Der barrierefreie Naturerlebnispfad - Alexandra Feilen - E-Book

Der barrierefreie Naturerlebnispfad E-Book

Alexandra Feilen

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Beschreibung

Am Beispiel des ehemaligen Campingplatzes „Zur Wackenmühle“ in der Gemeinde Rehlingen-Siersburg, Ortsteil Hemmersdorf, wurde als Teil eines Ökokontoprojekts ein touristisches Nutzungskonzept in Form einer besucherlenkenden Maßnahme durch einen Naturerlebnispfad erarbeitet. Begleitend hierzu hat die an der Wackenmühle durchgeführte Umfrage gezeigt, dass die Renaturierungsmaßnahme sowie eine dem Naturschutz gerecht werdende Besucherlenkung durchaus erwünscht ist. Die Ergebnisse der Auswertung der Besucherumfrage werden in Kapitel 8 vorgestellt. Die Umfrage fand im Rahmen der vorliegenden Diplomarbeit statt und wurde im Jahr 2005 durchgeführt. Hierfür wurde eigens ein 14 Fragen umfassender Fragebogen entworfen, der im Anhang der Arbeit zu finden ist. Das Projektgebiet „Zur Wackenmühle“ liegt direkt an der Nied und befindet sich im südwestlichen Teil des Naturparks Saar-Hunsrück im Saarland. Die Nied ist ein kleiner Mäandertalfluss im deutsch-französischen Grenzbereich. Sie ist im Gewässertypenatlas des Saarlandes als Referenzgewässer aufgeführt und zählt zu den saubersten Flüssen in ganz Deutschland. Durch die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie ist es notwendig geworden, die Nied als Gewässer stärker zu schützen. Da die Nied aber gleichzeitig ein Vorranggebiet für den Erholungsnutzen im Naturpark Saar-Hunsrück darstellt, musste ein Konzept entworfen werden, das sowohl den Belangen des Naturschutzes als auch den Belangen der Erholungsnutzung gerecht wird. Angesichts der immer stärkeren Zersiedlung der Landschaft durch den Menschen ist es von besonderer Bedeutung, Schutzgebiete vor menschlichen Eingriffen zu schützen. Dies ist mit Einsatz von Besucherlenkungssystemen möglich, da ein gut funktionierendes Besucherlenkungssystem das Ziel hat, die Natur zu erhalten sowie die Ansprüche der Besucher zu berücksichtigen. Die Erkenntnis, dass eine rein rezeptive Informationsaufnahme, wie sie auf den meisten herkömmlichen Lehrpfaden praktiziert wird, aus pädagogischer Sicht nur einen geringen Lernerfolg verspricht, führte zu neuen Konzepten, bei denen sich der Besucher aktiv mit der Natur auseinander setzen soll. So entwickelte sich der neue Ansatz des Naturerlebnispfads, bei dem nicht nur reines Wissen vermittelt wird, sondern über eine interaktive Beteiligung der Gäste und die Ansprache aller Sinne, Freude an der Natur geweckt werden soll. Die emotionale Basis des Naturerlebens erweitert sich über verschiedene Sachebenen (Naturbeschreibung, -erklärung & -verständnis) zum Umweltbewusstsein und so zur Handlungsbereitschaft, wobei diese Komponenten wiederum in Form einer positiven Rückkopplung die Qualität der emotionalen Ebene beeinflussen. Ein weiterer wichtiger und oftmals ungeachteter Punkt bei der Konzeption eines Erlebnispfades ist die barrierefreie Gestaltung und die einfache Vermittlung der Informationen. Barrierefreiheit meint, dass jeder Mensch ungehindert überall hin gelangen kann. Der Begriff der Barrierefreiheit schließt, im Gegensatz zu dem oft noch synonym verwendeten Begriff „Behindertengerechtigkeit“, die Zugänglichkeit und Benutzbarkeit für alle Menschen mit ein. Das vorliegende touristische Nutzungskonzept wurde in die Gesamtplanung der Gemeinde Rehlingen-Siersburg zur Schaffung verschiedener Lehrpfade entlang des Saarlandradweges aufgenommen. Somit erfährt der Naturpark Saar-Hunsrück im Gebiet des Saar-Nied-Gaus eine weitere Aufwertung in Bezug auf die Erholungsnutzung und die naturschutzfachliche Bildung.

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