Der Krieg gegen das Gold - Antony C. Sutton - E-Book

Der Krieg gegen das Gold E-Book

Antony C. Sutton

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Beschreibung

Dieses Buch ist GOLD wert!

»Antony C. Suttons Der Krieg gegen das Gold ist ein echter Klassiker, der begeistert. Ich empfehle Ihnen dieses Buch wärmstens!« Prof. Dr. Thorsten Polleit

Professor Antony C. Suttons Klassiker der Wirtschaftsliteratur ist ein legendäres Standardwerk, das hier erstmals in deutscher Sprache vorliegt und auch nach fast 50 Jahren nichts von seiner Brisanz verloren hat. Es stellt sich vielmehr die drängende Frage, warum es so lange dauern musste, bis dieses auch heute noch überraschend wichtige und gute Buch seinen Weg zu den deutschsprachigen Lesern fand. Der Krieg gegen das Gold ist eine wahre Fundgrube an bislang nicht oder kaum bekannten Hintergrundinformationen zum Thema Gold.

Suttons Erforschung von Gold und Goldgeld ist von fesselndem und anhaltendem Interesse, weil er immer das »große Ganze« im Auge behält. Der Autor beginnt sein Buch mit wichtigen und klugen Einblicken in die Geldgeschichte.

Der Wirtschaftswissenschaftler und Wirtschaftshistoriker hebt die inhärenten wirtschaftlichen Vorzüge des Goldes hervor: Gold hat einen disziplinierenden Einfluss; Goldgeld schränkt die Möglichkeiten der Machthaber ein, das Geld zu ihrem eigenen Vorteil zu missbrauchen.

Genau aus diesem Grund bekämpfen Herrscher und Regierungen bis heute Gold als Geld, was Sutton als »totalitären Angriff auf Gold« bezeichnet.

Er scheut sich nicht, die wahre Motivation für den »Krieg gegen das Gold« zu benennen: den heimtückischen Wunsch bestimmter Personen und Organisationen, andere zu beherrschen, zu unterdrücken und auszubeuten.

»Privater Goldbesitz ist unvereinbar mit den Zielen der Diktatur; ein Krieg gegen das Gold ist eine notwendige Begleiterscheinung zentralisierter politischer Macht.«

In dem Maße, in dem sich autoritäre Ideen weltweit ausbreiten, und in dem Maße, in dem bürgerliche und unternehmerische Freiheiten immer weiter zurückgedrängt werden, wird die Vorstellung eines militanten Krieges gegen Gold immer denkbarer.

Mit einem Vorwort von Dr. Markus Krall

»Suttons Buch Der Krieg gegen das Gold von 1977 ist aktueller denn je. Denn Sutton versteht es wie kein anderer, Gold aus einer politisch-ökonomischen, aufgeklärten und mutigen Perspektive zu analysieren. Suttons Der Krieg gegen das Gold ist ein Klassiker, mit dem sich jeder Goldanleger auseinandersetzen sollte.« Prof. Dr. Thorsten Polleit

»Papier ist die Währung des Krieges, Gold ist die Währung des Friedens. Das ist der tiefere Grund des Krieges gegen das Gold. Es ist der Krieg der Kriegstreiber gegen das eigene Volk.« Dr. Markus Krall in seinem Vorwort

»Von allen Intrigen, um die arbeitende Klasse der Menschheit zu betrügen, war keine effektiver als die Flut des Papiergeldes.« Daniel Webster, ehemaliger Außenminister der Vereinigten Staaten

»Wer Gold als geopolitisches und währungspolitisches Phänomen verstehen will, muss den Klassiker von Antony Sutton lesen!«
Dr. Bruno Bandulet in eigentümlich frei

 

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Das vorliegende Buch Der Krieg gegen das Gold, das im Jahr 1977 im kalifornischen Verlag ’76 Press erschienen ist, liegt hier erstmals in deutscher Übersetzung vor. Alle Angaben in diesem Buch beziehen sich demnach auf das Jahr 1977 und früher.

1. Auflage Mai 2024

Copyright © 1977 Antony C. Sutton Titel der amerikanischen Originalausgabe: The War on Gold

Copyright © 2024 für die deutschsprachige Ausgabe bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Übersetzung aus dem Amerikanischen: Collin McMahon Lektorat: Barbara Allgeier Satz und Layout: Mohn Media Mohndruck GmbH, Gütersloh Covergestaltung: Nicole Lechner

ISBN E-Book 978-3-98992-010-1 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Vorwort des Autors

Ich möchte mich bei all jenen bedanken, die mir mit ihren Ideen, ihrer Begeisterung und ihrer Sachkunde geholfen haben.

In den USA: Bob Markle, mein ehemaliger Redakteur, der ein Buch zum Thema Gold vorgeschlagen hat; Jim Foley, Pilot bei Pan Am, der mir zum ersten Mal vom »barbarischen Relikt« erzählt hat; Jim Blanchard III., der mir paketeweise Informationen zum Gold per Expresskurier geschickt hat, und Charles van Niekerk für seine Übersetzung der Rede von Paramount-Chef Matanzima.

In England: William Rees-Mogg, Chefredakteur der Times, für die aufschlussreiche Unterhaltung.

In Südafrika: Der ehemalige Finanzminister John E. Holloway; der Geschäftsführer der Südafrikanischen Nationalbank, C. L. Stals; der Chef von Valiant Press in Sandton City; F. R. »Red« Metrovich, für seine praktische Unterstützung; und Gail Crous, Kapstadt, für die Zeitungsausschnitte.

Und schließlich ’76 Press, vor allem Gary Allen und Wallis »Chip« Wood, die mit großer Effizienz aus meinem Manuskript ein Buch gemacht haben.

Vielen Dank an diese und alle, die beim Entstehen dieses Buches geholfen haben! Alle Argumente und Fehler sind meine eigenen.

November 1976

Antony C. Sutton

Vorwort zur deutschen Ausgabe

Gold ist ein faszinierendes Element. Mit 79 Protonen und 118 Neutronen gehört es zu den schwersten Elementen im Periodensystem und schon seine Entstehung ist einem der spektakulärsten Ereignisse zu verdanken, die das Universum zu bieten hat: Eine Supernova reicht dafür nicht aus, weil selbst ihr Energieniveau zu niedrig ist. Zwei Neutronensterne müssen kollidieren für ein Feuerwerk, das groß genug ist, Gravitationswellen durch das gesamte Weltall zu schicken.

Gold begleitete die Menschheit vom Anbeginn der Zivilisation an und das ist kein Zufall, denn Zivilisation kann nur entstehen, wenn die Produktivität der Menschen einen gewissen Schwellenwert überschreitet. Dieser Schwellenwert erfordert ein Mindestniveau an Wissenschaft und Technik, die sich durch Innovation in den Produktionsprozess integriert. Das wiederum kann nur erreicht werden in einer arbeitsteiligen Organisation der Produktion, die es den Menschen ermöglicht, sich zu spezialisieren.

Um arbeitsteilig produzieren zu können, müssen die Menschen Waren und Dienstleistungen tauschen können, und zwar zu geringen Transaktions- und Suchkosten. Und genau an dieser Stelle kommt das Gold ins Spiel, denn eine so beschaffene Tauschwirtschaft benötigt ein Tauschmedium, auch bekannt als Geld.

Geld muss, um diese Tauschfunktion erfüllen zu können, bestimmte Eigenschaften aufweisen: Es muss knapp sein, damit es eine Wertaufbewahrungsfunktion einnehmen kann. Wer etwas gegen Geld verkauft, der erwartet, dass er mit diesem Geld später auch noch etwas kaufen kann und nicht, dass es kurze Zeit später wertlos wird. Nur ein knappes Gut wie Gold kann das leisten. Es muss außerdem von allen gleichermaßen begehrt werden. Gold leistet auch das, weil es schön anzusehen ist. Wie drückte es Gert Fröbe in seiner legendären Rolle als »Goldfinger« aus: »Ich habe das Gold schon immer geliebt. Seinen Glanz, seine göttliche Schwere.«

Geld muss beliebig teilbar sein, damit große und kleine Käufe getätigt werden können. Auch das leistet Gold aus physikalischen Gründen. Man kann aus 12 Kilogramm Gold einen Faden herstellen, der den gesamten Äquator der Erde mit 40000 Kilometern umspannt.

Indem Gold zum Geld wurde, ermöglichte es den Beginn der Tauschwirtschaft zwischen den Menschen und damit ihre Spezialisierung sowie die zuerst langsame, dann immer schnellere Steigerung der Produktivität durch den wissenschaftlichen und technischen Fortschritt, der die Menschheit aus der Steinzeit in die lichten Höhen einer hochtechnologischen Zivilisation katapultierte.

Seit Anbeginn dieser Erfolgsgeschichte gab es Teilnehmer, die den für diesen Wohlstand erforderlichen persönlichen Preis in Form von Fleiß, Wettbewerb, ehrlicher Arbeit und kaufmännischen Tugenden einer freien und freiwilligen Tauschwirtschaft nicht bezahlen wollten. Sie wollten die Früchte genießen, aber nicht ihren Beitrag leisten. Sie verlegten sich lieber darauf, das wachsende Wesen einer arbeitsteiligen Wirtschaft parasitär auszubeuten. Sie vermischten Gold und Silber mit weniger edlen Metallen, streckten so die Geldbasis und verschafften sich auf Kosten ihrer Handelspartner einen unredlichen, weil betrügerischen Vorteil. Ein Betrug dieser Art kann umso erfolgreicher betrieben werden, je mächtiger und reicher ein solcher »Parasit« ist. Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass es Könige und Herrscher – kurz der Staat – waren, die sich darauf verlegten, dieses Spiel auf die Spitze zu treiben. Sie erklärten dem Gold in seiner reinen, zuverlässigen und ehrlichen Form den Krieg, und das taten sie bereits vor Jahrtausenden.

Natürlich ist Gold selbst gar nicht die »Partei«, die betrogen wird, es ist ja nur ein chemisches Element ohne subjektiven Willen. Das Ziel des Krieges gegen das Gold sind vielmehr die Menschen, die einer harten und ehrlichen Arbeit nachgehen, Dinge produzieren, die alle wollen und die dann mit einem verdünnten Betrugsgeld bezahlt werden. Der Krieg gegen das Gold ist daher in Wahrheit ein Krieg gegen die Menschen. Und weil es nur sehr wenige sind, die davon profitieren, aber 99,99 Prozent der Menschen auf der Verliererseite stehen, ist der Krieg gegen das Gold eigentlich ein Krieg gegen die Menschheit.

Dieser Krieg nahm unterschiedliche Formen an. Im Römischen Reich kam es beispielsweise zwischen 50 und 250 n. Chr. zur Ära der Münzverschlechterung. Der Silbergehalt des römischen Denars sank von 99,5 Prozent auf zuletzt 1,5 Prozent. Eigentlich war es nur noch eine Kupfermünze mit einer Silberbeschichtung, die den Anschein aufrechterhalten sollte. Die resultierende Inflation zerstörte das Weströmische Reich. Die Verarmung der Mittelschicht, die Schwächung der Produktivkräfte, die Dekadenz der Reichen und der Verfall der Verteidigungsfähigkeit gegen die Horden der Barbaren gingen dabei Hand in Hand.

Der Turbolader im Krieg gegen das Gold kam mit der Erfindung des Papiergeldes im 11. Jahrhundert durch die Chinesen. Kublai Khan machte das Papier zum alleinigen Zahlungsmittel und verbot den privaten Besitz von Gold. Damit legte er den Grundstein für eine Hyperinflation, die nach seinem Tod das Chinesische Reich ins Chaos stürzte.

Seitdem haben wir 500 Hyperinflationen gesehen, die Länder, Reiche, ja ganze Zivilisationen in den Untergang geführt haben. In fast jedem Fall ging der Kollaps mit Gewalt, Massenmord, oft sogar mit Völkermord einher. Keine einzige Papierwährung hielt länger als 100 Jahre, die meisten sind nach 50 Jahren am Ende, schlecht konstruierte Papierwährungen nach 25 Jahren. Manche sind so zerstörerisch, dass sie bereits Monate nach ihrer Einführung das gesellschaftliche und wirtschaftliche Chaos auslösen, wie die Assignaten-Inflation im revolutionären Frankreich der Jahre 1791 bis 1794. Sie führte bereits nach wenigen Monaten zur Hochinflation, die Annahme des Geldes musste unter Androhung der Todesstrafe durchgesetzt werden.

Der Krieg gegen das einzig wahre Geld, das Gold, wird unter allerlei Manipulation und Propaganda geführt. Man erzählt uns, dass das Papiergeld ein zivilisatorischer Fortschritt sei. Es gebe eine Evolution vom Metall zum Papier, dann zum elektronischen Geld und jetzt als Nächstes zum digitalen Zentralbankgeld. Man schafft Krisen, um den Menschen die Notwendigkeit eines »letztinstanzlichen Kreditgebers« einzureden, und behauptet, Papiergeld oder eine nur fraktionelle Golddeckung schaffe die notwendige »Flexibilität«, um Finanzkrisen zu lösen, aber in Wahrheit geht es um eine andere Form der Flexibilität: die Finanzierung politischer Wünsche der Regierung – von Sozialprogrammen, Wahlgeschenken und Bürokratiewachstum bis hin zur Finanzierung des totalen Krieges.

All das erfordert, dass Gold als Geld verdrängt, verteufelt, als antikes Relikt gebrandmarkt und idealerweise verboten werden muss. All das erfordert einen Krieg gegen das Gold.

Die letzten 150 Jahre haben den Krieg gegen das Gold daher auch historisch geprägt. Kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkrieges kam es 1913, welch Zufall, zur Gründung der Federal Reserve, der Zentralbank der Vereinigten Staaten. Sie ist entgegen dem Glauben der Mehrheit der Menschen keine Behörde, auch wenn das Wort »Federal«, also Bundeseinrichtung, das suggerieren soll. Vielmehr ist sie eine private Bank im Eigentum der amerikanischen Finanzoligarchie mit dem exklusiven, also monopolistischen »Recht«, Geld zu drucken, und sie ist mit weiteren Privilegien ausgestattet, wie der Überwachung des gesamten Finanzwesens. Antony C. Sutton berichtet über diesen korrupten Akt detailliert in seinem Werk The FederalReserve Conspiracy. Als 1914 in Europa der Krieg ausbrach, war es die allererste Maßnahme der Mächtigen, die Golddeckung ihrer Währungen mit einem Federstrich abzuschaffen. Damit war dem Fiatgeld, der Schaffung von Geld aus dem Nichts, der Weg geebnet. Nur diese Maßnahme ermöglichte die Finanzierung des totalen Krieges. Millionen Menschen wurden auf dem Altar dieses Geldes in den Schützengräben geopfert.

Eines der Resultate war die Hyperinflation im Deutschen Reich mit einer Spitzeninflation von 2400 Quadrillionen Prozent im November 1923. Im Zweiten Weltkrieg wiederholte sich das Spiel, aber die Zerstörung und das menschliche Leid wurden nochmal um den Faktor 10 gesteigert.

Die nach dem Zweiten Weltkrieg versuchsweise wieder eingeführte Goldbindung der Währungen scheiterte 1971 an den kumulierten Kosten der Kriege in Korea und Vietnam und dem Wettrüsten der Supermächte.

Papier ist die Währung des Krieges, Gold ist die Währung des Friedens. Das ist der tiefere Grund des Krieges gegen das Gold. Es ist der Krieg der Kriegstreiber gegen das eigene Volk.

März 2024

Dr. Markus Krall

Glossar

Begriffe, die von Marktmanipulatoren verwendet werden und was sie wirklich bedeuten.

Begriff der Marktmanipulatoren

Tatsächliche Bedeutung in diesem Buch

Vertrauenskrise

Wenn die Menschen feststellen, dass sie von Politikern und Bürokraten betrogen wurden.

Bankansturm

Wenn die Menschen feststellen, dass sie von Bankern betrogen wurden.

Wertloses »barbarisches« Relikt

Gold.

Dollarnote der Federal Reserve

Ein viereckiger Zettel, circa 15,25 x 6,35 Zentimeter, mit grüner und schwarzer Tinte und der Aufschrift bedruckt: »Dieser Geldschein ist gesetzliches Zahlungsmittel für alle Schulden, öffentlich oder privat«. Das Federal Reserve System hält das Monopol auf den Druck dieser Scheine.

Echtes Geld

Papier-Fiatwährung, die von einem staatlichen oder privaten Monopol herausgegeben wird, oder Metallmünzen (historisch als entwertete Münzen bekannt).

Gesetzliches Zahlungsmittel

Ein viereckiger Zettel, circa 15,25 x 6,35 Zentimeter, mit grüner und schwarzer Tinte und der Aufschrift bedruckt: »Dieser Geldschein ist gesetzliches Zahlungsmittel für alle Schulden, öffentlich oder privat«.

»Special Drawing Rights«

Künstliche Währung oder Spielgeld; keine physischen Eigenschaften; wird nach Belieben in einem IBM-Computer erschaffen.

Gnome von Zürich

Bankiers in Zürich, die oft stark in liquiden Wertanlagen wie Gold und Silber investiert haben; schützen die Privatsphäre und das Eigentum ihrer Kunden. Siehe Verantwortungsbewusste Banker.

Verantwortungsbewusste Banker

New Yorker Bankiers, die oft stark in New Yorker Stadtanleihen, REITs, Penn Central Eisenbahn, Lockheed, W. T. Grant und anderen »Dow Jones«-Wertpapieren investiert haben. Siehe Gnome von Zürich.

Spekulanten

Menschen, die den Markt beobachten und darauf reagieren. Siehe Finanzbeamte.

Finanzbeamte

Beamte, die den Markt beobachten und darauf reagieren.

Gold horten

Wenn Privatleute ihr Vermögen sicher (üblicherweise in Gold) investieren. Siehe Reserven.

(Gold-)Reserven

Wenn Regierungen ihr Vermögen sicher investieren. Siehe Gold horten.

Mysterium

Das Vertrauen einzelner Privatleute in Gold als Wertanlage.

Amtliches Eingreifen in den Goldmarkt

Goldverkäufe des US-Finanzministeriums, um den Goldpreis zu drücken. Siehe Spekulation am Goldmarkt.

Spekulation am Goldmarkt

Goldkäufe oder -verkäufe durch einzelne Privatleute, die einen steigenden oder fallenden Goldpreis erwarten. Siehe Amtliches Eingreifen in den Goldmarkt.

Begriffe auf der schwarzen Liste des US-Finanzministeriums (die unter keinen Umständen verwendet werden sollten)

Assignate

Wertlose französische Papierwährung

Mandat

Wertlose französische Papierwährung

Kontinentaldollar

Wertlose amerikanische Papierwährung

Konföderiertendollar

Wertlose amerikanische Papierwährung

Papierpfund 1791–1820

Wertlose englische Papierwährung

Ungarischer Pengo

Wertlose ungarische Papierwährung

Kapitel 1: Warum Gold?

KAPITEL 1

Warum Gold?

»Kein Bundesstaat darf […] Münzen prägen, Banknoten ausgeben, etwas anderes als Gold- oder Silbermünzen zum gesetzlichen Zahlungsmittel erklären […].«

Die Verfassung der Vereinigten Staaten, Artikel 1, Absatz 10

Im Mai 1973 lasen Investmentmanager, Regierungsbeamte, Zentralbanker, Wirtschaftswissenschaftler und Politiker auf der ganzen Welt in der Zeitung, dass der Goldpreis auf dem freien Markt in London die fast unvorstellbare Schwelle von 100 US-Dollar pro Unze durchbrochen habe. Auf dem offiziellen Regierungsmarkt betrug der amtlich festgelegte Goldpreis 42,22 Dollar pro Unze. Die »professionellen« Geldmanager in Washington hielten in ihren primitiven Wahnvorstellungen sogar diesen Preis von 42,22 Dollar für zu hoch.

Es muss eine unangenehme Überraschung für die professionellen Geldmanager gewesen sein. Seit Jahrzehnten hatten sie in wissenschaftlichen Artikeln und Vorträgen behauptet, Gold sei nur ein veraltetes Erbe aus grauer Vorzeit, ein »barbarisches Relikt«, wie Lord Maynard Keynes sagte. In unserer modernen Welt aus Computern und Wirtschaftsexperten mit MBA-Abschlüssen war Gold für unsere »gelenkten« Volkswirtschaften unnötig geworden. Das behaupteten sie jedenfalls.

Die damaligen Wirtschaftsexperten waren sich alle sicher, dass Gold keine Zukunft mehr hatte. Die Wirtschaftsexpertin der New York Post, Sylvia Porter, war überzeugt, dass die Rolle des Goldes

[…] eine geringe sein wird. Diese Rolle wird immer kleiner werden, in den kommenden Jahren wird das Gold immer weiter aus dem Wirtschaftssystem verdrängt werden. Dieser Prozess begann im Prinzip mit dem Wirtschaftsgipfel von Genua 1922. 1

Doch plötzlich durchbrach das Gold den unvorstellbaren Preis von 100 Dollar pro Unze. Eine solche Preissteigerung hatten Terminkontrakte auf Schweinebäuche oder Holz nur selten vorzuweisen.

Die etablierten Medien und die Wirtschaftspresse der USA machten gute Miene zum bösen Spiel. Business Week schrieb, Gold sei immer noch dem Untergang geweiht, aber offensichtlich hatten viele Menschen einfach noch nicht begriffen, dass die Zukunft Papiergeld gehörte anstatt Gold:

Jahrtausendelang galt Gold als die Währung der Welt. Seit etlichen Jahrhunderten leben wir auf Pump, betrachten Gold aber immer noch als Währung. Man wird sich daran gewöhnen müssen, Papiergeld als die einzige Währung zu betrachten und Gold als kaum etwas Besseres als Schweinebäuche. 2

Seit Menschengedenken galt Gold als Währungsträger (meistens als Wertanlage, seltener als Tauschwährung), so Business Week. Gold wurde sogar vor Silber verwendet. Silber ist zwar nicht so selten wie Gold, reines Silber jedoch schon. Und die metallurgischen Fähigkeiten, die für die Gewinnung von reinem Silber aus komplexen Erzen erforderlich sind, wurden später entwickelt als die einfacheren Goldschmelztechniken. In der Frühzeit war Gold zu selten und zu teuer für die alltägliche Verwendung als Tauschwährung. Antike Hochkulturen in Ägypten, China, Persien und Babylon verwendeten jedoch alle Gold als Werthalter. Die Geschichte lehrt uns, dass Papiergeld als Währung nur dann Bestand hat, wenn es gegen Gold einzutauschen ist. Noch nie in der Geschichte der Welt hat ein Papiergeldsystem ohne Golddeckung Bestand gehabt. Die Rolle des Goldes als Wertanlage ist auch geschichtlich bedeutend, wird aber von heutigen Wirtschaftswissenschaftlern und Politikern unklugerweise außer Acht gelassen.

Man kann nicht verstehen, warum Gold seit Jahrtausenden als Währung gilt, ohne einen Blick auf die einzigartige Rolle des Goldes und die möglichen Alternativen zu werfen. Warum gilt Gold seit Jahrtausenden auf der ganzen Welt als Währungsträger? Was macht Gold so besonders im Vergleich zu allen anderen Wertanlagen und Tauschwährungen? Bevor wir den heutigen Krieg gegen das Gold verstehen können, müssen wir erst die Geschichte des Goldes betrachten.

Die Chinesen haben seit etwa 1200 v. Chr. Gold und Silber verwendet, die Ägypter seit etwa 1000 v. Chr., die Babylonier und die Minoer etwa seit dem 3. Jahrhundert v. Chr. Im Byzantinischen Reich sorgte Gold 800 Jahre lang als stabile Währung für Wirtschaftserfolg und Wohlstand. Bemerkenswerterweise verwendeten all diese antiken Reiche ein relativ einheitliches Gewicht bei ihren Goldmünzen. An weit voneinander entfernten Orten gab es über Tausende von Jahren hinweg Goldmünzen mit fast demselben Gewicht. Man würde vielleicht erwarten, dass Handlichkeit und Tragfähigkeit zu bestimmten Ähnlichkeiten im Gewicht von Goldmünzen führen würden. Aber die erstaunliche Ähnlichkeit antiker Goldmünzen geht weit darüber hinaus. Diese Übereinstimmung scheint ein Produkt des intuitiven und universellen Vertrauens zu sein, das Gold genießt. 1892 stellte William Ridgeway die unterschiedlichen Standardgewichte antiker Goldmünzen folgendermaßen dar: 3

Tabelle 1-1: Standardgewichte antiker Goldmünzen

Goldmünze

Gewicht in Gran* (= 65 Milligramm)

Ägyptischer Goldring

127

Mykenische Goldmünze

130–135

Homerisches Talent

130–135

Attischer Stater

135

Thasos

135

Rhodes

135

Kyzikos

130

Hebräische Goldmünze

130

Persischer Dareikos

130

Makedonischer Stater

130

Baktrischer Stater

130–132

Indische Standardgoldmünze (7. Jhd. n. Chr.)

140

Phönizische doppelte Goldmünze

260

Karthago

120

Sizilien und Süditalien

130–135

Etruskische Goldmünze

130–135

Gallische Goldmünze

120

Germanische Goldmünze

120

* Anm. d. Verlages: Der Begriff »Gran« (auch Grän oder Grain) leitet sich vom lateinischen Wort granum ab (zu Deutsch »Korn«) und ist mit etwa 0,065 Gramm die kleinste römische Maßeinheit.

Mit anderen Worten, die antiken Goldmünzen waren beinahe nach Gewicht standardisiert. Sie schwankten nur zwischen 120 Gran bei karthagischen, germanischen und gallischen Goldmünzen und 135 Gran bei attischem und makedonischem Stater. Das homerische Talent und der persische Dareikos wogen 130 Gran; alle antiken Goldmünzen wogen zwischen 120 und 140 Gran. Woher stammt diese erstaunliche Einheitlichkeit über Jahrtausende hinweg, obwohl die Kommunikation langsam war und die Städte weit voneinander entfernt lagen? Laut dem Wirtschaftswissenschaftler A. R. Burns hatte diese konstante Größe ihren Ursprung in einem Handelszentrum, entweder Ägypten oder Chaldäa, von wo aus Händler und Reisende die Münzen in alle Welt trugen, wo ihr Gewicht als Vorbild diente. 4

Das Wichtigste ist, dass diese antiken Goldmünzen in grauer Vorzeit wegen ihres Goldgewichts allgemein akzeptiert wurden. Was Gold zur allgemein anerkannten Währung machte, waren seine physischen Eigenschaften wie etwa die Tatsache, dass Gold nicht leicht gefälscht, gestreckt oder entwertet werden konnte und dabei extrem beständig war. Gold erzeugte die wichtigste aller monetären Eigenschaften: Vertrauen. Man hatte Vertrauen, dass Gold seinen Wert erhalten würde. Wir werden noch sehen, dass die psychologische Eigenschaft des Vertrauens den Kern der Werthaltigkeit einer jeden Währung bildet.

Auch in der Antike erzeugten Goldmünzen trotz primitiver Kommunikationswege zwischen weit verstreuten und sehr unterschiedlichen Völkern weltweites Vertrauen. Und so haben sich unabhängig voneinander in verschiedenen geografischen Gebieten ähnliche Gewichtseinheiten entwickelt. Einheitliche Gewichtsstandards erzeugten Vertrauen, und Vertrauen war die Voraussetzung für einen freien Münzverkehr. Erst im Mittelalter wurden Münzen häufig gestreckt oder verkleinert. Eine solche Münzentwertung kam jedoch für antike Gesellschaften, die sich noch nicht weit vom Tauschhandel wegentwickelt hatten, gar nicht infrage. Denn für sie spielte das Eigengewicht der Münzen immer noch eine wichtige Rolle neben ihrer Rolle als Währungseinheit.

In modernen Gesellschaften ist Geld Teil eines Wirtschaftssystems, das politischer Propaganda und Entscheidungen unterworfen ist. Daher ist die Münzentwertung und Währungsmanipulation schwerer zu erkennen und zu entlarven. In Zeiten knapper Kassen unterliegt der Staat immer der Versuchung, das Geld zu entwerten, um schnell mehr Geld zu produzieren und diese Entwertung hinter einer Flut von Propaganda zu verbergen.

Antike Reiche erkannten, wie wichtig Vertrauen in ihre Währung ist, und erhielten so den Wert ihres Geldes über lange Zeit, ohne es zu entwerten. Im Persischen Reich begann die Münzentwertung erst, als es im Niedergang begriffen war, und selbst dann eher in Form einer offenen Verringerung des Feingehalts als durch heimliche politische Spielchen. In Griechenland waren Goldmünzen immer aus reinem Gold. Gegen Ende der griechischen Vorherrschaft führten die Hellenen vergoldete Münzen ein, aber diese wurden nie als echte Goldmünzen ausgegeben. Auch das Makedonische Reich behielt bis fast zum Ende die Reinheit seiner Goldmünzen bei. Nur im späten Römischen Reich wurde die Münzentwertung zur offiziellen Regierungspolitik. Während der Römischen Republik waren die Goldmünzen fast immer aus reinem Gold. Nach dem Tod des ersten römischen Kaisers Augustus litt die Goldwährung ab 15 n. Chr. an einer fortschreitenden Entwertung aufgrund von Kriegskosten und korrupten Regierungen. Die verschiedenen Techniken der Münzentwertung kamen erst mit dem Römischen Reich zur weitreichenden Anwendung. Die östlichen Großreiche China, Persien und Ägypten kannten die Münzentwertung erst in der Neuzeit, mit Ausnahme des chinesischen Papiergeldes, von dem später die Rede sein soll.

Wenn die Zentralbanker und Systemvertreter mehr von Wirtschaftsgeschichte und weniger von ihren grandiosen Plänen für eine »Neue Weltordnung« verstanden hätten, hätte es niemanden gewundert, als das Gold im Mai 1973 den Preis von 100 Dollar pro Unze durchbrach. Die unveränderlichen Eigenschaften, die das Gold seit der Antike zur Weltwährung Nr. 1 gemacht haben, sind in der menschlichen Psyche immer noch stark verankert.

Das Papiergeld im alten China 5

Die Chinesen waren der westlichen Welt mit vielen Erfindungen voraus. Dazu gehörte auch die Korruption des Papiergeldes. Das erste bekannte europäische Papiergeld wurde in Schweden 1661 verwendet. 6 Marco Polo dagegen fand bereits auf seinen Reisen im 13. Jahrhundert heraus, dass die Chinesen Papiergeld verwendeten. Von dem venezianischen Forscher und Entdecker ist folgende bewunderungsvolle Schilderung des Papiergeldsystems unter Kublai Khan überliefert:

Wie der Großkhan aus Baumrinde Papier macht, das im ganzen Reich als Geld gilt

Nachdem ich euch die Herrlichkeit der kaiserlichen Hauptstadt geschildert habe, beschreibe ich nun die kaiserliche Münzstätte derselben Stadt, in der er seine Münzen stampfen und prägen lässt. Anhand dieser Beschreibung werdet ihr erkennen, wie der mächtige Fürst so viel leisten kann, noch mehr als in diesem Buch geschildert, denn wie auch immer ich es erzähle, würdet ihr es nie glauben oder für wahr halten!

In Cambaluc [Anm. d. Übers.: heute Peking] befindet sich die kaiserliche Münzstätte. Wenn man sieht, wie sie eingerichtet ist, könnte man sagen, der Kaiser kenne die letzten Geheimnisse der Alchemie.

Nun schildere ich euch die Geldfabrikation. Der Khan ordnet die Beschaffung von Rinde an, und zwar von den Maulbeerbäumen, deren Blätter bekanntlich den Seidenraupen als Nahrung dienen. Der Bast zwischen Rinde und Holz ist sehr fein, daraus lässt er schwarzes papierähnliches Material herstellen. Es sind Blätter, die folgendermaßen aufgeteilt werden: Der kleinste Schein ist einen halben Groschen wert, der nächstgrößere einen ganzen. Dann gibt es größere Scheine, die einen halben Silbergroschen und noch größere, die einen ganzen Silbergroschen gelten, diese entsprechen einem venezianischen Silbergroschen. Es werden auch Scheine zu 2, 5 und 10 Groschen herausgegeben und noch wertvollere zu 1, zu 3 bis zu 10 Byzantiner-Dukaten.

Alle Geldscheine werden mit dem Siegel des Großkhans versehen. Er lässt davon eine solche Menge herstellen, dass man alle Schätze der Welt kaufen könnte. Mit diesem Geld, das fabriziert wird, wie ich eben geschildert habe, wird alles bezahlt; in sämtlichen Provinzen, in jedem Königreich, im ganzen kaiserlichen Machtbereich ist es das einzige Zahlungsmittel. Sollte sich jemand weigern, es anzunehmen, droht ihm die Todesstrafe. Doch ich kann euch sagen, jeder Einzelne, alle Völker des Reiches empfangen das Papiergeld gerne, denn wohin sie auch immer gehen, die Scheine gelten überall, die Leute erstehen damit ihre Waren, Perlen, Edelsteine und Gold und Silber. Alles und jedes können sie kaufen, die Scheine haben ihren Wert. Aber stellt euch vor: Ein Zehner-Byzantiner-Schein ist nicht einmal so schwer wie ein einziger Byzantiner-Dukaten.

Oft im Jahr kommen die Händler gruppenweise nach Cambaluc und bringen dem Kaiser Perlen, Edelsteine, Gold und Silber und andere wertvolle Sachen wie Gold- und Seidenstoffe. Der Großkhan ruft die zwölf Beamten zu sich. Diese sind für das Amt gewählt worden, die Waren der Kaufleute zu begutachten, einzuschätzen und den entsprechenden Wert in Papiergeld auszuzahlen. Die zwölf Kundigen untersuchen alles nach ihrem Gutdünken, setzen den Preis fest und entrichten ihn in Papierwährung.

Die Kaufherren freuen sich über die Scheine, denn damit können sie kaufen, was ihnen beliebt und gefällt im Tatarenreich. Es ist die pure Wahrheit: Mehrere Male im Jahr liefert die Kaufmannschaft Waren im Wert von ungefähr vierhunderttausend Byzantinern, der Kaiser vergütet alles in Papiergeld.

Aber hört weiter: Oftmals im Jahr wird in den Städten der Befehl bekannt gemacht, jeder Besitzer von Edelsteinen und Perlen, von Gold und Silber müsse alles zur kaiserlichen Münzstätte bringen. Jedermann gehorcht, und eine Unmenge von kostbaren Gegenständen sammelt sich an und wird in papierne Scheine umgesetzt. Auf diese Weise häufen sich edle Metalle und Steine aus dem ganzen Reich in den Schatzkammern des Großkhans.

Und noch etwas Wichtiges will ich euch mitteilen: Nach einer gewissen Zeit nützt sich das Papiergeld ab oder zerreißt; dann bringt man es zur Münzstätte und tauscht es gegen neue Scheine; drei Prozent werden dabei abgezogen. Und noch etwas: Will jemand Gold oder Silber erstehen, etwa um kostspieliges Geschirr, Prunkgürtel oder sonst etwas Wertvolles anzufertigen, so kauft er mit Papiergeld die Edelmetalle in der kaiserlichen Münzstätte.

Nun versteht ihr, warum in keinem Schatzhaus der Welt so ein Reichtum anwachsen kann wie im Tatarenreich. Ich übertreibe nicht, wenn ich behaupte, alle Mächtigen unseres Jahrhunderts besitzen nicht so viel wie der Khan allein. 7

Die Chinesen mussten schließlich durch bittere Erfahrung lernen, dass Marco Polos Bewunderung für ihr Maulbeerbaum-Papiergeld unbegründet war. Aus der Geschichte lernen wir, dass Geld einen inneren Wert besitzen muss, der dem Nennwert entspricht, wenn es seine Aufgabe erfüllen soll. Die Berater des Khans warnten den Fürsten, dass Maulbeerbaumrinde an sich wertlos war und eines Gegenwerts bedürfte, damit die Menschen Vertrauen in seine Werthaltigkeit hätten. Ursprünglich war das chinesische Papiergeld gegen Gold, Silber, Kupfer und Eisen eintauschbar – im Wert von drei Siebteln des Nennwertes. In China wurden statt Silber oder Gold, das selten war, Kupfer und Eisen als Gegenwert verwendet. Das chinesische Papiergeld entstand aus einem Problem, das in der westlichen Welt seltener war: Es gab zu viele Eisen- und Kupfermünzen – vor allem das schwere Eisengeld Westchinas war schwierig zu transportieren und von Hand zu Hand weiterzugeben. So entstand das Papiergeld im Tausch zwischen Privatleuten als handliche Alternative zu den schweren Eisenmünzen. Der Staat erkannte den Nutzen dieser Währung, griff in diese Transaktionen ein und machte aus dem Papiergeld ein Staatsmonopol.

Das chinesische Papiergeld wurde etwa 1000 n. Chr. zur offiziellen Währung und wurde allgemein akzeptiert, solange man es gegen Eisen, Kupfer, Gold und Silber als Hartgeld eintauschen konnte. Die erste Ausgabe von Papiernoten blieb etwa 65 Jahre lang frei konvertibel. Dann beschränkte der Staat den Umtausch auf einen einzigen Termin alle 3 Jahre. Das führte dazu, dass nach Auslauf jeder Dreijahresfrist nur wenige Geldscheine eingetauscht wurden. »Das Ergebnis war, dass der Staat immer unvorsichtiger wurde. Die immer größer werdenden Forderungen des Militärs führten dazu, dass die Staatsreserven auf der Bank bald überschritten wurden.« 8 Nach einem weiteren Jahrhundert »betrug die Papiergeldmenge im Umlauf mindestens zwanzigmal so viel (wie zur ersten Ausgabe). Ihr Wert litt dementsprechend darunter«. 9

Ein chinesischer Autor beschrieb das mongolische Papiergeld folgendermaßen:

Es waren bereits zu viele Geldscheine im Umlauf, um den Wert aller Waren zu messen. Und als infolge der Kriegswirren der Regierung die Geldmenge nicht mehr für die Staatsausgaben ausreichte, druckte sie immer neue Geldscheine, die immer weniger wert waren, und die Preise für Waren stiegen immer weiter an. Als die Geldscheine letztendlich nicht mehr akzeptiert wurden, musste das Gesetz zurückgenommen werden, das sie eingeführt hatte. Als sie noch ihren vollen Wert hatten, wurden die Geldscheine akzeptiert, doch in Zeiten ihres Verfalls, als sie keinen Gegenwert mehr hatten, wurde immer neues Papiergeld gedruckt, bis es völlig wertlos war.

Die Inflation während des Vietnamkrieges, die 1971 zum Ende des Goldstandards führte, weist Parallelen zur Situation in China vor 700 Jahren auf. Die Kriege Chinas gegen die Tataren führten zu einem enormen Anstieg der Geldmenge:

War ihnen zuvor daran gelegen, die Banknoten zu behalten, waren sie nun genauso erpicht darauf, sie einzutauschen. Doch wer die Noten zu den festgelegten Terminen eintauschen wollte, erhielt keine harte Währung dafür. Den Haltern der bereits entwerteten Papierwährung wurden neue Noten namens Kreditscheine ausgestellt. 10

Die Regierung verfügte, das Papiergeld sei ohne Frage genauso wie Hartgeld zu behandeln und einzutauschen:

Per Gesetz wurde angeordnet, dass der Gegenwert von Eisen- und Kupfergeld in Papiergeld zu bezahlen sei und einen gleichen Wert wie Metallgeld haben solle. 11

Das ausbeuterische Papiergeldsystem der Mongolen führte letztlich zu ihrem Sturz und der Vertreibung aus China. Das Papiergeld sollte erst im 19. Jahrhundert mit dem Einzug westlicher Ideen und Praktiken wieder in China eingeführt werden. Nach dem Zweiten Weltkrieg war diese Fiatwährung 12 für eine der schlimmsten Inflationsphasen der Geschichte verantwortlich.

Der goldene Solidus des Byzantinischen Reiches

Der »Besant«, den Marco Polo in seiner Beschreibung des Reiches von Kublai Khan erwähnt, war im Gegensatz zum chinesischen Papiergeld eine Goldmünze des Byzantinischen Reiches, die den erfolgreichsten Einsatz des Goldstandards der Geschichte darstellt. Byzantinische Goldmünzen waren von 491 bis 1453 n. Chr. beinahe 1000 Jahre im Einsatz, lange vor der Einführung des chinesischen Papiergeldes und lange nach dem Kollaps von Kublai Khans Maulbeerbaum-Wechsel.

Der Solidus oder Besant wurde zwischen 491 und 1000 n. Chr. mit einem Feingehalt von 995 geprägt, so wie viele heutige Goldmünzen auch. Dieser Feingehalt übersteigt die »Münzschmelze«-Goldbarren von Fort Knox mit 985. 13 Das Byzantinische Reich beherrschte nach dem Niedergang Westroms den Welthandel vom Atlantik bis nach China. Unter Kaiser Konstantin wurde der goldene Solidus für die nächsten 800 Jahre zum Weltstandard und zur Grundlage eines weltumspannenden Handelsreiches in der gesamten erforschten Welt.

Die Qualität der byzantinischen Goldmünzen war so hoch, dass sie von China bis zur Bretagne und von der Ostsee bis nach Äthiopien ohne Zweifel akzeptiert wurde. Der Besant wurde nicht nur von byzantinischen Händlern und Reisenden verwendet, sondern ebenso von anderen Ländern. Auch die englischen Schatzmeister des Mittelalters verwendeten den Besant. Der Niedergang des Byzantinischen Reiches begann erst 1204 mit der Plünderung durch die Kreuzritter.

Kurzum unterstreicht die 2000-jährige Geschichte der Münzen bis zum Ende des Byzantinischen Reiches die Schlüsselrolle des Goldes im Währungssystem. Goldmünzen wurden nach Gewicht gegen andere Metallmünzen und Tauschmittel gehandelt. Diese Tauschwirtschaft verhinderte die Entwertung von Goldmünzen, da sie ein alternatives Handelssystem darstellte. Der byzantinische Besant stellte mit seiner konstanten Reinheit und seinem gleichbleibenden Feingehalt den ersten weltweiten Goldstandard dar. Inflation in Form von reduzierten Münzstandards und beschleunigter Prägung primitiver Münzwährung war bereits bekannt, eine Münzentwertung (die Verringerung des Feingehaltes von Geldmünzen) ebenfalls. Schon im 5. Jahrhundert v. Chr. gab es vergoldete Münzen. A. R. Burns bemerkte zu diesen vergoldeten Münzen:

Sie sind als nächstmögliches Äquivalent der Antike zum modernen Papiergeld interessant. Ihr Metallwert war viel geringer als ihr offizieller Wert. Sie boten somit der Inflation den Nährboden, ohne auf Entwertung oder Fälschung zurückzugreifen. 14

Aus dieser frühen geschichtlichen Erfahrung erkennen wir, dass Staaten die Macht der Münze immer eng an den Regierungssitz binden wollen und dass Krieg, Korruption und bloße Gier zur Entwertung und Inflation der Währung führen. Nur eine harte Währung schützt vor staatlichen Übergriffen auf das Währungssystem. Die Macht der Geldschöpfung ist damit eng mit der realen politischen Macht verbunden. So war es schon immer und so ist es noch heute.

Teil 1: Die Lehren der Geschichte

TEIL 1

Die Lehren der Geschichte

Kapitel 2: Keinen Kontinentaldollar wert

KAPITEL 2

Keinen Kontinentaldollar wert

»Unsere amerikanischen Banker haben das gefunden, wonach die alten Alchemisten vergeblich gesucht haben: Sie haben einen Weg entdeckt, alles in ihren Taschen zu Gold zu verwandeln. Sie lassen sich nur schwerlich davon überzeugen, dass ein System, dass für sie selbst so vorteilhaft erscheint, für den Rest der Gesellschaft sehr schädlich sein kann.«

William Gouge, A Short History of Paper Money and Banking in the United States (Philadelphia: T. W. Ustick, 1833)

Am Ende des 18. und in den Anfangsjahren des 19. Jahrhunderts haben Frankreich, England und die jungen Vereinigten Staaten bittere Erfahrungen mit Papiergeldsystemen gemacht. Diese Erfahrungen waren derart unschön und in vielerlei Hinsicht sogar tragisch, dass die zivilisierte Welt ein Jahrhundert lang, bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges 1914, vollends den Goldstandard übernahm, mit nur seltenen und kurzlebigen Ausrutschern in Richtung Papiergeld. Im 19. Jahrhundert herrschte ein intellektuelles Klima vor, in dem sich weitgehend alle über den Wert eines stabilen Goldstandards einig waren.

Die drei vorangegangenen monetären Phasen, die heute in den USA fast unbekannt sind, waren: a) die französische Assignat-Mandats-Inflation von 1789 bis 1796. Am Ende dieses Experiments mit der Inflation wurde auf dem Place Vendôme alles Papiergeld öffentlich verbrannt. Danach wurde der Gold-Napoleon eingeführt, eine Phase, die bis heute einen enormen psychologischen Einfluss auf die Haltung der Franzosen zu Gold hat.

Dann folgte b) das britische Papierpfund von 1797 bis 1821. Dieses Experiment folgte dem französischen Inflationschaos mit den Assignaten und Mandaten auf dem Fuß. Aufgrund der Lehren der Währungskatastrophe im Nachbarland Frankreich beendete Großbritannien rasch das »Experiment Papierpfund« und kehrte 1821 wieder zur vollen Umtauschbarkeit gegen Edelmetalle zurück. Großbritannien behielt bis 1914 den Goldstandard. Doch da die Engländer nie, wie ihre französischen Nachbarn, den vollen Wertverlust zu spüren bekamen, drang die Goldlektion nie so tief in die britische Psyche ein.

Das dritte Beispiel ist der amerikanische Kontinentaldollar von 1775 bis 1779. Die Lehren der Kontinentalwährung wurden in die US-Verfassung integriert, sind aber kaum ins amerikanische Bewusstsein vorgedrungen. Der Fehler des Kontinentaldollars wurde im amerikanischen Bürgerkrieg mit den Greenbacks 15 wiederholt, und naiverweise noch einmal 1913 mit der Währungsausgabebefugnis des »Federal Reserve Act«. Die Erfahrungen mit dem Kontinentaldollar und dem Greenback hinterließen wenig Eindruck in den USA, bis auf die Redewendung »Keinen Kontinentaldollar wert« und den heute umstrittenen Artikel 1, Absatz 10 der amerikanischen Verfassung. 16

Die französischen Assignaten (1789–1796)

Die Argumente der französischen Geldvernichter des 18. Jahrhunderts zeigen eine frappierende Ähnlichkeit zu den Argumenten der »Weichwährungsbefürworter« im US-Bürgerkrieg der 1860er- und der »Goldstandardabschaffer« der 1970er-Jahre.

1789 führten in Frankreich der träge Handel und die Wirtschaftsflaute einerseits zu Forderungen nach der Einführung von Papiergeld, andererseits erinnerten sie an die katastrophalen Erfahrungen Frankreichs mit dem Papiergeld des schottischen Wirtschaftswissenschaftlers John Law zwischen 1716 und 1720. Nach langem Hin und Her empfahl die französische Nationalversammlung eine begrenzte Ausgabe von 400 Millionen Livre 17 Papiergeld. Alle Lektionen von John Laws Papiergeldexperiment wurden unter dem akuten wirtschaftlichen Druck von der Mehrheit der Nationalversammlung beiseitegeschoben, so wie unsere modernen Geldentwerter sämtliche historischen Erfahrungen mit Papiergeld ignorieren. Die ersten Assignaten hatten gepfändetes Kircheneigentum als Gegenwert und wurden von hehren Regierungsverlautbarungen begleitet, dass Frankreich schon bald wieder rosigen Zeiten entgegengehen würde. Schon bald wären die Papierassignaten wertvoller als Goldmünzen, hieß es.

Eine Weile lang ging alles gut. Handel und Kreditwirtschaft blühten wieder auf. Der Wohlstand breitete sich wieder in ganz Frankreich aus. Doch nach einem halben Jahr stellte die Regierung fest, dass die genehmigten 400 Millionen Assignaten ausgegeben waren:

In der Nationalversammlung herrschte Chaos. Einige Träumer und Spinner warben laut und nachdrücklich für das Papiergeld. Viele Mitläufer hatten nichts dagegen. Nur einige wenige Standhafte trotzten der allgemeinen Strömung. 18