Der kleine Medicus. Band 3. Von Viren umzingelt - Dietrich Grönemeyer - E-Book

Der kleine Medicus. Band 3. Von Viren umzingelt E-Book

Dietrich Grönemeyer

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Beschreibung

Der berühmte Dr. X und seine Assistentin, Micro Minitec, schaffen es tatsächlich, Nano wieder auf Normalgröße wachsen zu lassen! Zuvor hatte ihn die geniale Verkleinerungsmaschine Minitecs, der "Turbobeamer", stark geschrumpft, sodass der Junge unfreiwillig gemeinsam mit dem rosaroten Hasen der Assistentin in einem Mini-U-Boot eine faszinierende, aber teilweise auch gefährliche Reise durch den Körper der Assistentin unternommen hatte. Kaum hat ihn das zur Praxis gehörende schwebende Solarauto zu Hause abgesetzt, muss er sich große Sorgen machen: Sein Opa hat starke Kopfschmerzen. Ein Rettungswagen bringt diesen in die kleine Privatklinik von Professor von Schlotter. Doch statt dem Großvater zu helfen, testet der ehrgeizige und rücksichtslose Arzt einen völlig unausgereiften Nanobot an ihm! Zum Glück können Nano und seine Schwester Marie ihn mit Micro Minitecs Hilfe überlisten und bringen ihren Opa in die "Villa Nachtigall", zu Dr. X. Um Diagnose und Therapie zu beschleunigen, schrumpfen der Arzt und seine Assistentin den Jungen abermals, und auch Marie wird verkleinert. Mit einem neuen Mini-Tauchboot fahnden sie in der Blutbahn des Großvaters nach Erregern. Sie erfahren wichtige Fakten über Arterien, Venen, Herz und Blut und wagen sogar einen riskanten Eingriff. Werden sie den Kampf gegen die Viren gewinnen? Und wird ihnen die Flucht vor den angreifenden weißen Blutkörperchen gelingen? Die Reihe "Der kleine Medicus" stammt aus der Feder des bekannten Autors und Arztes Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer. Die Geschichte rund um den jungen, geschrumpften Körperforscher Nano wurde behutsam modernisiert und zu einer Erzählung des 21. Jahrhunderts weiterentwickelt. Jeder Band beinhaltet ein neues Abenteuer und bietet spannende Unterhaltung, gespickt mit fundiertem Sachwissen über das Innere des menschlichen Körpers.

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Seitenzahl: 48

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Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer

Von Viren umzingelt

mit Illustrationen von Sabine Rothmund

 

 

1. Auflage 2021

© 2021 TESSLOFF VERLAG

Burgschmietstraße 2-4, 90419 Nürnberg

Alle Rechte vorbehalten

Idee/Text: Prof. Dr. Dietrich Grönemeyer unter Mitarbeit von: Dr. Bernd Flessner

Illustrationen: Sabine Rothmund

Grafische Gestaltung, Layout: Marie Gerstner

Lektorat: Anja Starigk

www.tessloff.com

ISBN: 978-3-7886-4413-0

eISBN: 978-3-7886-7154-9

Die Verbreitung dieses Buches oder von Teilen daraus durch Film, Funk oder Fernsehen, der Nachdruck, die fotomechanische Wiedergabe sowie die Einspeicherung in elektronische Systeme sind nur mit Genehmigung des Tessloff Verlages gestattet.

Inhalt

Nano kehrt zurück

Opa Sonntag als Versuchskaninchen

Micro Minitecs Geheimwaffen

Nano und Marie werden geschrumpft

Als Bodynauten in Opa Sonntag

Der Kampf in Opas Kopf

Nano kehrt zurück

„Es wird schon klappen“, sagte Micro Minitec und kniff die Augen zusammen, um den verkleinerten Mini-Nano besser sehen zu können. „Bleib dort stehen. Der Greifer holt dich ab und bringt dich an die richtige Stelle des Turbobeamers.“

„Okay“, stimmte Nano zu und richtete seinen Blick nach oben. Dort erschien nach wenigen Sekunden ein Greifarm, der ihm wie eine riesige Kneifzange vorkam. Angst hatte er keine, denn es war derselbe Greifer, der ihn nach seiner Schrumpfung zur Kapsel getragen hatte. Das zangenförmige Gerät umfasste ihn vorsichtig und zog ihn in die Höhe. Nach einer kurzen Reise landete er mitten auf der Unterseite des Hamburgers.

„Nicht bewegen!“, rief Micro Minitec. „Ich schalte jetzt den Turbobeamer ein!“

Nanos Herz pochte. Als ihn die Maschine geschrumpft hatte, war er ahnungslos gewesen. Jetzt aber wartete er auf das Kribbeln. Und darauf, wieder zur vollen Größe zu wachsen. Sonst müsste er tatsächlich in das kleine Puppenhaus seiner Schwester einziehen.

Die beiden Puppen Klara und Bertha würden dann seine Mitbewohner sein. Klara fehlte ein Auge, während Bertha schon mehrmals ein Bein verloren hatte. Und beide Puppen würden deutlich größer sein als er, sollte es nicht gelingen, ihn wieder zu vergrößern. Bei dem Gedanken an diese neue Familie kullerte eine Träne seine Wange herunter.

Dann spürte er plötzlich das merkwürdige Kribbeln in seinem Körper und hörte das bekannte Geräusch. Der Turbobeamer hatte seine Arbeit begonnen. Wieder kitzelte es überall, wieder musste er lachen, wieder sauste der grünblaue Lichtstrahl aus der oberen Brötchenhälfte über ihn hinweg. Sonst passierte nichts.

Eine weitere Träne rann über seine Wange. Er war noch immer kleiner als eine Ameise.

„Was soll jetzt …“, begann er, als sich die obere Hälfte des Hamburgers plötzlich in Bewegung setzte und auf ihn zuschoss. Der unvorstellbar große Raum verlor seine Unendlichkeit, die Wände rasten auf ihn zu, das Labor um ihn herum dagegen schrumpfte mit atemberaubender Geschwindigkeit. Unwillkürlich ging Nano in die Knie, um nicht erdrückt zu werden. Doch seine Furcht war unbegründet, das Geräusch verstummte schlagartig und das Kitzeln hörte auf.

„Total irre!“, jubelte Micro Minitec und riss ihre Arme hoch. „Du hast es geschafft! Du bist wieder ein Großer!“ „Tatsächlich“, schnaufte Dr. X erleichtert. „Der Turbobeamer kann also wirklich Kinder schrumpfen und auch wieder vergrößern.“

Nano sah sich um, betrachtete seine Hände und starrte Dr. X und Micro Minitec an. Alles schien zu passen, alles fühlte sich normal an. Nur das Licht kam ihm ein bisschen heller vor, aber das lag wahrscheinlich an der Schrumpfung und Vergrößerung.

„Du darfst deinen Mund ruhig schließen“, lachte Micro Minitec und stieg die Leiter hinauf. „Na, wie fühlst du dich? Alles an seinem Platz?“

„Ich denke schon“, antwortete Nano.

„Na, dann komm runter“, freute sie sich. „Wir machen noch schnell ein paar Tests. Nur um sicherzugehen. Dann wird es Zeit, sich auf den Heimweg zu machen. Nicht, dass gleich noch die Polizei vor der Tür steht.“

Mit noch leicht wackligen Knien kletterte Nano aus dem Riesenhamburger und folgte Dr. X in einen Untersuchungsraum, während Micro Minitec um sie herumwirbelte. „Supergranatig!“, rief sie dabei und sprang ab und zu vor Freude in die Luft. Dr. X maß Nanos Blutdruck, testete seine Reflexe und zeigte ihm einige Karten mit Rätselaufgaben, die er so schnell wie möglich lösen musste. Aber es war alles in Ordnung. Nach der kurzen Untersuchung verabschiedete sich Dr. X. Und Micro Minitec brachte Nano zu dem selbstfahrenden Auto ohne Räder.

„Sage einfach deine Adresse“, strahlte Micro Minitec.

„Das Auto bringt dich dann auf dem schnellsten Weg nach Hause. Wir sehen uns, Nano. Bist ein mutiger Forscher! Ehrlich!“

Jetzt strahlte auch Nano und setzte sich gleich auf einen der Sitze. Ein Lenkrad gab es allerdings nicht. Selbst wenn er hätte fahren dürfen, hätte er das Auto nicht lenken können.

„In den Schillerhain dreiundzwanzig“, sagte Nano.

„Schillerhain dreiundzwanzig“, wiederholte eine Computerstimme. „Ankunft in fünfzehn Minuten.“

Lautlos schloss sich die Haube, dann schwebte das Auto geräuschlos davon. Nano drehte sich noch einmal um und winkte Micro Minitec zu. Der Rückweg wurde für Nano zu einem großen Spaß. Immer wieder verfolgten ihn staunende Passanten oder Autofahrer mit offenem Mund. Ein Kind, das ein schwebendes Auto fuhr, hatte noch niemand von ihnen gesehen. Mal lächelte Nano die Schaulustigen überlegen an, mal grüßte er mit erhobener Hand, als wäre er ein berühmter Filmstar. Viel zu schnell war die Fahrt vorbei. Das schwebende Auto hielt genau vor dem Haus der Familie Sonntag.

Noch bevor Nano die Haustür erreicht hatte, wurde sie mit viel Schwung aufgerissen. Sein Opa begrüßte ihn mit einem finsteren Blick. Nano kannte diesen Blick. Opa hatte mal wieder die mieseste Laune.

„Wo warst du?“, polterte er los. „Und erzähle mir nicht, du seist in der Schule gewesen! Der Schuldirektor hat nämlich bei uns angerufen. Er hat dich zufällig im Bus nach Spatzenhorst sitzen sehen. Heute Morgen. Aber wir konnten seine Fragen nicht beantworten.“

„Ihr hättet mich doch anrufen können“, wehrte sich Nano und zog sein Smartphone aus der Hosentasche. Zu seiner Überraschung zeigte das Display gleich fünf entgangene Anrufe an. Wahrscheinlich war er in der Kapsel nicht erreichbar gewesen.