Metaphern-Lernbuch - Alexa Mohl - E-Book

Metaphern-Lernbuch E-Book

Alexa Mohl

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Beschreibung

Wenn jemand eine Geschichte erzählt, in der Absicht, einen Lernprozeß zu unterstützen, nennt man diese Geschichte eine Metapher. Lerninhalte gewinnen durch eine metaphorische Form einen phantasievollen Charakter, durch den sie dem Hörer näher erscheinen als die Logik der sachlichen Zusammenhänge. Die Erkenntnisse, die der Metapher abgewonnen werden, sind Resultate der eigenen Suche und keine vorgegebenen Schemata. Das erleichtert deren Annahme. Metaphern einzusetzen, ist auch in beratenden Zusammenhängen von hoher Wirkung. Aufgabe eines beratenden Gesprächs ist es, einen Gesprächspartner mit einem persönlichen Problem zu seinem Ziel zu führen. Eine Metapher stellt hierbei das Problem in einem anderen Zusammenhang bildlich dar und zeigt die Möglichkeit einer Lösung auf. Mit einer Metapher kommuniziert ein Berater indirekt. Wer eine Metapher anbietet, veranlaßt den Zuhörer, über einen Zusammenhang oder ein Geschehen in Form von etwas anderem, zumeist Bekanntem, nachzudenken und zu neuen Einsichten zu kommen. Alexa Mohls Buch "Der Wächter am Tor zum Zauberwald" ist als reines Metaphern-Lesebuch gedacht; im vorliegenden Metaphern-Lernbuch finden sich die dort veröffentlichten Geschichten wieder, jedoch ergänzt um konkrete Einsatzmöglichkeiten dieser Texte in Therapie und Beratungsgesprächen, in Seminaren und NLP-Ausbildungen. Darüber hinaus enthält dieses Buch ein Kapitel, das die Leser anleitet auf dem Weg, selbst Metaphern zu schreiben, und ein weiteres Kapitel, das Metaphern enthält, die TeilnehmerInnen während der NLP-Ausbildung bei Alexa Mohl geschrieben haben.

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Seitenzahl: 438

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Alexa MohlDas Metaphern-Lernbuch Geschichten und Anleitungen aus der Zauberwerkstatt

Über dieses Buch

In eine Geschichte »gekleidet« gewinnen Lerninhalte oder Probleme einen phantasievollen Charakter. Obwohl die so präsentierten Inhalte vom konkreten Geschehen weggerückt werden, erlauben sie dem Zuhörenden jetzt eine ganz andere Form der Annäherung. Auch wird es ihm leichter fallen, aus der Metapher gewonnene Resultate anzunehmen – hat er die Lösung doch selbst gefunden.

In Therapie und Beratung können Metaphern also wesentlich zur Lösungsfindung beitragen. Dieses Buch enthält eine Sammlung von Beispiel-Metaphern und gibt Hinweise darauf, wie und wann sich solche Geschichten einsetzen lassen. Darüber hinaus finden Leserinnen und Leser auch eine Anleitung zum Verfassen von eigenen Metaphern.

Alexa Mohl, Dr. phil. habil., lebt als selbstständige psychologische Beraterin, Führungstrainerin und Coach in Hannover. Sie studierte Psychologie und Soziologie und lehrte anschließend an Hochschulen und Institutionen der Erwachsenenbildung. Seit 1988 entwickelt und leitet sie Seminare für die Weiterbildung von Führungskräften.

Copyright: © Junfermann Verlag, Paderborn 1988  2. Auflage 2000 3. Auflage 2004 4. Auflage 2007 5. Auflage 2011

Covergestaltung/Reihenentwurf: Christian Tschepp 

Digitalisierung: JUNFERMANN Druck & Service, Paderborn

Alle Rechte vorbehalten.

Erscheinungsdatum dieser eBook-Ausgabe: 2015

ISBN der Printausgabe: 978-3-87387-349-0

ISBN dieses E-Books: 978-3-87387-997-3 (EPUB), 978-3-95571-328-7 (PDF), 978-3-95571-327-0 (MOBI).

Vorwort

Die Entstehung dieses Buches hat eine lange Geschichte. Nachdem ich 1986 in meiner NLP-Ausbildung bei Peter Ernst Metaphern zu schreiben gelernt hatte, war ich fasziniert von dieser Möglichkeit, meine Phantasie ins Werk zu setzen und damit gleichzeitig etwas hervorzubringen, was für andere von Nutzen sein konnte. Geschichten zu schreiben war und ist für mich eine Form von Selbstverwirklichung, in der für andere tätig zu sein die Befriedigung eines eigenen Bedürfnisses darstellt. Als dann andere Menschen aus meinem Freundeskreis, darunter auch Lehrer, Ärzte und Psychologen, meine Geschichten nicht nur mit Vergnügen hörten, sondern mich auch baten, sie für pädagogische oder therapeutische Zwecke benutzen zu dürfen, war meine Freude umso größer.

Nachdem mein erster Versuch, Vorgehensweisen des NLP zu vermitteln, mit dem Zauberlehrling so viele Leser gefunden hatte, plante ich, auch ein „Lernbuch“ für Metaphern zu schreiben. Im Blickfeld hatte ich dabei Menschen, die in beratenden und pädagogischen Zusammenhängen Interesse an der Arbeit mit Metaphern haben. Da ich vor Veröffentlichung eines Buches gern kritische Urteile heranziehe, stellte ich mein Projekt „Metaphern-Lernbuch“ auch befreundeten Psychologen und Therapeuten vor. In diesem Kreise stieß ich jedoch auf ein ganz anderes Bedürfnis, als ich bisher im Blickfeld hatte. Einhellig schlugen sie mir vor, die von mir geschriebenen Metaphern als ein schlichtes Geschichtenbuch, ohne die Zusammenhänge ihrer Entstehung, zu veröffentlichen.

Metaphern „pur“ zu veröffentlichen ist in der Tat sinnvoll. Auch wenn die Geschichten für ein ganz spezielles Problem einer individuellen Person oder für die Vermittlung eines ganz bestimmten Lernziels in Seminaren geschrieben wurden, stellen sie doch häufig einen Zusammenhang dar, dem andere Menschen, Leser oder Zuhörer, ganz eigene Botschaften entnehmen können, die für ihr Leben sinnvoll sein können. Die Darstellung meiner Intentionen oder des Problemzusammenhangs der Person, für die sie geschrieben wurden, legt demgegenüber den Sinn der Geschichte fest und schränkt ihre mögliche Wirkung ein. „Weniger ist mehr“, dieser Rat der mit mir befreundeten Kollegen wollte sich nicht mehr abweisen lassen.

Demgegenüber votierten NLPler weiterhin für das geplante Lernbuch, um aus der Werkstatt für Metaphern möglichst viele Hinweise für die eigene Arbeit zu bekommen. Jetzt hatte ich einen Konflikt: Metaphernbuch oder Metaphern-Lernbuch?

Diesen Konflikt löste der Junfermann Verlag. Auf meine Anfrage, ob man nicht beide Alternativen realisieren könne, reagierte der Verlagsleiter, Gottfried Probst, mit der Gegenfrage: „Warum denn nicht?“

Auf diese Weise sind aus meinem Metaphernbuch-Projekt zwei Bücher geworden, ein Metaphernbuch und ein Metaphern-Lernbuch, das Sie in der Hand halten. Hierin sind die gleichen Metaphern mit Hinweisen auf den Lernzusammenhang oder Problemzusammenhang der Adressaten versehen. Dieses Buch enthält darüber hinaus ein Kapitel, das Sie anleiten soll, selber Metaphern zu schreiben, und ein weiteres Kapitel, das Metaphern enthält, die Teilnehmerinnen meiner NLP-Ausbildung verfasst haben. 

Einleitung

Geschichten sind wohl so alt wie die Menschheit selber. Noch bevor die Schrift erfunden wurde, sind wichtige religiöse Normen, kulturelle Einstellungen und lebenspraktische Erkenntnisse in Form von Geschichten von Generation zu Generation weitergegeben worden. Mythen erzählen vom Treiben der Götter und erklären darin den Ursprung der Welt und die Ordnung der Natur und des menschlichen Lebens. Philosophen und Religionsgründer haben ihre Lehren in Gleichnissen weitergegeben. Mythen und Gleichnissen, aber auch Parabeln, Märchen und Fabeln ist eines gemeinsam. Sie vermitteln Vorstellungen, Ideen und Lebenseinstellungen nicht direkt, sondern in Form von etwas anderem, Vergleichbarem, das die Phantasie anregt, die Gedanken belebt und die Annahme von Schlussfolgerungen erleichtert. Geschichten transportieren theoretische Vorstellungen und praktische Einstellungen, für die die dürre Logik der Sache selbst keinen hinreichenden Ausdruck und der erhobene Zeigefinger des „Du sollst!“ keinen überzeugenden Anreiz zum Handeln besitzt. Metaphern, Mythen und Gleichnisse haben eine Kraft, nicht nur die Aufmerksamkeit zu erregen, sondern auch die Vorstellungskraft an den eigentlichen Inhalt zu binden.

Geschichten in Form von Mythen, Gleichnissen, Fabeln und Märchen handeln von wirklichen oder erdachten Gestalten, Göttern, Menschen, Tieren und Geistwesen. Sie sind interessant, auch wenn man das, was dort berichtet wird, nicht glaubt. Denn hinter der äußeren Ausdrucksform der Schilderung verbergen sich Situationen, Erlebnisse und Erfahrungen, die den meisten Zuhörern wohlbekannt sind.

Was in diesen Geschichten die Aufmerksamkeit auf sich zieht, sind innere und äußere Probleme. In allen diesen Geschichten gerät immer irgendjemand in irgendeine schwierige Situation, die er auf irgendeine Art und Weise bewältigt. Geschichten vermitteln dem Zuhörer eine interessante Botschaft. Sie stellen Probleme dar, zeigen Lösungen für diese Probleme auf und bieten dem Zuhörer damit neue Möglichkeiten, Zusammenhänge zu erkennen und mit den schwierigen Dingen des eigenen Lebens umzugehen.

Geschichten sind somit lehrreich. Während die meisten Menschen sich jedoch nur höchst ungern von anderen belehren lassen, sind Geschichten lehrreich auf eine subtile und unaufdringliche, gleichwohl aber höchst wirksame Art und Weise. Dieses Merkmal macht die Arbeit mit Geschichten zu einer sinnvollen Möglichkeit, Lern- und Beratungsprozesse kreativ zu unterstützen.

Wenn ein Lehrer oder ein Berater eine Geschichte erzählt, in der Absicht, einen Lernprozess zu unterstützen, nennt man diese Geschichte eine Metapher. Lerninhalte gewinnen durch eine metaphorische Form einen phantasievollen Charakter, durch den sie dem Hörer näher erscheinen als die Logik der sachlichen Zusammenhänge. Die Erkenntnisse, die der Metapher abgewonnen werden, sind Resultate der eigenen Suche und keine vorgegebenen Schemata. Das erleichtert deren Annahme. Geschichten sind Modelle. Sie bieten Interpretationen an, ohne den Zuhörer festzulegen. Er kann seine Schlüsse daraus selber ziehen. Darüber hinaus prägen sich Geschichten durch ihren bildhaften Charakter besser ein. Die von einer Geschichte ausgelösten Gedanken wirken nach. Vor der Vermittlung des eigentlichen Lerninhalts vorgetragen, führen Geschichten dazu, dass Zuhörer das Gefühl haben, mit den vermittelten Strukturen und Zusammenhängen bereits bekannt zu sein.

Metaphern einzusetzen ist auch in beratenden Zusammenhängen von hoher Wirkung. Aufgabe eines beratenden Gesprächs ist es, einen Gesprächspartner mit einem persönlichen Problem zu seinem Ziel zu führen. Eine Metapher stellt hierbei das Problem in einem anderen Zusammenhang bildlich dar und zeigt die Möglichkeit einer Lösung auf. Mit einer Metapher kommuniziert ein Berater indirekt. Wer eine Metapher anbietet, veranlasst den Zuhörer, über eine Sache, einen Zusammenhang oder ein Geschehen in Form von etwas anderem, zumeist Bekanntem, nachzudenken und zu neuen Einsichten zu kommen.

Die Wirksamkeit von Metaphern besteht darin, dass sie sich nicht direkt auf den Zuhörer beziehen, seine jeweiligen Probleme nicht direkt benennen oder beschreiben. Metaphern spiegeln. Sie lassen ein Problem nicht im persönlichen Lebenszusammenhang eines Zuhörers, sondern in einem verfremdeten Zusammenhang auftauchen. Der Zuhörer hat die Freiheit, sich mit den dargestellten Gestalten, Beziehungen, Ereignissen, Schwierigkeiten, Entwicklungen und Lösungen zu identifizieren oder zu dem Gehörten auf Distanz zu bleiben. Deshalb erzeugt das Erzählen einer Geschichte keinen Widerstand beim Zuhörer: Wenn die Geschichte so aufgebaut ist, dass der Zuhörer ihr eine persönliche Bedeutung geben kann, „passt“ sie. Wenn sie dagegen nicht „passt“, besteht für den Zuhörer keine Notwendigkeit, sie auf sich zu beziehen. Er kann sie langweilig finden oder Anstoß an ihr nehmen, ohne sich persönlich bedrängt zu fühlen.

Ob er sie ablehnt oder annimmt, was die Metapher beim Zuhörer auf jeden Fall erzeugt, ist eine Suche nach dem Sinn des Berichteten auf dem Hintergrund seiner eigenen Erfahrungen. Und damit haben wir einen zweiten Vorteil einer lehrreichen Geschichte vor direkten Belehrungen. Jeder Ratschlag und jedes Lösungsangebot eines wohlmeinenden anderen beruhen auf dessen Wahrnehmung der Welt und auf Mustern von Lösungen, die in dessen Welt passen. Nun muss weder die Welt des Zuhörers mit der Welt des Ratgebers übereinstimmen (sie sind in der Regel überaus unterschiedlich), noch müssen die Muster für Problemlösungen in beiden Welten passend sein. Geschichten wirken im Gegensatz zu direkten Ratschlägen wie Katalysatoren. Der Erzähler legt seine Wahrnehmung, Entwicklung und Lösung der Zusammenhänge in sie hinein. Der Zuhörer dagegen entnimmt der Geschichte, was in seiner Welt zusammenpasst, und gibt dem eine möglicherweise sehr unterschiedliche persönliche Bedeutung.

Während er also den Worten des Erzählers lauscht, überprüft der Zuhörer alle Informationen auf Ähnlichkeiten mit den eigenen Erfahrungen und gibt ihnen einen individuellen Sinn. Und genau das ist die Absicht von problemlösenden oder therapeutischen Metaphern. Sie setzen beim Zuhörer die bewusste und unbewusste Suche in Gang, den dargestellten Gestalten, Beziehungen, Ereignissen, Schwierigkeiten, Entwicklungen und Lösungen auf dem Hintergrund der persönlichen Erfahrung einen Sinn zu geben. Der Zuhörer kann die handelnden Personen, ihre Beziehungen, die Ereignisse und ihre Schwierigkeiten in seine eigene Situation einbauen oder sie der eigenen Situation anpassen und die dargestellte Lösung erwägen. Passt sie in seine Welt, so kann er sie sich zu eigen machen in der angebotenen oder einer abweichenden Form. Passt sie nicht, so weiß er doch, dass es eine Lösung gibt, und kann sich auf die Suche nach einer eigenen machen.

Die in diesem Buch zusammengetragenen Geschichten kann jeder lesen. Es geht mir in erster Linie nicht darum, Fälle zu beschreiben und den Einsatz der Metaphern in pädagogischen oder beratenden Zusammenhängen zu demonstrieren. Aus der Sammlung meiner Metaphern habe ich nur die ausgewählt, die Probleme ansprechen, die häufiger zu finden sind oder Zusammenhänge thematisieren, deren Kenntnisnahme allgemein nützlich sein kann. Außer einem allgemeinen Hinweis auf den Problemzusammenhang möchte ich deshalb keine Interpretation vorlegen.

Das mir wichtigste Anliegen dieses Buches besteht darin, Sie zu motivieren, selber Geschichten zu schreiben. Ich habe in der NLP-Ausbildung die Erfahrung gemacht, dass eine Reihe von Teilnehmerinnen sich auf das Thema Metaphern nur ungern einließen. Sie erwarteten Schwierigkeiten mit der indirekten Form der Kommunikation oder vermuteten eine Abneigung gegen die Arbeit mit einem „moralischen Zeigefinger“. Viele gingen davon aus, dass sie gar nicht Geschichten schreiben können. Nachdem sie sich aber darauf eingelassen hatten, waren sie überrascht und fasziniert, so wie ich fasziniert war, nachdem ich Metaphern gelernt hatte und jede Gelegenheit nutzte, um eine neue Geschichte zu schreiben. Metaphern zu schreiben ist eine faszinierende Form, für andere etwas zu tun, eine Lust an der eigenen Kreativität, die etwas hervorbringt, das ganz einfach in sich gut ist. Es gibt für mich keine schönere Form, tätig zu sein. Und mit dieser Lust möchte ich Sie gerne anstecken. 

1. Metaphern für Seminare

Ausbildung in den westlichen Industrienationen trainiert im Wesentlichen die linke Gehirnhälfte. Die Aneignung von Wissen und die Schulung von sprachlichen, logischen und systematischen Fähigkeiten stehen im Mittelpunkt der Bemühungen von schulischen, universitären und beruflichen Bildungsinstitutionen. Der Umgang mit Gefühlen, Phantasie und Kreativität sind weniger gefragt. Lernen verbindet sich für die meisten Menschen unserer Gesellschaft mit nüchternen, ungeliebten Dingen, mit denen sich zu beschäftigen Pflicht ist, und mit reglementierten Prozessen, die Unlust, Abwehr und Protest hervorrufen. In lustvoller Erinnerung bleiben meist phantasievolle und kreative Aktionen des Widerstands gegen die aufgezwungenen Formen und ungeliebten Inhalte des Lernens oder Streiche gegen die fordernden Personen, die Lehrer.

Mit Metaphern können Sie ein Tor zur Phantasie, zum bildhaftem Denken, zu ungebundenem und unbestraftem Agieren der Vorstellungskraft, zum Staunen und zum Wundern öffnen. Metaphern wecken Aufmerksamkeit und Neugierde für die Lerninhalte und mobilisieren unbewusste Erfahrungen und Ressourcen der Teilnehmer, die sie beim Lernen nutzen können. Wenn es Ihnen dabei gelingt, wesentliche Inhalte Ihres Unterrichts in die Geschichte zu „packen“, werden Ihre Schüler beim Erarbeiten der Lernziele das Gefühl haben, die Inhalte bereits zu kennen.

Auch in themenspezifischen Seminaren können Sie Metaphern einsetzen, um die Aneignung der Lernziele zu unterstützen. Die Lernziele können kognitiver Art sein oder auf der Einstellungs- oder Verhaltensebene liegen. Auch problemlösende Metaphern können Sie anbieten.

Nachdem ich in meiner NLP-Ausbildung Metaphern kennenlernte, habe ich begonnen, in Bezug auf wesentliche Inhalte meiner Seminare Geschichten vorzulesen. Leider fand ich selten passende Geschichten, sodass ich begann, selber Geschichten zu diesem Zweck zu schreiben. In diesem Kapitel habe ich Metaphern für Kommunikations-, Kreativitäts- und Stressseminare zusammengestellt.

Metaphern für Kommunikationsseminare

Die einzige Metapher, die ich nicht selber geschrieben habe, aber immer noch in Kommunikationsseminaren verwende, ist die Geschichte „Himmel und Hölle“. Die darin enthaltene Darstellung des unserer Konkurrenzgesellschaft zugrunde liegenden strukturellen Egoismus ist unübertrefflich, und die Schlussfolgerung, sich gegenseitig zu unterstützen statt zu rivalisieren, ist zwingend und einfach. Diese Metapher unterstützt die Herausbildung und Festigung einer partnerschaftlichen Einstellung, ohne die die Inhalte von Kommunikationsseminaren zu bloßen Sozialtechniken verkämen. Und das tun sie in der beruflichen Praxis häufig. Partnerschaftlich führen und partnerschaftlich miteinander umgehen funktioniert nicht über den bloßen Einsatz von sprachlichen und körpersprachlichen Formen der grundlegenden Verhaltensweisen, die Menschen spontan in guten Beziehungen zueinander einsetzen, des sogenannten Spiegelns. Nur wenn die praktizierten Formen des Miteinanders Ausdruck menschlicher Einstellungen und Bedürfnisse sind, wird Kommunikation und Kooperation eine gemeinsame soziale Welt authentisch hervorbringen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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