Der Beirat - Alexander Koeberle-Schmid - E-Book

Der Beirat E-Book

Alexander Koeberle-Schmid

4,9

Beschreibung

Familienunternehmen sind das Herzstück der deutschen Wirtschaft. Keines ist so wie das andere. Sie zu führen und zu entwickeln ist gerade deshalb eine Herausforderung. Ein Beirat kann dabei helfen: als wohlmeinender Aufpasser, Sparringspartner, Personalentscheider, Moderator und Streitschlichter. Er kann falsches Tun verhindern, richtige Entscheidungen unterstützen und Unternehmer vor hohen finanziellen Risiken oder gar Verlusten bewahren. Dennoch haben viele Firmenbesitzer immer noch Vorbehalte, Fremden Einblicke in interne Vorgänge ihres Unternehmens zu ermöglichen. Dieser Praxisratgeber räumt mit Vorurteilen auf. Er zeigt, wie ein Beirat hilft, ein Unternehmen zu sichern und modern auszurichten, und erklärt die Vorteile, ohne mögliche Nachteile zu verschweigen. Der Leser erfährt, wann die Einrichtung eines Beirats sinnvoll ist, wie er ausgestaltet sein sollte oder ein schon bestehender systematisch weiterentwickelt werden kann.

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Alexander Koeberle-Schmid

Der Beirat

Wie ein kritischer Begleiter den Erfolg von Familienunternehmen sichert und steigert

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

Alexander Koeberle-Schmid

Der Beirat

Wie ein kritischer Begleiter den Erfolg von Familienunternehmen sichert und steigert

Frankfurter Societäts-Medien GmbH

Frankenallee 71–81

60327 Frankfurt am Main

Geschäftsführung: Oliver Rohloff

1. Auflage

Frankfurt am Main 2015

ISBN 978-3-95601-138-2

Copyright

Frankfurter Societäts-Medien GmbH

Frankenallee 71–81

60327 Frankfurt am Main

Umschlag

Julia Desch

Satz

Uwe Adam, Freigericht, www.adam-grafik.de

Titelbild

© pressmaster – Fotolia.com

E-Book

Zeilenwert GmbH, Rudolstadt

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, vorbehalten.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Vorwort – Praxisratgeber für den exzellenten Beirat

Der Beirat – Sparringspartner, Aufpasser und Konfliktlöser

1. Vorbehalte und Vorurteile

2. Der richtige Zeitpunkt

3. Das muss im Gesellschaftsvertrag stehen

4. Höchste Zeit für einen Beirat

5. Zufriedenheit mit dem Aufpasser

6. Garant für mehr Erfolg

Vier Stufen zum effektiven Beirat

1. Enormer rechtlicher Spielraum

2. Die beste Heimat für den Beirat

3. Das Modell und seine vier Stufen

4. Individuell und passgenau konzipieren

Stufe 1: Die Leitplanken des Beirats

1. Was vom Beirat erwartet wird

2. …und was er auf keinen Fall tun soll

Stufe 2: Die Aufgaben des Beirats

1. Wie viel Rat soll der Beirat geben?

2. Der Beirat als Wächter und Kontrolleur

3. Macht über das Top-Management – oder auch nicht

4. Mediator und Schiedsrichter

5. Netzwerker, Türöffner und Headhunter

6. Moderator für die ganze Familie

7. Alles hat seine Grenzen

8. Geburtshelfer für den neuen Chef

Stufe 3: Die Stellhebel des Beirats

1. Grundlagen und Rüstzeug

2. Nur die Besten schaffen es in den Beirat

3. Das Werkzeug des Beirats

4. Das kostet der Beirat

Stufe 4: Ehrliche und selbstkritische Rückschau

1. Effizienz und Effektivität prüfen

2. Mindestens einmal im Jahr Bilanz ziehen

3. Sach- und fachgerechte Bewertung

4. Die richtigen Fragen stellen

Schlusswort – Modernisierung des Beirats über Generationen

Anmerkungen

Literaturverzeichnis

Stichwortverzeichnis

Der Autor

Vorwort Praxisratgeber für den exzellenten Beirat

Familienunternehmen sind etwas ganz Besonderes. Sie werden wahlweise als Herz, Rückgrat, Hauptschlagader oder Standbein der deutschen Wirtschaft bezeichnet. Völlig zu Recht, wie ein Blick auf die Statistik bestätigt: Familiengeführte Unternehmen weisen bei Umsatz, Rendite, Beschäftigung, Ausbildung und Eigenkapitalquote Spitzenwerte aus. Selbst in Krisenzeiten sind sie Wachstums- und Jobmotor. Ihre Strukturen, Eigentumsverhältnisse und Strategien unterscheiden sich deutlich von Publikumsgesellschaften und Unternehmen im Besitz von Staat oder Finanzinvestoren – was bedeutet, dass sie anders geführt, entwickelt und kontrolliert werden müssen. Hieraus ergibt sich ein ständiger Überprüfungs- und Korrekturbedarf. Dabei kann ein Beirat helfen, früh freie Fahrt zu geben oder ein Stoppsignal zu setzen. Ein Beirat hat viele Funktionen: Er kann als wohlmeinender Aufpasser, Sparringspartner, Kontrolleur, Personalentscheider, Moderator und Streitschlichter fungieren. Je nachdem mit wie viel Macht er ausgestattet ist, verhindert er falsches Tun, unterstützt richtige Entscheidungen und bewahrt Unternehmer vor hohen finanziellen Risiken oder gar Verlusten. Studien und Umfragen, auf die in diesem Buch immer wieder verwiesen werden, belegen, dass ein Beirat signifikanten positiven Einfluss auf ein Familienunternehmen haben kann.

Trotzdem haben hierzulande längst nicht alle Unternehmensbesitzer ein solches Gremium installiert und lehnen dies sogar teilweise strikt ab. Denn sie wollen Menschen, die nicht zur Familie gehören, keine Einblicke in interne Vorgänge und Unterlagen ihres Unternehmens gewähren. Auf den ersten Blick ist das verständlich. Bei genauerem Hinsehen zeigt sich aber, dass auf der Institution Beirat viele Vorurteile und Irrtümer lasten.

Mit diesem Praxisratgeber möchte ich mit Trugschlüssen und Fehleinschätzungen aufräumen. Der Beirat ist, wenn er richtig konzipiert ist, ein geeignetes Mittel, ein Unternehmen zu sichern und modern auszurichten. (Es kann aber auch gute Gründe geben, auf ein solches Gremium zu verzichten.) Das Buch erklärt Vor- und Nachteile eines Beirats in bestimmten Konstellationen, was er bewirken kann, wo seine Grenzen liegen und – vor allem auch – wo sie liegen sollten. Am Ende der Lektüre werden Sie wissen, ob ein Kontroll- und Beratungszentrum dieser Art für Ihr Unternehmen in Frage kommt, wie es ausgestaltet sein sollte oder wie Sie einen schon existierenden Beirat optimieren könnten.

Egal, welche Frage Sie zu dem Themenkomplex haben – in diesem Ratgeber finden Sie die Antworten. Das Buch beruht auf dem etablierten Vier-Stufen-Beiratsmodell, das hier in einer Weiterentwicklung erklärt und von zahlreichen Profi-Tipps, Checklisten sowie Beispielen ergänzt wird. Es ist aus der Praxis für die Praxis entwickelt worden und basiert auf Best-Practice-Empfehlungen von Unternehmern, Beratern und Wissenschaftlern. Das Konzept wird seit vielen Jahren mit Erfolg angewendet. Unternehmer und deren Familien loben es als einfach verständlich, aber dennoch ausreichend und praktikabel.

Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Es ist von Beginn an ausdrücklich so konzipiert worden, dass nicht alle Details beleuchtet werden. Ich bin der Meinung, dass überbordende Komplexität dem Ratsuchenden die Entscheidung für oder gegen einen Beirat nur erschweren würde. Wer einen schon existenten Beirat weiter professionalisieren möchte, um dessen Arbeit zu verbessern, auch dem ist mit einem Übermaß an Details nicht geholfen. In diesem Ratgeber geht es bewusst um eine Hilfestellung zur Einrichtung und Weiterentwicklung des eigenen Beirats. Falls Sie darüber hinaus spezifische – also, juristische oder steuerliche – Spezialfragen zum Thema Beirat beantwortet haben möchten, empfehle ich Ihnen eines der Fachbücher oder den Gang zu einem Berater.

Mein Dank gilt allen, die den Praxisrategeber Beirat unterstützt und begleitet haben. Besonders danke ich Herrn Professor Dr.Peter May, Herrn Dr.Joachim Groß und Herrn Dr.Arno Lehmann-Tolkmitt, die an der Erarbeitung einer Vorstufe des Modells mitgewirkt haben. Ebenfalls bedanke ich mich bei den Unternehmern und Beiräten, die in meinen Seminaren und Beratungen kritische Fragen gestellt und ihr praktisches Know-how eingebracht haben.

Ihnen, liebe Leser, wünsche ich viel Erfolg bei der Installation oder Weiterentwicklung Ihres Beirats. Über Fragen, Anregungen und Erfahrungsberichte würde ich mich freuen.

Dr.Alexander Koeberle-Schmid

[email protected]

Der Beirat– Sparringspartner, Aufpasser und Konfliktlöser

Ein Beirat im Familienunternehmen übernimmt die Rolle des wohlmeinenden Aufpassers. Er ist ein langjähriger Begleiter, der mit dem nötigen Abstand falsches Tun verhindert und richtiges Tun bewirkt. Mit strengem, aber wohlwollendem und qualifiziertem Blick auf das Handeln der Geschäftsführung schützt er die Firma zum Wohle von Gesellschaftern und Mitarbeitern vor Fehlern. So sagen manche Familienunternehmer: „Ohne Beirat geht es nicht“. Sie empfinden es als beruhigende Absicherung, dass ein kompetenter, vertrauensvoller Dritter strategische Entscheidungen beurteilt, bevor sie operativ umgesetzt werden. Eine zweite, unabhängige und familienexterne Meinung verhindert Unternehmensblindheit und falsche Weichenstellungen.

Familienunternehmen treffen häufig schnelle Entscheidungen, die nicht immer die richtigen sind, viel Geld kosten und den Betrieb schlimmstenfalls in Existenznöte bringen. Manch Firmeneigentümer freut sich im Nachhinein, dass ihn sein Beirat vor kleinen und großen Fehlern bewahrt hat, sogar vor existenziellen – und nicht zuletzt vor ihm selbst, können doch Familienunternehmer manchmal eigensinnig und uneinsichtig sein. Und in Fällen, in denen Fehlentscheidungen getroffenen worden sind, hilft das Beratungsgremium, diese aufzufangen und abzumildern.

Der Beirat dient also nicht nur als Wegweiser, sondern auch als Stabilisator. Er hilft Familienunternehmen und ihren Besitzern bei der Verwirklichung ihres wichtigsten Ziels: Der Sicherung des Betriebes über Generationen hinweg. Der Erhalt ihres Lebenswerks ist für Firmeninhaber von zentraler Bedeutung. Immer mehr von ihnen gehen die Übergabe früh und entschlossen so an, dass die Familie ihre Rolle als dominanter, einflussreicher Eigentümer bewahrt. Ein Beirat kann auch einen bedeutenden Beitrag dazu leisten, den schwierigen Prozess des Stabwechsels anzugehen.

Profi-Tipp

Drei zentrale Gesichtspunkte

Ob Sie den Beirat nun als Berater, Kontrolleur, Sparringspartner oder als Helfer bei der Übergabe betrachten – in jedem Fall muss er so konzipiert sein, dass er die in ihn gesetzten Hoffnungen und Erwartungen erfüllen kann. Drei entscheidende Aspekte sind stets zu berücksichtigen:

Die Mitglieder müssen vor Sitzungen rechtzeitig und strukturiert alle relevanten Informationen erhalten haben, damit intensive Diskussionen geführt werden können.Dem Beirat sollten zwingend kontrollierende Aufgaben übertragen werden, weil die Ausübung der Wächterfunktion nachweislich den Unternehmenserfolg steigert.Das Gremium sollte unbedingt von Beginn an in die Nachfolgeregelung involviert sein, denn es ist für die Zeit des Übergangs ein wichtiger Stabilitätsfaktor.

1.Vorbehalte und Vorurteile

Obwohl zahlreiche Gründe für die Installation eines Beirats sprechen, haben nur etwas mehr als die Hälfte der deutschen Familienbetriebe ein solches Gremium oder einen Aufsichtsrat eingerichtet.1 Skeptiker führen diverse Ein- und Vorwände an. Manche haben ihren Beirat aus Enttäuschung über dessen Leistungen wieder abgeschafft. Das sollte allerdings auf gar keinen Fall dazu führen, an der Institution grundsätzlich zu zweifeln. Denn scheitert ein Beirat kläglich, gibt es so gut wie immer handfeste Gründe, die sich bei näherer Betrachtung als vermeidbar herausstellen: Er war falsch konzipiert, inkompetent besetzt und seine Aufgaben waren diffus formuliert, um nur einige Möglichkeiten für den Misserfolg zu nennen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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