Der kleine Weltretter -  - E-Book

Der kleine Weltretter E-Book

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Beschreibung

Sei ein Weltretter! Tag für Tag sind die Zeitungen voll mit schlechten Nachrichten über unsere Umwelt: Klimawandel, verschmutzte Meere, Artensterben und Müllberge. Das kann ganz schön deprimierend sein! Aber: Wir können etwas tun, und zwar jetzt! Wir alle können etwas verändern, damit es der Welt wieder besser geht und auch du spielst dabei eine Rolle. Denn wenn es um Umweltschutz geht, bist du genauso wichtig wie eine Wissenschaftlerin, ein Politiker oder eine Firmenchefin. Du kannst jeden Tag mit ganz einfachen Mitteln etwas für das Klima, den Wald und den Artenschutz tun und damit direkt die Umwelt schützen. Damit du ein Experte in Sachen Weltrettung wirst, erklären wir dir in diesem Buch ganz genau, was die größten Probleme auf unserer Erde sind und wie sie entstehen. Und damit du sofort weißt, was du tun kannst, findest du hier ganz viele Ideen, mit denen du Tag für Tag etwas verändern kannst. Also leg los und sei ein Weltretter!

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Seitenzahl: 168

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Impressum
1. Auflage 2015
Alle Rechte vorbehalten.
© rap verlag / R.A.P. Presse-Verlag-Werbung GmbH, Freiburg im Breisgau
Herausgeberin:
Redaktion:
Lektorat & Satz:
Grafik:
Kontakt:  
Alle Angaben in diesem Buch erfolgen ohne Gewähr und ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
Für die redaktionelle Verwendung/Abbildung von Gebrauchsnamen, Warenzeichen, Handelsnamen, Siegeln
und Labeln wurde die Zustimmung der jeweiligen Rechteinhaber eingeholt. Der Verlag bedankt sich für die
freundliche Zusammenarbeit. Alle Rechte verbleiben bei den jeweiligen Rechteinhabern.
Das Bildrechtsverzeichnis befindet sich am Ende des Buches.
Das Werk ist einschließlich aller seiner Teile urheberrechtlich geschützt. Speicherung, Nachdruck, auch
auszugsweise, sowie Verbreitung durch Film, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische
Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeglicher Art nur mit schriftlicher Genehmigung des
Verlags.
ISBN: 978-3-942733-49-6
Dieses E-Book gibt’s auch als wunderschönes Hardcover:
ISBN der Print-Ausgabe: 978-3-942733-27-4
www.rap-verlag.de
Rieke Kersting
Philipp Appenzeller, Paul Dreßler, Anna Maxine von Grumbkow, Rieke Kersting,
Madeleine Menger und Katharina Schäfer
rap verlag
www.gudrunbarthdesign.com
Impressum
Herausgegeben von Rieke Kersting
Redaktion:
Philipp Appenzeller, Paul Dreßler, Anna Maxine von Grumbkow,
Rieke Kersting, Madeleine Menger und Katharina Schäfer
Testleser:
Anton Schäfer (9 Jahre)

Inhalt
Unsere Erde und wir
Unsere Erde ist kostbar
Wie gehen wir mit der Erde um?
Dieses Buch hat zwei Teile
„Hallo, wir sind die Asselbande!“
Wie geht es unserer Welt?
Klimawandel
Wasser
Wald
Boden
Luft
Müll
Artensterben
S. 6
S.  8
S.  8
S. 10
S. 11
S. 14
S. 16
S. 28
S. 50
S. 62
S. 74
S. 82
S. 90

Jetzt bist du dran!
Essen und Einkaufen
Heizung und Licht
Im Bad
In der Küche
Müll
Garten, Balkon und Fensterbank
Für die Schule
Unterwegs
Zum Schluss
Du bist ein echter Weltretter!
Wichtige Begriffe kurz erklärt
Was tut dieses Buch für die Umwelt?
S. 100
S. 104
S. 126
S. 136
S. 142
S. 152
S. 168
S. 200
S. 206
S. 214
S. 216
S. 218
S. 230 

Unsere Erde
und wir
8   Unsere Erde und wir
Unsere Erde ist kostbar
Die Erde, auf der wir leben, ist etwas ganz Besonderes. Sie stellt uns viele
Dinge zur Verfügung, die wir nutzen können. Dazu gehören zum Beispiel
Wasser, Boden und Luft, aber auch Erdöl, Bodenschätze, Holz oder Fische.
Einige dieser Dinge gibt es nur in einer
bestimmten Menge, wie Erdöl oder Gold.
Das macht sie besonders wertvoll. Wenn wir
uns aber immer weiter an ihnen bedienen,
sind sie irgendwann weg. Das ist im Prinzip
wie bei einer riesigen Packung Kekse – die
hält zwar lange, ist aber irgendwann leer.
Doch die Natur schenkt uns auch Dinge, die
nachwachsen und die wir deshalb immer
wieder neu nutzen können. Dazu gehören
Trinkwasser, Holz, Pflanzen, Boden und
Fische.
Wie gehen wir mit der Erde um?
Allerdings können wir die Kostbarkeiten, die nachwachsen, nur dann
unbegrenzt nutzen, wenn wir nicht übermäßig viel davon verbrauchen.
Kurz gesagt: Man darf nur so viel verbrauchen, wie neu entstehen kann.
Das nennt man Nachhaltigkeit*.
Wenn wir Menschen zum Beispiel zu viele
Fische essen, können zu wenige
Nachkommen kriegen und dann gibt es
immer weniger Fische. Wird so viel Wald
abgeholzt, dass nicht genug nachwachsen
kann, gibt es auf der Erde immer weniger
Wald und so weiter.

Es ist also ganz wichtig, dass wir rücksichtsvoll mit unserer Erde und mit
dem, was sie uns zur Verfügung stellt, umgehen. Das gelingt den Menschen
leider nicht immer und deswegen geht es unserer Umwelt nicht besonders
gut: Auf der Erde wird es immer wärmer, viele Tierarten sterben aus, Müll-
berge wachsen und giftige Stoffe belasten den Boden und die Gewässer.
Das liegt auch an vielem, was wir Menschen so tun, zum Beispiel Auto
fahren, Kleidung kaufen oder Essen kochen. All das hat Auswirkungen auf
die Umwelt.
Wenn dein Vater oder deine Mutter dich zum Beispiel mit dem Auto zur
Schule fahren, werden dabei Abgase ausgestoßen, die die Luft und das
Klima*  belasten. Und auch, wenn du zum Beispiel im Frühling einen Apfel
isst, musste der erst einen weiten Weg zurücklegen, da zu dieser Zeit keine
Äpfel in Deutschland wachsen. Oder er lag den ganzen Winter über gekühlt
in einem Lager. Beides verbraucht viel Energie und hat damit Auswirkungen
auf die Umwelt.
*Was bedeutet Nachhaltigkeit?
Nachhaltigkeit bedeutet, dass man nur so viel von den natürlich vorkom-
menden Dingen verbraucht, dass genug übrig bleibt. Wenn man also zum
Beispiel nur so viel Grundwasser entnimmt, wie durch Regen nachregnet,
oder nur so viele Fische fängt, dass ihre Zahl insgesamt nicht kleiner wird.
*Was ist das Klima?
Im Sommer ist es bei uns heiß, im Winter ziemlich eisig. Am Nordpol
aber herrscht immer frostige Kälte und auf Kuba ist es immer warm.
Die Jahreszeiten, die verschiedenen Wetterlagen und Temperaturen: Das
alles ist Teil unseres Klimas. Die Meere, die Kontinente und die Atmosphäre
beeinflussen das Klima an einem Ort und sorgen dafür, dass es überall auf der
Welt unterschiedlich ist. Der Begriff Klima bezeichnet also alle Wettervorgänge
an einem Ort oder in einer Gegend, die über einen längeren Zeitraum in einer
bestimmten Abfolge auftreten.

10   Unsere Erde und wir
Du siehst also, jeder kleine Schritt, den du tust, hat auch eine Bedeutung
für deine Umwelt.
Das Tolle daran ist aber, dass du schon mit kleinen Schritten ganz viel
verändern kannst: Du und alle anderen Kinder können mithelfen, dass es
unserem Planeten besser geht. In diesem Buch lernst du deshalb nicht
nur viel über unsere Umwelt, die Zusammenhänge und die Probleme, die
es gibt. Du bekommst vor allem ganz viele Ideen, wie du mithelfen
kannst, die Welt zu retten!
Dieses Buch hat zwei Teile
1. Wie geht es unserer Welt?
Im ersten Teil dieses Buches wollen wir dir zeigen, wie es der Umwelt
geht und wo die größten Schwierigkeiten sind. Das kann manchmal, vor
allem, wenn du alles am Stück liest, ganz schön traurig machen oder dir
vielleicht sogar ein wenig Angst einjagen. Aber lass dich auf keinen Fall
entmutigen! Jeder kann etwas tun, damit es unserer Erde besser geht, du
musst einfach nur damit anfangen. Deshalb findest du zwischendurch in
der Erste-Hilfe-Box immer direkt ein paar Ideen, die du umsetzen kannst,
um unserer Erde zu helfen.
Und du bist auch nicht alleine damit, weil sich schon ganz viele Menschen
für den Umweltschutz und das Klima engagieren.
2. Jetzt bist du dran!
Im zweiten Teil des Buches geht es dann ganz intensiv darum, was ihr
Kinder im Alltag tun könnt, um Weltretter zu sein. Willst du also lieber
gleich ein paar tolle Ideen bekommen, wie du der Umwelt helfen kannst,
dann fang doch gleich auf Seite 100 mit dem Lesen an.
Bevor es richtig losgeht, solltest du aber noch ein paar ganz besondere
Tierchen kennenlernen ...

„Hallo, wir sind die Asselbande!“
Manche finden uns Asseln ja eklig. Wenn sie uns das erste Mal unter
einem Stein oder einem Stück Baumrinde finden, schreien sie „Iiiih!“ und
nennen uns „Ungeziefer“. Pah, die haben doch gar keine Ahnung! Denn
wir Asseln sind richtig kluge und nützliche Tiere. Wir machen aus alten
Blättern, Nadeln, Gemüse- und Pflanzenabfällen fruchtbaren Boden, auf
dem wieder viele neue Pflanzen wachsen können. Wir sind also ganz
wichtig für einen gesunden Boden und tun viel für die Umwelt.
Unsere Familie ist riesig. Von der Kellerassel über die Mauerassel bis zur
Wasserassel gibt es über 10.000 Asselarten. Wir leben an Land und im
Wasser. Hier führen wir ein aufregendes Leben. Wenn wir doch einmal
Angst haben, dann rollen wir uns ein. Zum Beispiel, wenn du uns mit den
Fingern vom Boden aufheben willst.
Außerdem gibt es uns schon sooo lange auf der Erde, dass wir uns
bestens mit unserem Planeten auskennen und einfach den Durchblick
haben. Deshalb helfen wir dir als Umwelt-Experten, immer wenn es
kniffelig wird, und geben dir außerdem tolle Tipps, mit denen du selbst
jeden Tag ein bisschen die Welt retten kannst!
Auf den nächsten 2 Seiten stellen wir uns dir noch einmal ganz persönlich
vor. Denn auch wenn wir alle Asseln sind, sind wir natürlich nicht alle
gleich.
11 

12   Unsere Erde und wir
Unsere Familie
Asselinchen
Ich mache zwar noch in die Windeln, bin aber trotzdem schon
ganz schlau und kann dir viele komplizierte Sachen erklären.
Wenn ich mit meinen bunten Bauklötzen spiele oder mir den
Bauch mal wieder so richtig mit saftigen Blättern vollgeschlagen
habe, grinse ich ganz glücklich und zufrieden.
Aber wehe, jemand kommt auf die Idee, mir meinen Kuschel-
hasen wegzunehmen! Dann ist was los und ich weine, schreie und
strampele wie eine wild gewordene Assel.
Assel Arne
Eigentlich bin ich ein bisschen schüchtern und stelle mich nicht so
gerne vor, aber für dich mache ich mal eine Ausnahme. Hoffent-
lich werde ich nicht wieder rot.
Ich bin der große Bruder von Annika und Asselinchen. Ich zeichne
gerne Comics und bin eine Sportskanone! Wenn ich mit meinen
grünen Lieblingssneakern und meinem Skateboard unterwegs
bin, wühle ich unseren Komposthaufen richtig auf. Ich mische
mich auch gerne ein, nämlich in alles, was mit Umwelt zu tun hat.
Assel Annika
Die anderen Asseln sagen oft, dass ich vorlaut bin. Aber ich kann
es einfach gar nicht leiden, wenn Leute rücksichtslos mit der Welt
umgehen, auf der wir schon so lange leben. Da wird man ja wohl
noch was sagen dürfen.
Gerechtigkeit ist mir einfach wichtig, ich bin neugierig und will
alles immer ganz genau wissen. Außerdem habe ich ein
spannendes Hobby: Ich bringe mir jeden Tag neue Zaubertricks
bei. Vielleicht finde ich ja bald einen Trick, wie ich alle
Umweltprobleme einfach verschwinden lassen kann?

Assel Astrid
Ich bin die Mama-Assel, finde Abenteuer toll und probiere am
liebsten jeden Tag etwas Neues aus. Zum Beispiel Fallschirm-
springen. Ganz hoch oben auf dem Baum halte ich mich mit
meinen 14 Beinen an einem Blatt fest und segle damit runter
auf den Komposthaufen. Hui, das macht Spaß!
Von da oben sehe ich auch, wie dick die Luft auf unserem
Planeten ist und dass wir dringend etwas tun müssen, damit sie
wieder besser wird.
Oma Assel
Als Assel-Oma habe ich schon eine Menge erlebt. Weil ich so
gerne auf Reisen gehe, kenne ich auch schon alle Teile der
Welt. Und als echte Quasselstrippe kann ich dir viel darüber
erzählen, wie es unserer Umwelt so geht.
Ich kümmere mich für mein Leben gerne um die Blumen im
Garten und wer denen mit Gift oder Pflanzenschutzmitteln zu
nahe kommt, den verjage ich mit meinem Gehstock!
Assel Achim
Ich bin der Sohn von Oma-Assel und der Assel-Papa. Ich liebe
Musik und spiele am liebsten den ganzen Tag lang sechshändig
Klavier. Dazu schmettere ich Arien wie ein Opernsänger! Nur
kommt das bei den anderen im Komposthaufen nicht so gut
an. Die wollen immer sofort, dass ich aufhöre.
Wenn ich nicht gerade musiziere oder mich um meine kleinen
Asseln kümmere, bin ich ein richtiger Tüftler und bastle immer
wieder an neuen Lösungen für die Umweltprobleme auf
unserer Erde.
13 

Wie geht es
unserer Welt?

Klimawandel
Es wird wärmer!
Das Wort „Klimawandel“ ist dir
sicher schon einmal begegnet.
Davon reden nämlich ständig
ganz viele Menschen. Mit Klima-
wandel ist gemeint, dass es auf
der Erde langsam immer wärmer
wird. Seit 1850*  ist die durch-
schnittliche Temperatur auf der
Erde um fast 1 Grad gestiegen und
es wird immer wärmer und vor
allem immer schneller wärmer.
18   Klimawandel
*Warum rechnet man seit 1850?
Das Jahr 1850 ist ungefähr der Zeitpunkt, an dem die Menschen
begannen, immer weniger Dinge in Handarbeit herzustellen und
stattdessen immer mehr mit Maschinen und in großen Fabriken.
Dadurch konnte man plötzlich viele Dinge viel schneller herstellen.
Für die Maschinen in den Fabriken benötigte man aber viel Energie. Die wurde
vor allem durch das Verbrennen von Kohle erzeugt. Dadurch wurde plötzlich
viel mehr von dem Gas Kohlendioxid* ausgestoßen als zuvor. Und es wird
seitdem immer mehr. Dieses Gas ist der wichtigste Grund, warum es auf der
Erde immer wärmer wird. Warum das so ist, erklären wir dir auf Seite 20
unter „Der Treibhauseffekt“.
*Kohlendioxid:
Kohlendioxid ist ein Gas und wird
auch CO2  genannt. Es entsteht
immer dann, wenn etwas verbrannt
wird, aber auch, wenn wir ausatmen.

Auf den ersten Blick klingt 1 Grad jetzt
nicht besonders viel, oder? Für die
Umwelt und ihre Bewohner und auch
für uns Menschen hat es aber schon
starke Auswirkungen.
Und die Temperaturen steigen weiter.
Je wärmer es auf der Erde wird, desto
größere Folgen wird das haben. Daher
haben sich Vertreter von vielen
Ländern der Welt gemeinsam das Ziel
gesetzt, dafür zu sorgen, dass die
Temperatur auf der Erde insgesamt
nicht mehr steigt als um 2 Grad. Ob das
klappt, wird sich zeigen, denn das
bedeutet auch, dass alle Menschen
bereit sein müssen mitzuhelfen.
19   
*Woher weiß man, dass es immer wärmer wird?
Schon seit ganz langer Zeit wird aufgeschrieben, wie viel Grad die Temperatur an
jedem Tag und an vielen Orten auf der Erde beträgt. So kann man zum Beispiel
sagen: „Dieser Winter war viel kälter als der letzte“ oder „Der Sommer 2003 war
so warm wie noch keiner zuvor.“ Dazu betrachtet man nicht nur die Temperatur
an einem einzigen Tag, sondern an allen Tagen des Sommers. Daraus errechnet
man die so genannte „Durchschnittstemperatur“.
Wenn man sich jetzt die Durchschnittstemperaturen seit 1850 anschaut
und vergleicht, sieht man, dass es immer wärmer wird. Nicht jedes Jahr,
manchmal ist es auch ein Jahr wieder etwas kälter als das Jahr davor, aber
insgesamt steigt die Temperatur auf der Erde an.

Um zu verstehen, warum es auf
der Erde immer wärmer wird, muss
man etwas über den Treibhaus-
effekt wissen. Das Wort hast du
vielleicht auch schon einmal ge-
hört, in Gesprächen deiner Eltern
oder in der Schule.
Man unterscheidet den „natür-
lichen Treibhauseffekt“, den es
einfach so von Natur aus auf der
Erde gibt, und denjenigen, für den
wir Menschen verantwortlich sind.
Um zu verstehen, welchen Ein-
fluss der Mensch auf den Treib-
hauseffekt hat, muss man zu-
nächst einmal den natürlichen
Treibhauseffekt verstehen.
20   Klimawandel
Der Treibhauseffekt
Der natürliche Treibhauseffekt
Der Treibhauseffekt funktioniert ähnlich wie ein Gewächshaus. Unsere
Erde ist umgeben von etwas, das man Atmosphäre nennt. Die Atmo-
sphäre ist eine Hülle um die gesamte Erde, die aus Gasen*  besteht. Die
Sonne scheint durch diese Gase hindurch und die Sonnenstrahlen treffen
auf die Erde.
So funktioniert der
Treibhauseffekt

Hier werden die Sonnenstrahlen
in Wärmestrahlen umgewandelt
und von der Erde wieder zurück
ins All geworfen. Die so genann-
ten Treibhausgase in der Atmo-
sphäre sorgen nun dafür, dass
nicht die gesamte Wärme, die
durch die Sonnenstrahlen auf die
Erde gekommen ist, wieder ins
Weltall entweichen kann. Ein Teil
der Wärme bleibt auf der Erde.
Dadurch erwärmt sich auch die
Luft um die Erde herum.
Die Treibhausgase wirken also wie
eine dicke Jacke, indem sie dafür
sorgen, dass es auf der Erde warm
ist. Würden die Treibhausgase
fehlen, wäre es hier bitterkalt, nur
ungefähr -18 Grad. Und falls du
schon einmal einen ganz kalten
Winter miterlebt hast, kannst du dir
ja in etwa vorstellen, wie das Leben
auf der Erde dann aussehen würde.
Dank des natürlichen Treibhaus-
effektes haben wir aber eine Durch-
schnittstemperatur von ca. 14 Grad
– wie an einem milden Herbsttag.
21   
*Was sind Gase?
Die bekanntesten Gase, die dir jeden Tag, ja, jede Sekunde, begegnen, sind die, aus
denen unsere Luft besteht. Die Luft enthält zum Beispiel das Gas Sauerstoff, das
wir zum Atmen brauchen. Und wenn wir ausatmen, entsteht das Gas
Kohlendioxid.
Beide Gase kann man weder sehen noch riechen, aber sie sind
trotzdem da. Wenn du zum Beispiel einen Luftballon aufbläst, wird
er ja prall. Es muss also etwas da sein, das ihn ausfüllt.
Neben Sauerstoff und Kohlendioxid gibt es noch viele, viele andere
Gase in der Luft, zum Beispiel auch Methan.

Was macht der Mensch?
Je mehr Treibhausgase in der
Atmosphäre sind, desto stärker ist
der Treibhauseffekt und desto
wärmer wird es auf der Erde. Zu
den Treibhausgasen, die von Natur
aus schon in der Atmosphäre sind,
kommen nun noch die
Treibhausgase, die wir Menschen
erzeugen. Das ist so, als würdest
du eine noch viel dickere Jacke
anziehen, eine, die dir dann
allerdings zu warm wird, die dich
ins Schwitzen bringt und in der du
dich gar nicht mehr wohlfühlst. Die
Treibhausgase, die wir Menschen
in die Luft blasen, verstärken also
den natürlichen Treibhauseffekt.
 
Wodurch genau beeinflusst der
Mensch den natürlichen
Treibhauseffekt? Hier bekommst
du den Überblick:
schalten abends das Licht ein, wir
fahren Auto und fliegen in den
Urlaub: Wenn wir uns fort-
bewegen, heizen oder für etwas
Strom benutzen, kostet das
Energie. Diese Energie wird oft
dadurch gewonnen, dass Öl, Gas
oder Kohle verbrannt werden.
Dabei entsteht eine Menge des
Treibhausgases Kohlendioxid.
22   Klimawandel
Kohlendioxid (CO2)
Wir schalten im Winter
die Heizung an, wir

essen. Besonders die Haltung von
Kühen belastet dabei die Umwelt.
Wenn Kühe pupsen – und sie pup-
sen viel – steigt das Treibhausgas
Methan in die Luft. Das entsteht
bei ihrer Verdauung und ist ganz
besonders schlecht fürs Klima.
Aber auch beim Reisanbau oder,
wenn Müll auf Müllhalden gelagert
wird, entsteht viel Methan.
Die schädigen zwar nicht die
Ozonschicht, sind aber leider
Treibhausgase und deshalb ganz
schlecht für das Klima.
23   
Methan
Viele Menschen auf der
Erde wollen Fleisch
Fluorchlorkohlen-
wasserstoff und Flur-
kohlenwassserstoffe
Das Gas Fluorchlorkohlenwasser-
stoff gibt es in der Natur eigentlich
gar nicht. Es wurde vom Menschen
erfunden. Es ist besser unter dem
Namen „FCKW“ bekannt und war
früher in Kühlschränken oder in
Spraydosen.
Als man entdeckte, dass FCKW die
Ozonschicht*  zerstört, wurde die
Verwendung in vielen Bereichen
verboten. Als Ersatz wurden Flur-
kohlenwassserstoffe eingesetzt.
*Ozonschicht:
Die Ozonschicht umhüllt
die ganze Erde und schützt
sie und alle ihre Lebewesen
vor dem Teil der Sonnen-
strahlen, der für die Men-
schen, Tiere und Pflanzen
besonders gefährlich ist.

allem dann, wenn stickstoff-
haltiger Kunstdünger eingesetzt
wird. Aber auch durch Tierhaltung
in der Landwirtschaft entsteht eine
Menge Distickstoffoxid.
Das verstärkt wiederum die
Erwärmung auf der Erde.
24   Klimawandel
Distickstoffoxid
Das so genannte
„Lachgas“ entsteht vor
andere Stoffe in der Luft, die das
Klima beeinflussen. Aerosole sind
feste und flüssige Teilchen in der
Luft. Sie entstehen vor allem dann,
wenn Holz oder Kohle verbrannt
werden oder durch Fahrzeuge
ohne Rußfilter.
Im Gegensatz zu den Treibhaus-
gasen wirken Aerosole eher
abkühlend auf das Klima, da sie
größtenteils das Sonnenlicht
reflektieren.
Aerosole
Neben den Treibhaus-
gasen gibt es auch noch
des natürlichen Treibhauseffekts,
es spielt aber auch beim vom
Menschen erzeugten Treibhaus-
effekt eine große Rolle.
Wie viel Wasserdampf in der At-
mosphäre ist, hängt davon ab, wie
warm es ist: Wird es wärmer, so ist
dort auch mehr Wasserdampf.
Wasserdampf
Wasserdampf ist das
wichtigste Treibhausgas

Nun ist natürlich die große Frage,
was der Temperaturanstieg für die
Erde und ihre Bewohner bedeutet:
Wie warm wird es und wie schnell
wird es so warm? Welche
Auswirkungen hat die
Erderwärmung auf den Menschen,
die Tiere und die Pflanzen?
Die Folgen des Klimawandels
lassen sich nur sehr schwer
vorhersehen. Experten gehen aber
davon aus, dass folgende Dinge
passieren können –  je nachdem,
wie warm es wirklich wird:
wird es mehr Überschwemmungen
und starke Regenfälle geben. In
bisher schon trockenen Regionen
wird es zu Hitzewellen und langen
Zeiten ohne Regen kommen. Das
führt dazu, dass die Menschen dort
25   
Was passiert durch den Klimawandel?
steht fest! Das Klima ist eine sehr
komplizierte Angelegenheit und
die weitere Entwicklung lässt sich
schwer voraussagen. Die meisten
Wissenschaftler gehen aber davon
aus, dass die Durchschnitts-
Temperaturen bis zum Jahr 2100
zwischen 2 und 5 Grad ansteigen
werden.
Es wird weiter wärmer
Auf der Erde wird es
weiter wärmer, so viel
Das Wetter wird
extremer
In einigen Gegenden
Gegenden können dadurch leicht
überschwemmt werden oder sogar
ganz verschwinden.
Die Meeresspiegel
steigen an
Niedrig gelegene