Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Dieses erfrischende Buch spürt den Heiligen Geist da auf, wo wir ihn am wenigsten erwarten: im Alltag, in gesellschaftlichen Veränderungen und sogar im Leiden. Provokativ und überraschend vereint Jack Levison persönliche Erlebnisse und tiefes Bibelwissen. Er begegnet Hiob, Daniel und anderen biblischen Personen und zeigt, wie der Heilige Geist immer wieder die Grenzen der Vorstellungskraft überwindet. Die praktischen Umsetzungshilfen machen den Heiligen Geist dabei ganz persönlich erlebbar. Diese inspirierenden Erkenntnisse bereichern unseren Glauben. Ein lebensverändernder Funkenschlag. Und zwar im Hier und Jetzt.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 250
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
INHALT
Einleitung
Kapitel 1: Hiobs Klage
Kapitel 2: Daniels Disziplin
Kapitel 3: Simeons Lied
Kapitel 4: Joels Traum
Kapitel 5: Chloes Klage
Kapitel 6: Hesekiels Tal
Kapitel 7: Jesu Prüfung
Kapitel 8: Petrus’ Lob
Fragen zur Vertiefung
Anmerkungen
Danksagung
Für meine Kinder
Jeremy und Chloe
Ihr seid in Zeiten größter Freude,
aber auch in Zeiten größter Herausforderungen
immer wie ein frischer, inspirierender Wind.
BEVOR SIE DIESES KAPITEL LESEN, SOLLTEN SIE SICH MIT FOLGENDEN BIBELSTELLEN VERTRAUT MACHEN:
• Psalm 104,24–30 und 146,1–4• Hiob 12,7–12 und 27,1–6• Hiob 33,1–7 und 34,10–20• Prediger 3,16–22 und 12,1–7KAPITEL 1
HIOBS KLAGE
Ich hatte einmal eine Erleuchtung. Und wie das so häufig bei Erleuchtungen der Fall ist, überkam sie mich nicht im Gottesdienst oder während ich betete oder auf einem Berggipfel stand. Sie erwischte mich, als ich meinen Sohn Jeremy zur Schule brachte. Ich hatte stechende Kopfschmerzen, mir tat der Rücken weh, und eigentlich ging ich nicht auf dem Bürgersteig, sondern eher im Bürgersteig. Ich hatte das Gefühl, bis zu den Knien durch Zement zu waten. Ich mühte mich ab, kämpfte mich vorwärts Richtung Schule, während Jeremy neben mir hüpfte und sprang. Er muss die dreifache Entfernung zurückgelegt und die vierfache Anzahl an Schritten gemacht haben, denn er lief auf dem Bürgersteig im Zickzack hin und her, statt wie ich mit mühsamen Schritten geradeaus zu gehen. Und dann kam die Erleuchtung. Ich werde Ihnen jetzt noch nicht verraten, was es war. Vielleicht kommen Sie ja beim Lesen dieses Kapitels dahinter, was mir an jenem Morgen klar wurde.
DAS HERZDER FINSTERNIS
Um den Schlüssel zu meiner Erleuchtung zu finden, wollen wir bei einem wenig rühmlichen Häufchen Asche und einer der tragischsten und zugleich siegreichsten Figuren der Menschheitsgeschichte beginnen: Hiob. Diese einsame Seele hat alles verloren: seine Söhne und Töchter, sein Hab und Gut, sein Haus und jetzt auch noch seine Gesundheit. Er ist ganz allein und kratzt sich seine Wunden mit den scharfen Kanten von Tonscherben. Und doch ist er eigentlich nicht allein. Er wird von seinen Freunden begleitet, kleinen Inquisitoren, die mit schauriger Sachlichkeit eifrig darüber diskutieren, wie es sein kann, dass ein scheinbar so rechtschaffener Mensch so himmelschreiendes Leid ertragen muss. Hiob durchbricht diesen Strudel an Kritik mit dem einfachen Bekenntnis, dass der Geist Gottes Leben schenkt.
Aber frage doch das Vieh, und es wird es dich lehren,
oder die Vögel des Himmels, und sie werden es dir mitteilen,
oder rede zu der Erde, und sie wird es dich lehren,
und die Fische des Meeres werden es dir erzählen!
Wer erkennt nicht an all diesem,
dass die Hand des HERRN dies gemacht hat?
In seiner Hand ist die Seele alles Lebendigen
und der Lebensatem [Geist-Atem] alles menschlichen Fleisches.
Hiob 12,7–10; ELB
Später setzt sich ein schwer mitgenommener Hiob zur Wehr und bekräftigt, dass er niemals Unrecht oder Trug reden würde, solange er lebe,
solange noch irgendetwas von meinem Atem [neshamah] in mir ist
und Gottes Hauch [Geist-Atem, ruach] in meiner Nase.
Hiob 27,3; ELB
So sieht jemand, der sich gerade im Tal der Todesschatten befindet, den Geist Gottes. Hier sind wir im Herzen der Finsternis angelangt. Bleiben Sie noch einen Augenblick bei mir – und bei Hiob. Ich weiß, dass viele von uns gelernt haben, dem heiligen Geist auf dem Berggipfel zu begegnen. Aber jetzt wollen wir erst mal im Dunkeln tappen, denn in diesem tiefen, finsteren Tal der Verzweiflung können wir so viel über den Geist Gottes lernen, das wir inmitten der Freude nicht lernen können.
Und das lernen wir: Hier entsteht Leben. Eine Nanosekunde lang spüren wir Energie, den Bruchteil einer Sekunde lang zeigt sich Lebenskraft. Der Urknall dauerte nur einen Augenblick und die gesamte Energie in unserem Universum kann zu diesem einen Moment zurückverfolgt werden. Nur einmal die Augen schließen und Sie haben es verpasst. Nur einmal wegschauen und es ist verschwunden. Mehr als diesen Sekundenbruchteil braucht der heilige Geist nicht, um Leben zu erschaffen: „… solange noch irgendetwas von meinem Atem in mir ist und Gottes Hauch in meiner Nase.“
Oder stellen Sie sich den Wüstenboden vor, auf dem scheinbar nichts wächst. Wenn Sie genau hinsehen, werden Sie dort Leben entdecken, unerwartetes Leben, seltsame Lebensformen, Leben, das der brennenden Sonne, dem trockenen Sand und den eiskalten Nächten trotzt: „… solange noch irgendetwas von meinem Atem in mir ist und Gottes Hauch in meiner Nase.“