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Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im Jahr 1900 lebten noch rund 21% der Weltbevölkerung in Europa, 2050 werden es gerade mal 7,6% sein. Versinken wir in der Bedeutungslosigkeit?Aufstrebende Schwellenländer wie China, Indien, Brasilien und Russland gewinnen an wirtschaftlicher Stärke, machen uns mit ihrem Rohstoffhunger angestammte Plätze streitig und beanspruchen immer mehr politische Macht.Der Westen dagegen ächzt unter den Folgen der Wirtschaftskrise und ist geschwächt. Gigantische Schuldenberge schnüren kommenden Generationen die Luft ab. Unser technologischer Vorsprung, jahrzehntelang Garant unseres Wohlstands, schmilzt dahin.Vor dieser neuen Situation verschließt der Westen die Augen. Aber das hilft auf Dauer nicht weiter.Eberhard Sandschneider zeigt eine überzeugende Alternative auf: Wenn wir freiwillig Macht abgeben, kann ein neues Gleichgewicht zum Nutzen aller entstehen - nur so werden wir unseren Einfluss in der Welt wahren. Eine kluge und dabei sehr lesbare Analyse."Sandschneider hat den Mut gefunden, mit der nüchternen Leidenschaft seiner internationalen Erfahrungen uns mit unbequemen, unpopulären, jedenfalls aufregenden Befunden zu konfrontieren."Egon Bahr
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Seitenzahl: 263
Veröffentlichungsjahr: 2011
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Eberhard Sandschneider
DER ERFOLGREICHE ABSTIEG EUROPAS
Heute Macht abgeben, um morgen zu gewinnen
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
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© 2011 Carl Hanser Verlag München
Internet: http://www.hanser-literaturverlage.de
Lektorat: Martin Janik
Herstellung: Stefanie König
Umschlaggestaltung: Brecherspitz Kommunikation GmbH, München, www.brecherspitz.com
Satz: Presse- und Verlagsservice, Erding
Datenkonvertierung eBook: le-tex publishing services GmbH, Leipzig
ISBN 978-3-446-42983-3
Nicht gestellte Fragen
können gefährlicher sein
als falsche Antworten
Für Katja
1 Einleitung
2 Geplatzte Träume
Der »Westen« nach einem Jahrzehnt des Schreckens
Der »Westen« als Illusion
Die Träume von 1989
Schockwellen
Schleichende Trends
Offensichtliche Machtverschiebungen
3 Mauern im Kopf
Die ewige Torheit der Regierenden
Torheiten damals und heute
Die Welt in Schwarz und Weiß
Neue Feindbilder müssen her
4 Lebenslügen des Westens
Von Gebetsmühlen und sinnloser Symbolpolitik
Gebetsmühlenpolitik
Der verlorene Krieg gegen den Terror
Transatlantischer Selbstbetrug
Das Kreuz mit den Werten
5 Weltordnungsdebatten
Der scheinbar unaufhaltsame Aufstieg der Anderen
Die Grenzen der Suche nach Ordnung im Chaos
Die Welt ohne transatlantische Ordnung
Mit Tunnelblick ins 21. Jahrhundert
Risiko Multipolarität
Neue Regeln der Weltpolitik
6 Ein Gegenmodell im Werden?
Der falsche Glanz der Diktatur
Zwischen Hoffen und Bangen
Der trügerische Glanz der Demokratie
Demokratische Selbstüberforderung
Der falsche Glanz der Diktatur
Demokratie und die Wirkungsmacht von Ideen
7 Die Leiden des wiedervereinten Europa
Gipfelrast zwischen Weltschmerz und Zukunftsangst
Europas ungebrochener Weltschmerz
Europas historische Leistung
Unnötige Debatten
Die nüchterne Sicht der Anderen
8 Was tun?
Wege zum erfolgreichen Abstieg Europas
Auguren und ihre Grenzen
Erfolgreicher Abstieg?
Keine Angstdebatten führen!
Lernen statt Belehren!
Neue Wege der Kooperation suchen!
Offene Prozesse akzeptieren!
Platz machen!
Modelle und Vorbilder
9 Ausblick eines Optimisten
Weiterführende Literatur
Danksagung
Anmerkungen
Das erste Jahrzehnt im neuen Jahrtausend begann voller Hoffnung. Nach einer berauschenden 24-Stunden-Party atmete die Welt am Morgen des 1. Januar 2000 voller Erleichterung auf. Der befürchtete und von manchen schon sicher erwartete Millennium Bug war ausgeblieben. Internet, E-Mail, Handy, Datenbanken – alles funktionierte genau so wie am Tag zuvor. Aber alles, was danach kam, war der blanke Horror für diejenigen, die seit 1989 an den globalen Siegeszug des Westens geglaubt hatten.
Das erste Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts war ein langes Jahrzehnt des Schreckens für den Westen. Wirtschaftlich stehen eine geplatzte Internetblase am Anfang und eine schwere Weltwirtschaftskrise am Ende des Jahrzehnts. In sicherheitspolitischer Hinsicht erstreckt es sich von den Terrorangriffen des 11. September 2001 bis zur Atomkatastrophe in Japan am 11. März 2011. Verschnaufpausen gab es in den elf Jahren seit der Jahrtausendwende praktisch keine. In Atem gehalten wurde der Westen durch eine Serie von schweren Terrorangriffen in Bali, London, Madrid, Moskau und Mumbai, durch Kriege in Afghanistan und im Irak, durch Naturkatastrophen, Pandemien, Nahrungsmittel- und Ressourcenkrisen, den gescheiterten Unilateralismus der USA, die schwindende Attraktivität westlicher Werte in weiten Teilen der Welt, wieder erstarkten Nationalismus und die Rückkehr von Religion als Ursache von Krieg und Zerstörung. Die Liste der Schrecken ist lang und im Detail beliebig verlängerbar.
Elf schreckliche Jahre liegen seit der Jahrtausendwende nun schon hinter uns. Und nur eingefleischte Optimisten werden ernsthaft erwarten, dass die nächsten zehn Jahre automatisch besser werden. Mögliche neue Schocks, die unser politisches, wirtschaftliches und gesellschaftliches Gefüge erschüttern, lassen sich natürlich nicht mit Exaktheit prognostizieren. Die unerwarteten Ereignisse in den Staaten Nordafrikas und der arabischen Welt stehen dafür als besonders eindrückliche Beispiele. Aber die Trends, die wir heute schon ablesen können, machen es einem zusätzlich schwer, optimistisch zu bleiben.
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