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Vom Lachen zum Weinen und wieder zurück
Was braucht ein Mensch, wenn er zwischen Hoffen und Bangen, voller Sorge und Überlebenslust im Krankenhaus liegt? Tut ihm der Zuspruch eines Freundes gut? Zuallererst! Einen, der mit einem Zukunftspläne schmiedet und andauernd mit einer neuen Idee das Grübeln vertreibt? Unbedingt. Braucht er Lebensweisheiten, Sprüche, kluge Gedanken? Sicher. Und Geschichten über Kranke, die es geschafft haben, die Krankheit zu überwinden, mit der Krankheit zu leben? Auch. Und Witze? Arztwitze, Schwangerenwitze, Sensenmannwitze, Krankenhauswitze, schonungslos, pietätfrei und schmerzhaft komisch? Jede Menge. Und all das soll in diesem einen Buch drin sein? Ja!
Indem Gaby Sonnenberg, während Chemo-Therapie und vielen schlimmen Erlebnissen, mit Jürgen von der Lippe darüber mailt, was denn nun in so einem „Trostbuch“ stehen könnte, entsteht eben dies: eine Mischung aus Witzen (auch sehr bösen), Geschichten, Lebensweisheiten (und Diskussionen darüber), Gesprächen mit Mitpatienten, Ärzten, das Ausprobieren der Witze – und dies immer wieder unterbrochen von sehr berührenden Schilderungen der Familiensituation. Ein Buch, das in dieser vielgestaltigen, radikal authentischen Form gewiss noch nicht dagewesen ist.
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Seitenzahl: 372
Lieber Jürgen,
ich denke noch viel an Dich und an die schöne »Geld oder Liebe«-Zeit und wollte Dich einfach mal ganz herzlich grüßen. Ich liege nun seit Juni mit akuter Leukämie im Krankenhaus und wollte mich unbedingt bei einigen Menschen von ganzem Herzen bedanken, die mir in meinem Leben so viel ermöglicht und eine schöne Zeit beschert haben. Und dazu gehörst vor allem Du!
Ich war damals sehr gerührt, als Du mir den Job angeboten hattest. Und mein Kind durfte ich auch noch in Deiner Garderobe stillen, und dann wolltest Du sogar die Sendung »Lippes Ex« mit mir moderieren und standst mir am Anfang immer zur Seite, um mir zu helfen, eine gute Arbeit abzuliefern.
Zudem warst Du mir, lieber Jürgen, immer ein großes und wichtiges Vorbild.
Also schicke ich Dir ganz liebe Grüße.
Deine Gaby
Liebe Gaby,
vielen Dank für Deine Mail. Es gehört viel Herz und Mut dazu, so etwas zu schreiben, aber so kenne ich Dich: Du bist eine ganz starke Frau, und ich hoffe und wünsche Dir und natürlich Deiner Familie, dass Du stärker bist als diese Krankheit. Wir haben uns kennengelernt, als Du mich noch für Deine Schülerzeitung interviewt hast, oder? Jedenfalls warst Du ein sausüßer Teenie. Als Kandidatin hast Du dann, glaube ich, Bühnenfechten gemacht, und dann habe ich Dich als Spieleautorin zu »Geld oder Liebe« geholt. Das heißt, wir haben erst eine etwas über zwanzig Jahre lange gemeinsame Geschichte. Warum ich das schreibe? Monika Cleves, die Du ja ebenfalls als Spieleautorin kennst, kenne ich jetzt vierzig Jahre (war auch ein süßer Teenie), und wir haben seit »Geld oder Liebe« drei erfolgreiche Bücher zusammen geschrieben. Das heißt, wir beide haben eigentlich noch eine Menge zu erledigen, also rappel dich auf, und schick schon mal ein paar Ideen!
Ich drücke Dich ganz fest und wünsche Dir alle Kraft der Welt. Dein Jürgen
Lieber Jürgen,
danke für Deine lieben, aufbauenden Worte. Ich versuche sehr stark und positiv zu sein, und dabei unterstützen mich Menschen, wie Du einer bist, die eine positive und kraftspendende Wirkung haben.
Und da komme ich doch auch schon auf eine Buchidee. Denn als es mich erwischt hatte und Micha mir ein Buch schenken wollte, das mich aufbaut, fand er keines. Es gibt viele traurig geschriebene Krebsgeschichten, die Ängste und Depressionen sogar noch verstärken, aber ich glaube, es gibt kein Buch, das einem bei einer schweren Erkrankung Kraft, Hoffnung, Lachen schenkt. Einen aufbaut und Mut gibt. Also ein »Hilfe ich bin krank! – Macht nix, wir sind ja da!«-Buch.
Micha sammelte dann bei Freunden und Kollegen Lieblingswitze und kleine Geschichten und schickte mir jeden Tag einen mit aufbauenden Worten. Nach einer schlimmen Nacht hatte ich mich dann immer auf diese gefreut und ging bestärkt in den Tag.
Positive Gedanken sind in einer schlimmen Lebenssituation sicherlich das Wichtigste, um gesund zu werden. Ich erinnere mich noch an die achtzigjährige Frau, die immer laut jammernd und weinend neben mir lag und zum ersten Mal laut lachte, als mir Peter lustig gestikulierend seinen Lieblingswitz vom Papagei und der Stewardess erzählte.
Es wäre doch schön, wenn es ein Buch geben würde, wie man es für seinen besten Freund/seine beste Freundin schreiben würde, die an Krebs erkrankt ist oder im Familienkreis mit Krebs zu tun hat und die man aufbauen möchte. Mit wichtigen Informationen, lustigen Geschichten und jeder Menge Humor.
In dem Buch könnten Themen vorkommen wie:
1. Die besten Genesungswünsche2. Die schlimmsten Genesungswünsche3. Was man zu einem Krebskranken lieber nicht sagen sollteBeispiel:
»Schatz, während du im Krankenhaus liegst, könnte doch die zwanzigjährige Tatjana aus Russland uns im Haushalt helfen. Du weißt schon, die mit den großen Brüsten!«
4. Interessante Informationen, aber immer mit humorvollen BemerkungenZum Beispiel alles, was man während der Neutropenie beachten muss, begleitende Therapien wie »Sport und Krebs«, Übernachtungsmöglichkeiten für Angehörige, die nicht in derselben Stadt leben, Nebenwirkungen der Chemo und was hilft, Beantragung eines Schwerbehindertenausweises, damit man Kündigungsschutz genießt, und und und.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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