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Hallo, hier ermittelt Edgar Wallace! Spannend wie »Der Hexer«, atemberaubend wie »Der Hund von Blackwood Castle«, unheimlich wie »Das Gasthaus an der Themse«. In einem speziell gesicherten Raum bewahrt der Londoner Bankier Samuel Wordsworth eine wertvolle goldene Maya-Statue auf. Eines Tages findet er das Zimmer verschlossen vor, der Schlüssel steckt von innen. Nachdem es gelungen ist, die Tür gewaltsam zu öffnen, offenbart sich die Katastrophe: Der im Raum befindliche Tresor ist aufgebrochen und die kostbare Statue verschwunden, ohne dass erkennbar wäre, wie der Dieb mit seiner Beute hat fliehen können. In seiner Not wendet sich Wordsworth an Edgar Wallace, der sich – von seinen eigenen Kriminalromanen inspiriert – auf die Suche nach dem »goldenen Zwerg« macht. Doch Wallace merkt schnell, dass das Schreiben von Krimis und echte Ermittlerarbeit nur wenig gemeinsam haben. Dank der Mithilfe seiner cleveren Ehefrau Violet gelingt es ihm dennoch, erste Spuren zu finden und herauszubekommen, wie die Statue den Raum verlassen konnte. Schon bald finden sich die beiden in einem finsteren Verwirrspiel um undurchsichtige Butler, finstere Hintermänner, Schatzkarten und Geheimcodes wieder. Dolche sausen durch die Luft, und Schreie gellen durch den Londoner Nebel.
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Seitenzahl: 195
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Wolfgang Schüler Der goldene Zwerg
Vom Autor bisher bei KBV erschienen:
Sherlock Holmes in Leipzig Sherlock Holmes in Berlin Sherlock Holmes in Dresden
Sherlock Holmes und die Schwarze Hand Sherlock Holmes und die letzte Fahrt der Lusitania
Wolfgang Schüler ist ein ausgewiesener Spezialist für historische Literatur. Er hat inzwischen mehr Sherlock-Holmes-Romane veröffentlicht als sein großer Lehrmeister Arthur Conan Doyle. Wolfgang Schüler verfasste außerdem die erste deutschsprachige Edgar-Wallace-Biografie und das Handbuch zur Kriminalliteratur Im Banne des Grauens. Er ist Mitglied in der Deutschen Sherlock Holmes Gesellschaft (DSHG), im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachiger Kriminalliteratur, sowie im Literaturverein FürWort.
Wolfgang Schüler
Edgar Wallace ermittelt
Originalausgabe © 2016 KBV Verlags- und Mediengesellschaft mbH, Hillesheim www.kbv-verlag.de E-Mail: [email protected] Telefon: 0 65 93 – 998 96-0 Fax: 0 65 93 – 998 96-20 Umschlaggestaltung: Ralf Kramp unter Verwendung von: © Bolkins www.fotolia.de Redaktion: Volker Maria Neumann, Köln Print-ISBN 978-3-95441-286-0 E-Book-ISBN 978-3-95441-300-3
Für meinen Freund »Charlie« Jörg Schaden, der mich sehr ermuntert hat, dieses Buch zu schreiben.
Vorbemerkung des Autors:
Dies ist ein Roman und kein Tatsachenbericht, auch wenn viele der handelnden Personen tatsächlich gelebt haben und in der Wirklichkeit wahrscheinlich ähnlich gehandelt hätten.
- John Arranways, Richter
- Gregory Brixan, Constabler
- James Cottonfield, Henker
- Dr. Leslie Craig, Anthropologe
- Robert Curtis, Privatsekretär von E.W.
- Robert Downs, Butler von E.W.
- E’tznab’ix, Hohepriester der Mam-Maya
- Graham Fowles, Chauffeur von E.W.
- Robert Gaskell, Butler des Bankiers
- Ernst Gennat, Kriminalkommissar
- Stan Goodman, Kammerdiener von E.W.
- Paul Graetz, Theaterregisseur
- Dorothy Lawrence, Dienstmädchen des Bankiers
- Wesley Mayford, Gefängnisdirektor
- Henry Arthur Milton, eine als der »Hexer« bekannt gewordene Romanfigur von Edgar Wallace
- Peter Muldoon, Inspektor von Scotland Yard
- Pa’chan – König der Mam-Maya
- David Osborne, Chefinspektor von Scotland Yard
- Charles Summer, Polizeisergeant
- Dr. Raymond Tickler, Humangeograph
- Bryan Wallace, Sohn von E.W.
- Edgar Wallace, Kriminalschriftsteller
- Violet Wallace, seine Ehefrau
- Baron von Westen, Hoteldirektor
- Samuel Wordsworth, Bankier
»Meine Schule. Eine große gelbe Baracke, an einer Stelle errichtet, wo sich früher eine Müllgrube befunden hatte, in die das Gebäude nun Stück für Stück versank. Wir pflegten Kreidestriche an der Wand kurz über dem Boden anzubringen, um das Sinken feststellen zu können. Und jeden Morgen, wenn ich um die Ecke der Reddins Road in Peckham bog und die Volksschule noch an ihrem Platz stehen sah, war ich von einem Gefühl hilfloser Enttäuschung erfüllt.«
Edgar Wallace, People
Ende der Zwanzigerjahre des vorigen Jahrhunderts hatte der weltberühmte englische Kriminalschriftsteller Edgar Wallace (1875-1932) den Zenit seines Erfolgs erreicht. Jedes vierte in Großbritannien verkaufte Buch stammte aus seiner Feder. Die Gesamtauflage seiner mehr als hundert Detektivromane und Dutzenden Abenteuererzählungen hatte die Millionengrenze bereits weit überschritten. Doch nicht nur in England, auch auf dem Kontinent und in den USA war das Edgar-Wallace-Fieber ausgebrochen. Der 1926 vom Wilhelm-Goldmann-Verlag in Leipzig kreierte Werbespruch »Es ist unmöglich, von Edgar Wallace nicht gefesselt zu sein!« wurde zum geflügelten Wort.
Edgar Wallace hatte ein hartes Leben gehabt. Er war als unehelicher Sohn einer Wanderschauspielerin geboren worden und in größter Armut als Pflegekind in der Familie eines Hafenarbeiters aufgewachsen. Nach einer kurzen Schulzeit musste er sich als Zeitungsjunge, als Drucker, als Smutje, als Milchmann und schließlich als Soldat durchs Leben schlagen. Er kämpfte im Burenkrieg in Südafrika und brachte sich nebenbei im verbissenen Selbststudium das Schreiben bei.
1899 gelang es ihm, sich von der Armee freizukaufen und sich als Kriegsberichterstatter zu verdingen. Sein unaufhaltsamer Aufstieg hatte begonnen, der ihn über verschiedene Zwischenstationen bis an die Spitze der Gesellschaft führte.
Im Frühjahr 1929 wurde Edgar Wallace von der Zeitschrift Topic of the Day um ein Interview gebeten. In dem Gespräch behauptete der Self-Made-Man voller Überschwang, dass er a) seit seiner frühesten Jugend engen Kontakt zur Polizei halte, b) selbst jahrelang Polizist gewesen sei und c) häufig um Rat bei der Lösung schwieriger Kriminalfälle gebeten werde.
Alle drei Behauptungen entsprangen seiner Phantasie. Die Falschaussagen waren aber deshalb schwer zu durchschauen, weil in jeder von ihnen (wie in allen guten Lügen) ein Körnchen Wahrheit steckte: Edgar Wallace hatte a) als Kind einen Polizisten auf die Spur eines Geldfälschers gebracht. Edgar Wallace war b) während des Ersten Weltkriegs als Hilfspolizist bei der Bewachung des Buckingham-Palastes eingesetzt worden. Und c) fragten ihn tatsächlich alle möglichen Leute nach seiner Meinung zu spektakulären Verbrechen, die damals durch die Presse gingen.
Die Topic of the Day druckte das Interview in voller Länge ab. Andere Zeitungen übernahmen den Inhalt ungeprüft. Rund um den Globus entstand der Mythos vom Kriminalexperten Edgar Wallace, der vor allem seine eigenen Erfahrungen als Detektiv literarisch verarbeitete.
»Der Hexer!«, murmelte er. »Am Leben!« Das Papier in seiner Hand zitterte.
Edgar Wallace, Der Hexer
Berlin, 12.06.1929
Am 12. Juni 1929 hatte sich am Anhalter Bahnhof in Berlin eine große Menschenmenge versammelt. Sie wartete auf den sächsischen Mittagszug, der pünktlich um 12.15 Uhr eintraf. Aus einem Raucherabteil der I. Klasse stieg ein gut gekleideter Ausländer, ein stark beleibter Mann von Anfang fünfzig. Er nahm seinen runden, steifen Hut ab und schwenkte ihn zur Begrüßung, um sich dann mühsam seinen Weg durch die ihm zujubelnden Massen in Richtung Ausgang zu bahnen. Immer wieder musste er ihm entgegengestreckte Hände schütteln und Autogramme geben. Bei dem Reisenden handelte es sich weder um einen bekannten Politiker noch um einen beliebten Filmstar, sondern um den weltberühmten Kriminalschriftsteller Edgar Wallace. Der britische Erfolgsautor war wieder einmal zu Besuch nach Deutschland gekommen. Nach einer ruhigen Überfahrt hatte er bereits einige Tage in Leipzig verbracht und dort unter anderem seinen Verleger Wilhelm Goldmann getroffen. Auch die Woche in Berlin würde alles andere als erholsam werden. Seit dem sensationellen Erfolg des befand sich ganz Deutschland im Wallace-Fieber. Auf allen seinen Wegen war der Romancier von einem Pulk aus Reportern, Fotografen, Karikaturisten, Literaturagenten und Übersetzern umgeben. In Berlin wollte er seinen neuen Verleger Martin Maschler treffen, der als Kontrast zur roten Reihe der Goldmann-Bücher eine blaue Serie aufzulegen beabsichtigte.
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