Depressionen sind scheisse - Mike Lohner - E-Book

Depressionen sind scheisse E-Book

Mike Lohner

0,0

Beschreibung

"Depressionen sind Scheisse" ist das Ergebnis einer langen und intensiven Reise durch die Tiefen meiner eigenen Erfahrungen mit Depression. In diesem Buch habe ich ausschliesslich das festgehalten, was ich selbst erlebt und gelernt habe. Es ist mein ehrlicher Bericht, der keine Details auslässt, um anderen einen authentischen Einblick zu geben.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 114

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Einführung

Zu den Anfängen meiner Depression

Was ist der Unterschied zwischen Burnout und einer Depression?

Ängste in der Depression.

**Medikamente**

**Therapien**

**Progressive Muskel Relation (PMR)**

Grundlagen der PMR

Anwendung der PMR.

Vorteile der PMR

Integration der PMR in den Alltag

Wissenschaftliche Unterstützung

Praktische Tipps für die Durchführung

**Die Wirkung von Kunsttherapie bei der Behandlung von Depressionen**

Was ist Kunsttherapie?

Emotionale Ausdruckskraft

Die Sprache der Kunst

Symbolik und Metaphern

Non-verbale Kommunikation

Der kreative Prozess als Ausdrucksmittel

Die Rolle des Kunsttherapeuten

Emotionale Resonanz und Identifikation

Kreativer Ausdruck und Freiheit

Therapeutische Interventionen durch Kunst

Förderung von Selbstbewusstsein und Selbstreflexion

Verarbeitung und Reflexion

Reduktion von emotionalem Stress

Förderung des emotionalen Ausdrucks in der Therapie

Kunst als Spiegel der Seele

Kreativer Flow und Ablenkung

Selbstwirksamkeit und Identität

Therapeutische Beziehung und Reflexion

Grenzen und Herausforderungen

**Elektrokrampftherapie (EKT)**

**Klinikaufenthalt: Ja oder Nein?**

**Auswirkung der Depression auf die Gesundheit**

**Die Bedeutung von Selbstfürsorge**

**Wie die Natur dazu beiträgt aus einem Tief der Depression zu kommen**

**Einflüsse von Medien und Social Media auf die Depression**

**Die Kraft des Glaubens in der Depression**

«Hoffnung» und «Sinn» in der Krise

**2. Klinikaufenthalt**

**Rituale als Teil der Therapie**

**Dankbarkeit – Die Kunst, das Gute zu erkennen**

**Die Wurzeln der Dankbarkeit**

**Praktische Übungen zur Förderung der Dankbarkeit**

**Die Herausforderungen der Dankbarkeit**

**Dankbarkeit als Lebenshaltung**

**Achtsamkeit**

**Achtsamkeitsübungen**

Danksagung

**SCHLUSSWORT**

Depressionen sind scheisse!!!

Vorwort

"Depressionen sind scheisse" ist das Ergebnis einer langen und intensiven Reise durch die Tiefen meiner eigenen Erfahrungen mit Depression. In diesem Buch habe ich ausschließlich das festgehalten, was ich selbst erlebt und gelernt habe. Es ist mein ehrlicher Bericht, der keine Details auslässt, um anderen einen authentischen Einblick zu geben.

Gleichzeitig möchte ich, dass dieses Buch als Ratgeber dient – für Patienten, Angehörige und Freunde. Es soll helfen, das Stigmata zu brechen, das noch immer zu oft mit psychischen Erkrankungen verbunden ist. Indem ich meine Geschichte teile, hoffe ich, Verständnis und Mitgefühl zu fördern, und praktische Wege aufzuzeigen, wie man mit Depressionen und deren Auswirkungen umgehen kann.

Des Weiteren möchte ich Aufzeigen, dass es keine Schande ist, Hilfe zu suchen und offen über seine Kämpfe zu sprechen. Denn nur so können wir die Mauern des Schweigens und der Vorurteile niederreißen.

Einführung

Die Diagnose «Depression» ist verunsichernd und emotional sehr belastend. In diesem Buch beschreibe ich meine eigenen Erfahrungen mit der Diagnose Depression und wie ich sie bewältige.

Depression ist ein ernstes und komplexes Thema, das viele Menschen betrifft und wie es scheint werden es immer mehr, die damit zu kämpfen haben. Die Depression ist eine psychische Erkrankung, die durch anhaltende Gefühle von Traurigkeit, Niedergeschlagenheit, Hoffnungslosigkeit und Interessenverlust gekennzeichnet ist. Zu den häufigen Symptomen von Depressionen gehören Schlafprobleme, Appetitveränderungen also mehr, oder weniger Appetit, Energiemangel, Lustlosigkeit, Antriebslosigkeit, Schwierigkeiten mit der Konzentration und Entscheidungsfindung sowie das Gefühl der Wertlosigkeit, Verlust der Selbstachtung und das Vergessen der eigenen Bedürfnisse.

Depressionen können durch eine Kombination von genetischen, biologischen, sozialen und psychologischen Faktoren ausgelöst werden. Traumatische Lebensereignisse, chronischer Stress und ein Ungleichgewicht von Neurotransmittern im Gehirn können eine Rolle spielen. Es ist gut zu Wissen, das Depressionen behandelbar sind, es doch ein langer Weg sein kann, der gegangen wird. Die Behandlung kann psychotherapeutisch (wie kognitive Verhaltenstherapie) oder medikamentös (wie Antidepressiva) erfolgen. Eine Kombination aus beiden Ansätzen kann in einigen Fällen am effektivsten sein. Oft werden auch Psychosomatische Behandlungen angeboten, was sehr effektiv sein kann. Da jeder Patient individuelle Syptome hat, oder auf manche Therapien mehr oder weiger gut reagiert, ist es von jedem Einzelnen abhängig, welche Behandlung wie wirkt.

Leider besteht immer noch eine gewisse Stigmatisierung um die Depression und andere psychische Erkrankungen, was dazu führen kann, dass Betroffene zögern, Hilfe zu suchen. Sie fangen an sich zurückzuziehen, kapseln sich Sozial ab und es fehlt ihnen an Antrieb etwas für sich zu tun. Dies bedeutet aber keineswegs, dass wenn man mit der Behandlung zu lange wartet, weil die Scham überwiegt, oder es sich nicht selbst eingestehen kann, dass man Krank ist, dass es zu spät ist. Zu spät ist es nie mit einer Behandlung zu beginnen, es dauert vermutlich dann nur etwas länger. Aber, es gibt einen Weg aus der Depression. Es ist wichtig zu betonen, dass Depressionen ernst genommen werden müssen, und Betroffene sollten professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um angemessene Unterstützung und Behandlung zu erhalten.

Zu den Anfängen meiner Depression

Als ich zum ersten Mal bewusst bemerkte, dass etwas mit mir nicht stimmte, war ich verwirrt und dachte, es geht sicher gleich wieder vorbei und ist nur eine Momentane Erschöpfung. Doch noch nie habe ich mich so geirrt wie zu diesem Zeitpunkt, denn diese dauert mittlerweile schon 2 Jahre.

Ständig war ich niedergeschlagen und hoffnungslos, verspürte keinen Appetit und fand keine Freude an Dingen, die ich früher genossen hatte. Ich war irritiert und wusste nicht, was mit mir los war. Zudem war ich oft unkonzentriert und machte selbst auf der Arbeit Fehler, die mir sonst nie passiert sind. Ich beschloss meinen Hausarzt zu kontaktieren und erzählte ihm von meinen Symptomen und Beschwerden. Er riet mir, mich an einen Psychiater oder Psychologen zu wenden.

«Bin ich etwa verrückt?» war mein erster Gedanke. «Ich glaube jetzt geht’s los…» Dennoch liess ich mich nach einer gewissen Zeit darauf ein und im Nachhinein war es eine sehr gute Entscheidung, die ich für mich getroffen habe.

Nach ausführlichen Untersuchungen durch Ärzte, Psychatern und einigen Sitzungen mit Psychologen wurde mir die Diagnose einer mittelschweren Depression gestellt. Es war im ersten Moment ein Schock, aber andererseits war ich froh, endlich zu wissen, was mit mir los war, so hatte ich eine Erklärung für mein Empfinden und mein Verhalten gegenüber anderen Menschen. Selbstverständlich hatte ich auch Angst vor der Stigmatisierung und Scham, die oft mit der Diagnose einer psychischen Erkrankung verbunden sind. Ich hatte Probleme damit, als "krank" oder "schwach" angesehen zu werden und dass ich nicht mehr in der Lage sein würde, meine täglichen Aufgaben zu bewältigen. Ich hatte auch Angst davor, wie Familie und Freunde auf die Diagnose reagieren würden.

Ich begann, mich über Depressionen zu informieren und stellte fest, dass sich viele der Symptome, die ich hatte, tatsächlich auf eine Depression zurückführen liessen. Offensichtlich hatten die Ärzte recht. Ich war häufig müde und antriebslos, konnte mich nicht gut konzentrieren und hatte oft das Gefühl, dass alles sinnlos war. Ich hatte auch Schwierigkeiten mit dem Einschlafen, bin nachts ständig wieder aufgewacht, bin aufgestanden, für mehrere Stunden im Wohnzimmer gesessen und habe ferngesehen. Ich habe mich oft isoliert und selbst das Einkaufen viel mir schwer. Einfach unter Leuten sein war eine Horrorvorstellung und ging überhaupt nicht mehr. Auf der anderen Seite fühlte ich mich dann wieder allein und hilflos. Wem sollte ich eigentlich von meiner Krankheit erzählen? Ich hatte das Gefühl, dass niemand mich verstehen würde. Wie kann ich jemanden erklären, wie ich mich fühle, wenn ich es selbst nicht begreife? Ob ich in dieser Phase Selbstmordgedanken hatte? Gott sei Dank nein, weil ich immer daran dachte, dass, wenn ich mir etwas antue, leidet meine Familie darunter und das wollte ich auf keinen Fall. Was ist, wenn dabei etwas schief geht? Dann bin ich am Ende noch eine Belastung für meine Liebsten. Manchmal jedoch, wenn ich abends zu Bett ging, dachte ich bei mir, wenn ich Morgen nicht mehr aufwachte, dann sei das auch gut. Ich hatte einfach keinen Sinn mehr in Allem gesehen.

Im Laufe der Zeit habe ich gelernt, dass ich nicht allein war mit der Krankheit, sondern dass es viele andere Menschen auch so ergeht, die mit ähnlichen Problemen zu kämpfen haben. Deshalb habe ich beschlossen mich auf die Behandlung einzulassen und darauf zu konzentrieren, mir Zeit zu nehmen, um mich zu Erholen. Dass die Genesung einer Depression ein langer Prozess ist, welcher vor allem Geduld erfordert, war mir bis dahin nicht wirklich bewusst. Ich dachte, ein paar Wochen Medis und es geht wieder aufwärts. Doch da habe ich die Rechnung ohne den Wirt gemacht, wie sich am Ende rausgestellt hat. Insgesamt war die Diagnose der Depression eine Herausforderung für mich, aber auch eine Gelegenheit für persönliches Wachstum und Selbstreflexion. Obwohl es nicht einfach war, die Diagnose zu akzeptieren, erkannte ich schließlich, dass es ein wichtiger Schritt auf meinem Weg zur Genesung ist. Für mich ist es wichtig, die Symptome zu identifizieren und Strategien zu entwickeln, um sie zu bewältigen. Indem ich meine Depression anerkannt und begonnen habe, ihr aktiv entgegenzutreten, habe ich gelernt, wie ich mein Leben wieder in den Griff bekomme und wieder Freude und Erfüllung finde.

Einer der schwersten Schritte war es, zu akzeptieren, dass ich nicht immer in der Lage war, meine Gefühle vollständig zu kontrollieren. Ich musste lernen, dass es okay ist, schlechte Tage zu haben und dass ich nicht immer stark zu sein brauche. Ich habe gelernt, wie ich in diesen Momenten auf mich selbst aufpassen und mir selbst helfen kann, meine Stimmung zu verbessern. Dabei helfen mir so genannte Skills und Strategien wie, Achtsamkeitsübungen, regelmäßige Spaziergänge und körperliche Aktivität in meinen Alltag zu integrieren. Es war nicht immer einfach, mich zu motivieren, aber ich bemerkte schnell, dass körperliche Aktivität tatsächlich eine große Rolle dabei spiele, meine Stimmung zu verbessern und meine Energie zu steigern. Was mir auch sehr geholfen hat war Musikhören. Mit Kopfhörern unterwegs zu sein, beispielsweise im Zug, lenkte mich ab. „vertraute Musik zu hören, ist so, als würde man einem alten Freund begegnen“. Wer immer auch diesen Satz gesagt hat, liegt vollkommen richtig. Durch das Musikhören konnte ich auch das komische Gefühl abstellen, das ich hatte, dass mich die Leute ständig anstarrten, was aber gar nicht so war. So wichtig brauchte ich mich gar nicht nehmen. Eine Mitarbeiterin vom Psychologischen Dienst sagte mal zu mir, als wir über dieses Gefühl gesprochen haben, dass selbst wenn es so wäre, solle ich mir vorstellen, ich sei ein Promi. Und wenn ich der Lebensinhalt der Leute bin, dann haben diese wohl keine anderen Sorgen und ich solle mich doch darüber freuen. Hört sich im ersten Moment komisch an, aber genauso setzete ich es um und merkte schnell, dass die Menschen gar nicht an mir interessiert waren oder schlecht über mich redeten, oder mich beobachteten. Mittlerweile beobachte ich selbst auch Leute und gerne Grüße ich sie auch. Dadurch sind schon interessante Gespräche entstanden.

Ich habe gelernt, wie ich meine Gedanken und Emotionen identifizieren und damit umgehen kann. Negative Gedanken, Traurigkeit, Niedergeschlagenheit und Überzeugungen über mich selbst, oder meine Umwelt verstärkten die Depression und führten zu einem Teufelskreis. Durch das Umsetzen von kognitiven Verhaltenstechniken übte ich, wie ich meine Gedanken und Überzeugungen hinterfragen und ändern kann, um meine Stimmung und Perspektive zu verbessern. Sehr häufig kamen Symptome der Depression wie das Gefühl von Erschöpfung und Antriebslosigkeit. Ich fand es oft schwer, mich zu motivieren, etwas zu tun, selbst wenn es Dinge waren, die ich normalerweise gerne machte. Um damit umzugehen, bemühte ich mich, kleine Schritte zu unternehmen, wie z.B. mich zu «zwingen», aus dem Bett aufzustehen, um eine kleine Aufgabe zu erledigen. Ich versuchte auch, meine Tagesabläufe zu strukturieren und feste Zeiten für bestimmte Aktivitäten zu planen, um eine gewisse Routine und Regelmäßigkeit zu schaffen. Indem ich meine Tage strukturiere und mir Ziele setze, habe ich das Gespür von Kontrolle und Selbstfürsorge erlangt und das Gefühl der Hoffnungslosigkeit verringert, zumindest bis zu einem gewissen Mass. Allerdings durften die Ziele nicht unrealistisch sein, oder zur Überforderung führen. Kleine Schritte, wie schon erwähnt, sind die beste Methode und bringen mehr als zu glauben, dass man die Welt aus den Angeln heben könnte, nur weil man mal einen guten Tag hat. Geholfen haben mir beispielsweise auch Achtsamkeitsübungen.

Achtsamkeit ist eine Praxis, die dazu dient, im gegenwärtigen Moment präsent zu sein und bewusst wahrzunehmen, was um einen herum und in einem selbst geschieht. Sie kann zur Verbesserung des Wohlbefindens, zur Stressbewältigung und zur Steigerung der emotionalen Ausgeglichenheit beitragen.

Körperliche Achtsamkeit: Schliessen Sie die Augen und gehen Sie Ihre Sinne durch und spüren Sie, wie sich Ihr Körper anfühlt. Beachten Sie Spannungen, Entspannung, Hitze, Kälte oder andere Empfindungen. Dies kann Ihnen helfen, körperliche Anspannung zu erkennen und zu lösen. Hilfreich dabei ist es, die Schuhe auszuziehen und so den Boden zu spüren. Sie können sich auch auf eine Isomatte legen, wenn es ihnen mehr zusagt. Wichtig ist nur, dass sie sich wohlfühlen.

Sinneswahrnehmung: Nutzen Sie Ihre Sinne, um den Moment zu erleben. Hören Sie auf die Geräusche um Sie herum, riechen Sie die Düfte in der Luft, schmecken Sie bewusst, was Sie essen, fühlen Sie die Textur von Gegenständen oder die Berührung einer Umarmung. Laufen Sie Barfuss über eine Wiese.

Lassen Sie Ihre Gedanken kommen und gehen, ohne sich an sie zu klammern oder über sie zu urteilen. Stellen Sie sich Ihre Gedanken vor wie Wolken, die am Himmel vorbeiziehen. Konzentrieren Sie sich wieder auf Ihren Atem oder Ihre Sinneswahrnehmungen, wenn Sie merken, dass Sie von Gedanken abgelenkt werden.

Seien Sie freundlich zu sich selbst und akzeptieren Sie, was immer in diesem Moment geschieht, ohne es zu bewerten oder zu verurteilen. Wenn Sie negative Gefühle oder Gedanken haben, seien Sie mit sich selbst geduldig und mitfühlend.