Deiner Zukunft auf der Spur - Michael Großklaus - E-Book

Deiner Zukunft auf der Spur E-Book

Michael Großklaus

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Beschreibung

Wo ist mein Platz im Leben? Diese Frage stellt sich jeder Mensch. Bei Christen kommt noch die Frage nach der göttlichen Berufung hinzu. Doch nicht jeder vermeintliche "Ruf Gottes" hat etwas mit Gott zu tun, sondern vielmehr etwas mit unserer Persönlichkeit. Auf unserem Lebensweg gilt es deshalb, sich mit beidem intensiv auseinanderzusetzen: mit Gottes Willen und unserer eigenen Persönlichkeitsstruktur. Denn je besser wir uns selbst kennen, desto besser können wir Gottes Willen für uns verstehen. Michael Großklaus bahnt einen Weg durch den Dschungel wichtiger Lebensfragen und gibt praktische Hilfestellungen, um zuversichtlich und voller Gottvertrauen in die Zukunft zu gehen. Ein wertvoller Ratgeber, der besonders gut für junge Menschen geeignet ist. Aha-Effekte garantiert! Ich lade dich ein, mit mir auf Spurensuche zu gehen. Der Weg führt uns durch einige wichtige Bereiche des Lebens und des Glaubens und wird dir praktische Tipps geben, damit du immer mehr erkennen kannst, was Gott in deinem Leben vorhat. Michael Großklaus

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Seitenzahl: 150

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Über den Autor

Dr. Michael Großklaus ist Pastor der Gnadenkirche in Villingen-Schwenningen, einer evangelischen Freikirche mit rund 300 Mitgliedern.

Seit 2008 ist der Theologe und Psychologe Studienleiter bei der Biblisch-Therapeutischen Seelsorge (BTS) und unterrichtet dort künftige Lebens- und Sozialberater. Außerdem arbeitet er als Dozent an Hochschulen und theologischen Ausbildungsstätten sowie als Coach und Supervisor in Kirchen, Freikirchen und Sozialeinrichtungen.

Michael Großklaus ist verheiratet und Vater von drei Kindern.

www.michaelgrossklaus.de

Für Lea, Laura und David – Gott wird Euch führen!

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

1 Persönlichkeit und Ebenbildlichkeit Gottes

2 Persönlichkeits-ABC

Was ist deine Persönlichkeit?

Kurz-Exkurs: Dreifachgebot der Liebe

Wie entsteht deine Persönlichkeit?

Was deine Persönlichkeitsentwicklung beeinflusst Genetische Disposition

Kultur/Herkunft

Elternhaus/Erziehung

Soziale Schicht/Ansehen

Partnerschaft/Elternschaft

Arbeit/Einkommen

Spiritualität/Glaubensstil

3 Persönlichkeit ist messbar

Es

Ich

Über-Ich

Tiefenstruktur

Grundstruktur

Wesenszüge

4 Persönlichkeit und Gottesbild

Gottesbild/Gottesbeziehung bei Sachlichen

Gottesbild/Gottesbeziehung bei Warmherzigen

Gottesbild/Gottesbeziehung bei Korrekten

Gottesbild/Gottesbeziehung bei Unkonventionellen

5 Persönlichkeit im Kontext von Bibel und Berufung

Adam und Eva

Abram

Mose

Josef

Gideon

Salomo

Jeremia

Esther

Jona

Jesus

Petrus

Paulus

Timotheus

Was ist Berufung?

Allgemeine Berufung

Individuelle Berufung

Selbstberufung

6 Persönlichkeit im gemeindlichen Umfeld

7 Polizist, Pastor, Psychologe – wie geht denn so was?

Polizist

Pastor

Psychologe

8 Persönlichkeit und Berufswahl

9 Persönlichkeit und Partnerwahl

10 Persönlichkeit und Sex, aber hallo!

11 „Ich höre was, was du nicht sagst“

12 Praktische Vorschläge in Sachen Persönlichkeit, Berufung und Wille Gottes

Weiterbildungsangebote für Missionswerke

Persönlichkeitsstrukturtest (PST-R)

Persönlichkeitstests in Leitung und Mitarbeit einer Kirche

Bewusstere Verkündigung

Lerne Gott immer besser kennen (Gottes Wort, Gebet, Gemeinde)

Keine Angst vor Gottes Absichten für dein Leben

Austausch mit guten Freunden

Neutrale Haltung

13 Berufung: Gottes Anteil – unser Anteil

Der Plan Gottes

Der Wille Gottes

Die Stimme Gottes

14 Und seine Gebote sind nicht schwer

15 Was passiert eigentlich, wenn ich Gott falsch verstanden habe?

Nachwort

1 Persönlichkeit und Ebenbildlichkeit Gottes

„Lasst uns Menschen machen, uns ähnlich, in unserem Bild. Und Gott schuf den Menschen nach seinem Bild, nach dem Bilde Gottes schuf er sie und er schuf sie als Mann und Frau.“ 5

(1. Mose 1,27)

Diese Verse aus dem 1. Buch Mose sind vielen bekannt. Sie beschreiben in Kurzform die Erschaffung des Menschen. Jeder Mensch ist von Gott und „nach dem Bilde Gottes“, also als EbenbildGottes geschaffen worden. Wohlgemerkt nicht jeder Christ, sondern jeder Mensch. Auch wenn es sonderbar klingt: Christen sind auch (nur) Menschen! Aber eben wie alle anderen Menschen nach dem Bilde Gottes geschaffen.6 Was bedeutet das nun? Worin zeigt sich die Ebenbildlichkeit Gottes? Menschen sind ja nicht Gott gleich, sonst wären sie Götter. Menschen sind weder allmächtig noch allwissend, noch sind sie allgegenwärtig. Menschen sind auch nicht heilig und rein, geschweige denn Liebe oder Licht – all dies sind göttliche Attribute. Aber worin zeigt sich nun die Ebenbildlichkeit Gottes (imago dei) für den Menschen? Und warum spricht Gott in oben genannter Bibelstelle immer wieder von sich in der Mehrzahl (Lasst uns …, uns ähnlich …, in unserem Bild)?

Man kann die Ebenbildlichkeit jedes Menschen unmittelbar von der Trinität Gottes ableiten. Die Dreieinigkeit Gottes ist zwar nicht explizit im Alten und Neuen Testament theologisch ausführlich dargelegt und hat darum auch heute noch etliche Kritiker, bildet aber dennoch eine wesentliche theologische Grundlage des Christentums über die Jahrtausende. Diese Dreieinigkeit schimmert an einigen Stellen im Neuen Testament durch (Matthäus 28,19; 1. Thessalonicher 5,23 u. a.). Gott ist Vater, Gott ist Sohn und Gott ist Heiliger Geist. Gleichzeitig ist Vater, Sohn und Heiliger Geist nicht dasselbe. Denn der Vater starb nicht am Kreuz, auch kam der Sohn an Pfingsten nicht auf die Erde und die Stimme aus dem Himmel bei der Taufe und Verklärung Jesu war weder die Stimme des Sohnes noch des Geistes, sondern die des Vaters, der sagte: „Dies ist mein geliebter Sohn …“ (Vergleiche: Matthäus 3,17; Matthäus 17,5; 2. Petrus 1,17).

Bibelstellen wie „Wer mich sieht, sieht den, der mich gesandt hat.“ (Johannes 12,45) oder „Ich und der Vater sind eins.“ (Johannes 10,30) weisen auf die Wesensverwandtschaft zwischen Gott, dem Vater, und Gott, dem Sohn, hin. Jesus meinte nicht: „Wer meine Augenfarbe und Körpergröße etc. sieht, der weiß auch, welche Augenfarbe und Körpergröße mein himmlischer Vater hat.“ Jesus wurde für knapp 30 Jahre ein Mensch und lebte unter Menschen auf dieser Erde. Davor und danach war er ein göttliches Wesen.7 Bei dieser Aussage ging es ihm also um Wesensverwandtschaft. „Drei in Eins“ und „Eins in Drei“ war, ist und bleibt ein christliches Mysterium. Etwas, was wir nie ganz erfassen werden und was uns im Dialog mit anderen großen Welt-Religionen (Judentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus) immer wieder zu schaffen macht. Dem Vorwurf, wir würden drei Götter verehren, liefert unsere Dreieinigkeitslehre immer wieder Futter – damit müssen wir leben. Hier sei auch erwähnt, dass der hebräische Begriff „elohim“ auf den sogenannten Pluralis Majestatis, also die göttliche Mehrzahl, verweist. „Elohim“ hat die Endung im und dies ist im Hebräischen ein Beleg für die Pluralform. So steht es auch im ersten Vers der Bibel: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ Auch hier verwendet das Hebräische den Begriff „elohim“ (Plural). Mit anderen Worten: Der dreieinige Gott erschuf die Himmel („schamajim“, auch Mehrzahl) und die Erde. Der Vater, der Sohn und der Heilige Geist waren bei der Schöpfung beteiligt. Darum: „Lasst UNS Menschen machen, nach UNSEREM Bild, UNS ähnlich.“ Wenn Gott aber tatsächlich ein dreieiniges Wesen ist und er jeden Menschen nach seinem Bild erschaffen hat, dann könnte dies bedeuten, dass auch jeder Mensch eine Art trinitarischesWesen ist. Natürlich nicht als Gott, aber als Mensch. Dies könnte man zum Beispiel auch von 1. Mose 2,7 herleiten: „… da bildete Gott, der HERR, den Menschen aus Staub vom Erdboden und hauchte in seine Nase Atem des Lebens; so wurde der Mensch eine lebendige Seele.“ Für Seele verwendet das Alte Testament den Begriff „nefesh“. „Nefesh“ taucht über 750 Mal im Alten Testament auf und bezeichnet nach jüdischem Denken den ganzen Menschen – mit Aspekten im somatischen, psychischen und spirituellen Bereich. Mit anderen Worten: Jeder Mensch ist ein somatisches Wesen (Wasser, Haut, Knochen, Neuronen, Hormone, Muskeln, Sehnen …), er ist ein psychisches Wesen (Kognitionen/Denken, Emotionen/Fühlen, Motivationen/Wollen), und er ist ein spirituelles Wesen (Sinnfragen, Ewigkeitsfragen, Transzendenzpotenzial). Und auch hier gibt es zwar Zusammenhänge, wenn wir nur an den Begriff Psychosomatik denken, aber genau wie in der Trinität Gottes, darf man weder alles vermischen, noch zu sehr voneinander abgrenzen.

Vor diesem Hintergrund ist Ganzheitlichkeit schon auf den ersten Seiten der Bibel zu finden und beschreibt ein geniales Modell eines biblischen Menschenbildes (Anthropologie).8 Wohlgemerkt eines biblischen Menschenbildes, denn das Alte Testament beschreibt mehrere Menschenbilder – je nach historischem Kontext und dem Hintergrund des Autors. Die Menschenbilder des Alten Testamentes sind aber ganz sicher nicht dualistisch9, sondern monistisch10