Deliciously Ella - Ella Mills (Woodward) - E-Book
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Ella Mills (Woodward)

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Beschreibung

Ella Woodward sagt von sich, sie sei ein Zuckermonster gewesen, das nicht kochen konnte. Doch dann befiel sie die Nervenkrankheit POTS, und niemand konnte ihr helfen. Erst als sie ihre Ernährung umstellte, kam sie langsam wieder auf die Beine. Seither ernährt sie sich ausschließlich vegan und glutenfrei, aber das so köstlich und rundum wohltuend, dass ihr Millionen Menschen auf der ganzen Welt nacheifern. Denn ob sie mit einem Mango-Cashew-Smoothie Energie tankt, ob sie Paranuss-Pasta mit Rucola-Pesto kocht und zum Nachtisch Bananeneis serviert, nicht zu reden von ihren legendären Süßkartoffel-Brownies - stets laden ihre fantasievollen, einfachen Rezepte zum Nachmachen ein. »Bei Deliciously Ella geht es nicht darum, zu hungern oder sich zu kasteien. Es geht darum, den Körper mit vollwertigem Essen zu versorgen, damit man sich dauerhaft rundum lebendig fühlt und das Leben voll und ganz genießen kann. Denn kommt es nicht einzig und allein darauf an?«

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Die Empfehlungen in diesem Buch ersetzen weder den Rat von professionellen Gesundheitsexperten noch von Ärzten. Bei allen gesundheitlichen Fragen und vor allem dort, wo Diagnose und medizinische Behandlung erforderlich sein könnten, sollte ein Arzt konsultiert werden.

     

 

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Übersetzung aus dem Englischen von Monika BaarkPersönliche Fotos mit freundlicher Genehmigung von Ella Woodward.ISBN 978-3-8270-7858-2August 2015Deutschsprachige Ausgabe: © Berlin Verlag in der Piper Verlag GmbH, München/BerlinCovergestaltung: ZERO Werbeagentur, MünchenCovermotiv: © Claire WinfieldDatenkonvertierung: psb, BerlinAlle Rechte vorbehalten. Unbefugte Nutzungen, wie etwa Vervielfältigung, Verbreitung, Speicherung oder Übertragung, können zivil- oder strafrechtlich verfolgt werden.In diesem E-Book befinden sich Verlinkungen zu Webseiten Dritter. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass sich der Berlin Verlag die Inhalte Dritter nicht zu eigen macht, für die Inhalte nicht verantwortlich ist und keine Haftung übernimmt.

Dieses Buch ist all denjenigen gewidmet, die mein Blog verfolgt und mich auf meiner Reise begleitet haben. Ohne eure Liebe, Unterstützung und Begeisterung hätte ich es nie geschafft. Ich hoffe, ich kann euch genauso inspirieren, wie ihr mich inspiriert habt. Danke, dass ihr das alles mit mir geteilt habt – es bedeutet mir unsagbar viel.

INHALT

Meine Geschichte

Anfangen, aber wie?

Körner

Nüsse und Kerne

Bohnen und Hülsenfrüchte

Gemüse

Früchte

Smoothies und Säfte

Leben wie Deliciously Ella

Meine Lieblingsquellen

FAQs

Danke, Ella

Danksagung

MEINE GESCHICHTE

Bis vor etwas über vier Jahren war ich ein Zuckermonster, und damit meine ich: total süchtig. Ich war schon immer eine Naschkatze und mochte als Kind am liebsten Weißbrot mit Schokostreuseln oder unseren sogenannten Schokomatsch. Schokomatsch war das Größte und ungefähr so klebrig, wie er klingt. Dazu plünderten meine Schwestern und ich unsere Vorratsschränke, warfen alles, was wir finden konnten – meist eine Mischung aus Milchschokolade, Marshmallows, Weingummi, Karamell, Zuckersirup und Rice Krispies –, in eine Schüssel und ließen den Inhalt auf dem Herd zu einer himmlisch klebrigen Köstlichkeit zergehen. Dann setzten wir drei uns mit unseren Löffeln hin und vertilgten die gesamte Schüssel. Meine Liebe für Zucker erreichte ihren Höhepunkt, als ich in meinem ersten Jahr an der Uni St. Andrews war und meine Freundinnen und ich hauptsächlich von Ben & Jerry’s Cookie Dough-Eis, Schokolade (vorzugsweise mit klebriger Karamellfüllung) und Süßkram lebten. Wir waren alle total süchtig nach überzuckerten Fertigprodukten, und gesunde Ernährung stand ganz unten auf der Prioritätenliste.

Es scheint verrückt, dass sich in so relativ kurzer Zeit meine Essgewohnheiten dermaßen radikal geändert haben, und ich bin mir sicher, ihr könnt euch beim Durchblättern dieses Buches kaum vorstellen, dass ich mal ganz anders gegessen habe. Noch verrückter wird es euch vorkommen, dass ich früher mit Obst und Gemüse nichts am Hut hatte – aber es stimmt wirklich! Mit Ausnahme von Bananen und Maiskolben habe ich damals einen großen Bogen um alles gemacht, was auch nur im Entferntesten nach Obst oder Gemüse aussah.

Die Dinge änderten sich aber sehr schnell und plötzlich. Im Sommer 2011, als ich gerade mein zweites Studienjahr hinter mir hatte, wurde bei mir eine seltene Krankheit namens posturales Tachykardiesyndrom festgestellt, auch POTS genannt. Diese Krankheit ist sehr eigenartig, und noch heute fällt es meiner Familie und meinen Freunden schwer zu glauben, dass sie ausgerechnet mich traf. Die Krankheit legt so ziemlich das gesamte autonome Nervensystem lahm: dasjenige System also, das unsere unbewussten Abläufe im Körper steuert – Herz, Verdauung, Kreislauf, Immunsystem usw. Wie ihr euch vorstellen könnt, war das verheerend für mein Leben – ich war buchstäblich nicht mehr in der Lage, auch nur zur nächsten Straßenecke zu laufen, ich schlief sechzehn Stunden am Tag, hatte chronische Schmerzen, hatte Aussetzer, ständig wummerte mein Herz wie verrückt, ich hatte unerträgliche Verdauungsbeschwerden und ständig Kopfschmerzen –, die Liste war endlos. Es war wirklich kein Spaß, und ich lag fast durchgehend im Bett. Die Krankheit setzte meinem bisherigen Leben erst mal ein Ende.

So krank zu sein war eine Herausforderung, wie ich sie mir größer nicht hätte vorstellen können. Bis dahin war ich ja immer kerngesund gewesen! Damals war ich gerade mal neunzehn und verbrachte den Sommer in Paris, um an meiner Modelkarriere zu arbeiten, und alles lief super. Wenige Wochen später plötzlich im Krankenhaus zu liegen war total niederschmetternd, zumal meine Klinikaufenthalte immer länger wurden und mir kein Arzt wirklich sagen konnte, was ich denn nun hatte. Vier Monate und Hunderte von Tests später hatten sie endlich die Diagnose, und ich weiß noch, wie erleichtert ich war, als mein wunderbarer Arzt meiner Krankheit endlich einen Namen gab. Zumindest konnte mir jetzt keiner mehr erzählen, das alles sei nur psychosomatisch.

Nur war es so: Zwar hatte meine Krankheit jetzt einen Namen, aber das machte die Sache nicht besser, und schon gar nicht so, wie ich es mir erhofft hatte. Ich musste eine ganze Reihe von Medikamenten und Steroiden nehmen, von denen ich teilweise neue Beschwerden bekam und die mir kaum wirklich halfen. Im Prinzip war ich ans Bett gefesselt. Ich zog mich immer mehr zurück und mein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl gingen allmählich gegen null. Es war so gut wie unmöglich, mit meinen Freunden Schritt zu halten. Das lag zum Teil daran, dass ich mich ständig schlapp fühlte und immer nur schlafen wollte, aber es war mir auch peinlich, zuzugeben, was wirklich mit mir los war. Ich wollte nicht krank sein, fühlte mich aber gleichzeitig total ausgegrenzt.

Im Januar 2012 beschloss ich, wie ein ganz normaler Mensch mit meinem Freund zu verreisen. Wir flogen zusammen nach Marrakesch, aber die Reise war in verschiedenerlei Hinsicht ein Desaster, und am Ende musste ich im Rollstuhl und bei nur noch halbem Bewusstsein nach Hause geschafft werden. Keine tolle Situation, aber genau das, was ich brauchte, weil sie mir endlich die Augen öffnete. Ich erkannte, dass ich mein Schicksal selbst in die Hand nehmen musste. Ich konnte mich nicht mehr auf meine Ärzte verlassen und musste einen Weg finden, mir mein Leben zurückzuholen. Also verbrachte ich die nächste Woche damit, mich mit ganzheitlichen und naturkundlichen Heilmethoden zu beschäftigen, und das führte schließlich dazu, dass ich beschloss, meine Ernährung von Grund auf umzustellen.

Nach ausgiebigem Googeln stieß ich auf unglaublich inspirierende Menschen, vor allem aber auf eine Amerikanerin namens Kris Carr, die mir den entscheidenden Impuls gab. Sie hatte ihre Ernährung umgestellt und damit ihre Krebserkrankung besiegt, und sie hatte ein wunderbares Buch darüber geschrieben, das ich mir sofort bestellte. Mir war klar, wenn sie diesen schwierigen Sprung geschafft hatte, könnte ich ihn erst recht schaffen. Also stellte ich über Nacht meine Ernährung auf pflanzliche Kost um und nahm Fleisch, Milchprodukte, Zucker, Gluten, Fertigprodukte und Zusatzstoffe komplett von meinem Speiseplan. Wie ihr euch denken könnt, war das alles andere als einfach für jemanden, der fast nie Obst und Gemüse gegessen hatte, geschweige denn Quinoa, Buchweizen oder Chia-Samen! Ich werde nie vergessen, was meine Familie für Augen machte, als ich verkündete, ab sofort glutenfreie Veganerin zu werden – ich glaube, ich habe noch nie so viele verblüffte Gesichter gesehen. Es hat wohl keiner geglaubt, dass ich mein Experiment wirklich durchziehen würde – aber ich war wild entschlossen. Das einzige Problem: Ich hatte keine Ahnung, was ich essen sollte!

HEILSAMES ESSEN

Da stand ich also in den Startlöchern und wollte mich gesund ernähren, bis mir aufging, dass ich keinen Schimmer hatte, wie das gehen sollte, und schlimmer noch, dass ich ja gar nicht kochen konnte. Okay, Nudeln und Rührei, das konnte ich, aber das war dann auch schon alles. Trotzdem wollte ich unbedingt diese neue Lebensweise ausprobieren, also aß ich drei Monate lang buchstäblich immer das Gleiche. Morgens Porridge mit Bananen und Blaubeeren, wobei ich das Obst gleich mitkochte (ohne zu wissen, dass diese Methode sogar für mehr Geschmack sorgt). Mittags Buchweizentoast mit zerdrückter Avocado und gegrillter Tomate: superlecker, wenn auch auf Dauer etwas monoton. Und abends Reisnudeln mit irgendeiner Gemüsesoße.

Ihr könnt euch vorstellen, dass mein Futterneid groß war, wenn sich’s ringsum alle bei allem Möglichen schmecken ließen, während ich tagein, tagaus das Gleiche aß. Und dennoch geschah etwas Verblüffendes: Ich begann mich allmählich besser zu fühlen! Meine Beschwerden ließen nach und ich hatte wieder mehr Energie – ein unglaubliches Gefühl. Es dauerte seine Zeit, war aber wahnsinnig aufregend und ermutigend. Dieses Gefühl motivierte mich, mehr in die Sache einzutauchen, und so entstand mein Blog Deliciously Ella. Ich dachte, wenn ich ein Blog schreibe und mir vornehme, drei neue Rezepte pro Woche auszuprobieren, werde ich mich irgendwann für diese neue Art zu kochen richtig begeistern. Und genau so kam es.

Es gab ein paar seltsame Reaktionen, als ich von meinem geplanten Food-Blog erzählte. Meistens hieß es: »Aber du kannst doch gar nicht kochen!«, womit die Leute ja recht hatten. Als ich zum ersten Mal meinen Freund bekochte, aß er vorsichtshalber vorher zu Abend. Also beschloss ich, erst mal für mich allein zu bloggen und die ersten zwanzig Einträge nur ein paar Freunden zu zeigen, aber dann ging’s richtig los. Allmählich wuchs meine Leserschaft und mit ihr wuchsen auch mein Wissen und mein Vertrauen in meine Kochkünste. Achtzehn Monate später hatte das Blog über fünf Millionen Klicks, ein ziemlich surreales Gefühl. Die Leser fingen an, mit mir Kontakt aufzunehmen und darüber zu berichten, wie meine Rezepte ihr Leben veränderten. Einige meiner Lieblingskommentare habe ich hier im Buch abgedruckt.

Und als wäre das nicht schon aufregend genug, geschah etwas noch Unglaublicheres – ich fühlte mich geheilt! Mein Abenteuer mit der gesunden Ernährung hatte wirklich gefruchtet, und in nicht mal zwei Jahren konnte ich sämtliche Medikamente absetzen, die ich eigentlich bis an mein Lebensende hätte nehmen sollen. Es kam mir vor wie ein Wunder: Meine Beschwerden waren so gut wie weg und meine Selbstachtung war wieder da, und das alles dank der heilsamen Wirkung von Pflanzen. Einfach genial. Endlich fühlte ich mich wieder wie ich selbst.

Der Entschluss, meine Ernährung umzustellen, war die beste Idee, die ich je hatte. Dadurch ist es mir gelungen, meine Krankheit selbst in die Hand zu nehmen und mir mein Leben zurückzuerobern, und das gab mir wahnsinnig viel Kraft. Es war eine aufregende Reise und ich habe unglaublich viel gelernt, und das ist der Grund, weshalb ich dieses Buch schreiben wollte – um euch an meinen Entdeckungen teilhaben zu lassen. Mir ist klar, dass gesundes Essen abschreckend wirken kann, deswegen will ich euch den Zugang dazu so leicht wie möglich machen.

GESUNDES IN HÜLLE UND FÜLLE

Ich habe gelernt, dass es Möglichkeiten gibt, unser Lieblingsessen – Brownies, Pizza, Eis – auch in gesund und lecker herzustellen, man muss einfach nur wissen, wie. Diese Tricks möchte ich mit euch teilen. Ich bin wohlgemerkt keine gelernte Köchin. Alles, was ich weiß, kommt vom Experimentieren zu Hause in meiner Küche, und das wird es hoffentlich auch euch leichter machen.

Ich habe ungefähr ein halbes Jahr gebraucht, bis ich bei dieser Art zu kochen den Bogen raushatte, und jedes neue Rezept hat mich in Erstaunen versetzt. Zwei Dinge fielen mir dabei auf. Erstens war alles total einfach. Wirklich kinderleicht. Es war mir ein Rätsel, warum wir nicht alle immer so kochen. Zweitens war ich wirklich überrascht, wie schnell alles ging. Ich bin überhaupt nicht dafür, ewig in der Küche zu stehen – es schien mir immer ein bisschen aberwitzig, fünf Stunden lang an einer einzigen Mahlzeit zu kochen. Aber ich war jetzt in der Lage, in gerade mal dreißig Minuten ein traumhaftes Abendessen zu zaubern, von dem meine Freunde restlos begeistert waren. Alle waren so begeistert von meinem Essen, dass ich mir fast wie eine Hochstaplerin vorkam. Außerdem gefiel mir, dass ich auch unter der Woche für mich allein in nur zehn Minuten ein tolles Essen auf dem Tisch haben konnte. Es war einfach grandios, abends nach Hause zu kommen und zu wissen, dass eine gesunde und irrsinnig leckere Mahlzeit auf mich wartet!

Ich weiß, dass diese rein pflanzliche Ernährungsweise mit einigen eher negativen Klischees behaftet ist, von denen ich ja selbst nicht frei war. Hättet ihr mir vor fünf Jahren erzählt, dass ich heute glutenfreie Veganerin sein würde, hätte ich euch schlichtweg nicht geglaubt. Insofern hoffe ich wirklich, dass dieses Buch auch eure Wahrnehmung verändern wird. Ich hoffe, meine Rezepte zeigen euch, dass gesundes Essen so viel mehr bedeutet als langweilige Salate, labbriges Gemüse und Eisbergsalat – nämlich traumhaft klebrige Brownies, tolle bunte Salate mit cremigen Dressings, perfekt gewürztes Grillgemüse mit selbst gemachtem Pesto, Zucchininudeln mit Avocadocreme, Süßkartoffelpommes und würzige Kokos-Curry-Gerichte.

Meine Rezepte sind alle glutenfrei, rein pflanzlich und frei von Industriezucker, wobei ich euch versichere, dass ich keineswegs die Absicht habe, euch allesamt zu Veganern zu bekehren. Ich bin auch gar kein großer Fan von dem Wort »vegan«, da man auch als Veganer sehr ungesund leben kann. Mir geht es vor allem um gesundes und nährstoffreiches Essen. Ich will niemanden anklagen oder Schuldgefühle wecken, und ich erwarte ganz bestimmt nicht, dass ihr von heute auf morgen eure Ernährung auf den Kopf stellt. Dieses Buch kann ganz flexibel gehandhabt werden und will euch vor allem demonstrieren, wie erstaunlich einfach und lecker pflanzliches Essen sein kann, damit ihr alle mehr davon profitieren könnt. Natürlich muss sich niemand ständig so ernähren. Ihr könnt ganz nach Lust und Laune eure Süßkartoffeln mit Käse essen, eine Scheibe Lachs zum Quinoa reichen, einen Löffel Joghurt in euren Smoothie geben oder einen Schuss Milch in euren Tee – kein Problem. Wenn ihr pflanzliches Essen einfach nur lieb gewinnt, bin ich schon total glücklich.

EINE NEUE ART ZU ESSEN

Mein größter Rat wäre, erst mal kleine Veränderungen vorzunehmen, indem ihr eine neue Frucht oder eine neue Gemüsesorte in euren Speiseplan einbaut. Süßkartoffelecken oder Guacamole schmecken zu jeder Mahlzeit genial und gehen total einfach. Morgens ein Smoothie ist auch super, denn so fängt euer Tag gleich richtig an, und die vielen gesunden Sachen darin bringen euch förmlich von innen heraus zum Leuchten.

Was ich unbedingt noch betonen möchte: Bei der Deliciously Ella-Ernährung geht es nicht darum, Kalorien zu zählen, sondern Vitamine. Wir konzentrieren uns hier nicht auf Diät und Verzicht, wie es so oft mit gesunder Ernährung gleichgesetzt wird. Vor allem möchte ich euch mit diesem Buch zum Umdenken bringen, genauso wie es bei mir passiert ist, damit wir die vielen genialen Nahrungsmittel gemeinsam feiern und uns fantastisch fühlen können. Jeder hat mal Heißhunger auf Süßes, das ist völlig normal, und ich bin die Letzte, die euch ein Süßigkeitenverbot auferlegen würde. Was ich nur sage, ist, dass es tolle natürliche Alternativen gibt, die genauso gut, wenn nicht besser schmecken als unsere gewohnten, überzuckerten Fertigdesserts und die so viel zu einem guten Lebensgefühl beitragen. Vielleicht gelingt es mir ja, mit ein paar Mythen aufzuräumen, zum Beispiel, dass Avocados und Mandeln dick machen. Alles, was euch in diesem Buch begegnen wird, ist so unglaublich gesund, dass ihr wirklich so viel davon essen solltet, wie ihr möchtet. Der Körper liebt Avocados und Mandeln, die euch mehr Energie liefern, als ihr euch vorstellen könnt.

Ich finde es toll, so zu essen, wie ich heute esse. Es hat mein Leben von Grund auf verändert, und ich bin glücklicher als je zuvor. Ich fühle mich fantastisch und alles schmeckt besser; mein Gaumen bekommt so viel mehr mit, und ich würde immer ein Blech Süßkartoffel-Brownies einer Tüte Süßigkeiten vorziehen. Ich hoffe, dass euch mein Buch dabei hilft, euch ebenfalls in gesundes Essen zu verlieben, und dass es euch mit meinen Rezepten genauso gut gehen wird wie mir.

ANFANGEN, ABER WIE?

Eine Frage, die man mir immer wieder stellt: Wie schafft man es, so zu essen wie du, wenn man berufstätig ist? Meine Antwort: Organisation ist alles. Ich weiß, es klingt etwas langweilig, aber eine gut gefüllte Speisekammer ist der halbe Weg zur gesunden Ernährung. Ich habe immer einen Vorrat an Grundnahrungsmitteln im Haus, so dass ich nie ratlos bin und mir jederzeit ohne große Mühe eine gesunde Mahlzeit zubereiten kann. Normalerweise bestelle ich die Produkte alle paar Monate online, damit ich ganz sicher alles Nötige im Haus habe.

Beim Herumblättern werdet ihr feststellen, dass fast alle Rezepte in diesem Buch auf den hier vorgestellten Zutaten basieren. Mich nervt es immer, wenn Rezepte nach komplizierten, schwer erhältlichen Zutaten verlangen, die man einmal kauft und dann nie wieder benutzt. Ich habe versucht, immer die gleichen Grundzutaten zu verwenden, das heißt, man geht ein Mal einkaufen und hat dann alles für alle anderen Rezepte da – man braucht nur noch frisches Obst und Gemüse zu besorgen. Es mag vielleicht teuer sein, erst mal einen Grundstock zu schaffen, aber glaubt mir, es lohnt sich wirklich, weil dann alles so viel besser schmeckt, und tatsächlich wird es mit der Zeit eher günstiger, weil ihr dann nur noch wenig Geld für eure täglichen Mahlzeiten ausgeben müsst.

Ein paar geniale Sachen könnt ihr auch mit dem machen, was ihr bestimmt schon dahabt, deshalb stelle ich euch in diesem Kapitel erst mal ein paar Einsteiger-Rezepte vor: Nussmus, Milchersatz, Apfelmus, selbst gemachtes Salz und einfache Gemüsebrühe.

MEINE BASISZUTATEN

Wenn man diese Dinge im Haus hat, wird jede Mahlzeit superlecker. Es ist immer schön, etwas Selbstgekochtes zu essen, von dem man genau weiß, was drin ist. Die folgenden Zutaten haben bei meiner Genesung eine ganz wichtige Rolle gespielt und mir gesundes, vollwertiges Essen wirklich nähergebracht. Sobald ihr anfangt, sie zu verwenden, werdet ihr sehen, dass auch ihr euch bald viel, viel besser fühlt. Ich möchte alle Zutaten kurz erläutern, damit ihr versteht, warum ich sie so liebe und wozu man sie verwendet. So könnt ihr selbst ganz schnell anfangen, in der Küche kreativ zu werden!

APFELESSIG

Apfelessig ist einfach genial. Er ist eine tolle Alternative zu Balsamico-Essig, da er alkalisierend wirkt und gegen Verdauungsbeschwerden hilft. Wenn ihr Probleme mit der Verdauung habt, könnt ihr vor jeder Mahlzeit ein Schnapsglas davon trinken, es wirkt Wunder – wobei ich euch warnen muss, der Geschmack ist nicht gerade umwerfend. Ich verwende Apfelessig normalerweise für Salatdressings oder zum Würzen von Dips, Soßen und Körnern. Er hat einen leichten, herben Geschmack nach Zitronen und Limetten und ist auch dazu eine tolle Alternative, falls ihr mal keine im Haus habt.

KOKOSMILCH

Kokosmilch gehört zu den leckersten Dingen überhaupt. Sie ist irrsinnig cremig und kann für alles verwendet werden, wofür man normalerweise Kuhmilch oder Sahne bräuchte. Ich benutze sie vor allem für Porridge, Smoothies und zum Backen, gebe sie aber auch gern für eine Extraportion Cremigkeit an Gerichte wie Risotto. Sie schmeckt eher mild – der Kokosgeschmack kommt nicht so stark durch wie beim Kokosöl oder bei Kokosmus, so erhält man den vollen Nutzen ihrer genialen Konsistenz, ohne dass das Essen immer gleich nach Kokos schmeckt. Etwas anderes als Kokosmilch ist übrigens Kokoscreme. Kokoscreme ist fest, Kokosmilch flüssig.

KOKOSÖL

Ein anderes wichtiges Mitglied der Kokosfamilie ist Kokosöl, eine der vielfältigsten Zutaten überhaupt und einer meiner absoluten Favoriten. Ich schwöre euch, Kokosöl ist für alles gut: Gesichtspflege, Haarpflege, Kochen und Backen. Es ist zum Anbraten von Gemüse eine tolle Alternative zu Olivenöl, weil superaromatisch, und liefert im Smoothie einen zusätzlichen Energieschub. Wer gegen Nüsse allergisch ist, gibt statt Nussmus etwas Kokosöl in seinen Smoothie, da es eine ähnlich cremige Konsistenz schafft. Ich fette damit auch meine Backbleche ein, wenn ich Kuchen, Muffins oder Brot backe, oder ich rühre mir ein bisschen in den Porridge, um ihn noch cremiger zu machen. Kokosöl enthält zwar viel Fett, aber das Fett ist gesund und wichtig für einen rosigen Teint.

FRISCHE FRÜCHTE

Es gibt ein paar Produkte, die ich am Anfang der Woche immer einkaufe, damit ich genügend gesunde Sachen im Haus habe, falls ich mal für ein paar Tage nicht zum Einkaufen komme. Dazu gehören Bananen, Äpfel, Zitronen, Limetten und Tiefkühl-Beeren. Ich kaufe große Mengen Bio-Beeren aus der Tiefkühlung, die außerhalb der Saison viel günstiger sind als frische Beeren, und gebe sie in meine Smoothies. Für den gleichen Zweck kaufe ich Bananen, die häufig die Grundlage meiner heiß geliebten Smoothies bilden. Und zerdrückte Bananen mit Mandelmus und etwas Salz sind auf Kräckern oder Superfood-Brot der beste Snack der Welt oder ein schnelles Abendessen. Äpfel kaufe ich, weil sie als Zwischenmahlzeit und zum Entsaften toll sind. Und Zitronen und Limetten verwende ich zum Würzen – selbst das langweiligste Gericht wird tausendmal leckerer, wenn man es mit ein wenig frischem Zitronen- oder Limettensaft beträufelt. Gibt es irgendetwas Besseres als Avocadomus mit frischem Limettensaft oder Salz und selbst gemachten Hummus? Alles das lässt sich in fünf Minuten zusammenrühren, solange man die wichtigsten Zutaten im Haus hat.

GLUTENFREIES MEHL

Glutenfreies Mehl ist noch etwas, das man unbedingt im Haus haben sollte. Ich meine hier nicht das industrielle Fertigzeug, sondern reines Buchweizen-, Quinoa- und Reismehl. Noch mal zur Klärung: Buchweizen enthält weder Weizen noch Gluten – der Name ist irreführend. Tatsächlich ist Buchweizen unglaublich gesund und absolut glutenfrei. Reismehl und Buchweizenmehl sind austauschbar; beide Mehlsorten schmecken mild und sind für süßes und herzhaftes Gebäck gleichermaßen geeignet. Quinoamehl hat einen leicht bitteren Beigeschmack, gut für herzhafte Speisen, aber ehrlich gesagt macht er sich nicht besonders gut beim Backen, es sei denn, man süßt wie verrückt. Diese Mehlsorten kann man ganz einfach online oder im Bioladen kaufen.

GLUTENFREIE NUDELN

Genau wie bei glutenfreiem Mehl meine ich hier nicht Mais- oder Reisnudeln, sondern Quinoa- oder Vollkornreis-Nudeln. Für den, der keine Glutenallergie hat, ist auch Dinkel eine gute Alternative. Dinkel ist ein Urkorn, das weniger verfeinert und verarbeitet wird, so dass es besser verträglich ist als Weizen. Ich habe Dinkelnudeln noch nie probiert, weil ich kein Gluten vertrage, aber ich höre darüber eigentlich nur Gutes. Vollkornreis- und Quinoanudeln sind aber total lecker, und ich versichere euch, ihr werdet keinen Unterschied zu normalen Nudeln merken – Geschmack und Konsistenz sind identisch, vor allem, wenn man eine leckere Soße dazu isst. Ich habe immer glutenfreie Nudeln im Haus, damit ich mir jederzeit in zehn Minuten eine sättigende Mahlzeit kochen kann. Weiter hinten im Buch habe ich ein tolles Rezept namens *Zehn-Minuten-Pasta!

GETREIDE

Dem Getreide habe ich ein ganzes *Kapitel gewidmet, dort erfahrt ihr also noch viel mehr, aber hier geht es erst mal nur um meine Grundausstattung: Vollkornreis, Quinoa, Buchweizen und Haferflocken. Ich habe große Vorratsgläser davon in meiner Küche. Das heißt, wenn ich eine schnelle Mahlzeit brauche, kann ich mir mit dem einen oder anderen als Basis immer etwas Sättigendes kochen, Kokos-Porridge zum Beispiel. Außerdem versuche ich jede Woche eine große Menge Vollkornreis, Quinoa oder Buchweizen vorzukochen, damit ich mir eine Portion mit etwas Tahin, Tamari und Limette aufwärmen kann, dazu eine Dose Bohnen und eine zerdrückte Avocado, und schon habe ich eine fantastische Fünf-Minuten-Mahlzeit. Haferflocken und Vollkornreis sind in jedem Supermarkt erhältlich, und die meisten Supermärkte führen inzwischen auch Quinoa. Buchweizen kauft ihr dagegen am besten im Bioladen oder online.

KRÄUTER UND GEWÜRZE

Ohne Kräuter und Gewürze geht in der Küche wirklich gar nichts, denn sie erwecken eine Mahlzeit erst zum Leben. Mein Grundstock besteht aus Kräutern der Provence, Zimt, Kurkuma, Paprika, Kümmel und Chiliflocken – wenn ihr das im Haus habt, kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Ich verwende sie in verschiedenen Kombinationen für eigentlich alles, und sofort bekommt selbst das einfachste Gericht eine ganz neue Richtung. Es ist auch sehr einfach, selbst Gartenkräuter zu ziehen, meist haben sie mehr Geschmack und sind am Ende viel günstiger. Basilikum, Rosmarin, Thymian und Minze wachsen problemlos auf der Fensterbank oder im Topf auf der Terrasse. Ich habe auch gern frischen Ingwer und Knoblauch im Haus, da sie unglaublich viel Aroma haben und in jedem Supermarkt erhältlich sind. Nur Zwiebeln esse ich nicht, was euch sicher noch auffallen wird; ich vertrage sie einfach nicht, aber bitte tut euch keinen Zwang an und verwendet sie, wenn ihr mögt!

MEDJOUL-DATTELN

Medjoul-Datteln sind ein Traum! Auch dazu mehr im *Früchte-Kapitel, denn ich will euch hier nicht mit Informationen zuschütten – ich will nur sagen, Datteln gehören zu den tollsten Nahrungsmitteln dieses Planeten. Wie ihr noch feststellen werdet, sind sie zauberhaft zum Backen, aber auch ein fantastischer Snack, deswegen habe ich immer welche im Haus. Sie sind wahnsinnig süß und schmecken fast wie Karamell. Wenn ich also Lust auf Süßes habe und nicht erst anfangen will zu backen, esse ich einfach eine Handvoll von diesen Schätzchen. Am liebsten nehme ich den Kern heraus und gebe einen Teelöffel Nussmus hinein; glaubt mir, etwas Besseres habt ihr noch nie gegessen. Zugegeben – Medjoul-Datteln sind teurer als normale Datteln, aber sie sind es allemal wert, weil sie so viel weicher und süßer sind. Sie schmecken einfach viel besser und lassen sich leichter verarbeiten, vor allem, um bei Rohkost-Desserts und Snacks den Teig zu binden. Ihr werdet sehen, dass diese Rezepte mit getrockneten Datteln einfach nicht so gut funktionieren, weil die nicht klebrig genug sind.

NÜSSE

Auch den Nüssen widme ich ein eigenes *Kapitel, und darin erkläre ich euch genau, wie jede Nussart schmeckt und womit sie am besten harmoniert, aber fürs Erste will ich euch nur sagen, warum sie unbedingt in eure Speisekammer gehören. Nicht bloß, weil sie einfach genial schmecken und in kleinen Schälchen als Snacks gereicht werden können. Man kann außerdem in fünf Minuten irrsinnig leckeres rohes Gebäck herstellen, das hauptsächlich aus Datteln und Nüssen besteht. Meine geliebten *Rohkost-Brownies bestehen aus nur drei Zutaten – Nüssen, Datteln und Rohkakaopulver. Diese Brownies sind so traumhaft köstlich, dass ihr in eurer Küche ein Freudentänzchen aufführen werdet! Hinzu kommt: Wenn ihr diese Zutaten im Haus habt und euch in kürzester Zeit superleckere Sachen machen könnt, werdet ihr weniger schnell ungesunde Sachen naschen, weil ihr seltener Heißhunger darauf habt, und das wiederum bedeutet, dass euer Gaumen und euer Bauch viel zufriedener sein werden.

NUSSMUS

Ich liebe Nüsse, aber Nussmus ist nicht zu toppen. Nussmus gehört zu den größten Errungenschaften der Menschheit. Oft sitze ich da und löffle ein ganzes Glas aus. Jeder Löffel ist irrsinnig cremig, süß – aber nicht pappsüß – und einfach unglaublich lecker. Doch Nussmus ist auch für viele andere Dinge geeignet und gehört deswegen zu meinem Grundstock. Ein Löffel davon ist super als schneller Snack oder zum Frühstück, denn es hat ein tolles Aroma, eine köstliche Konsistenz und liefert viele gesunde Nährstoffe: tonnenweise Pflanzenproteine sowie gesunde Fette und Vitamine für einen richtigen Energieschub. Jeden Morgen gebe ich einen Löffel Mandelmus in meinen Smoothie und immer auch einen Löffel in meinen Porridge. Nachmittags nasche ich gern Bananenbrei mit Mandelmus. Datteln mit Nussmus oder Apfelspalten in Nussmus getaucht – alles das ist total köstlich und simpel zuzubereiten, und man hat danach fast nichts aufzuräumen! Alle größeren Supermärkte führen Nussmus, ebenso wie alle Bioläden und Onlineshops.

OLIVENÖL

Es gibt wenig, was mich glücklicher macht als eine Flasche richtig gutes Extra Virgin-Olivenöl aus biologischem Anbau. Das klingt jetzt vielleicht ein bisschen überkandidelt, aber glaubt mir, es macht einen Riesenunterschied. Wenn ihr mal richtig prassen wollt, kauft euch ein teures Olivenöl! Ihr könnt auch zwei Flaschen im Haus haben, eine von guter Standardqualität zum Kochen und ein richtig tolles, um es anschließend über das fertige Gemüse zu träufeln. Olivenöl hat einen charakteristischen Geschmack und eine wunderbare Konsistenz, die wirklich allem mehr Aroma gibt. Ihr könnt es auf ganz konventionelle Art für Salatdressings verwenden oder aber über eure Risottos träufeln oder in eure Körner rühren, während sie garen, oder über euer Avocadomus geben, um eure Kreation noch aromatischer zu machen. Olivenöl kauft man am besten auf dem Wochenmarkt, online oder im Feinkosthandel. Olivenöl aus dem Supermarkt sollte man wirklich nur zum Kochen benutzen, da es einfach nicht denselben tollen Geschmack hat.

HÜLSENFRÜCHTE

Über Hülsenfrüchte werde ich euch im *Kapitel »Bohnen und Hülsenfrüchte« noch allerhand erzählen. Auf jeden Fall sind sie ein wichtiger Bestandteil meiner Speisekammer, und zwar aus demselben Grund wie die Körner – sie geben jedem Gericht sofort mehr Substanz. Das Besondere daran ist, dass sie in wenigen Minuten gar sind. Ich habe immer mehrere Dosen schwarze Bohnen, Kichererbsen und Linsen im Haus, also Dose auf, abgießen und rein in den Topf – einfacher geht’s nicht! Kichererbsen habe ich deshalb stets da, um im Nu eine superleckere Schale Hummus zaubern zu können, der jede Mahlzeit gleich so viel spannender und nahrhafter macht. Hülsenfrüchte sind insgesamt ein toller Energielieferant, sie stecken nämlich voller Vitamin B, Proteine und Eisen – alles entscheidend für einen gesunden Körper und einen glücklichen Geist.

ROHKAKAOPULVER

Rohkakaopulver gehört zu meinen absoluten Lieblingszutaten; ohne es wäre ich echt aufgeschmissen. Es zählt zu den wenigen Dingen, auf die ich manchmal ernsthaften Heißhunger bekomme – von dieser wunderbar schokoladigen Köstlichkeit kann ich einfach nicht genug kriegen. Was ist der Unterschied zwischen Rohkakaopulver und dem Kakaopulver aus dem Supermarkt? Rohkakaopulver ist die naturbelassene Version; es besteht aus nichts als gemahlenen Kakaobohnen. Kakaopulver hingegen wird industriell verarbeitet und schmeckt nicht mal halb so gut. Rohkakaopulver ist viel gehaltvoller – man braucht deutlich weniger davon – und steckt voller Antioxidantien, Vitamine und Mineralstoffe, man kann also wirklich mit gutem Gewissen Schokolade essen. Lasst euch vom Preis nicht abschrecken, denn am Ende ist er weitaus günstiger als normaler Kakao, weil ihr viel weniger davon braucht. Man benötigt immer nur ein paar Teelöffel, wo man sonst mehrere Päckchen nehmen müsste – absolut genial!

KERNE

Kerne können keine ganze Mahlzeit bestreiten wie Körner und Bohnen, aber sie sind toll, weil sie allem etwas mehr Biss geben und jede Mahlzeit so viel spannender machen, außerdem sind sie extrem gesund. Ich streue mir Sonnenblumen- und Kürbiskerne über alles Mögliche, von Salaten über Currygerichte, Dips und Nudelgerichte bis hin zu meinem geliebten Avocadomus. Die anderen Zauberkörner, die ich immer im Haus habe, sind *Chia-Samen, über deren wundersame Eigenschaften ihr an anderer Stelle noch mehr erfahren werdet, jedenfalls sind sie unverzichtbar für gesundes Backen. Es sind richtige kleine Energiekraftwerke. Sie schmecken nach nichts, so dass man sie in alles hineinrühren kann, was man isst, um sich eine große Dosis Proteine, Kalzium, Ballaststoffe und Omega-3-Fettsäuren zu gönnen.

SÜSSMITTEL

Meine liebsten Süßmittel sind Ahornsirup und Honig; beide schmecken traumhaft und sind ein wichtiger Bestandteil ganz vieler Speisen, etwa Pfannkuchen, Waffeln, Blaubeermuffins, Limetten-Pie und Süßkartoffel-Brownies. Ich träufle mir gern Rohhonig über meinen Toast, und manchmal gebe ich einen Löffel davon in meinen grünen Smoothie, wenn er mir mal ein bisschen zu grün ist. Allerdings müsst ihr beim Kauf vom Ahornsirup gut aufpassen, denn er muss wirklich zu 100 Prozent aus Ahornsirup bestehen; nicht selten sind es nur 10 Prozent Ahornsirup und 90 Prozent seltsame Zusatzstoffe, Süßstoffe und Konservierungsmittel – also immer das Etikett lesen! Mit Honig ist es noch komplizierter. Es gibt so viele verschiedene Sorten, und es ist schwer zu erkennen, welche gut und welche schlecht sind. Ich kaufe am liebsten Naturhonig. Er ist nicht so wahnsinnig teuer, hat aber bei weitem das beste Aroma. Naturhonig kostet zwischen zwei und drei Euro pro Glas und ist viel besser als Manuka-Honig, der gern mal bis zu 50 Euro kosten kann. Den Plastikbehälter-Honig aus dem Supermarkt versuche ich zu vermeiden, weil er meist industriell verarbeitet wird. Wenn ich mal nicht an meinen Naturhonig komme, suche ich stattdessen auf dem Wochenmarkt Honig aus der Region.

TAHIN

Tahin hat’s wirklich in sich. Es besteht aus gemahlenen Sesamkörnern, die ähnlich wie Erdnussmus eine dickflüssige Paste ergeben. Tahin schmeckt aber würziger als Nussmus, und auch wenn ich es in allen möglichen Gerichten total lecker finde, schmeckt es mir pur nicht ganz so gut, ich würde also (anders als beim Nussmus) niemals ein ganzes Glas davon auslöffeln. Für Smoothies oder Süßigkeiten ist es mir zu streng, aber mit Körnern verrührt schmeckt Tahin ganz wunderbar, ebenso zu Grünkohl, in Dips oder als Salatdressing mit Olivenöl und Apfelessig. Es macht das Essen viel aromatischer und cremiger, wodurch alles, was man kocht, interessanter und aufregender wird. Tahin ist ein Hauptbestandteil von Hummus, es wird euch also auch in meinen *Hummusrezepten begegnen. Sesamkörner sind übrigens sehr gesund, denn sie enthalten Kalzium, B-Vitamine, Magnesium und Eisen, also kann man sie wirklich getrost auf seinen Speiseplan setzen.

TAMARI UND MISOPASTE

Wenn ihr euch fürs Erste nicht gleich die ganze Palette an Zutaten kaufen wollt, empfehle ich euch entweder Tamari oder Misopaste. Beide werden aus fermentierten Sojabohnen hergestellt: Tamari ist flüssig und Misopaste ist, wie der Name sagt, eine Paste, viel dickflüssiger und etwas reichhaltiger. Sie schmecken aber genau gleich. Um zu Tamari versus Sojasoße Verwirrung zu vermeiden, sollte ich hinzufügen, dass sie fast identisch sind, außer dass Tamari glutenfrei ist (und normalerweise auch keine seltsamen Zusatzstoffe enthält), weswegen ich sie sehr gern verwende, aber bei allen Rezepten, die Tamari erfordern, kann man auch Sojasoße nehmen. Ich benutze Tamari und Misopaste gleichermaßen, wenn’s etwas salziger schmecken soll, was besonders dann toll ist, wenn ihr salzarm essen wollt. Beide verstärken das bestehende Aroma, ohne es auf drastische Weise zu verändern. Ich verwende das eine oder andere bei fast allem, um meine Gerichte interessanter zu machen.

TOMATENMARK UND DOSENTOMATEN

Weder Tomatenmark noch Dosentomaten sind besonders exotisch oder aufregend, also will ich mich hier nicht zu sehr in Details verlieren; ich will nur sagen, beide sind großartig, wenn’s mal schnell gehen soll und ihr sonst nichts im Haus habt. Rezepte wie die *Zehn-Minuten-Pasta sind echte Lebensretter an Tagen, wenn man viel zu tun und großen Hunger hat, insofern hilft es wirklich, immer eine Tube Tomatenmark dazuhaben. Ebenso könnt ihr Dosentomaten verwenden, um einfache Currygerichte oder Eintöpfe zu zaubern, je nachdem, was ihr gerade vorrätig habt; dazu etwas Vollkornreis mit Tamari, fertig! Bei beiden Produkten solltet ihr beim Kauf die Zutatenliste überprüfen, um sicherzugehen, dass sie keine Konservierungsmittel und Zucker enthalten, wie es leider allzu oft der Fall ist. Tomaten sind außerdem unglaublich gesund und voller Antioxidantien, die wichtig sind für eine schöne Haut.

GEMÜSE

Da das hier eine Anleitung zur pflanzlichen Ernährung ist, wollte ich nur noch mal schnell die wichtigsten Gemüsesorten aufzählen, die ich fast immer im Haus habe, da ich sie beinahe jeden Tag verwende – die anderen kaufe ich dann nach Bedarf: Es sind Blattgemüse, nämlich Spinat und Grünkohl, Tomaten, Avocados und Gurken. Normalerweise gebe ich Spinat in meinen morgendlichen Smoothie und esse etwas Grünkohlsalat als Beilage zum Mittag- oder Abendessen. Gurken entsafte ich alle paar Tage in größeren Mengen, um sie als Basis für meine Smoothies zu verwenden. Avocados habe ich deshalb immer da, weil ich süchtig danach bin und keinen Tag vergehen lassen kann, ohne mindestens eine zu essen. Tomaten sind immer praktisch, denn sie passen fast zu allem. Eine Handvoll Gemüse im Haus zu haben bedeutet, man hat immer etwas zu essen da, ob nun für marinierten *Grünkohlsalat mit Tahin und Tamari, dazu Vollkornreis und Bohnen, oder für Avocadomus mit Tomaten auf *Superfood-Brot. So weiß ich immer, dass ich mir etwas Leckeres zubereiten kann.

SELBST GEMACHTE SALZE

Mit diesen Salzen könnt ihr im Handumdrehen alles, was ihr gerade kocht, verfeinern. Das Chilisalz ist wunderbar feurig und gibt Gemüse, Körnern und Bohnen eine würzig-scharfe Note; das Kräutersalz ist mit seiner köstlichen Mischung aus Thymian, Rosmarin, Kreuzkümmel und Zitrone etwas subtiler und hebt die natürlichen Aromen in eurem Essen im Geschmack wunderbar hervor.

CHILISALZ

Ergibt 60 g (eine kleine Salzmühle)

20 g Steinsalz

3 g schwarze Pfefferkörner

2 TL Paprikapulver

1 TL Chiliflocken

Steinsalz, Pfeffer, Paprikapulver und Chiliflocken einfach in einem Schälchen vermischen und in eure Salzmühle füllen.

KRÄUTERSALZ

Ergibt 60 g (eine kleine Salzmühle)

20 g frischer Rosmarin

20 g frischer Thymian

Schale von 1 Zitrone

1 TL Kreuzkümmel (ganz)

20 g Steinsalz

Den Ofen auf 220 ºC (Umluft 200 ºC) vorheizen. Rosmarin und Thymianzweige auf ein Backblech legen (Öl ist nicht nötig) und etwa 8 Minuten im Ofen backen, bis die Kräuter ganz trocken sind. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen. Zitronenschale auf ein Backblech legen und 2 Minuten backen, bis sie trocken ist. Gebackene Kräuter, Zitronenschale, Kreuzkümmel und Steinsalz in einem Schälchen vermischen und anschließend in eure Salzmühle füllen.

APFELMUS

Beim Durchblättern dieses Buches werdet ihr sehen, dass ich ständig Apfelmus verwende, teils, weil es so lecker schmeckt, und teils, weil es so vielseitig verwendbar ist, zum Kochen und besonders zum Backen. Zwei Dinge kann Apfelmus besonders gut: Erstens süßt es auf natürliche Weise, zweitens ist es aufgrund seiner bindenden Eigenschaften der ideale Ei-Ersatz. Ich mag Apfelmus pur als Aufstrich, wobei es auch in *Porridge, auf *Reibekuchen oder *Waffeln himmlisch schmeckt.

Ergibt ein großes Glas

20 große rote Äpfel

wahlweise 3 EL Dattelsirup/Ahornsirup

wahlweise 1 TL Zimt, gemahlen

Äpfel schälen, Kerngehäuse herauslösen und die Äpfel in mundgerechte Stücke schneiden.

Apfelstücke in einen großen Topf geben und ein paar Zentimeter mit Wasser bedecken.

Äpfel etwa 40 Minuten kochen, bis sie sehr weich sind. Gegebenenfalls abgießen, die Äpfel zusammen mit Dattelsirup und Zimt in den Mixer oder in die Küchenmaschine geben und zerkleinern, bis alles glatt und cremig ist.

Im luftdichten Behälter im Kühlschrank aufbewahren – das Apfelmus ist etwa 5 Tage haltbar.

Top-Tipp

Apfelmus hält sich nur etwa 5 Tage. Wenn ihr also mehr macht als nötig, den Rest einfrieren.

MILCHERSATZ

Milchersatz herzustellen ist viel einfacher, als man glaubt, und diese Varianten hier schmecken wirklich super.

Mandelmilch ist mein Favorit unter den Milchsorten, weil sie am cremigsten und reichhaltigsten ist. Man kann für das Mandelmilchrezept übrigens alle Nussarten verwenden, nicht nur Mandeln; auch Paranüsse und Cashews lassen sich wunderbar zu Milch machen.

Hafermilch geht schneller, ist weitaus weniger kostspielig als Mandelmilch und eignet sich sehr gut, wenn ihr gegen Nüsse allergisch seid. Sie schmeckt schön süß und sieht zugegebenermaßen ein bisschen nach flüssigem Porridge aus, aber das heißt nicht, dass sie nicht trotzdem köstlich schmeckt.

Reismilch reicht leider an Mandel- oder Hafermilch nicht heran, weder in puncto Konsistenz noch Geschmack, doch wer Nüsse nicht verträgt, kann für alle Rezepte auch Reismilch verwenden. Sie muss aber ein bisschen gesüßt werden, weil sie von Natur aus geschmacksneutraler und viel flüssiger ist, dafür sehr preiswert und ganz einfach herzustellen.

Alle Milchsorten halten sich etwa 5 Tage im Kühlschrank. Achtet nur unbedingt auf einen luftdichten Behälter; eine leere Wasserflasche tut’s auch, wenn ihr keine Glasflasche zur Hand habt. In der Flasche flockt die Milch gern aus, also vor dem Verwenden immer gut schütteln!

MANDELMILCH

Ergibt 1 Liter

1 Becher blanchierte Mandeln (200 g)

wahlweise 2 TL Zimt

wahlweise 1 Handvoll entsteinte Medjoul-Datteln oder ein paar Löffel Dattel- oder Ahornsirup

Mandeln mindestens 6 Stunden oder über Nacht in Wasser einweichen. Dieser Vorgang ist für die Herstellung absolut unerlässlich.

Anschließend das Wasser abgießen und die Mandeln mit 3 Bechern (900 ml) frischem Wasser im Mixer ca. 1–2 Minuten zerkleinern, bis eine glatte Milch entsteht. Wenn ihr die Milch etwas flüssiger mögt, mehr Wasser hinzugeben. Einen Geleefilter über einen Krug legen und die Milch filtern. Sobald die Milch halb durchgelaufen ist, den Rest der Flüssigkeit mit der Hand ausdrücken.

Wenn ihr zusätzlich Zimt, Datteln oder Sirup verwendet, diese zusammen mit der Milch in den Mixer geben und verrühren.

REISMILCH

Ergibt 1 Liter

⅓ Becher Vollkornreis (90 g)

2 EL Ahornsirup oder Honig

1 TL Zimt, gemahlen

Den Reis im Topf mit 1½ Bechern Wasser (450 ml) 5 Minuten zum Kochen bringen, dann weitere 45 Minuten köcheln lassen, bis der Reis weich, aber nicht matschig und das Wasser komplett verkocht ist. Gelegentlich umrühren und dafür sorgen, dass der Reis nicht anbrennt, eventuell etwas Wasser nachgießen. Den abgekühlten Reis zusammen mit 3 Bechern (900 ml) Wasser, Ahornsirup oder Honig oder Zimt in den Mixer geben und verrühren, bis eine glatte Milch entsteht. Die Milch durch ein feines Sieb gießen, um die Flüssigkeit von Rückständen zu befreien.

HAFERMILCH

Ergibt 1 Liter

1 Becher Haferflocken (120 g)

wahlweise 1–2 EL Süßmittel (ich verwende Honig oder Ahornsirup)

Haferflocken etwa 30 Minuten in kaltem Wasser einweichen. Abspülen, abgießen und zusammen mit 3 Bechern (900 ml) frischem Wasser in den Mixer geben.

Etwa 30 Sekunden mixen, bis eine glatte Mischung entsteht.

Die Haferflockenmischung mit dem Kochlöffel durch ein feines Sieb drücken. Ausgedrückte Haferflocken entsorgen.

Gegebenenfalls Süßmittel einrühren, die Milch zurück in den Mixer geben und noch mal durchmixen.

DIE KÜCHENGERÄTE, OHNE DIE ICH NICHT LEBEN KANN

Es gibt ein paar Geräte, die für diese Ernährungsweise unverzichtbar sind. Für die allermeisten meiner Rezepte braucht ihr eine Küchenmaschine, einen Standmixer und einen Entsafter – aber mehr nicht, versprochen! Abgesehen davon benötigt ihr nichts weiter als die üblichen Küchenutensilien – einfache Dinge wie Messer, Töpfe, Pfannen, Reibe, Schneidebrett, Geleefilter, Sieb und Dampfkochtopf.