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Für Nele Slooten bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr Mann Bernd sie betrogen hat. Um ihren Mann wieder zurückzugewinnen, entschließt sie sich zu einem erotischen Foto-Shooting im Atelier des mysteriösen Julius Graf. Doch Graf ist weit mehr als nur ein Fotograf. Und die Fotos, die er schießt, nutzt er für seine eigenen bösen Zwecke … In der Horror-Mystery-Serie "Friedhofsänger" von Daniel Stenmans sind bisher 4 Bände erschienen: 1: "Der Polizist", 2: "Die Puppe", 3: "Die Traumfrau" und 4: "Die Schreibmaschine"
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Seitenzahl: 160
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Werner P. Bonner besitzt eine unheimliche Gabe: Wenn er seine Hand auf die Grabsteine des Friedhofs legt, sieht er, wie die Menschen zu Tode gekommen sind. Mehr noch: Er sieht die Wahrheit. Eine Wahrheit, so düster und unheimlich, dass man sie besser nicht erzählen sollte. Doch Bonner kann nicht anders. Er hat es sich zur Aufgabe gemacht, diese Wahrheiten zu verkünden. Jede Nacht zieht der Friedhofsänger, so nennen ihn die Leute, weil er so schaurige Geschichten zu erzählen weiß, durch die Straßen von Kevelaer, einem Wallfahrtsort am unteren Niederrhein, immer auf der Suche nach neuen Zuhörern ...
Für Nele Slooten bricht eine Welt zusammen, als sie erfährt, dass ihr Mann Bernd sie betrogen hat. Um ihren Mann wieder zurückzugewinnen, entschließt sie sich zu einem erotischen Foto-Shooting im Atelier des mysteriösen Julius Graf. Doch Graf ist weit mehr als nur ein Fotograf. Und die Fotos, die er schießt, nutzt er für seine eigenen bösen Zwecke …
Daniel Stenmans wurde 1979 in Goch (Nordrhein-Westfalen) geboren und wohnt in Kevelaer. Er hat diverse Theaterstücke veröffentlicht (u.a. ‚Es muss ja nicht immer Shakespeare sein‘, ‚Haltet den… Hasen‘, ‚Holland in Not‘) und, gemeinsam mit Michael Hübbeker, die interaktiven Mystery-Hörbücher ‚Die Femeiche‘ und ‚Die schwarze Kirche‘ (Ueberreuter Verlag). ‚Der Friedhofsänger‘ ist seine erste E-Book-Reihe.
Daniel Stenmans
Band 5:Das Atelier
Mystery-Horror-Reihe
mainbook Verlag Frankfurt
ISBN 978-3-946413-20-2
Copyright © 2016 mainbook Verlag
Alle Rechte vorbehalten
Lektorat: Gerd Fischer
Cover-Layout und -Rechte: Boris Braun
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Guten Abend.
Da sind Sie ja wieder. Hier auf dem Friedhof von Kevelaer. Sie wollen eine neue Geschichte hören, nicht wahr? Eine, von der sich niemand vorstellen will, dass sie wirklich geschehen ist. Aber ich versichere Ihnen, auch wenn es noch so unglaublich klingt ... Alles, was ich Ihnen erzähle, ist die reine Wahrheit!
Ah, ich sehe wieder ein paar neue Gesichter. Das freut mich. Nein, mehr noch ... Es beruhigt mich. Allen Neuen stelle ich mich gleich vor. Den Übrigen sage ich: Sehen Sie sich einmal um, schauen Sie sich die einzelnen Grabsteine an. Vielleicht entdecken Sie einen Namen, dessen Geschichte Sie erfahren möchten.
Und den Neuen sage ich: Kommen Sie näher. Haben Sie keine Angst. Ich bin ein harmloser Kerl, der niemandem etwas Böses will. Zumindest glauben die meisten, dass ich einer bin. Die, die das nicht glauben, gehen mir einfach aus dem Weg. Sobald sie mich sehen, wechseln sie die Straßenseite oder machen einfach auf dem Absatz kehrt. Die Menschen hier glauben, es ist besser, nichts mit mir zu tun zu haben. Sie glauben, dass ich das Böse anziehe.
Und sie haben recht.
Werner P. Bonner, so heiß ich. Aber erinnern können sich nur noch die wenigsten an meinen richtigen Namen. Die meisten nennen mich einfach nur den Friedhofsänger.
Ich ziehe durch die Straßen von Kevelaer, einem kleinen, beschaulichen Wallfahrtsort im Kreis Kleve, in Nordrhein-Westfalen. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Zuhörern. Menschen, denen ich meine Geschichten erzählen kann. Menschen, wie Sie. Was ich Ihnen erzählen will, sind Geschichten, die man eigentlich nicht hören möchte, aber denen man sich nicht entziehen kann. Geschichten, die eine eigenartige Faszination besitzen.
Eine beängstigende Faszination.
Sie sollten wissen, Kevelaer ist ein Ort gewaltiger Kräfte. Vor allem spiritueller Kräfte. Der Handelskaufmann Hendrik Busmann hatte im 17. Jahrhundert eine Marienerscheinung, woraufhin er der Mutter Gottes eine Kapelle bauen ließ – die Gnadenkapelle, mitten im Herzen Kevelaers. Doch das Leben strebt immer nach einem Gleichgewicht. Wo Licht ist, existiert auch Schatten. Und die Schatten hier in Kevelaer sind tief. Schatten, in denen sich allerhand verborgen hält. Und manchmal krabbelt etwas daraus hervor und bringt das Gleichgewicht ins Wanken. Und schon entwickelt sich eine Geschichte, von der niemand etwas weiß, aber die erzählt werden will.
Und da komme ich ins Spiel.
Es gibt die offizielle Geschichte ... und es gibt die wahre Geschichte. Ich kenne sie alle. Die wahren Geschichten. Die offiziellen interessieren mich nicht. Es handelt sich dabei um eine Wahrheit, die immer im Schatten verborgen bleibt. Denn würde sie aus dem Schatten hervor kriechen, würde sie sowieso niemand glauben. Aber nur weil etwas nicht wahrhaftig sein kann, heißt es nicht, dass es nicht wahr ist ... Ich lege meine Hand auf einen Grabstein des Friedhofs und schon erfahre ich, was wirklich passiert ist. Denn hinter einer Geschichte, gibt es immer noch eine zweite, von der niemand etwas wissen will.
Denn die kostet den Verstand.
Soll ich sie Ihnen erzählen?
Die wahre Geschichte ...
Das hier ist der Grabstein von Nele Slooten, Ehefrau und Mutter, deren Leben schon seit geraumer Zeit nicht mehr so war, wie sie es sich gewünscht hatte. Doch sie wollte alles dafür tun, dass es wieder gut werden würde. Sie wollte kämpfen. Aber sie verlor. Gegen einen Gegner, den sie nicht bedacht hatte ... Wer das war?
Hören Sie gut zu.
Als der Tod nach Kevelaer kam, schien die Sonne. Er parkte seinen schwarzen Daimler Benz auf dem Parkplatz an der Johannesstraße hinter der Luxemburger Galerie, wuchtete eine Sackkarre von der Rückbank und lud Koffer und Kartons aus dem Kofferraum.
Mit geneigtem Haupt und krummen Rücken machte er sich auf in eine bessere Zeit.
***
Als Anneliese Reuther ihren Nippes, den sie versuchte, für teures Geld an den Mann zu bringen, mit einem überdimensionalen Pinsel entstaubte, beobachtete sie, wie der neue Mieter ihr gegenüber das seit drei Monaten leer stehende Ladenlokal in der Luxemburger Galerie bezog.
Die kleine Einkaufspassage an der Busmannstraße, die gleichzeitig den Wohnstift St. Marien und das Parkhotel Kevelaer in seinem Gebäudekomplex beherbergte, war L-förmig angelegt. In ihrem Scheitelpunkt ging ein dritter Weg ab, der zum Hinterausgang des Gebäudes und auf einen Parkplatz hinausführte. Von dort musste der Mann mit seiner Sackkarre gekommen sein.
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