Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens. - Theodor Lessing - E-Book

Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens. E-Book

Theodor Lessing

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Beschreibung

Autoren, die aus heutiger Perspektive und im Angesicht aktueller Forschung ihrer Zeit weit voraus waren, wurden von ihren Zeitgenossen häufig missverstanden oder einfach ignoriert. Und auch wenn ein Auszug aus einem umfangreichen Werk immer subjektiv ist, so bietet dieser doch einen Mittelweg zwischen der Subsumierung unter einem Schlagwort auf der einen, und intensiver Beschäftigung mit dem Autor und seinem Werk auf der anderen Seite. Wer sich intensiv mit dem Werk auseinandersetzen möchte, der sei auf die Reprints hingewiesen. www.redition-schmidt.info

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Seitenzahl: 13

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Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens.

Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens. Erstes Kapitel. Psychologie der Betäubung Zweites Kapitel. Lärm und Kultur Drittes Kapitel. Die Empfindlichkeit des Ohres Viertes Kapitel. Geräusche Impressum

Der Lärm. Eine Kampfschrift gegen die Geräusche unseres Lebens.

Nur zum kleineren Teil habe ich wissenschaftliche, literarische Absichten, indem ich mich anschicke, einige Betrachtungen über den Lärm und die Geräusche niederzuschreiben. Zunächst aber, vor allem andern, liegt mir daran, mich von quälender Spannung langen Grolls und sachlichem Zorne zu entlasten.

Dabei ist mir gleichgültig, in welche Gebiete der Wissenschaft die folgenden Darlegungen gehören. Gleichgültig, wenn sie in viele Gehege besser Wissender einbrechen; diesen oder jenen verstimmen; von diesem oder jenem missverstanden werden.

Erstes Kapitel. Psychologie der Betäubung

Ungeheuerliche Unruhe, grauenhafte Lautheit lastet auf allem Erdenleben.

Einmal schlummert in unserem Geschlechte die Neigung, das Leben zu immer höherer Geistigkeit emporzutreiben! Der Mensch strebt zum »Bewusstsein«. Über das dunkle Chaos seiner rastlosen Begierden und primitiven Leidenschaften wirft er das formende Netz vernünftiger Disziplin. Er gestaltet das Leben »rationell«. Er militarisiert und uniformiert es. Er bändigt und bindet es in »Vernunft«. – Dem aber widerstrebt eine zweite, ganz anders gerichtete und doch ebenso unausrottbare Seelenneigung: Das Bedürfnis nach Bewusstlosigkeit und Vergessen, unser Hang zu alle Dem, was das bewusste Wissen betäubt oder verdunkelt.

So wie kein animalisches Lebewesen sich dauernd auf der Höhe bewusster Wachsamkeit, in schlafloser Gewecktheit zu erhalten vermag, keines den Wechsel von Nacht und Tag und den Wechsel zwischen Selbstbewusstheit und vegetativer Erneuerung im Schlafe entbehren kann, so kann auch das Menschengeschlecht als Ganzes eine dauernde Gewusstheit des Lebens nicht ertragen.