Der Frequent Traveller - Jean-Christian de Mons - E-Book

Der Frequent Traveller E-Book

Jean-Christian de Mons

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Beschreibung

Mit seinem 5.Buch übertrifft Jean-Christian de Mons seine bisherigen Publikationen. Er lässt die Leser teilhaben an seinen Erfahrungen in exotischen Ländern und seinen Kontakten mit bemerkenswerten Persönlichkeiten. Außerdem spricht er Probleme an, unter denen unsere wunderschöne Welt durch Gleichgültigkeit und absichtlicher Missachtung leidet. Ein Buch, welches nicht nur zum Denken anregt, sondern auch immenses Vergnügen bereitet.

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Seitenzahl: 509

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Über den AutorJean-Christian de Mons wurde 1941 in Breslau/Preußen geboren. Nach der Flucht verbrachte er seine Jugend in Südniedersachsen. Militärdienst bei der Luftwaffe. Besuch der Hotelakademie. Nach Abschluss der praktischen Ausbildung als Hotelkaufmann, Steward auf Kreuzfahrt- und Linienschiffen nach Amerika und Ostasien. Tätigkeit in renommierten europäischen Hotels als Rezeptionist. Anschließend Citrusfarmer in Mozambique in S/O Afrika. Wegen aufflammendem Bürgerkriegs Rückkehr nach Europa. Über drei Jahrzehnte bei der Lufthansa als Chefsteward/ Purser in weltweitem Einsatz. Während der Energiekrise im unbezahlten Urlaub Studium vom Mandarin-Chinesisch an der Universität von Taiwan/Taipei. Es folgten Sprachausbildungen in Japanisch in Tokyo, Arabisch in Alexandrien und in den gängigen europäischen Sprachen in den jeweiligen Ländern. Diplom in kybernetischer Managementlehre. Schulung als Privatpilot. Beratend tätig bei zwei Dokumentarfilm-Projekten der Monarex Hollywood Corporation in Yunnan und in der Inneren Mongolei.

Nach der Pensionierung Beginn der Tätigkeit als Autor mit ausgedehnten Weltreisen. Zu Beginn der Corona-Krise Erwerb und Beschäftigung mit einem denkmal- und naturgeschützten Objekt. Bei Restaurierungsarbeiten der dazugehörigen historischen Eisenbahnbrücke Absturz mit Querschnittslähmung als Folge, was ihn nicht daran hindert am politischen und öffentlichen Leben teilzunehmen. Obwohl er selbst nicht mehr fahren kann, widmet er sich unvermindert seinem Hobby Klassiker-Automobile und ist Mitglied von zwei Clubs. Mit seiner koreanischen Frau lebt er bei Weilburg/Lahn.

Dieser Titel ist meinem Freund Christopher E. Vale in Rarotonga, Cook Islands, New Zealand gewidmet.

Inhaltsverzeichnis

Roi Henri Christophe de Haiti

Feldmarschall v. d. Schulenburg

Carpe diem Epicurus

Marschall Chiang Kai-shek, China

Bevölkerungsexplosion

Visionen

Der Gouverneur von Wissmann

Verhängnisvolle Gier

Freund

Der Prophet

Transrapid

Tsingdao

Meiji Tennō

Va banque

Nostalgie in Goodwood

Cecil Rhodes

Krohn Brothers & Companie

One-Man-Show

Dackel

Exzentriker

Rundumerneuerung

Sammlerwut – Collectionneur

Seidenstraßen & Oasen Story

Diplomatischer Schachzug

Alle meine Freunde haben mich bekniet, meiner Erzählung »Die Flucht – Kindheitserinnerungen 1944–1955« unbedingt eine Fortsetzung folgen zu lassen, da sie diese so spannend und ungewöhnlich fanden. Umstände, auf die ich später zu sprechen komme, haben mich in die Lage versetzt, dieses in die Tat umzusetzen. Ich wünsche viel Spaß bei der Lektüre.

***

Was für Kopfschmerzen bereitet es doch meistens Schulabgängern, eine Berufswahl zu treffen. Ich hatte mich für die Ausbildung in einem Werbeunternehmen entschieden. Ich verschaffte mir jedoch noch einen Entscheidungsfreiraum, indem ich mich zuerst einmal freiwillig für 18 Monate bei der Luftwaffe meldete. Wenn es für die Ausbildung zum Piloten gereicht hätte, dann hätte ich mich für länger verpflichtet, aber meine Augenstärke rechts genügte nicht. Deshalb meldete ich mich zum Sanitätsdienst, wo ich eine gute Schulung bekam. Viel Spaß machte mir die allgemeine Grundausbildung durch alte Schleifer, die schon im Zweiten Weltkrieg Dienst getan hatten. Unvergesslich waren die sogenannten »Maskenbälle«, bei denen wir irgendwann nachts aus den Betten gepfiffen wurden und innerhalb von zehn Minuten marschbereit mit vollem Gepäck draußen angetreten sein mussten. Manchmal schlossen sich dann auch nächtliche Orientierungsmärsche an. Das Graben von Schützengräben fiel uns in dem sandigen Boden an der Küste recht leicht. 1960 war ein sehr schlechtes Jahr für die Landwirtschaft, deshalb musste die Bundeswehr bei der Ernte helfen, was natürlich eine interessante Abwechslung für die Truppe war. Später bei einer großen Überschwemmung kam das Militär wieder zum Einsatz.

Nach der Grundausbildung kam ich zu einer Sanitätsschulung nach Hamburg und wurde dann als Sanitäter zur Luftwaffe nach Fürstenfeldbruck in Bayern nahe München versetzt. Die Bundeswehr hatte den Fliegerhorst gerade von der US-Airforce mit allen seinen Annehmlichkeiten übernommen. Dort wurde ich dem Truppenarzt als Verantwortlicher für die Krankenakten zugeteilt. Es folgten Übungen, bei denen ich voll ausgerüstet zusammen mit einer Gruppe von Soldaten meinen ersten Flug mit einer DC 3 »Dacota«, dem berühmten »Rosinenbomber« aus der Berliner Blockade, absolvierte. Dann ging es zu einem mehrwöchigen Einsatz zum NATO-Hauptquartier nach Fontainebleau nahe Paris. Nach der Rückkehr beorderte man mich zu einem weiteren Sanitätskurs in München. In Fürstenfeldbruck wurde ich dann dem Flugmedizinischen Institut überstellt. Dieses verfügte auch über eine Unterdruckkammer, um die Anpassungsfähigkeit der Düsenpiloten in großen Höhen zu überprüfen. Zu dieser Zeit wurde in der gesamten NATO Kriegsbereitschaft ausgelöst, dem der Warschauer Pakt folgte. Die Sowjets hatten auf Cuba Raketen stationiert, was die USA nicht dulden konnte. Auch das Stammpersonal der Truppe, zu dem ich auch gehörte, musste eine Dienstzeitverlängerung akzeptieren. Fast wäre ein dritter Weltkrieg ausgelöst worden. Chruschtschow und Kennedy hatten sich im letzten Augenblick geeinigt und eine akzeptable Lösung gefunden.

Ich habe mittlerweile auch eine Entscheidung gefällt und mich zu einem Kurs an der Hotel-Akademie in Bad Reichenhall angemeldet. Theorie und Praxis waren recht anspruchsvoll, aber bereiteten viel Spaß und vermittelten den »Duft der großen weiten Welt«. Im Anschluss daran folgte meine Ausbildung in dem renommierten vornehmen »Ritters Parkhotel« in Bad Homburg v. d. H. Meine Patentante lebte dort und später zogen meine Großeltern mütterlicherseits auch dorthin.

Nach Abschluss meiner Hotelfachausbildung gelang es mir, als Steward auf dem ersten großen Kreuzfahrtschiff der Hamburg-Amerika-Linie der »MS Hanseatic« anzuheuern. Als »Empress of Japan« hatte sie vor dem Krieg im Dienste der Canadian Pacific Company gestanden. Zuerst ging es nach New York und anschließend nach Fort Lauderdale/Florida. Dann starteten Round-Trips durch die Zauberwelt der Karibik. Da es kaum Passkontrollen für die Touristen gab, kamen wir Stewards auf die Idee, uns überall in den jeweiligen Postämtern unsere Pässe stempeln zu lassen. Haiti, welches mal ein prosperierendes Königreich war, zeigte sich bei meinem Besuch noch als eine exotische Perle, nicht zu vergleichen mit dem heutigen ärmsten Land der Welt.

***