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Der kleine Drache hat schlechte Laune: Er will kein Raubdrache werden und sich jeden Tag die Schuppen verhauen lassen, nur damit irgendeine goldlockige Prinzessin anschließend den Prinzen heiraten kann, der sie befreit. Oder ist jemals auch nur das kleinste Dankeschön-Päckchen mit Pfefferlakritz im Drachendorf eingetroffen? Nee und nee, das macht keinen Spaß! Was aber, wenn der kleine Drache bei seiner allerersten Rauberei ausgerechnet an eine total heiratsunwillige Prinzessin gerät? Feuer, Qualm und Schuppendreck, wie wird man die bloß wieder los? Dagmar H. Mueller hinterfragt spielerisch Rollenklischees und unterläuft dabei mit genialem Fingerspitzengefühl jede Erwartung. Ein großer Vorlesespaß, der "Das haben wir schon immer so gemacht" ad absurdum führt und augenzwinkernd freie Entfaltungsmöglichkeiten für Drachen und Prinzessinnen fordert.
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Seitenzahl: 118
eISBN 978-3-649-64413-2
© 2022 Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG, Hafenweg 30, 48155 Münster
Alle Rechte vorbehalten, auch auszugsweise
Text: Dagmar H. Mueller
Illustrationen: Sabine Rothmund
Lektorat: Frauke Reitze
Satz: Helene Hillebrand
www.coppenrath.de
Die Print-Ausgabe erscheint unter der ISBN 978-3-649-63612-0.
Der große Tag
Die Sache mit den Prinzen und Prinzessinnen
Die Rauberei hat einen Haken
Tränen in der Nacht
Wo bleibt Prinz Harik?
Die allererste Rauberei des kleinen Drachen
Die Ankunft von Prinzessin Nummer zwei
Caramella macht es sich gemütlich
Wie wird man eine Prinzessin wieder los?
Tief unten in der Schlucht …
Dreihundert wuselige Rattinchen und zwei Prinzessinnen
Wellness im Rattendorf
Ein Brief von König Carlotto dem Allerersten und Königin Carl-Otta der Ewig-Neununddreißigsten
Caramellas Prinzentrick
Holterdipolter den Berg hinunter
Einsatz für den kleinen Drachen
Wütende Prinzen sind starke Prinzen
Glück ist, wenn alle gewonnen haben
„Nie im Leben!”, sagte der kleine Drache entschieden. „Nie im Leben und nicht für hundert goldhaarige Prinzessinnen!“ Und er stampfte mit seinem kleinen, dicken Drachenfuß so doll auf, dass lauter Funken aus seinen Nüstern sprühten. „Nee! Feuer, Qualm und Schuppendreck! Nie und niemals mach ich das!“
Der kleine Drache saß mit seinen Freunden auf dem Drachenspielplatz mitten im Drachendorf und war mucksch. Das Drachendorf, das weiß ja jeder, liegt weit, weit weg in den hohen Drachenbergen versteckt. So hoch, dass es nur wenige gibt, die dort hinaufklettern können. Und Wege gibt es in den Drachenbergen natürlich auch nicht. Warum sollten Drachen Wege benutzen, wenn sie viel schneller fliegen können?
Dort oben im Drachendorf saß also der kleine Drache und war mucksch. Und das war auch kein Wunder! Den ganzen Tag hatte er sich mit den anderen Drachenkindern auf einem kleinen Hügel hinter dicken Büschen verstecken müssen. Und nicht ein einziges Mal hatte er schnauben oder stampfen oder wenigstens ein ganz kleines bisschen durch die Luft brausen dürfen. Nein, den ganzen Tag hatte er stillsitzen und messerscharf diesen doofen, langweiligen Weg beobachten müssen, der sich unten im Tal durch die Wiesen schlängelte. Nur weil man das eben so tun muss, wenn man ein Drache ist. Genauso hatte es ihnen jedenfalls der große Drachenlehrer befohlen.
Stundenlang hatten sie da gehockt. Viel zu lange für aufgeweckte, feuerspritzige Drachenkinder. Und als dann endlich das passierte, was passieren sollte, da war der kleine Drache vom langen Nichtstun schon so müde und schlechtlaunig geworden, dass er fast gar keine Lust mehr gehabt hatte, noch was zu lernen. Dabei war doch heute der große Tag gewesen! Der Tag, auf den sie so lange gewartet hatten und für den sie in der Drachenschule schon so viel gelernt hatten. Der Tag, an dem die Drachenkinder endlich das erste Mal bei einer echten Prinzessinnenrauberei dabei sein durften! Denn das Rauben von Prinzessinnen, das ist ja schließlich das, was ein Drache können muss. Gut können muss! Was wäre das für ein Drache, der es nicht mal fertigbringen würde, auch nur die klitzekleinste Prinzessin zu rauben? Schlapplachen würde man sich doch über den. Aber – oho! – stellt euch das Prinzessinnenrauben nicht so einfach vor! Nee, nee, so eine richtige Prinzessinnenrauberei, die will gelernt sein. Da kann man nicht einfach hingehen und sagen: „He du, Prinzessin, du bist jetzt geraubt. Los, komm mit!“ Nein, so geht das nicht! Da würde einem doch jede Prinzessin bloß die Zunge rausstrecken, das ist doch klar. Und dann? Dann guckt man aber dumm. Nee, nee, da muss man sich als Drache schon ein bisschen mehr einfallen lassen!
Und wie man richtig drachenmäßig eine Prinzessin raubt, das hatte ihnen der Drachenlehrer heute gezeigt. Jedenfalls hatte er das vorgehabt. „Schaut gut zu!“, hatte der große Drachenlehrer gesagt. „Ich werd euch jetzt zeigen, wie man ordentlich und vernünftig eine Prinzessin raubt.“
Mit einem einzigen prächtigen Flügelschlag war er herunter zur Straße gesegelt und hatte sich hinter einem dicken Geröllhaufen versteckt. Direkt an einer Biegung. Also da, wo die Kutschen wegen der Kurve sowieso langsamer werden müssen. Ja, der große Drachenlehrer, der war schlau! Der kannte jeden Trick und jeden Kniff, was das Prinzessinnenrauben anging. Geduldig hatte der Drachenlehrer Stunde um Stunde hinter den Steinen gekauert, bis endlich ganz hinten am Waldrand eine große rote Kutsche aufgetaucht war, die von vier Pferden gezogen wurde. Zwei gold-rote Flaggen mit einer goldenen Krone in der Mitte hatten rechts und links an der Kutsche im Fahrtwind geflattert. Und daran konnte man ja erkennen, dass auch wirklich eine echte Prinzessin darin saß.
Langsam war der Wagen mit den Pferden näher gekommen. Ganz leise hatte man schon das liebliche Singen der Prinzessin hören können, mit dem sie sich die Fahrtzeit vertrieb. Der Wind hatte den sanften Gesang hoch auf die Hügel zu den Büschen geweht, hinter denen die Drachenkinder immer noch saßen und warteten, was passieren würde.
„Ich bin eine feine Prinze-he-ssin klein.Der mutigste Prinz soll der mei-hei-ne sein!Ich weiß nicht wie, ich weiß nicht wo,doch wenn er kommt, dann bin ich froh.
Ich bin eine feine Prinzessin klein.“
Der kleine Drache hatte mit den Augen gerollt und eine schaurige Grimasse geschnitten. Drachenkinder stehen nicht besonders auf Prinzessinnengesang. Doch dann hatte die Kutsche fast den Geröllhaufen erreicht, hinter dem der alte Drachenlehrer hockte, und die Drachenkinder hatten ihre Köpfe gereckt, um auch ja nichts zu verpassen.
Genau in dem Moment, als die Kutsche die Straßenbiegung erreichte, hatte der Drachenlehrer tief Luft geholt, war mit zwei gefährlichen Flügelschlägen direkt vor die Kutsche gesprungen und hatte seinen Atem in einer gewaltigen Feuer- und Qualmwolke wieder ausgespuckt.
Hohoho!
Die Pferde hatten gescheut, der Kutscher hatte gebremst und die Prinzessin im Wagen hatte laut „Hiiiilfe!“ geschrien. Alles war bestens gelaufen.
Bis dahin.
Oben im Gebüsch hatte der kleine Drache atemlos das Geschehen beobachtet und fast schon wieder ein wenig Lust auf die Sache bekommen. Doch dann waren hinten am Waldrand plötzlich Pferde aufgetaucht. Bestimmt fünf oder sechs kräftig aussehende Reiter waren in wildem Galopp auf die Kutsche zugejagt.
„HIIIIILFE!“, hatte die Prinzessin blöderweise noch mal gerufen und da waren die Ritter noch schneller geworden, hatten ihre Schwerter gezogen und sie drohend über ihren Köpfen geschwenkt.
„Haltet aus, holde Prinzessin!“, hatten sie geschrien. „Hilfe naht!“
Ja, Hilfe nahte. Aber nicht für den armen Drachenlehrer.
Erschrocken hatten die Drachenkinder mit ansehen müssen, wie ihr großer Drachenlehrer sich unter Dutzenden von furchtlosen Ritterhieben gar nicht so schnell drehen und wenden konnte, wie die scharfen Schwerter auf ihn eindroschen. Dickes, schwarzes Drachenblut war in Strömen auf den Weg geflossen, und der große Drachenlehrer hatte nicht mal mehr den Versuch gemacht, Feuer zu spucken. Er hatte sich nur noch, so schnell er konnte, aus dem Staub gemacht.
„Feuer, Qualm und Schuppendreck!“, hatte der kleine Drache da schon das erste Mal geflüstert. „Die Sache kann ja ganz schön in die Schuppen gehen!“
Doch der große Drachenlehrer wäre nicht der große Drachenlehrer gewesen, wenn er sich durch ein paar kleine Schrammen hätte entmutigen lassen.
„Rote Feuerglut und schwarzes Drachenblut!“, hatte er nur leise geflucht und sich unauffällig seine Wunden geleckt.
Denn Drachen jammern nicht. Und große Drachenlehrer schon gar nicht. Und da die Drachenarbeit nun mal getan werden muss, hatte sich der Drachenlehrer nur eine kleine Weile ausgeruht und dann eben einfach eine andere Prinzessin an einer anderen Wegbiegung geraubt. Es hatte gar nicht lange gedauert, bis eine neue Kutsche die Straße entlanggekommen war. Die Pferde hatten vorschriftsmäßig gescheut, der Kutscher hatte gebremst und die Prinzessin im Wagen hatte laut „Hiiiilfe!“ geschrien. Und diesmal waren zum Glück keine Schwerter schwingenden Reiter aufgetaucht.
Ja, endlich war alles nach Plan gelaufen, und der hilflose Kutscher hatte tatenlos mit ansehen müssen, wie die Prinzessin vorschriftsmäßig geraubt wurde. Mit der „Hiiilfe, Hiiilfe“ schreienden Prinzessin fest in seinen Drachenkrallen, war der große Drachenlehrer schließlich zufrieden an der Spitze seiner Drachenschüler zurück ins Drachendorf geflogen.
Es war nicht allzu weit gewesen zum Drachendorf. Jedenfalls nicht für einen Drachen, der schneller fliegen kann als jeder Vogel auf dieser Welt. Und da die Prinzessin ja in den Klauen des großen Drachenlehrers hing, war es für sie auch nicht sehr weit. Trotzdem hatte sie tapfer gestrampelt. Natürlich nicht allzu doll. Nur gerade so viel, wie man eben zappeln muss, wenn man geraubt wird. Und natürlich nicht so viel, dass sie riskiert hätte, runterzufallen. Prinzessinnen sind ja nicht dumm. Wer möchte schon aus der Höhe, in der Drachen normalerweise fliegen, auf die harte Erde abstürzen?
Also strampelte die Prinzessin ein kleines bisschen und legte danach eine erholsame Pause ein, um die Reise zu genießen. Sicher hatte sie von den anderen ehemals geraubten Prinzessinnen schon viel über die Schönheit der Drachenberge gehört, aber es war etwas ganz anderes, diesen unvergleichlichen Anblick von so hoch oben selber zu erleben. Jeder Berggipfel war mit puderzuckerweißem Schnee dekoriert und in jedem Tal leuchteten der Prinzessin aus dem dunkelgrünen Gras zehn Millionen Blumen in allen Farben des Regenbogens entgegen. Sie musste sich sehr zusammenreißen, um vor lauter Staunen das Strampeln nicht ganz zu vergessen. Nach einer Weile konnte sie in der Ferne das Drachendorf erkennen. Die bunt verstreuten Hütten waren mit Stroh gedeckt und überall wimmelte es nur so von Drachen. Von großen und von kleinen. Da gab es Mamadrachen und Papadrachen, Omi- und Opidrachen, viele, viele Kinderdrachen und auch ein paar schrecklich gefährlich und schrecklich ernsthaft aussehende, uralte Riesendrachen.
Im Dorf hatte der große Drachenlehrer die geraubte Prinzessin dann ordnungsgemäß in eine dafür vorgesehene Prinzessinnenhöhle mit einem dicken Eisengittertor gebracht. Dort saß sie jetzt und weinte bittere Tränen. Denn das tut man so, wenn man von Drachen geraubt wurde und nun darauf warten muss, dass ein Prinz kommt und einen wieder befreit.
Doch so übel hatte es die Prinzessin in ihrer Höhle natürlich nicht. Drachen sind überaus freundliche Wesen. Deshalb ist der Raum liebevoll mit einem flauschig weichen Prinzessinnensofa eingerichtet, auf dem die Prinzessinnen warten und gemütlich weinen können.
Außerdem steht eine Kommode mit vielen bunten Haarspangen und Bürsten bereit, dazu ein großer Spiegel und natürlich genügend Taschentücher, damit sie sich die Zeit prinzessinnengemäß mit Schönmachen und Jammern vertreiben können.
Also, so schlecht lief die Sache für die Prinzessin wirklich nicht.
„Ja, für die Prinzessin mag dieses Geraubtwerden ja gar nicht dumm sein“, klagte der kleine Drache, als er in der großen Pause mit seinen Freunden auf dem Drachenspielplatz vor der Prinzessinnenhöhle saß. „Sie wartet einfach auf ihren blöden Menschenprinzen, und wenn der sie dann gerettet hat, kann sie ihn in aller Ruhe heiraten. Aber Feuer, Qualm und Schuppendreck,was springt denn für mich dabei raus? Ich bin doch nicht doof! Am Ende kriegen die Prinzessinnen ihre Prinzen und ich krieg die Prügel. Nee! Nee und nee, das mach ich nicht mit!“
Genau in dem Moment kam der große Drachenlehrer um die Ecke gehumpelt. Ja, gehumpelt, denn so schnell heilen auch Drachenwunden nicht. Doch ein großer Drachenlehrer versucht, wie gesagt, sich nie etwas anmerken zu lassen.
„Feuerglut und Drachenbrut! Wer macht hier was nicht mit?“, fragte er streng in die Runde.
„Der kleine Drache will keine Prinzessinnen rauben!“, platzte ein vorlautes Drachenmädchen mit feuerroten Sommerschuppen raus. „Aber wir Drachen müssen doch Prinzessinnen rauben, oder?“
„Natürlich müsst ihr das!“, bestätigte der große Drachenlehrer. „Das Prinzessinnenrauben ist nicht nur die jahrhundertealte Arbeit der Drachen, es ist auch eine sehr ehrenvolle Aufgabe! Wer soll denn sonst die Prinzessinnen rauben, wenn wir es nicht tun?“ Der Drachenlehrer sah sich prüfend um. „Und ihr wisst doch noch, warum es so wichtig ist, dass die Prinzessinnen ordnungsgemäß geraubt werden, oder?“
Ein anderes Drachenmädchen mit wunderschönen langen dunkelgrünen Schuppen meldete sich und sagte stolz auf, was im großen Drachenhandbuch stand:
„Damit der Prinz und die Prinzessin endlich zueinanderfinden können. Denn wenn die Prinzessin nicht geraubt würde, würde der Prinz ja gar nicht merken, wie sehr sie ihm fehlt und wie gern er sie hat.“
Ein Drachenjunge mit einer knallgelben, wilden Zackenleiste auf dem Rücken rief: „Genau! Wenn der Prinz nicht kommen würde, um die Prinzessin zu befreien, dann würde sie ja nie merken, wie mutig er ist, und ihn vielleicht gar nicht heiraten wollen.“
„Ich sehe, ihr habt aufgepasst!“, lobte der große Drachenlehrer. „Ein Drache hat die Aufgabe, Prinzessinnen zu rauben, damit die Prinzen sie retten können und Prinz und Prinzessin ordnungsgemäß heiraten. So war es schon immer und so wird es immer bleiben.“
„Das wissen wir doch alles!“, unterbrachen die Drachenkinder ihren Lehrer und lachten. „Das wissen wir doch alles schon hunderttausendmal! Das hat ja jedes Drachenbaby schon in der ersten Klasse auswendig gelernt!“
Dem kleinen Drachen war kein bisschen zum Lachen zumute. „Feuer, Qualm und Schuppendreck!“, schimpfte er. Bockig schnaubte er kleine graue Rauchwolken aus seiner Nase. „Was soll das für ein Leben sein, wo man die beste Aussicht hat, jeden Tag von blöden Rittern verprügelt zu werden, und froh sein kann, wenn man mit halbwegs heilen Schuppen aus der Sache rauskommt? Nee, da bleib ich lieber zu Hause.“
„WIE? WAS sagst du? Rote Feuerglut und schwarzes Drachenblut!“ Fast böse klang der große Drachenlehrer, als er seine Brille etwas höher auf seine lange Drachennase schob und den kleinen Drachen missmutig musterte. Wie konnte es einer seiner Schüler wagen, sich gegen die heilige Drachenarbeit aufzulehnen? Der Drachenlehrer kniff seine Augen zusammen, bis sie wie polierter Marmor funkelten. „Still und faul zu Hause bleiben? Was willst du sein, wenn du groß bist, kleiner Drache? Ein gefährlicher Raubdrache oder ein grünes Riesenkaninchen?“
Sofort kicherten die anderen Drachenkinder wieder los. „Kaninchen! Kaninchen! Du bist bloß ein grünes Kaninchen!“, rief der Drache mit den gelben Zacken spöttisch.
„Pah“, schnaubte der kleine Drache. „Pah, mir doch egal!“
Aber er schnaubte es sehr leise. Vielleicht besser, wenn der große Drachenlehrer das nicht hörte. Dann trottete der kleine Drache ein paar Meter weiter zu den großen Akazienbäumen am Rande des Pausenhofs und war nicht mehr mucksch, sondern traurig. So traurig, dass ihm eine dicke Drachenträne die schuppige Wange hinunterlief.
Warum wollte die ganze Welt, dass sich die armen Drachen eine Schramme und eine Narbe nach der anderen holten? Bloß, damit andere glücklich werden konnten? Wo war der Dank dafür? Hatte jemals auch nur ein einziges Königspaar den Weg zurück in die Drachenberge gefunden, nachdem es endlich zusammengefunden und geheiratet hatte? War in all den Jahrhunderten auch nur das klitzekleinste Dankeschön-Päckchen im Drachendorf angekommen? Gefüllt zum Beispiel mit Himbeerlakritzstangen oder Pfefferschoten mit Zuckergussglasur