalisten und Buchautor Egon Wachtendorf zusammen mit der renommierten Fachzeitschrift „DM“ (heute: €uro Finanzen) ins Leben gerufen. Während bei der langfristigen Kapitalanlage Diversifikation oberstes Gebot ist, besitzt man bei Börsenspielen nur mit einseitig ausgerichteten Portfolios eine Siegchance. Ich schickte also drei Depots ins Rennen, von denen sich ein Depot auf Thailand konzentrierte und bemerkenswerterweise Allan Liu den Ausschlag dafür gab, dass ich gleich im ersten Monat den Monatssieg für mich verbuchen konnte. Anlässlich des Börsenspiels berichtete Egon Wachtendorf in der „DM“ in einem einseitigen Artikel über die Anlagestrategie des „Fondsprofis“ und erwähnte dabei auch, dass ich meinen Kunden ein so wenig diversifiziertes Depot nicht empfehlen würde und fasste meinen Anlagegrundsatz mit dem Zitat „Möglichst breit streuen, das ist die wichtigste Regel in der Geldanlage“ zusammen. Dieser Artikel verhalf mir als damals 23-Jährigen dazu, das Vertrauen einiger Anleger zu gewinnen.
Ende 1994 waren Anleger aufgrund signifikanter Wertzuwächse von über 100 Prozent vor allem auf Asienfonds fixiert. Zum Teil wurde ich von Investoren angesprochen mit der Bitte, einen Großteil des Portfolios in Asienfonds zu investieren. Meinen Kunden und Interessenten riet ich von dieser einseitigen Strategie ab. Diversifikation hielt ich seit jeher für unverzichtbar und da ich langfristige Geschäftsbeziehungen mit meinen Kunden anstrebte, entwickelte ich eine der ersten unabhängigen, breit diversifizierten Fondsvermögensverwaltungen.
Neben Aktienfonds und defensiven Anlagen (damals fast ausschließlich Rentenfonds) beschäftigte ich mich bereits im Jahr 1994 mit alternativen Anlagen, insbesondere mit Hedgefonds. Ich erarbeitete einen umfangreichen Fragebogen und analysierte die Chancen, Risiken und Kosten der verschiedenen Anlagestrategien und Produktanbieter. Es entstand eine der umfangreichsten Analysen über Hedgefonds in Deutschland, die auch von der Presse starke Beachtung fand. So wurde ich am 21. April 1995 von dem Nachrichtensender n-tv eingeladen, einem breiten Publikum die Ergebnisse der Analyse und die Möglichkeiten, ein Portfolio durch die Integration von Hedgefonds zu optimieren, vorzustellen.
Um auf die individuellen Risikoneigungen der Anleger einzugehen, entwickelte ich eine ausgewogene („Balanced“), eine ertragsorientierte („Growth“) und eine spekulative („Opportunities“) Fondsvermögensverwaltung. Ich legte von Beginn an großen Wert auf Transparenz und teilte den damals führenden Fachzeitschriften „DM“ und „Finanzen“ (heute fusioniert zu „€uro Finanzen“) die Portfolios und jede einzelne Umschichtung mit. Dadurch wurde ich in Vergleichstests aufgenommen, in denen die von mir verwalteten Portfolios auf Anhieb Spitzenplätze einnehmen konnten. In einem Vergleich von „Finanzen“ im Oktober 1996 konnte ich sogar die ersten beiden Plätze einnehmen.
Abbildung 1.1: Anlageergebnisse der Fondspicking-Depots
Die guten Ergebnisse führten zu einer stetig steigenden Anzahl von Kunden und verwaltetem Vermögen. Allerdings war das Wachstum auch mit einem zunehmend administrativen Aufwand verbunden, da das Depot eines jeden Kunden individuell verwaltet werden musste und bei einer Umschichtung eine Vielzahl von Aufträgen zu platzieren war. Trotz der hohen administrativen Belastung bei der Verwaltung von Einzeldepots habe ich die Spekulationsfristen für jeden Anleger separat beachtet, um auf diese Weise die Steuerbelastung so gering wie möglich zu halten.
Als ich in der Entwurfsphase des vierten Finanzmarktförderungsgesetzes von der Einführung von Dachfonds erfuhr, war mir sofort klar, dass es sich um die überlegene Form der Fondsvermögensverwaltung handelt, die mit zahlreichen Vorteilen versehen ist. So erweiterte sich beispielsweise das Anlageuniversum erheblich. Dachfonds steht die Investition in eine weit über die bei Banken und Plattformen üblicherweise erhältliche Anzahl von Fonds offen. Zudem können diese zu sehr günstigen Konditionen erworben werden. Dachfonds sind sehr verwaltungseffizient, da sich der Anleger an einer Vielzahl von attraktiven Fonds über die Investition in einen Dachfonds beteiligen kann (siehe auch Kapitel 11).
Natürlich war mir damals bewusst, dass ich mit der Auflage von Dachfonds ein hohes unternehmensspezifisches Risiko einging. Eine schwache Performance bei der Vermögensverwaltung hätte wahrscheinlich eine geringere Aufmerksamkeit erfahren, nicht jedoch eine schlechte Performance bei einem transparenten Dachfonds. Bei dieser Anlageform führt die Transparenz bei guten Ergebnissen zu entsprechenden Wachstumsmöglichkeiten, schlechte Ergebnisse dagegen hätten insbesondere in der Anfangsphase keine Weiterentwicklung des Unternehmens ermöglicht. Als Verfechter von transparenten Vergleichen und aus der Überzeugung heraus, mit meiner Investmentphilosophie langfristig Mehrwerte erzielen zu können, habe ich die Entscheidung für den Dachfonds als Verwaltungsinstrument nie in Zweifel gezogen.
Somit beschloss ich, frühzeitig nach einem innovativen Partner zur Realisierung des ersten Dachfonds zu suchen, den ich mit der DZI Luxemburg fand, mit der bis heute eine gute Zusammenarbeit besteht. Nach über einjähriger Prüfung durch die Luxemburger Behörde wurde der Sauren Global Growth als einer der ersten Dachfonds am 1. März 1999 in Luxemburg aufgelegt. Das Startvolumen von 6,4 Millionen Euro stellten überwiegend die Kunden der Fondsvermögensverwaltung. 112 der damalig insgesamt 113 Anleger investierten zum 1. März 1999 in den Sauren Global Growth. Dies belegte eindrucksvoll, dass unsere Anleger von den Vorteilen der Dachfonds-Lösung überzeugt waren. Der Sauren Global Growth wurde als aktienorientierte Vermögensverwaltung konzipiert, über den der langfristig orientierte Anleger den Aktienanteil seines Wertpapiervermögens abdecken kann. Wie bereits in der Fondsvermögensverwaltung erfolgte die Zielfondsauswahl sowohl für den Sauren Global Growth als auch für die künftigen Dachfonds nach dem bewährten Erfolgsrezept „Wir investieren nicht in Fonds – wir investieren in Fondsmanager“ (siehe Kapitel 2). Die zunehmende Bedeutung unseres Hauses ermöglichte uns, in persönlichen Gesprächen die Qualität der für eine Investition in Betracht kommenden Fondsmanager zu analysieren. Als zweites zentrales Beurteilungskriterium bei der Zielfondsauswahl identifizierten wir die Höhe des Fondsvolumens. Durch eigene Recherchen stellten wir fest, dass mit zu stark steigendem Volumen eines Fonds die Wertentwicklung häufig nachlässt (siehe Kapitel 3).
In der Auflegungsphase des Sauren Global Growth wurde das Unternehmen konsequent weiterentwickelt und professionelle Strukturen eingeführt. Die Verantwortung für den Vertrieb übernahmen die langjährigen Mitarbeiter Andreas Beys und Heinrich Graff, die über langjährige Investment- und Beratererfahrung verfügten. Die Fondsabwicklung und das Controlling übernahmen Jens Keil und Dirk Becker, denen es unter anderem gelang, unsere Depotbank davon zu überzeugen, Anlagekonten für unsere Dachfonds bei Gesellschaften wie Griffin Capital Management oder Ennismore Fund Management zu eröffnen, die im Jahr 1999 in Kontinentaleuropa völlig unbekannt waren. Die Verantwortung für Research und Management übernahmen mein Kollege Hermann-Josef Hall und ich. Somit waren alle Kernbereiche von jeweils zwei Mitarbeitern mit umfangreicher Investmentexpertise abgedeckt. Die genannten Kollegen arbeiten auch heute noch hervorragend zusammen, was die langfristige Ausrichtung des Unternehmens unterstreicht.
Durch die Auflage eigener Dachfonds können Anleger durch den Erwerb nur eines Wertpapiers an unserem qualitativen Research partizipieren. Damit wurde auch die Möglichkeit geschaffen, effizient mit Vertriebspartnern zusammen zu arbeiten. Während wir in der Anfangsphase nur mit sehr wenigen ausgewählten Vertriebspartnern kooperierten, ermöglichte die technische Weiterentwicklung im Fondsbereich (z. B. durch Abwicklungsplattformen4) ab dem Jahr 2004 eine Neuausrichtung des Vertriebs, die maßgeblich zu erfreulichen Mittelzuflüssen und dem Unternehmenserfolg beitrug.
Qualifizierte unabhängige Berater und Vermögensverwalter, die von inzwischen fünf hoch qualifizierten Mitarbeitern unseres Hauses betreut werden, erkannten die Kundenvorteile beim Einsatz der Sauren Dachfonds und wurden zur Stütze des Unternehmenserfolgs. Auch Banken und institutionelle Anleger setzen in jüngster Vergangenheit vermehrt Sauren Dachfonds in ihren Kundenberatungen oder für Eigenanlagen ein.
Am 28. Mai 2001 fand in Wiesbaden die erste bedeutende Konferenz für Fonds-Rankings5 bzw. Fonds-Ratings6 im deutschen Markt statt. Eingeladen wurden die internationalen Rating Agenturen Micropal/Standard&Poor’s und Morningstar, die zu dieser Zeit begannen, sich auf dem deutschen Markt zu positionieren. Darüber hinaus wurde Feri Trust als lokale Rating-Agentur eingeladen. Wir wurden damals eingeladen, einen Vortrag zu halten, der sich kritisch mit den existierenden Fonds-Ratings bzw. -Rankings auseinandersetzt und Praxisprobleme beim Einsatz von Rankings und Ratings beleuchtet.
Da wir uns bereits in zahlreichen Recherchen mit den Schwachstellen der Rankings und Ratings auseinander gesetzt hatten, fiel uns die Aufbereitung der Probleme in der Praxis nicht schwer. Alleine schon die ungenaue Klassifizierung von Fonds führt zu erheblichen Abweichungen von Rating-Ergebnissen. So wurden beispielsweise Kontinentaleuropa-Fonds mit Europafonds verglichen, obwohl Großbritannien mit ca. 35 Prozent Marktkapitalisierung der bedeutendste Markt in Europa war. Die Rating-Ergebnisse wurden teilweise stärker von der Differenz des britischen zu den kontinentaleuropäischen Märkten beeinflusst, als durch die Qualität des Fonds bzw. des Fondsmanagements. Daneben recherchierten wir beispielsweise als Rentenfonds klassifizierte Fonds, die ihre Höchstbewertung durch die Beimischung von Aktien erzielten.
Noch frappierender war jedoch die Tatsache, dass Fondsratings unverändert blieben, obwohl ein Wechsel im Management stattfand. Da der Fondsmanager für die Vergangenheitserfolge verantwortlich war (siehe Kapitel 2) verliert die Wertentwicklung in der Vergangenheit bei einem Wechsel des Entscheidungsträgers ihre Bedeutung. Behält nun ein Fonds sein Rating, was bei den Rating-Agenturen in der Regel der Fall ist, führt dies in die Irre. Aus unserer Investmentphilosophie „Wir investieren nicht in Fonds – wir investieren in Fondsmanager“ abgeleitet, macht es demzufolge mehr Sinn, den für die Anlageentscheidungen verantwortlichen Fondsmanager zu bewerten, als die Fonds, in denen die Anlegeentscheidungen eingeflossen sind. Damit bekommt derjenige die Auszeichnung, der die guten Vergangenheitserfolge erzielt hat. Im Falle eines Fondsmanagerwechsels ist es folgerichtig, das der Manager seine Auszeichnung mitnimmt, während der Fonds zunächst seine Auszeichnung verliert, bis der neue Manager sein Können unter Beweis gestellt hat.
Je intensiver wir uns mit der Materie beschäftigten, umso klarer wurde uns, dass wir nicht nur Praxisprobleme der bestehenden Rankings und Ratings aufzeigen wollten. Mit einem eigenen, auf die Qualität der Fondsmanager bezogenen Rating stellten wir unser Lösungskonzept auf der Rating-Konferenz erstmalig der Öffentlichkeit vor. So entwickelten wir bei der Ausarbeitung des Vortrages das Konzept des bisher einzigartigen personenbezogenen Fondsmanager-Ratings zur Marktreife weiter, das in Kapitel 4 ausführlich vorgestellt wird.
Unser auf unabhängiges Investmentfonds-Research spezialisiertes Haus analysiert die Qualität erfolgversprechender Fondsmanager auf Basis der universell anwendbaren Investmentphilosophie „Wir investieren nicht in Fonds – wir investieren in Fondsmanager“. Im Laufe der Jahre haben wir insgesamt mehr als 3.500 Gespräche mit erfolgversprechenden Fondsmanagern aus verschiedenen Anlageklassen geführt. Das Research-Team – bestehend aus fünf Personen – spricht jährlich mit über 300 Fondsmanagern, um die Qualität unserer Recherchen und die fortlaufende Beobachtung der erfolgversprechendsten Fondsmanager zu gewährleisten und um fortlaufend neue interessante Anlageideen zu generieren. Aktuell werden über 250 Fondsmanager ständig beobachtet und intensiv analysiert. Über 95 Prozent der Fondsmanager sind mindestens zwei Research-Mitarbeitern persönlich bekannt. Die Expertise der Sauren Financial Group basiert auf der Fähigkeit, Fondsmanager qualitativ einzuschätzen und hat den Anspruch, in Bezug auf Investment-Know-how und der tiefgreifenden Investmentfondsanalyse Marktführer zu sein.
Auf Basis dieser Recherchen verwalten wir mittlerweile neun hauseigene Dachfonds mit unterschiedlichen Rendite/Risiko-Profilen. Dabei konnten wir sowohl im defensiven Bereich, im ausgewogenen Bereich, im aktienorientierten Bereich als auch mit Hedgefonds Spitzenergebnisse erzielen und zählen zu den führenden Dachfondsanbietern im Markt. Darüber hinaus sind wir seit Februar 2005 Anlageberater von fünf Dachfonds, die von der BMW Financial Service initiiert wurden. Für institutionelle Investoren bieten wir weitere Dienstleistungen im Bereich des Asset-Management sowie Consulting-Dienstleistungen an. Mit dem Deutschen Ring und der Continentalen können wir zwei der größten deutschen Versicherungen zu unseren langjährigen Kunden zählen. Große Beachtung in der Finanzpresse und Öffentlichkeit hat zudem das Anfang 2002 publizierte, im Markt einzigartige Fondsmanager-Rating der Sauren Fonds-Research AG erfahren, das auf der qualitativen Einschätzung der Fondsmanager basiert (siehe Kapitel 4).
Die Begeisterung für die Börse und für Investmentanlagen ist die Grundvoraussetzung für ein tiefgreifendes Verständnis des Börsenmarktes und vereint die 28 Mitarbeiter der Sauren-Gruppe. Seit der Unternehmensgründung hat kein Kernmitarbeiter das Unternehmen verlassen, was die hohe Identifikation der Mitarbeiter mit der personenbezogenen Investmentphilosophie und dem Unternehmen unterstreicht. Das verwaltete Volumen unseres Hauses stieg in den letzten Jahren konstant an und betrug zum 31. August 2007 mehr als 1,5 Milliarden Euro.
Abbildung 1.2: Entwicklung des verwalteten Fondsvolumens in Millionen Euro
Wir möchten jedoch betonen, dass wir uns – bei aller Freude über die gute Resonanz und über die starken Mittelzuflüsse unserer Dachfonds – sehr bewusst sind, dass die Grundlage für den Unternehmenserfolg die Qualität unseres Researchs ist, welche die Erfolgsbasis unserer Dachfonds darstellt.
Um die Qualität unserer Dachfonds im hohen Masse zu gewährleisten, haben wir uns frühzeitig intensive Gedanken über die Kapazitätsgrenzen der einzelnen Dachfonds gemacht. Unsere Prospekte und Vertriebsverträge sind so gestaltet, dass die Dachfonds im Fall eines zu stark ansteigenden Fondsvolumens im Interesse der bestehenden Investoren für weitere Mittelzuflüsse geschlossen werden können. Derzeit sind wir mit Ausnahme des Sauren Global Defensiv bei allen Dachfonds sehr weit von der kritischen Volumengrenze entfernt. Auch bezüglich der eigenen Kapazitäten werden wir nach unserem Leitgedanken verfahren, dass Qualität vor Quantität geht. Wir planen daher, den Sauren Global Defensiv bei einem Volumen von zwei Milliarden Euro zu schließen.
Wir werden auch künftig nur Produkte an den Markt bringen, bei denen wir in der Lage sind, mit unserem personenbezogenen Investmentansatz nachhaltig Mehrwerte zu generieren und hart daran arbeiten, die hohe Qualität unserer Investmentlösungen aufrecht zu erhalten.
Eckhard Sauren
Mit Diversifikation ist die Aufteilung des Vermögens unter anderem auf verschiedene Anlageklassen und Länder gemeint, mit dem Ziel das Gesamtrisiko eines Portfolios zu reduzieren. Unter Primär-Research werden Analysetätigkeiten im eigenen Haus verstanden. Primär-Research grenzt sich damit von Sekundär-Research ab, das den Rückgriff auf die von externen Adressen erstellten Analysen bezeichnet. Mit Markt-Timing wird der Versuch bezeichnet, die Entwicklung der Märkte vorherzusehen, um in steigenden Märkten möglichst voll investiert zu sein und in fallenden Märkten Liquidität zu halten. Über Abwicklungsplattformen wird heute ein Großteil der Transaktionen im Fondsbereich abgewickelt. Diese gewähren dem unabhängigen Vertrieb Zugang zu einer Vielzahl von Fondsgesellschaften, ohne dass der einzelne Vermittler mit jeder Fondsgesellschaft einen eigenen Vertrag schließen muss. Ein Ranking ist eine kontinuierliche, meist tabellarische Rangfolge von Investmentfonds nach Kriterien wie beispielsweise der Wertentwicklung. Ein Ranking hat ausschließlich zurückblickenden Charakter und ist eine quantitative Aussage über die Historie eines Fonds hinsichtlich seiner Entwicklung. Ein Rating stellt dagegen eine Beurteilung von Investmentfonds nach normalerweise mehreren einfließenden Kriterien dar, wobei sich das Ergebnis meist in einer Wertung ausdrückt. Ein Rating hat dabei den Anspruch eines prognostizierenden Charakters und soll eine qualitative Aussage über die zukünftige Entwicklung sein.Die Investmentphilosophie „Wir investieren nicht in Fonds – wir investieren in Fondsmanager“ entstand – wie in Kapitel 1 aufgezeigt – bereits im Jahr 1994. Damit gehört unser Haus zu den ersten Adressen, welche die Person des Fondsmanagers in den Vordergrund der Analysen stellte.
In diesem Kapitel wird die Bedeutung des personenorientierten Grundgedankens bei der Fondsauswahl dargelegt und es werden Aspekte bei der Auswahl erfolgversprechender Fondsmanager aufgezeigt. Exemplarisch wird an einigen Beispielen veranschaulicht, dass die Qualität der Person des Fondsmanagers von großer Bedeutung für die Wertentwicklung eines Investmentfonds ist. Dabei wird verdeutlicht, wie wichtig es sein kann, einem erfolgversprechenden Fondsmanager bei einem Wechsel der Fondsgesellschaft mit dem eigenen Investment zu folgen. Ferner wird die hohe Bedeutung der Person des Fondsmanagers auch bei großen Fondsgesellschaften an zwei Beispielen dargelegt.
Die grundsätzliche Bedeutung der Person des Fondsmanagers für den Erfolg oder den Misserfolg eines Fonds wird im Folgenden im Anlageuniversum „Aktien Osteuropa“ anhand des idealtypischen Beispiels des Spitzenfondsmanagers Jürgen Kirsch aufgezeigt.
Die nachfolgende Grafik visualisiert die Wertentwicklung des von Jürgen Kirsch herausragend gemanagten Mercury Eastern European Fund sowie des von Arpad Pongracz erfolgreich gemanagten Vontobel Fund – Eastern European im Zeitraum vom 29. Dezember 1995 bis zum 31. Juli 1997 auf Euro-Basis. In diesem Zeitraum entwickelte sich der ebenfalls in der Grafik dargestellte NOMURA Central & Eastern European Index als Marktindex7 für osteuropäische Aktien mit einem Wertzuwachs von 101,5 Prozent sehr erfreulich. Aufgrund ihrer Fähigkeiten konnten Jürgen Kirsch mit dem Mercury-Fonds eine Wertsteigerung von 393,7 Prozent und Arpad Pongracz mit dem
Abbildung 2.1: Mercury Eastern European Fund vs. Vontobel Fund – Eastern European vs. NOMURA Central & Eastern European Index vom 29. Dezember 1995 bis zum 31. Juli 1997
Vontobel-Fonds eine Wertsteigerung von 210,4 Prozent erwirtschaften und damit fast den vierfachen bzw. mehr als den doppelten Wertzuwachs des Marktindex erzielen.
Beide Spitzenfondsmanager kündigten dann bei ihrer Fondsgesellschaft und gaben zum gleichen Zeitpunkt am 1. August 1997 das Management ihrer Fonds ab. Bei Mercury Asset Management übernahm Irfan Janmohamed die Verantwortung für den Osteuropafonds, bei Vontobel wurde Luca Parmeggiani als neuer Manager bestimmt. Wie die folgende Grafik zeigt, konnten die beiden neuen Fondsmanager nicht annähernd an die Erfolge ihrer Vorgänger anknüpfen. Beide Fondsmanager wurden in der Folgezeit durch Alain Bourrier und Plamen Monovski bzw. Guenter Faschang ersetzt. Während der NOMURA Central & Eastern European Index im Zeitraum vom 1. August 1997 bis zum 30. Juni 2007 eine Wertsteigerung von 294,8 Prozent auf Euro-Basis erzielte, blieben der Mercury Eastern European Fund und der Vontobel Fund – Eastern European mit Wertzuwächsen von 182,4 Prozent bzw. 62,7 Prozent weit hinter der Entwicklung des Marktindex zurück.
Abbildung 2.2: Mercury Eastern European Fund vs. Vontobel Fund – Eastern European vs. NOMURA Central & Eastern European Index vom 1. August 1997 bis zum 30. Juni 2007
Trotz der unterdurchschnittlichen Entwicklung seit dem Ausscheiden von Jürgen Kirsch führte der Mercury Eastern European Fund aufgrund der weit überdurchschnittlichen Wertentwicklung in der Zeit des Managements durch Jürgen Kirsch noch lange Zeit diverse längerfristig ausgelegte Wertentwicklungsvergleiche für Osteuropafonds an. Beispielsweise belegt der Mercury Eastern European Fund in dem nachfolgend in Tabelle 2.1 dargestellten, die Kalenderjahre von 1996 bis 1998 umfassenden Wertentwicklungsvergleich mit einer Wertsteigerung von 122,2 Prozent souverän den ersten Platz.
Tabelle 2.1
Wertentwicklungsvergleich osteuropafonds1. Januar 1996 bis 31. Dezember 1998Fonds 1996-1998 Mercury Eastern European 122,2 % Fleming Eastern European 70,3 % ABN AMRO Eastern Europe Equity 51,0 % Pictet Eastern Europe 40,1 % Vontobel Eastern European 39,1 % DIT-Dresdner Osteuropa 35,5 % EM OsteuropaFonds 29,1 % HYPO Osteuropa 24,9 % DB Osteuropa 10,8 % Aetna Emerging Europe –1,3 %Quelle: FINANZEN Investmentfonds 1+2/1999 vom 11. Januar 1999
Die Wertentwicklung des Mercury Eastern European Fund wurde in diesem Beispiel allerdings lediglich bis Ende Juli 1997 durch die Fähigkeiten von Jürgen Kirsch bestimmt.
Tabelle 2.2
Wertentwicklungsvergleich osteuropafonds1. Januar 1998 bis 31. Dezember 1998Fonds 1998 DB Osteuropa –29,8 % EM OsteuropaFonds –34,7 % ABN AMRO Eastern Europe Equity –40,7 % Aetna Emerging Europe –40,8 % DIT-Dresdner Osteuropa –40,9 % Fleming Eastern European –43,3 % Pictet Eastern Europe –45,0 % HYPO Osteuropa –46,6 % Vontobel Eastern European –46,8 % Mercury Eastern European –47,3 %Quelle: FINANZEN Investmentfonds 1+2/1999 vom 11. Januar 1999
Wie der – lediglich das Kalenderjahr 1998 umfassende – Wertentwicklungsvergleich in Tabelle 2.2 zeigt, belegt der Mercury Eastern European Fund unter dem Nachfolger von Jürgen Kirsch unter den zuvor dargestellten Osteuropafonds den letzten Platz.
Eine Investition in den Mercury Eastern European Fund nach dem Ausscheiden von Jürgen Kirsch aufgrund des Ergebnisses von solchen Wertentwicklungsvergleichen hätte in keiner Weise die durch die Wertentwicklung der Vergangenheit assoziierten Erwartungen erfüllt.
Eine Auswahl von Investmentfonds anhand von Ranglisten oder Datenbankauswertungen erscheint wenig erfolgversprechend, da bedingt durch den quantitativen Auswertungsmechanismus lediglich Vergangenheitsdaten wie Wertentwicklung und Volatilität8 über verschiedene Zeiträume oder maximaler Wertverlust und längste Verlustphase ausgewertet werden können. Zwar ist eine solche Analyse relativ einfach und bildet bei fast allen Fondsvermögensverwaltern, Wirtschaft- und Fachzeitschriften sowie Privatinvestoren die Entscheidungsgrundlage, jedoch ist diese Art von Analyse in keinem Fall ausreichend und – wie das Beispiel des Mercury Eastern European Fund aufzeigt – in vielen Fällen vollkommen ungeeignet. Mit einer quantitativen Fondsanalyse kann der erfolgreichste Fonds der Vergangenheit ausgewählt werden, was jedoch nur in den seltensten Fällen eine Fortschreibung in die Zukunft gestattet.