Der Chinese mit dem Hauerzahn. Zwergmuntjaks. Ein invasiver Hirsch erobert Europa - Kai Althoetmar - kostenlos E-Book
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Kai Althoetmar

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Beschreibung

Er kommt aus China, hat Eckzähne wie Hauer und tummelt sich gern in Parks und Nachbars Garten: der Chinesische Muntjak. Um 1900 wurden die Zwerghirsche in England eingeführt, heute gelten sie dort als Plage. Aus einer Handvoll Tiere wurden über 50.000, die anderen Hirscharten zusetzen und jährlich 15.000 Verkehrsunfälle verursachen. Mittlerweile hat die invasive Art ihre ersten Brückenköpfe in Kontinentaleuropa erobert. In den Niederlanden und Belgien sind Muntjaks aus Tierparks ausgebüxt, woraus sich Populationen in freier Wildbahn etabliert haben. Und der Vormarsch der Kleinhirsche geht weiter - begünstigt vom Klimawandel. - Illustriertes eBook mit zahlreichen Fotos.

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Inhaltsverzeichnis

Der Chinese mit dem Hauerzahn

Kai Althoetmar

Der Chinese mit dem Hauerzahn

Zwergmuntjaks. Ein invasiver Hirsch erobert Europa

Impressum:

Titel des Buches: „Der Chinese mit dem Hauerzahn. Zwergmuntjaks. Ein invasiver Hirsch erobert Europa.

Erscheinungsjahr: 2019.

Inhaltlich Verantwortlich:

Verlag Nature Press

Kai Althoetmar

Am Heiden Weyher 2

53902 Bad Münstereifel

Deutschland

Text: © Kai Althoetmar.

Titelfotos: Muntjak. Foto: sasastro, CC BY 2.0.

Verlag und Autor folgen der bis 1996 allgemeingültigen und bewährten deutschen Rechtschreibung.

Der Chinese mit dem Hauerzahn

Zwergmuntjaks. Ein invasiver Hirsch erobert Europa

Er ist klein, hat aber Appetit auf alles Mögliche. Taucht er aus seiner Deckung auf, stiftet er Verwirrung oder löst Unfälle aus: der Chinesische Muntjak (Muntiacus reevesi), eine Zwerghirschart, die sich nicht nur im Reich der Mitte wohlfühlt. Als der Muntjak zu Beginn des 20. Jahrhunderts in England ausgesetzt wurde, war er ein Exot. Inzwischen gilt er dort als Plage. Und mittlerweile hat er in Kontinentaleuropa seinen ersten Brückenkopf erobert, von dem aus der Durchmarsch weitergeht.

Der Chinesische Muntjak, auch Zwergmuntjak genannt, ist mit 50 Zentimeter Schulterhöhe die kleinste Muntjakart aus der Familie der Hirsche. Muntjaks leben von Natur aus in Asien. Im 19. Jahrhundert waren wenige Einzeltiere von China nach England exportiert und dort in Zoos und Tierschauen gezeigt worden. Im Londoner Zoo vermehrten sich die Tiere. 1901 dann wurden aus einem Park in Bedfordshire, der vom Zoo Tiere übernommen hatte, die ersten elf Muntjaks in die Freiheit entlassen - die Gründerpopulation in Britanniens freier Wildbahn. Weitere später freigelassene Tiere gehörten ebenfalls zur Linie des Londoner Zoos.

Forscher schätzen die Zahl der Chinesischen Muntjaks im Vereinigten Königreich heute konservativ auf 52.000. Zum Vergleich: Die Bestände in China und Taiwan sollen sich auf etwa 118.000 Tiere belaufen. Die Spezies hat laut Weltnaturschutzunion (IUCN) den Status „gering gefährdet“.

Die Art breitet sich auf den britischen Inseln derzeit jährlich um einen Kilometer nordwärts aus und hat inzwischen die Grenze zu Schottland erreicht, erfolgreich Wales und Englands Südwesten erobert und kommt neuerdings sogar in Irland vor. Die Abschüsse durch Jäger stiegen derweil zwischen 1961 und 2009 um mehr als das 17fache. Britische Forscher wollten wissen, wie groß die Ursprungspopulation in England war. Damit sollte die Frage geklärt werden, ob Hirscharten zur erfolgreichen invasiven Art werden können, wenn nur wenige Einzeltiere die Erstpopulation bilden. Im Journal of Zoology legte das fünfköpfige Team um Jim Provan von der Queen's University in Belfast seine Erkenntnisse vor (Band 298, S. 54).

„Unsere Ergebnisse zeigen, daß die ganze Invasion auf ein einziges Gründungsereignis unter Einbezug einer kleinen Zahl von Weibchen zurückgeführt werden kann“, schreiben die Forscher. Konkret sollen vier oder fünf Muntjakweibchen die Gründermütter der heutigen Population sein.

Chinesischer Muntjak. Foto: Gallhampshire, CC BY-SA 2.0.

Die Forscher schlußfolgern daraus, daß selbst kleinste Freilassungsaktionen zu einer unumkehrbaren und kostenträchtigen invasionsartigen Ausbreitung der Spezies führen können - auch wenn die genetische Vielfalt der ausgesetzten Tiere sehr gering sei.

Biologen waren in der Vergangenheit davon ausgegangen, daß ein hohes Maß an Erbgutvielfalt und eine ganze Reihe von Aussetzungen oder Einwanderungsschüben zwingend nötig seien, damit sich eine eingewanderte oder neu eingeführte Art auf Dauer etablieren kann. Andernfalls drohe ein genetischer „Flaschenhalseffekt“ - Populationen gehen dann auf wenige „Gründer- oder Pionierindividuen“ zurück und können daher zum Beispiel anfälliger für Krankheiten sein.

---ENDE DER LESEPROBE---