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Aufbauend auf Alexa Mohls Bestseller "Der Zauberlehrling" enthält dieses Buch eine umfassende systematische Darstellung der Kommunikationsmethoden und Vorgehensweisen der Veränderungsarbeit, die unter dem Begriff "Neuroliguistisches Programmieren" Eingang in Psychologie, Pädagogik und Management gefunden hat. Es enthält die Ergebnisse der Begründer des NLP, Richard Bandler und John Grinder und stellt darüber hinaus die wichtigsten Arbeiten ihrer Nachfolger der ersten Generation dar. Das Buch wurde für Lernende des NLP der Practitioner- und Masterstufe geschrieben. "Wie das vorliegende Buch zu benutzen ist, möchte ich dem Interesse meiner Leser überlassen. Sie können sich ein Gesamtverständnis dieser Disziplin, ihrer Wurzeln, ihres Wesens und ihrer praktischen Bedeutung erarbeiten. Sie können sich auf Einzelthemen konzentrieren, sich NLP als Kommunikationskunst aneignen oder bestimmte Kategorien der Veränderungsarbeit studieren. Und Sie können dieses Buch als Nachschlagewerk für NLP-Formate benutzen. Richard Bandler und John Grinder haben ihre Seminarteilnehmer und Leser gebeten, herauszufinden, ob ihr Angebot etwas nützt oder unnütz ist. Ich möchte mich dem anschließen. Wenn dieses Buch Ihnen, dem Leser, nützlich ist, hat meine Arbeit sich gelohnt." - Alexa Mohl
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Seitenzahl: 1654
Alexa Mohl
Der große ZAUBERLEHRLING
Das NLP-Arbeitsbuch für Lernende und Anwender
Teilband I
Aufbauend auf Alexa Mohls Bestseller »Der Zauberlehrling« (über 55.000 verkaufte Exemplare) enthält dieses Buch eine umfassende systematische Darstellung der Kommunikationsmethoden und Vorgehensweisen der Veränderungsarbeit, die unter dem Begriff »Neurolinguistisches Programmieren« Eingang in Psychologie, Pädagogik und Management gefunden hat. Es enthält die Ergebnisse der Begründer des NLP, Richard Bandler und John Grinder, und stellt darüber hinaus die wichtigsten Arbeiten ihrer Nachfolger der ersten Generation dar. Das Buch wurde für Lernende des NLP der Practitioner- und Masterstufe geschrieben.
»Wie das vorliegende Buch zu benutzen ist, möchte ich dem Interesse meiner Leser überlassen. Sie können sich ein Gesamtverständnis dieser Disziplin, ihrer Wurzeln, ihres Wesens und ihrer praktischen Bedeutung erarbeiten. Sie können sich auf Einzelthemen konzentrieren, sich NLP als Kommunikationskunst aneignen oder bestimmte Kategorien der Veränderungsarbeit studieren. Und Sie können dieses Buch als Nachschlagewerk für NLP-Formate benutzen. Richard Bandler und John Grinder haben ihre Seminarteilnehmer und Leser gebeten herauszufinden, ob ihr Angebot etwas nützt oder unnütz ist. Ich möchte mich dem anschließen. Wenn dieses Buch Ihnen nützlich ist, hat meine Arbeit sich gelohnt.« – Alexa Mohl
Alexa Mohl, Dr. phil. habil., lebt als selbstständige psychologische Beraterin, Führungstrainerin und Coach in Hannover. Sie studierte Psychologie und Soziologie, lehrte an Fachhochschulen, Institutionen der Erwachsenenbildung und als Privatdozentin an der Universität Frankfurt/M. Seit 1988 entwickelt und leitet sie Seminare für die Weiterbildung von Führungskräften und für die Managementausbildung von Frauen.
„Die Druckversion von Alexa Mohls „Der große Zauberlehrling“ ist wegen des großen Umfangs in zwei Teilbänden erschienen. Beide Teilbände sind in diesem E-Book zusammengeführt: An Teilband I (Kapitel 1–5) schließt Teilband II (Kapitel 6–9) unmittelbar an.“
Copyright © Junfermann Verlag, Paderborn 2006
Covergestaltung/Reihenentwurf sowie © für Coverillustrationen: Christian Tschepp
Satz & Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn
Alle Rechte vorbehalten.
Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2015
ISBN der Printausgabe: 978-3-87387-615-6
ISBN dieses E-Books: 978-3-87387-996-6 (EPUB), 978-3-95571-326-3 (PDF), 978-3-95571-325-6 (MOBI).
Anfang der achtziger Jahre unterrichtete ich an verschiedenen Bildungseinrichtungen Soziologie und Psychologie und erlebte einige Male, dass meine SchülerInnen sich so intensiv auf die von mir angebotenen Themen wie „Familie im sozialen Wandel“ oder „Formen der Liebe“ einließen, dass aktuelle Konflikte und schmerzhafte Erinnerungen auftauchten und ich nicht nur Fragen zu beantworten hatte, sondern auch Menschen beistehen musste, wieder zu sich selber und zur Ruhe zu kommen. Dafür war ich aber an der Universität nicht ausgebildet worden, und deshalb tat ich mich um, irgendwie zu lernen, Menschen, die sich mir anvertrauten, auch in emotional kritischen Situationen zu unterstützen. Mit diesem Bedürfnis nach praktischen psychologischen Fähigkeiten war ich damals nicht allein. Wir waren 1985 eine Gruppe von Dozenten in Hannover auf der Suche nach einer psychologischen Ausbildung. Und da wir auf „Theorien“ nicht festgelegt waren, engagierten wir den ersten Lehrer, den ein Mitglied ausfindig gemacht hatte und der versprach, uns praktische Vorgehensweisen der Beratung und Unterstützung von Menschen in kritischen Situationen zu vermitteln.
Es war Zufall, dass diese Ausbildung unter dem merkwürdigen Namen „Neurolinguistisches Programmieren“ lief. Wir trafen uns ein ganzes Jahr lang an Wochenenden in wechselnden Räumlichkeiten. Unser Lehrer beschrieb uns die Struktur eines Problems, demonstrierte eine dazu passende Vorgehensweise, beantwortete noch einige Fragen und schickte uns dann mit der Aufforderung „jetzt seid ihr dran“ in kleine Gruppen. Ich begriff sehr schnell die Bedeutung der Sprache für diese Arbeit und schrieb mit, was ich aufgreifen konnte, manchmal nur halbe Sätze, die ich später vervollständigen würde. Peter Ernst konnte Trancen sprechen wie ein Gott, und ich wollte mir nichts entgehen lassen. Noch am selben Abend schrieb ich alles ins Reine. So kam meine erste Sammlung von „Formaten“ zustande. Auf dieser Grundlage übten wir das Gelernte in der Zeit zwischen den NLP-Wochenenden. Und wir bedrängten unseren Lehrer so lange, uns zu unterrichten, bis er sagte: „Ich kann euch nichts mehr beibringen.“ Noch während der Ausbildung begann ich, mit dem Gelernten zu arbeiten. Ich beriet Menschen und ich gab meine Fähigkeiten in Seminaren weiter. Obwohl ich dabei anfangs sehr vorsichtig und behutsam vorging, machte ich in der Beratung schon bei den ersten Versuchen die mich völlig überraschende Erfahrung schneller, vollständiger und anhaltender Erfolge. Als ich dann kommunikative Lernziele des NLP und einfache Vorgehensweisen der Problemlösung in Managementseminare einbezog, hielt man mich zwar nicht für eine Zauberin, aber meine Lernziele wurden gerne angenommen und auch umgesetzt. Aus den Unterlagen meiner NLP-Seminare entstanden meine ersten NLP-Bücher, der „Zauberlehrling“ und der „Meisterschüler“. Und dann kamen immer mehr Anfragen, ob ich denn nicht selber Menschen in NLP ausbilden wollte.
Obwohl es so etwas nicht gibt, verleiten mich meine Erfahrungen zu dem Gedanken, dass nicht ich NLP, sondern dass NLP mich gewählt hatte und nie mehr losließ. In den neunziger Jahren las ich die Veröffentlichungen der Begründer und der ersten Generation ihrer Schüler, lernte von anderen NLPlern, entwickelte meine eigene NLPPractitioner-Ausbildung, absolvierte auch noch eine NLP-Trainer-Ausbildung, arbeitete mich in erkenntnistheoretische Grundlagen des NLP und ethische Konsequenzen ein, studierte die Geschichte der Psychologie und Grundkonzepte der Psychotherapie und entwickelte meine eigene NLP-Masterausbildung.
Ursprünglich hatte ich vor, ein den „Zauberlehrling“ und den „Meisterschüler“ fortsetzendes Buch zu verfassen, in dem ich die in der Masterausbildung zu vermittelnden Themen und Formate beschreiben wollte. Meine weitere Beschäftigung mit NLP in den neunziger Jahren hatte jedoch dazu geführt, dass sich die Gesamtheit dessen, was ich mir angeeignet und von anderen gelernt hatte, in einer weiterentwickelten systematischen Form in meiner Vorstellung gestaltete, sodass ich nicht einfach neue Formate anschließen konnte. Eine neue Gesamtdarstellung war nötig geworden. Und diese liegt hier vor.
Ich will damit nicht den Anspruch erheben, hier NLP in seiner endgültigen Form dargestellt zu haben. Ich habe mich darum bemüht, aber ich weiß, dass mir das nicht gelungen ist. Ich hätte gern im ersten Kapitel den Leser in ein Verständnis, was denn NLP ist, eingeführt. Aber ohne Informationen über die praktischen und theoretischen Vorläufer schien mir das nicht sinnvoll. Deshalb findet der Leser zuerst die Beschreibung der Geschichte, wie die Begründer Richard Bandler und John Grinder das, was sie unter dem Namen NLP an ihre Schüler weiterreichten, zusammentrugen, bevor ich eine allgemeine Darstellung versuche. Im ersten Kapitel ist auch die Beschäftigung mit den Vorläufern ausführlicher geraten, als in einer historischen Darstellung angezeigt ist. Aber ich wollte meinen Lesern auch deren Bedeutung vorstellen, die über das, was ins NLP eingegangen ist, hinausgeht. Es gibt auch noch andere Schwierigkeiten der Darstellung, dass beispielsweise die kommunikativen Kompetenzen in einem umfangreichen zweiten Kapitel vermittelt werden, bevor ich im dritten Kapitel NLP allgemein als Veränderungsarbeit darstelle und seine wesentlichen Schritte beschreibe.
Auch findet der Leser in diesem Buch nicht die Gesamtheit dessen, was unter dem Begriff NLP in Seminaren und Ausbildungen vermittelt wird. Die Themen „Metaphern“ und „Paararbeit“ fehlen. Folgende Überlegungen haben mich geleitet, sie nicht aufzunehmen: Wie therapeutische und pädagogische Metaphern zu verfassen sind, habe ich im „Metaphern-Lernbuch“ hinreichend beschrieben. Das Thema Paararbeit findet der Leser im „Meisterschüler“ in einer vorläufigen Form dargestellt, deren Weiterentwicklung in dem Buch „Konflikte lösen mit NLP“ von Friedrich Lohmann ich nichts hinzuzufügen habe.
Auch auf eine weitere Formproblematik möchte ich an dieser Stelle hinweisen. Der derzeitige Stand meiner Bemühungen um eine Gesamtdarstellung des NLP hätte erfordert, die NLP-Veränderungsarbeit mit der Darstellung des Kapitels über die Arbeit mit Strategien zu beginnen. Arbeit mit Strategien ist die Grundlage aller NLP-Veränderungsarbeit. Meine Erfahrungen in der Ausbildung hielten mich jedoch davon ab. Nur unwillig lassen sich Lernende auf die Untersuchung einer Strategie, beispielsweise der Analyse einer Entscheidungsstrategie, ein. Und auch das Installieren einer Strategie zu lernen gehört nicht zu den beliebtesten Themen meiner Practitioner-Ausbildung. Meine Schüler spielen lieber mit Ankern, integrieren Ressourcen, führen ein Reframing durch oder experimentieren mit Submodalitäten. Somit habe ich, was die Darstellung angeht, eine Form gewählt, die im Wesentlichen dem derzeitigen Stand entspricht, wie sich diese Disziplin in meinem Verständnis darstellt. Ich habe aber auch Vorlieben meiner Schüler berücksichtigt.
Und ich hatte bei der Abfassung des Textes Unterstützung, nicht nur in der Form, dass jede Erfahrung mit einem Klienten und jede Frage einer Seminarteilnehmerin mich im Verständnis und im Umgang mit NLP-Arbeit weiterbrachte, auch Trainerkollegen haben mich durch kritische Diskussion und Textkorrekturen unterstützt. Ihnen und unter ihnen insbesondere Martin Haberzettl und Elisabeth Schulz möchte ich nicht vergessen, für ihre Mithilfe zu danken.
Wie das vorliegende Buch zu benutzen ist, möchte ich dem Interesse meiner Leser überlassen. Sie können sich ein Gesamtverständnis dieser Disziplin, ihrer Wurzeln, ihres Wesens und ihrer praktischen Bedeutung erarbeiten. Sie können sich auf Einzelthemen konzentrieren, sich NLP als Kommunikationskunst aneignen oder bestimmte Kategorien der Veränderungsarbeit studieren. Und Sie können dieses Buch als Nachschlagewerk für NLP-Formate benutzen. Richard Bandler und John Grinder haben ihre Seminarteilnehmer und Leser gebeten, herauszufinden, ob ihr Angebot etwas nützt oder unnütz ist. Ich möchte mich dem anschließen. Wenn dieses Buch Ihnen, dem Leser, nützlich ist, hat meine Arbeit sich gelohnt.
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Noch ein Hinweis zu einigen Besonderheiten der Textgestaltung: Wenn es um erklärende Darstellungen oder Beschreibungen von allgemeinen Zusammenhängen geht, habe ich auch eine sachliche Form gewählt. Wenn ich dagegen Übungen beschreibe, spreche ich den Leser direkt und in der Sie-Form an. In den Format-Darstellungen findet der Leser die Anweisungen jedoch in der Regel in der Du-Form, weil ich davon ausgehe, dass er sich diese in der Kommunikation mit ihm vertrauten Personen aneignet.
Santa Cruz in Kalifornien, im Frühjahr 1972: Ein mit dem akademischen Lehrbetrieb unzufriedener Student der Philosophie und Mathematik und ein Dozent für Linguistik führen mit einer Gruppe von Studenten psychologische Experimente durch. Sie wollen herausfinden, was die Arbeit hervorragender Psychotherapeuten erfolgreich macht. Der Mathematikstudent heißt Richard Bandler, der Linguistikdozent John Grinder; und auch die meisten studentischen Teilnehmer an diesen Experimenten werden sich später im Umfeld unserer Thematik einen Namen machen. Die Ergebnisse ihrer Studien werden schnell bekannt, auch über die Grenzen der Vereinigten Staaten hinaus. Sie bekommen ein Firmenzeichen: Neurolinguistisches Programmieren, kurz NLP. Die Arbeit mit NLP verbreitet sich rasch in der ganzen Welt, nicht so schnell in der Psychotherapie und der Pädagogik, sehr schnell dagegen im Managementbereich.
Richard Bandler wurde 1950 im US-Bundesstaat New Jersey geboren und wuchs nach dem Umzug seiner Familie nach Kalifornien in einem ärmeren Stadtteil von San José auf, wo er lernte, dass jederzeit alles Mögliche passieren konnte. Diese Überzeugung nahm er auch auf den friedlichen Campus der Universität von Santa Cruz mit, wo er nach dem Zeugnis von Terrence McClendon „selten ohne sein Messer am Gürtel anzutreffen“1 war. Aber die Erlebnisse auf den Straßen von San José waren nicht die einzigen prägenden Erfahrungen. Bandler wuchs auch in eine Zeit der Kulturrevolution hinein, in der die Jugend in Europa und Amerika gegen die überkommenen Lebensformen, die Leistungsgesellschaft, die materialistische Orientierung, den Rüstungswettlauf und den Vietnamkrieg rebellierte. Mitte der sechziger Jahre entwickelte sich vor allem an der amerikanischen Westküste eine Gegenkultur, die Flower-Power-Bewegung der Hippies, die in Drogenerlebnissen, meditativen Praktiken und Musik-Festivals unter freiem Himmel ein neues Lebensgefühl von Liebe, Friedfertigkeit und Glück suchten und eine Überzeugung, die Welt verändern zu können, vermittelten. Richard Bandler „war eines der ,Blumenkinder‘“, so später die Familientherapeutin Virginia Satir.
Schon während seines Besuchs der Freemont High School fiel Richard Bandler auf. Becky Spitzer, die Frau des Psychiaters und Präsidenten eines Verlagshauses, Robert Spitzer, stellte den Siebzehnjährigen ein, um ihrem Sohn das Schlagzeugspielen beizubringen. Die Art und Weise, wie Bandler Musik lehrte und sich für philosophische Fragen interessierte, beeindruckte die Spitzers so nachhaltig, dass sie ihn mit vielfältigen Aufgaben förderten und ihn auch mit Verlagsarbeiten betrauten. Dazu gehörten Video- und Tonbandaufnahmen von Therapie-Workshops.
Nach Abschluss der Freemont High School ging Bandler zum Foothill College nach Los Altos. Auch hier machte er auf sich aufmerksam, nämlich durch seinen Protest gegen den akademischen Betrieb. Er war nicht dazu bereit, sich den akademischen Ritualen unterzuordnen, und trieb nach dem Bericht seines Mentors Spitzer einige seiner Professoren fast zur Verzweiflung. Nach zweijährigem Besuch dieses Colleges ging er an die University of California in Santa Cruz. Auf dem Campus lief er nach McClendons Bericht gewöhnlich so herum, als ob er gerade von einer Straßenschlacht in den Seitengassen von San José zurückgekehrt war. Seine Haare waren lang, und er trug einen Spitzbart. Sein Studium begann Bandler mit Kursen in Philosophie, Mathematik und Computerwissenschaften, wendete sein Interesse jedoch sehr bald den Verhaltenswissenschaften und der Psychologie zu.
Während dieser Zeit wohnte er in der Nähe von Santa Cruz in einer Hütte auf dem Grundstück seines Mentors Spitzer. Dieser plante Ende der sechziger Jahre, mehrere Bücher des Gestaltpsychologen Fritz Perls in seinem Verlagshaus „Science & Behavior Books“ herauszugeben, ein Projekt, das jedoch durch den überraschenden Tod Fritz Perls’ 1970 infrage gestellt wurde. Da Spitzer unter den Schülern von Perls niemanden fand, der die Herausgabe des umfangreichen Materials unterstützen wollte, wandte er sich an Richard Bandler und gab ihm den Auftrag, Workshops von Perls, in denen dieser Gestalttherapie in Gruppen vorführte, auszuwählen und Transkripte anzufertigen. Darstellungen der praktischen Gestaltarbeit sollten die theoretischen Manuskripte von Perls ergänzen. Nach dem Bericht Spitzers2 arbeitete Bandler an dieser Aufgabe wie besessen. Er verbrachte nicht nur ganze Tage damit, die Filme anzuschauen und deren Texte genaustens zu protokollieren, er begann auch damit, Perls so intensiv zu kopieren, dass er dessen Sprache und Körpersprache übernahm. Spitzer berichtet, Bandlers Modellierung von Perls sei so weit gegangen, dass er, Spitzer, Bandler mehrmals versehentlich mit „Fritz“ angesprochen habe.3 Die Resultate von Bandlers Arbeit gingen in eine Veröffentlichung ein, die unter dem Titel „The Gestalt Approach & Eye Witness to Therapy“ 1973 in Palo Alto erschien und unter dem Titel „Grundlagen der Gestalt-Therapie. Einführung und Sitzungsprotokolle“ 1976 ins Deutsche übersetzt wurde.4
Sowohl in das Denken wie auch in die praktische Arbeit von Fritz Perls sind vielfältige und sehr unterschiedliche Elemente eingegangen. Die Theorie des später „Gestalttherapie“ genannten tiefenpsychologischen Verfahrens vereinigt psychoanalytische Grundannahmen, gestaltpsychologische Elemente und Grundpositionen des Existenzialismus. Die Praxis der Gestalttherapie integriert u. a. Vorgehensweisen der Psychoanalyse, Morenos Psychodrama, Körperarbeit und Elemente meditativer Arbeit.
Fritz Perls (1893–1970) war Arzt und zunächst klassischer Psychoanalytiker, der sich bereits in den zwanziger Jahren intensiv mit dem Gedankengut Sigmund Freuds und seiner Schüler auseinandersetzte und noch in Deutschland eine Lehranalyse absolvierte. Mitte der zwanziger Jahre arbeitete Perls als Assistent bei dem Neurophysiologen Kurt Goldstein in Frankfurt und nahm sowohl über Goldstein als auch über seine spätere Frau, Lore Posner, gestaltpsychologische Ansätze in sein Denken auf. Darüber hinaus erfuhr er in Frankfurt geistige Anstöße durch Vorlesungen und Werke der Existenz- und Religionsphilosophen Martin Buber, Paul Tillich, Max Scheler und anderer. Nach seiner Emigration nach Südafrika 1933 gründete er dort ein psychoanalytisches Institut.
Die reservierte Aufnahme seines Referats über „Orale Widerstände“ beim Internationalen Kongreß für Psychoanalyse 1936 in Marienbad und die ablehnende Haltung Sigmund Freuds bei einem Besuch von Perls in Wien führten für Perls zu einer persönlichen Krise, die er durch eine kritische Abwendung von der „reinen Lehre“ Freuds überwand und dies in der Entfaltung eines eigenen theoretischen Ansatzes dokumentierte. Anfang der vierziger Jahre brachte er zusammen mit seiner Frau Lore sein erstes Buch „Das Ich, der Hunger und die Aggression“5 heraus. Mitte der vierziger Jahre emigrierte er in die USA, wo er zunächst weiterhin als Psychoanalytiker arbeitete und durch Kontakte mit Moreno Elemente des Psychodrama in seine Arbeit aufnahm. Ende der vierziger Jahre arbeitete er zusammen mit seiner Frau und zwei anderen Psychologen, Ralph Hefferline und Paul Goodman, seine Gestalttherapie endgültig aus. Veröffentlicht wurden diese Bemühungen 1951 in dem Buch „Gestalttherapy, Excitement and Growth in the Human Personality“. Die deutsche Übersetzung erschien 1979 in zwei Bänden unter den Titeln „Gestalttherapie, Lebensfreude und Persönlichkeitsentfaltung“ und „Gestalttherapie, Wiederbelebung des Selbst“.
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