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Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Medien / Kommunikation - Film und Fernsehen, Note: 2,7, Universität Mannheim (Seminar für MKW), Veranstaltung: Mediengenres, Sprache: Deutsch, Abstract: Dogma 95 – Das Manifest DOGMA 95 ist ein Kollektiv von Filmregisseuren, gegründet im Frühjahr 1995. DOGMA 95 hat das erklärte Ziel, „gewissen Tendenzen“ im zeitgenössischen Film entgegenzuwirken. DOGMA 95 ist eine Rettungsaktion! 1960 war das Maß voll. Der Film war tot und sollte zu neuem Leben erweckt werden. Das Ziel stimmte, aber nicht die Mittel! Die Nouvelle Vague entpuppte sich als kleine Welle, die an Land gespült wurde und versickerte. Die Parolen von Individualismus und Freiheit brachten eine Zeitlang große Werke hervor, aber keine wirklichen Veränderungen. Die Welle wurde ebenso käuflich wie ihre Regisseure. Sie war niemals stärker als die Menschen, die hinter ihr standen. Der antibürgerliche Film wurde selbst bürgerlich, weil die Grundlagen seiner Theorien auf einem bürgerlichen Kunstverständnis beruhten. Der Begriff des auteur war von Anfang an bürgerliche Romantik und damit falsch! Für DOGMA 95 ist Film nicht individuell! Heute tobt ein Sturm der Technik, der die ultimative Demokratisierung des Mediums zur Folge haben wird. Zum ersten Mal hat wirklich jeder die Möglichkeit, Filme zu machen. Doch je zugänglicher das Medium wird, desto wichtiger ist die Avantgarde. Es ist kein Zufall, dass der Ausdruck „Avantgarde“ einen militärischen Beiklang hat: Disziplin ist die Antwort. Wir müssen unsere Filme in Uniformen stecken, weil der individuelle Film per definitionem dekadent ist! DOGMA 95 stellt dem Film ein unangreifbares Regelwerk entgegen, das so genannte Keuschheitsgelübde. 1960 war das Maß voll! Der Film sei unter all der Schminke erstickt, hieß es, aber seither hat der Gebrauch von Kosmetik explosionsartig zugenommen. Die „ vornehmste“ Aufgabe des dekadenten Filmemachers besteht darin, das Publikum an der Nase herumzuführen. Und darauf sind wir so stolz? Ist dies das Ergebnis von hundert Jahren Film: Illusionen, über die Emotionen transportiert werden? Und der individuelle Künstler kann seine Täuschungsmethoden frei wählen?! Die Vorhersehbarkeit (Dramaturgie) ist zum Goldenen Kalb geworden, um das wir tanzen. Es gilt als zu kompliziert und nicht „fein“ genug, wenn die innere Entwicklung der Figuren die Handlung rechtfertigt. Wie nie zuvor werden oberflächliche Handlungen und oberflächliche Filme gepriesen. Das Ergebnis ist dürftig: falsches Pathos und die Illusion von Liebe.
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