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Marcel Diepmann hat einen Traum. Er möchte ein berühmter Bestseller-Autor werden wie sein Idol Stephen King. Allerdings besitzt er nicht einen Hauch Talent. Als ihm das Schicksal eine antiquierte Schreibmaschine zuspielt, scheint Marcel an einem Wendepunkt seines Lebens angekommen zu sein, denn alles, was er darauf schreibt, wird mit einem Mal zur Realität. Und die Geschichten, die Marcel sich ausdenkt, sind unvorstellbar böse …
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Seitenzahl: 166
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Das Buch:
Werner P. Bonner besitzt eine unheimliche Gabe: Wenn er seine Hand auf die Grabsteine des Friedhofs legt, sieht er, wie die Menschen zu Tode gekommen sind. Mehr noch: Er sieht die Wahrheit. Eine Wahrheit, so düster und unheimlich, dass man sie besser nicht erzählen sollte. Doch Bonner kann nicht anders. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wahrheiten zu verkünden.
Jede Nacht zieht der Friedhofsänger, so nennen ihn die Leute, weil er so schaurige Geschichten zu erzählen weiß, durch die Straßen von Kevelaer, einem Wallfahrtsort am unteren Niederrhein, immer auf der Suche nach neuen Zuhörern …
BAND 4: DIE SCHREIBMASCHINE
Marcel Diepmann hat einen Traum. Er möchte ein berühmter Bestseller-Autor werden wie sein Idol Stephen King. Allerdings besitzt er nicht einen Hauch Talent. Als ihm das Schicksal eine antiquierte Schreibmaschine zuspielt, scheint Marcel an einem Wendepunkt seines Lebens angekommen zu sein, denn alles, was er darauf schreibt, wird mit einem Mal zur Realität. Und die Geschichten, die Marcel sich ausdenkt, sind unvorstellbar böse …
Der Autor:
Daniel Stenmans wurde 1979 in Goch (Nordrhein-Westfalen) geboren und wohnt in Kevelaer. Er hat diverse Theaterstücke veröffentlicht (u.a. ‚Es muss ja nicht immer Shakespeare sein‘, ‚Haltet den… Hasen‘, ‚Holland in Not‘) und, gemeinsam mit Michael Hübbeker, die interaktiven Mystery-Hörbücher ‚Die Femeiche‘ und ‚Die schwarze Kirche‘ (Ueberreuter Verlag). ‚Der Friedhofsänger‘ ist seine erste E-Book-Reihe.
Daniel Stenmans
Der Friedhofsänger
Band 4:
Die Schreibmaschine
Mystery-Horror-Reihe
ISBN 978-3-944124-66-7
Copyright © 2015 mainbook Verlag
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Gerd Fischer
Cover-Layout und -Rechte: Boris Braun
Weitere spannende Bücher finden Sie auf:
www.mainbook.de und auf www.mainebook.de
Intro
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Outro
Letztes Kapitel
Guten Abend.
Ich freue mich, Sie wiederzusehen. Hier auf dem Friedhof von Kevelaer. Sie sind hier, um eine neue Geschichte zu hören, nicht wahr? Eine, von der sich niemand vorstellen will, dass sie wirklich geschehen ist. Aber ich versichere Ihnen … auch wenn es noch so unglaublich klingt … alles, was ich Ihnen erzähle, ist die reine Wahrheit …
Ein paar neue Gesichter sehe ich auch. Das freut mich. Denen möchte ich mich noch kurz vorstellen. Den Übrigen sage ich: Sehen Sie sich einmal um, schauen Sie sich die einzelnen Grabsteine an … Vielleicht entdecken Sie einen Namen, dessen Geschichte Sie erfahren möchten.
Und den Neuen sage ich: Kommen Sie näher. Haben Sie keine Angst. Ich bin ein harmloser Kerl, der niemandem etwas Böses will. Zumindest glauben die meisten, dass ich einer bin. Die, die das nicht glauben, gehen mir einfach aus dem Weg. Sobald sie mich sehen, wechseln sie die Straßenseite oder machen einfach auf dem Absatz kehrt. Die Menschen hier glauben, es ist besser, nichts mit mir zu tun zu haben. Sie glauben, dass ich das Böse anziehe.
Und sie haben recht.
Werner P. Bonner, so heiß ich. Aber erinnern können sich nur noch die wenigsten an meinen richtigen Namen. Die meisten nennen mich einfach nur den Friedhofsänger.
Ich ziehe durch die Straßen von Kevelaer, einem kleinen, beschaulichen Wallfahrtsort im Kreis Kleve, in Nordrhein-Westfalen. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Zuhörern. Menschen, denen ich meine Geschichten erzählen kann. Menschen, wie Sie. Was ich Ihnen erzählen will, sind Geschichten, die man eigentlich nicht hören möchte, aber denen man sich nicht entziehen kann. Geschichten, die eine eigenartige Faszination besitzen.
Eine beängstigende Faszination.
Sie sollten wissen, Kevelaer ist ein Ort gewaltiger Kräfte. Vor allem spiritueller Kräfte. Der Handelskaufmann Hendrik Busmann hatte im 17. Jahrhundert eine Marienerscheinung, woraufhin er der Mutter Gottes eine Kapelle bauen ließ – die Gnadenkapelle, mitten im Herzen Kevelaers. Doch das Leben strebt immer nach einem Gleichgewicht. Wo Licht ist, existiert auch Schatten. Und die Schatten hier in Kevelaer sind tief. Schatten, in denen sich allerhand verborgen hält. Und manchmal krabbelt etwas daraus hervor und bringt das Gleichgewicht ins Wanken. Und schon entwickelt sich eine Geschichte, von der niemand etwas weiß, aber die erzählt werden will.
Und da komme ich ins Spiel.
Es gibt die offizielle Geschichte … und es gibt die wahre Geschichte. Ich kenne sie alle. Die wahren Geschichten. Die offiziellen interessieren mich nicht. Es handelt sich dabei um eine Wahrheit, die immer im Schatten verborgen bleibt. Denn würde sie aus dem Schatten hervor kriechen, würde sie sowieso niemand glauben. Aber nur weil etwas nicht wahrhaftig sein kann, heißt es nicht, dass es nicht wahr ist … Ich lege meine Hand auf einen Grabstein des Friedhofs, und schon erfahre ich, was wirklich passiert ist. Denn hinter einer Geschichte, gibt es immer noch eine zweite, von der niemand etwas wissen will.
Denn die kostet den Verstand.
Soll ich sie Ihnen erzählen?
Die wahre Geschichte …
Das hier ist der Grabstein von Marcel Diepmann. Als er starb, war er voller Hoffnung, das Leben, welches er führte, bald in eine andere – bessere – Richtung zu lenken. Er war ein schweigsamer junger Mann, der hoffte, bald aus der Tristesse seines Daseins herauszukommen. Er hatte einen Traum. Doch der entwickelte sich in einen furchtbaren Albtraum, aus dem es für ihn kein Erwachen mehr gab.
Marcel biss genüsslich in seinen Burger, als dem Kerl hinterm Tresen das Blut aus den Augen lief.
Erst waren es nur vereinzelte Tränen, die sich über die unteren Augenlider schoben, rot und dickflüssig. Doch ihnen folgte ein wahrer Strom aus Blut, der die Wangen hinunterlief und sein Gesicht in eine groteske Maske verwandelte. Das schräg aufgesetzte Burger-King-Hütchen tat das seine dazu, um ihn wie die Gestalt eines skurrilen Horrorfilms aussehen zu lassen.
Marcel nickte und lächelte. Er nahm sich eine Pommes aus der Tüte vor ihm auf dem Tisch und biss sie in der Mitte durch. Die zweite Hälfte wollte er gerade in die Mayonnaise tauchen, als der kleine Dicke hinter der Kasse einen blutigen Klumpen erbrach und auf den Tresen spuckte, genau auf das Tablett von zwei Teenies.
Doch die schienen davon nichts zu merken. Das junge Mädchen lächelte, der Junge nahm das Menü entgegen. Sie wandten sich ab und suchten sich im Fastfood-Restaurant einen Platz. , dachte Marcel und grinste, als er dem hübschen Pärchen hinterher sah. Er blickte zurück zu dem blutenden Typen hinterm Tresen. Seine debilen Augen wanderten umher. Das Blut war aus ihnen verschwunden, ebenso von seinen Wangen und aus seinem Hemd. Er sah wieder genauso normal und langweilig wie vorher aus, als Marcel den Laden vor einer halben Stunde betreten hatte.
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