Definition - Marcus Bohlander - E-Book

Definition E-Book

Marcus Bohlander

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Beschreibung

Sind wir individuell oder nur ein Rädchen im Rad? Wenn man beides bis zum extrem weiter ausbaut, wie sieht unsere Welt dann aus? ...und das sind nur die Fantasy-Utopien im Buch. Es geht um alles was Dich umgibt, alles was für Dich von Bedeutung ist und vor allem geht es um Dich selbst! Du wirst als Leser eingebunden ins Buch und mehr als bei jedem anderen Buch, liest Du "Definition" anders, als alle anderen... Die Zukunft ist, was wir daraus machen und hier kommt der Baukasten für eine ...

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Seitenzahl: 219

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Marcus Bohlander

Definition

Ändern Sie die Zukunft! Die Schlüssel dazu, gebe ich Ihnen in die Hand...

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

Warum Sprache verletzt?

Die Schlüssel zur Seele

Bewusst macht man es sich unbewusst

„Müssen“ als definiertes Stoppschild

Die ganz Großen

Liebe

Hass

Böse

Gut

Krieg

Frieden

Erfolg

Ehre

Angst

Ego

Gott

Gemeinschaft

Energie

Geld

Wirtschaft

Politik

Staat

Menschheit

Gesetz

Gier

Vergebung

Erhabenheit

Intelligenz

Evolution

Kreativität

Freiheit

Integrität

Sex

Fakten

Wissenschaft

Macht

Musik

Kunst

Philosophie

Philosophie der Einheit

Philosophie der Vielfalt

Philosophie der Elemente

Systeme des Zusammenlebens

Definition des Systems

Epilog

Quellen:

Danke:

Impressum

Warum Sprache verletzt?

Beim Schreiben dieses Buches fiel mir immer mehr auf, wie wenig man seiner eigenen Mutter-sprache Bedeutung gibt. So viele Wörter, die man benutzt, die andere verletzen können. Wörter, die man in sich selbst hineinlässt, die die Macht haben, in einem größeren Schaden anzurichten, als eine tiefe Stichwunde. Wir lernen durch Sprache, verständigen uns mit ihr, streiten und forschen mit ihr. Fast unser ganzer Horizont reicht soweit, wie die Wörter, die wir denken und einordnen können. Genau hier setzt die Werbung an. Jegliche Werbung - die Werbung, die man als Werbung erkennt, genauso wie versteckte Reklame, Schleichwerbung und große Meinungsmache in den Medien und unserem Umfeld.

Ich rate zur Vorsicht!

Der Inhalt dieses Buches hat viele hart getroffen. Das liegt an der Absicht, Grenzen und Tabus wie Gedankenmauern einzureißen. Schließlich wurden diese inneren Grenzen mit viel Liebe zum Detail errichtet und meist über Jahre erhalten und ausgebaut. Absolut verständlich, wie schmerzhaft es ist, zuzugeben, dass man sie nicht braucht und noch leidvoller, die harte Arbeit zu demontieren. Dies hat aber einen Zweck, nämlich, dass die Manipulation schwieriger wird. Wenn es Sie einmal übel erwischt hat in einer Zeile, einfach tief Luft holen und weiter lesen. Es ist mir nicht wichtig, ob Sie mit mir in allen Punkten übereinstimmen, mir liegt nur am Herzen, dass Sie sich Gedanken machen!

Schwierig ist auch die eigene Einsicht, dass man selbst viele Dinge nicht hinterfragt hat und Wörter wie selbstverständlich benutzt, deren Bedeutung man nur ansatzweise begreift. Leere Worthülsen sind wie ein Nasenring einer Kuh, mit der man sie beschleunigen, bremsen und lenken kann. Viele mögen diesen Status: Konsumforscher, Werbepsychologen, Politiker, große wie kleine Konzerne, Lehrer, Leiter, Programmdirektoren des Fernsehens, Journalisten, Radiomoderatoren und sogar Ihre Eltern.

Tragen Sie Markenkleider? Ist Ihr Auto vielleicht auch eine bestimmte Marke? Schmeckt die in der Fernsehwerbung angepriesene Fertigpizza besser als das Konkurrenzprodukt? So viele Dinge die selbstverständlich wurden in unserem Alltag, repräsentieren fälschlicherweise Status. Damit wurde der Traum jedes Verkäufers wahr: Die Identifikation des Kunden mit dem Produkt! Die Besitzer streiten sich sogar darum, wer die bessere Automarke fährt, wer mit dem schlaueren Smartphone telefoniert und wer die hippsten Klamotten trägt.

Wie konnte es soweit kommen?

Der Schlüssel zu allen Manipulationen liegt in der Sprache selbst. Die Sprache wurde ihres wichtigsten Mittels beraubt - der Definition.

»Auf den Geist muss man schauen. Denn was nützt ein schöner Körper, wenn in ihm nicht eine schöne Seele wohnt.«

Die Schlüssel zur Seele

Definitionen sind die Eigenschaften von Wörtern. Ihre Aussage, Ihr Verständnis, das Gefühl, das sie uns bringen, wenn wir sie hören, denken oder selbst aussprechen. Es gibt Fachdefinitionen von beispielsweise Elementen wie Eisen, Kupfer oder Quecksilber. Dies sind genaue Festlegungen von Wörtern, damit das Rad nicht jedes Mal neu erfunden werden muss. Damit sich Wissenschaftler verstehen. Damit zwei Holzfäller wissen, wenn sie von einer Eiche sprechen, welcher Baum gemeint ist. Damit der Bäcker einem ein Brötchen aushändigt, wenn man eines verlangt.Wer möchte schon eine Rumkugel haben, wenn er nach einem Brötchen fragt? Oder wer möchte mit einem Chemiker arbeiten, der Quecksilber für Plutonium hält? Arbeit und Zusammenleben hängen davon ab, dass wir die gleichen Dinge auch gleich benennen. Aber es gibt Definitionen, die gehen wesentlich weiter, als die Benennung von Dingen.

Die Benennung von großen Werten wie “Gut“ & “Böse“. Die Auslegung von Grundgefühlen wie “Hass“ & “Liebe”. Die elementaren Grundstrukturen wie “Frieden“ & “Krieg“. ...

Diese Definitionen sind viel mehr als Festlegungen. Sie sind die Schlüssel zur Seele. Sie legen unsere innere Philosophie fest. Sie bestimmen die Sicht auf die Welt. Diese Definitionen haben die Macht, alles zu ändern, aber auch jede Änderung zu stoppen. In diesem Buch geht es um unterschiedliche Definitionen von großen Wörtern, deren Auswirkungen auf uns selbst, die Umwelt und unsere Gefühlslage. Gehen wir einmal davon aus, Sie wären meine beste Freundin oder mein bester Freund.

Hallo! Ich nehme Dich jetzt mit und zeige Dir auf dieser Reise mein Land.Eigentlich zeige ich Dir nur Wege.Du läufst mit mir den gleichen Weg. Aber die Bäume, die Dir auffallen, sind andere als die Bäume, die ich sehe. Du siehst in den Wolken andere Gebilde als ich. Du hast ein ganz anderes Leben als ich. Du wurdest anders erzogen als ich. Du hast einen anderen genetischen Bauplan als ich. Das sind Teile des Puzzles, die dazu führen, was den wesentlichsten Unterschied ausmacht...

...Du hast einfach andere Definitionen von den sinngebenden Wörtern als ich!

Bewusst macht man es sich unbewusst

Du kennst dieses Gefühl, wenn Du ein neues Auto gekauft hast, das auf einmal jeder mit so einem Auto herumfährt? Schwangere Frauen sehen überall schwangere Frauen. Das ist Dein Filter, Dein Bewusstsein. Deinem Unterbewusstsein entgehen auch die 100.000 anderen Fahrzeuge nicht. Aber Dein Bewusstsein filtert Dir unter den ganzen Autos genau Dein Modell jedes Mal heraus. Manche vergleichen das Bewusstsein mit einer Brille. Menschen setzen die rosa Brille auf und alles ist toll! Für andere ist es eine Art Schlitz, durch den man die Informationsmenge der Realität hindurch lässt.Für mich ist es ein Filter wie ein Kaffeefilter. Was ich filtere, sind Informationen aller Art. Kannst du Dir vorstellen, beim Autofahren alle Streifen auf der Straße zu zählen?

Das bewusste Zählen ist für einen Nicht- Autisten eine schwierige Angelegenheit. Es würde auf jeden Fall Deine Aufmerksamkeit überlasten. Dein Unterbewusstsein bekommt da einiges mehr mit. Wie viele Bäume, Sträucher, Hecken, wie viele Menschen, Straßenschilder und andere Autos an Dir vorbeizogen. Aber auch, was das für Menschen waren, wie die Autos aussahen und, ob sich jemand in den Hecken versteckt hat.

Der Filter Deines Bewusstseins kann aber viel mehr. Er legt einen Fokus auf die Dinge, die Du in Deiner Realität wahrnimmst. Wenn einer Deiner Filter heißt: „Ich bin zu ...“ ersetze bitte die drei Punkte für jedweden Mist. Dann hat das Auswirkungen, wie Du die Welt wahrnimmst. Dieser Filter ist so zerstörerisch, weil er nicht vollständig ist. Der Satz heißt vollständig: „Ich bin zu ... im Vergleich zu ...“! So hat er eine ganz andere Wirkung. Warum erzähle ich Dir jetzt erst etwas über Bewusstsein und Unterbewusstsein?

Für Dein Verständnis meiner folgenden Gedanken ist es von großer Bedeutung. Das war ein kurzer Abstecher in diesen Ozean. Wir tauchen noch öfter zusammen in diesen Gewässern. Wenn Du Deine Definitionen änderst, ändert sich Dein Filter. Der Filter nimmt nun andere Informationen wahr. Wo Du vorher Risiken sahst, siehst Du vielleicht ungenutztes Potential oder eine Lösung für dieses Risiko.

Eine Definition ist eine Wahrheit, Dein Geist wird alles tun, um diese Wahrheit zu verteidigen. Du hast sicher schon einmal geglaubt, in irgendetwas sehr schlecht zu sein. Das ist eine Definition: „Ich bin grottenschlecht in ...!“ Du wirst niemals das Gegenteil beweisen wollen, weil Du es für Dich selbst so definiert hast. Dein Inneres würde sich selbst der Lüge und des Irrtums bezichtigen, wenn Du davon abweichst. So wirst Du dabei erfolgreich unterstützt, schlecht in etwas zu sein! Herzlichen Glückwunsch!

Wer diese Definition gelegt hat, ob es Deine Eltern waren oder Freunde, Deine Lehrer oder flüchtige Bekanntschaften, ist irrelevant. Was bleibt, ist die Definition. Dein Filter ist eingestellt: „Lasse mir nur noch Informationen durch, wie ich weiterhin schlecht bleibe in ...“ Das hört sich jetzt für Dich wie Managergefasel an: „Du musst Lösungen statt Probleme sehen!“ Aber:

Wo siehst Du Lösungen?

Wo siehst Du Probleme?

Warum glaubst Du, dass das so ist?

Sind Probleme einfach Chancen?

„Müssen“ als definiertes Stoppschild

Viele Bücher berichten vom „Müssen“. Man muss seine inneren Barrieren überwinden. Man muss „Lösungen statt Probleme sehen“. Man muss sich weiterbilden. Man muss dieses und jenes... Diese Bücher legen immer den Fokus auf richtig und falsch. Grundsätzlich ist das, was für den einen richtig ist, für einen anderen falsch. Während für einen Hundebesitzer das freie Laufen seines vierbeinigen Freundes richtig sein kann, ist es für Menschen mit Angst vor Hunden eine furchtbar schlimme Situation, mit vielen negativen Stresshormonen. Während es für einen Fleischesser das Normalste der Welt ist, in eine Metzgerei zu gehen und Steaks zu kaufen, ist eine Metzgerei für einige Veganer eine Horrorvision schlimmster Art.

So viel zu den Gegensätzen. „Müssen“ ist auch eine Definition voller Gegensätze. Wer muss was und warum? „Müssen“ ist ein Wort, das beim einen positiven Stress auslöst: „Da wird man kreativ und entwickelt all sein Potential!“ und beim anderen negativen Stress auslöst: „Das ist unmöglich!?!?! - Ich muss gar nichts!“

Warum ist das so?

Wenn Du Deine Definition so gestaltest, dass Du „müssen“ als Zwang siehst. Sonst passiert etwas Negatives. Kenn es Dich machtlos machen und zerbrechen. Das passiert häufig dann, wenn Du an die kommende Situation so stark glaubst, dass Du sie schon durchlebst, bevor sie passiert. Sie kann Dir auch Kraft geben, um die Situation zu meistern. Das passiert meistens bei Menschen, die dann anfangen, nach Alternativen, Möglichkeiten und Lösungen zu suchen. Warum tut man so etwas?

Was denkst Du, „musst“ Du?

Ich muss Folgendes: lieben, atmen, essen, trinken, schlafen, das Getrunkene und Gegessene recyceln und lernen, - um zu leben! Dieser Zusatz ist sehr wichtig, denn sterben muss ich auch.

Musst Du auch sterben?

Doofe Frage... ja - aber, wenn Du auch sterben musst, wie alle anderen auch, wieso hast Du dann Angst davor? Vielleicht weil Du „musst“!? Wenn jemand mir eine Pistole an den Kopf hält und mir sagt: „Du musst Deine Frau erschießen!“ ist das eine sehr widerliche Situation. Dennoch habe ich trotz des benutzten Wortes „müssen“ eine Wahl. Sogar mehrere Möglichkeiten. Ich könnte versuchen, den Bewaffneten zu töten oder mich selbst oder auf ihn hören oder aber ihn entwaffnen, kampfunfähig machen und zur Polizei bringen. Oder, oder, oder...

In Jeder Situation gibt es dutzende Möglichkeiten. „Müssen“ ist ein Begriff des Befehls. Man befiehlt sich damit selbst, anderen oder es wird einem von anderen befohlen. Eine Kommunikation mit „müssen“ befiehlt: „Tue dies und ignoriere alle Deine Möglichkeiten!“ Das ist der unsichtbare Untertitel des Films: „Muss“ 

Die ganz Großen

Schreibe zu den nun folgenden Begriffen bitte Deine Definition auf. Was Dir direkt einfällt, ohne darüber nachzudenken. Die Definitionen sind persönlich, also schreibe sie nur für Dich. Am besten ist so ein kleines Notizbuch, um alle Deine Definitionen und die Antworten auf diverse Fragen, versehen mit Datum, festzuhalten. Was Du gewinnst, ist eine Momentaufnahme Deines derzeitigen Filters.

Liebe

Hass

Böse

Gut

Krieg

Frieden

Erfolg

Ehre

Angst

Ego

Gott

Gemeinschaft

Energie

Geld

Wirtschaft

Politik

Staat

Menschheit

Gesetz

Gier

Vergebung

Erhabenheit

Intelligenz

Evolution

Kreativität

Freiheit

Integrität

War es eine harte Arbeit? Wie sieht Dein Filter nun aus? Lass ihn uns zusammen einmal Stück für Stück ansehen, angefangen mit der Liebe. Was ich Dir nun zeige, sind auch nur Momentaufnahmen meines Filters. Fragen, die ich mir gestellt habe, um die Definitionen genauer und für meine Realität tragender zu machen. Ich versuche damit, Dir die Figuren in den Wolken zu erklären, wie ich sie sehe.

»Die Liebe besteht zu drei Vierteln aus Neugier.«

Giacomo Casanova

Liebe

Es ist das Füllwort unseres Jahrhunderts. Das Restaurant zur goldenen Möwe wirbt damit: „Ich liebe es“. Ein Handyhersteller mit kreisrundem grünem Logo ersetzt „lieben“ durch sein Logo. Ein bekannter deutscher Sender mit einer professionellen Zahl wirbt ebenfalls damit. Im Französischen ist es sogar noch wesentlich stärker vertreten. Man liebt etwas mehr oder weniger. Im Deutschen mag man Dinge. Bei diesem sozialen Netzwerk klickt man „gefällt mir“ in Deutschland. In Frankreich klickt man „j‘aime ça“.

Nach der Werbedefinition ist „lieben“ eine Zuneigung zu Personen und Gegenständen.

Zuneigung, um es vorweg zu definieren, ist etwas, das man bevorzugt. Wie zum Beispiel Farben. Es gibt Menschen, die mögen Grün lieber als Rot. Andere finden Rot extravagant und Grün geschmacklos. Liebe ist ein Wort, das gerne vordefiniert wird, weil es so viel im Filter ändert. Wenn ich einmal davon ausgehe, dass ein Baby nur geliebt werden will, dann sehe ich auch viele Jugendliche und Erwachsene, die dies ebenfalls wollen. Was aber ist es, das sie alle wollen?

Aufmerksamkeit - also Zeit von diesen Personen, die sie während dieser Periode beachten? Wollen sie Zuneigung - dass man sie vor anderen Menschen bevorzugt? ...

Was ist nun Liebe? Wenn man die Bedeutung für das Kraftwerkwort „Liebe“ in alles verbindende Energie ändert? Was ändert dies noch...?

Eine Energie, die alles verbindet, hat keine negativen Seiten. Eine Energie, die erschafft, zerstört nicht. Liebe kann nicht blind machen oder einen zu Fehlern verleiten, da es sonst ja Hass wäre. Liebe kann, wenn sie verbindet, auch nicht zu Hass führen oder zu Tod. Wie oft hast Du schon gelesen oder gehört: „Er hat sie aus Liebe umgebracht!“ ???

In meiner Definitionswelt macht diese Aussage keinen Sinn. Die Werbung hat nun auch nur noch wenig Sinn, wenn wir mit allem verbunden sind. Warum sind wir dann mehr verbunden mit Fast-Food-Ketten als mit dem Tante- Emma- Laden um die Ecke? Diese Definition befreit auch davon, Liebe mit Zuneigung oder Aufmerksamkeit zu verwechseln. Dies sind eigenständige Begriffe, die mit Liebe nichts zu tun haben. Man gibt zum Beispiel seinem Chef Aufmerksamkeit, auch wenn man ihn nicht liebt. Aus dieser Sicht ist es schwer, zu missbrauchen. Da alle mit allen verbunden sind, kann man auch nicht mehr geliebt werden oder weniger. Man kann seinem Partner mehr Aufmerksamkeit geben oder vor anderen Menschen bevorzugen. Die Liebe entsteht nicht zum Partner. Sie war schon immer da. Sie umgibt uns. Sie führt uns zusammen.

Ein Wissenschaftler sagte mir einmal: „Sie können doch nicht im absoluten Chaos von irgendwelchen Verbindungen ausgehen.“ Mein Argument war: „Sehen sie ihre Kaffeetasse in ihrer Hand? Sie wurde von einem Menschen gefertigt. Dieser hat sie auch wahrscheinlich bemalt. Aber die Materialien, die Farbe und den Ton, haben andere Menschen hergestellt. Der, der den Ton hergestellt hat, verkaufte ihn. Er gelangte wahrscheinlich über einen Zwischenhändler zu dem Künstler, der die Tasse hergestellt hat. Genauso die Farbe. Die fertige Tasse wiederum verkaufte mir der Künstler direkt. Aber Sie trinken jetzt einen Tee, aus eben dieser Tasse. Woher glauben Sie, kam der Tee, das Plastik für die Wasserflasche, das Wasser selbst, der Beutel, die Teekanne und der Strom aus der Steckdose?“ Vielleicht sind wir viel mehr miteinander verbunden, als Du angenommen hast.

All die Dinge um Dich herum wurden sehr aufwendig hergestellt. Wenn Du aus dem Fenster schaust, schaust Du durch Sand, der zu Glas gemacht wurde. Wenn Du Dir Häuser ansiehst, siehst Du Dir die Arbeit von Maurern, Dachdeckern, Elektrikern, Rohrlegern, Fliesenlegern, Malern ...und und und an. Und die Steine für das Haus mussten auch erst hergestellt werden. Dies ist endlos fortzusetzen.

Was hat das Fundament meines Nachbarn mit Liebe zu tun?

Irgendwie haben wir es geschafft, dass die Welt zu einer Art Uhrwerk wurde. Wenn Du Deinen Computer auseinandernimmst und jedes Teil auf sein „made in“ untersuchst, hast Du die ganze Welt auf dem Fußboden zerstreut. Dennoch sind alle Teile mehr oder weniger funktionierend in Deinem Computer bei Dir zu Hause. Ein kleines Wunder? Nicht größer als Deine Kaffeetasse oder Dein Kühlschrank! Du bist allein über die Gegenstände in Deiner Umgebung indirekt mit so vielen Menschen in Kontakt, dass es schwer wird, sich dies vorzustellen. Jetzt gehe einen Schritt weiter und sieh Dir an, woher Du Dein Wissen hast. Egal, ob es aus Büchern, dem Fernsehen, von Deinen Eltern oder dem Internet kommt. Du hast jede Menge Wissen aufgenommen, verarbeitet -oder auch nicht- und in Dein Leben eingebaut. Dieses Wissen kam wiederum von vielen Quellen. Es wurde bewusst oder unbewusst weiter-entwickelt und verfeinert, wieder verworfen und neu entdeckt oder es wurde erfunden. Dein Wissen über die Gestirne. Nicht nur Kant und Galilei haben sich damit befasst. Die Maya und Inka genauso wie die Ägypter und Kelten. Bis es in der heutigen Form bei Dir ankam, hat dieses Wissen eine unglaubliche Reise gemacht. Aus genau diesem Grund sollte man Wissen auch nicht zementieren.

Bis vor einigen Hundert Jahren war es Fakt, dass die Erde eine Scheibe ist! Das war gefestigtes Wissen. Bis vor Einsteins Relativitätstheorie galten die Gesetze Newtons als fundamentale Gesetze der Naturwissenschaft. Du hast auch schon davon gehört, dass sich die Erde um die Sonne dreht? Pssst, verrate das aber ja keinem! Für diese gewagte These haben Menschen wie Kopernikus viel verloren.

Wissen ist nichts Festes und alles miteinander verbindende Energie ist Liebe?

Wenn wir nicht alle miteinander verbunden wären, gäbe es weder unsere globalen Strukturen noch Massenmanipulation. Aber wer manipuliert und warum? Es manipulieren die Manipulierten. Wenn Menschen annehmen, Liebe ist Zuneigung und Aufmerksamkeit, dann lernen sie schnell durch die Gruppendynamik: „Wer viel Aufmerksamkeit und Zuneigung hat, hat einen höheren Ast auf dem Baum des Lebens erklungen“. So lausen sich die modernen Affen in ihrer Hierarchie das Fell und kommen nicht auf die Idee, verbunden zu sein. Wenn ich doch schon verbunden bin mit den Menschen, wieso brauche ich dann auch noch deren Aufmerksamkeit oder Zuneigung? 

Mit allen verbunden sein heißt, auch mit allen im Kontext zu stehen. Kannst Du Dir vorstellen, mit dem Penner um die Ecke verbunden zu sein? Warum nicht? Ist es Dein Statusdenken, das Dich bremst? Es ist einfacher für die Gruppendynamik, Liebe als Zuneigung und Aufmerksamkeit abzutun. Damit macht man es sich einfacher, sich abzugrenzen. Nur durch das Abgrenzen wird Status erst möglich. Man fühlt sich, als ob man auf einem höheren Ast sitzt. Man hat mehr Anspruch und Zuspruch in der Gruppe.

Menschen sind doch auch nur Tiere!

Eine meiner liebsten Aussagen ist: „Wir sind Affen mit Technologie!“ Aber damit provoziere ich nur zum Nachdenken. Vieles wurde aus der Steinzeit übernommen. Zum Beispiel Hierarchien. Auch Gruppenverhalten, wie Hackordnungen, basieren darauf. Daraus resultiert der Status! Status - die Höhe des Astes, auf dem man sitzen darf!

Hast Du schon einmal einen Pinguin einen Teilchenbeschleuniger bauen sehen? Oder rannten letztens Widerstandsgruppen der Schimpansen bewaffnet durch Deinen Garten? Irgendwelche Delphine, die gerade an neuen Energieformen forschen? Vielleicht unterscheiden wir uns doch maßgeblich von den Tieren...

Erstens haben wir es schwer, einen Ausgleich mit unserer Umwelt zu finden.

...so wie Viren.

Zweitens haben wir durch Versuch und Irrtum viel gelernt und noch mehr vergessen.

...so wie Kinder.

Drittens versuchen wir fast immer, Themen objektiv darzustellen.

...so wie Allwissende.

Viertens haben wir Ängste, die uns manipulierbar machen.

...so wie Pawlowsche Hunde.

Fünftens sind wir in der Lage, zu kommunizieren und zu interagieren.

...so wie Menschen!

Aber all das ist noch lange nicht genug. Wir sind in der Lage, sehr komplexe Gemeinschaften und damit noch komplexere Systeme zu bilden. Durch diese Systeme ist es möglich, dass Du Deinen Kühlschrank hast. Durch diese Systeme ist möglich geworden, dass Du in Deutschland eine Fremdsprache wie Swahili erlernen kannst. Spürst Du die Verbindung? Mit allem?

Spürst Du, wie die Gleichgültigkeit weicht, wenn Du ein Opfer des gesellschaftlichen Systems siehst? Man nennt sie auch Penner. Oder aber jemand, der ohne Job keine Wohnung bezahlen kann und ohne Wohnung keine Arbeit mehr bekommt. Alles nur eine Frage der Definition. Der Universitätsprofessor kann genauso ein Opfer der Gesellschaft sein. Seine Eltern haben ihn zum Studium gezwungen und die Stelle wurde ihm auferlegt. Seine Entscheidungsfindung wurde nicht berücksichtigt.

Erwarte ich jetzt, dass Du Deinen Filter änderst? Nein, denn ich bin bereits mit Dir verbunden, sonst würdest Du dieses Buch nicht in den Händen halten. Verbundenheit ist ein schönes Gefühl und es regt die Neugier an. Wie wird mein Kaffee hergestellt und wie gelangt er zu mir? Wie kommt der Strom aus der Steckdose? Wo kommen die Teile aus meinem Computer her und wie kommen sie zusammen?

Hass

Ist er wirklich das Gegenteil von Liebe? Ist es Energie, die alles teilt? So wie wir heute annehmen, war die Erde einst ein riesiger Kontinent, der sich auseinander und wieder zusammenbewegt. Vielleicht nur ein Atemzug von Terra. Nur mal so am Rande. Demnach ist Teilung ein normaler und natürlicher Prozess. Ist es das? Geteiltes Leid ist doch halbes Leid, nicht wahr? Nein. Geteiltes Leid, ist doppeltes Leid².

Je mehr Menschen Du Dein Leid erzählst, desto öfter belastest Du Dich selbst damit und andere. Es geht auch in Wirklichkeit nicht darum, eine Lösung zu finden. Sondern bemitleidet zu werden und dadurch Aufmerksamkeit, die falschverstandene Liebe, zu gewinnen. Meine Welt erlaubt mir Gegensätze und Trennung. Wenn Liebe die Energie ist, die verbindet, ist Hass die Energie, die teilt. Schau Dir einfach nur den Unterschied von reichen zu armen Ländern und Menschen an. Man hasst arme Menschen im Grunde. Man teilt sich von ihnen ab. Oder machst Du Deinen Urlaub in Eritrea, um mit Deinem Ersparten zusammen mit den Menschen dort, Gemüsegärten anzubauen?

Hast Du schon einmal einen Penner/Systemgeschädigten gefragt, was seine Stärken sind? Eventuell sogar mit der Absicht, ihm eine Chance zu eröffnen, sein Wissen oder seine Erfahrung zu teilen? NEIN? Dann hasst Du Ihn! Du hast Dich erfolgreich teilen lassen, wenn Du den Kontakt bisher vermieden hast. Klar spendest Du an Weihnachten und in der U-Bahn hast Du auch schon einmal einen Euro hergegeben. Aber für Deinen Status! Du weißt ganz genau, Hilfe sieht anders aus. Versetze Dich in die Situation. Deine Stelle wird Dir gekündigt, weil Deine Firma wegen Veruntreuung insolvent wurde. Deine Schule/Uni ist durch einen großen Skandal eines bekannten Politikers nicht mehr gut angesehen. Deine Ausbildung ist nichts mehr Wert. Du hast eine zu hohe Qualifikation für einen normalen Job, aber für die besser bezahlten Jobs warst Du auf der falschen Uni/Schule. Deine Bank spielte lustig mit Risikokapital, bis sie das Spiel verlor. Dein Erspartes ist weg. Dein Vermieter gibt Dir einen Monat oder fängt an, Dich aus der Wohnung zu klagen. Die neue Regierung hat ein spitzen Reformpaket verabschiedet, das Dir keine sozialen Unterstützungen mehr gibt. Du bist nackt der Hilfe Deiner Mitmenschen ausgesetzt.

Wie stellst Du Dir jetzt geeignete Hilfe vor?

Genau das ist Hilfe. Wirkliche Liebe ist etwas Verbindendes. Alles andere ist Status. Entweder Dein innerer Status, um Dir selbst auf die Schulter zu klopfen oder, um es anderen zu zeigen, was für ein gutherziger Mensch Du doch bist. Wir machen aus Rebellen Terroristen und teilen uns in die Gutmensch-Fraktion gegenüber den bösen Menschen. Wenn wir uns selbst verteidigen, sind wir Rebellen - sogar Freiheitskämpfer! Echte Patrioten. Hast Du schon einmal von dem patriotischen Freiheitskämpfer in Afghanistan gehört? Der seine Frau vor der Vergewaltigung der Soldaten rettete???

Wenn, dann machen wir so was! Nicht die Bösen! Wir teilen uns in unterschiedliche Nationen, erfundene Rassen, Grenzen, Bildungsschichten, Karriereleitern, Glaubenssysteme und was auch immer...

Es ist alles nur Hass!

Es ist die Teilung, die uns zu Kriegen befähigt. Zu Schwarz-Weiß-Denken. Zum Töten, zum Manipulieren, zum Gleichgültigsein. Es ist Hass, der uns treibt, wenn wir jemandem etwas Schlechtes antun wollen. Wir teilen ihn innerlich von uns selbst und stellen uns über oder unter ihn. Es ist die Teilung, die zu Unwissenheit und Schwäche führt. So wie Liebe zu Neugier führt, führt Hass zu Ignoranz. Hast Du Dich vorher damit beschäftigt, wie Plastik hergestellt wird? Oder wie die Partei, die Du gewählt hast, zusammengesetzt ist? Was für Leute sind das? Wirtschaftlich interessierte Unternehmer? Lobbyisten einer Industrie? Handwerker und Verkäufer? Manager und Wissenschaftler? Nein? Du trennst Dich von tiefgehenden Fragen ab, weil Dein Interesse durch Hass Ignoranz wurde. Was interessiert Dich schon, wer eine Statistik erstellt hat und was er damit bezwecken wollte. Hauptsache, Du hast eine Information aufgeschnappt, mit der Du Deinen gebildeten Status behaupten kannst. Um weiterhin zu teilen. Du teilst Wissen, aber nicht, um es zu verteilen, sondern, um Dich von den Unwissenden, denen Du Dein Wissen vorgekaut vor die Füße spuckst, abzutrennen. „Wissen teilen“ ist der absolut falsche Ausdruck. Man gibt Wissen weiter! Von da an kann es weitergedacht werden, denn es ist nichts Festes, sondern nur der jetzige Stand einer langen Entwicklung des Lernens und Anwendens. Diese Teilung führt zu großen Nachteilen. Die Verbundenheit, die so einfach besteht, wird nicht mehr wahrgenommen. Die unterschiedlichen Kategorien und Schubladen gewinnen an Kontrast. Je mehr Schubladendenken erzeugt wird, desto erfolgreicher wird in den verschiedensten Situationen in Teilung gedacht. Ach, für mich sind doch alle gleich!

Okay, ich nehme Dich beim Wort. Wie verhältst Du Dich gegenüber Deinem Chef oder einem wichtigen Kunden? Wie agierst Du gegenüber der Polizei? Wie sprichst Du mit Deinen Freunden? Wie redest Du mit Deinen Feinden? Wie kommunizierst Du mit dem Systemgeschädigten von der Ecke? Wie sprichst Du mit dem Hausmeister?

Kein Unterschied? Ehrlich? Gratulation!

Böse

Für viele Menschen ist das Böse etwas, was andere Menschen gegen ihren Willen machen. Wenn ein Kind trotz der Androhung seiner Mutter, seine neuen Anziehsachen schmutzig macht, ist es ein böses Kind! Wenn Du etwas von jemandem erwartest, warum auch immer Du das tust und es nicht so geschieht, ist es ein böser Jemand! Wenn Dich jemand gegen Deinen Willen sexuell benutzt, ist dies ebenfalls böse.

Worin liegt der Unterschied?

Das eine sind Erwartungshaltungen. Man nimmt eine bestimmte Haltung ein, wie ein Boxer im Ring. Wenn der andere jedoch dies kontert und einen sprichwörtlich umhaut, ist man enttäuscht. Enttäuschung ist jedoch nur das Ende der Täuschung und somit nichts Schlechtes. Stell Dir vor, Du bist in der Wüste und hast eine Fata Morgana gesehen. Du läufst mit letzten Kräften dem vermeintlichen Wasser hinterher. Du erreichst es nie!

Ist es da nicht besser, Du wirst enttäuscht und die Täuschung hört auf? Damit Du Dich konzentrieren kannst, nicht im Kreis zu laufen und Wasser zu finden?