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Kein Mensch kennt seinen wahren Namen. Außer der Kirche weiß kein Mensch, was er vom Beruf ist und keiner weiß, wo er herkommt. Die Rede ist von Björn, dem letzten Inquisitor. Er wurde vom Pfarrer Alfred Feder aufgezogen und zum Inquisitor ausgebildet. Björn macht seiner Gemeinde alle Ehre, denn auch wenn Inquisition verboten ist, jagt er die gottlosen Menschen. Nicht so schlimm wie es im Mittelalter war - wenn einer nicht gläubig ist, ist es nicht so schlimm -, aber wenn jemand die göttlichen Gesetze verletzt und die Polizei nicht weiterkommt, wird Björn das schon richten. Genau dies wird geschehen, denn eine Gruppe von Satansanbetern machen das Leben in der Stadt Kehl sehr schwer. Die Menschen sind verzweifelt, trauen sich nicht mehr auf die Straße, die Polizei ist machtlos gegen die Satansanbeter und die Gläubigen hoffen auf göttliche Hilfe. Die Polizistin Rita Tau wird zudem von den Satanisten gejagt, weil sie am 24. Dezember geboren wurde und wird von der katholischen Kirchengemeinde beschützt. Schafft es Björn, die Satansanbeter zu vertreiben oder verwandelt er das Dorf in ein Schlachtfeld und schickt die Teufelsanbeter in die Hölle, wo sie hingehören?
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Seitenzahl: 172
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1. AuflageFebruar2020
Copyright © 2020 by Ebozon Verlag
ein Unternehmen der CONDURIS UG (haftungsbeschränkt)
www.ebozon-verlag.com
Alle Rechte vorbehalten.
Covergestaltung: media designer 24
Coverfoto: Pixabay.com
Lektorat:Mentorium GmbH, Berlin
Layout/Satz/Konvertierung: Ebozon Verlag
ISBN 978-3-95963-643-8(PDF)
ISBN 978-3-95963-641-4 (ePUB)
ISBN 978-3-95963-642-1 (Mobipocket)
ISBN der Printausgabe 978-3-95963-644-5
Das Werk, einschließlich aller seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Autors/Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Veröffentlichung, Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.
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Christian Meckler
DER LETZTE
INQUISITOR
Thriller
Ebozon Verlag
In diesem Roman geht es gläubig zu, aber auch hart zur Sache und es wird auch romantisch. Lesen Sie selbst, um was es genau geht, wie immer im Klappentext. Ich habe diesen Roman geschrieben, weil ich selbst gläubig bin, aber nicht so gläubig, dass ich jeden Sonntag in die Kirche gehe, um am Gottesdienst teilzunehmen. Ich bete für mich alleine und danke dem lieben Gott, dass ich jeden Tag erwache und Ideen habe zum Schreiben. Ich wünsche Ihnen gute Unterhaltung und möge Gott Sie segnen, wenn Sie die Geschichte gelesen haben.
Kein Mensch kennt seinen wahren Namen. Außer der Kirche weiß kein Mensch, was er vom Beruf ist und keiner weiß, wo er herkommt. Die Rede ist von Björn, dem letzten Inquisitor. Er wurde vom Pfarrer Alfred Feder aufgezogen und zum Inquisitor ausgebildet. Björn macht seiner Gemeinde alle Ehre, denn auch wenn Inquisition verboten ist, jagt er die gottlosen Menschen. Nicht so schlimm wie es im Mittelalter war - wenn einer nicht gläubig ist, ist es nicht so schlimm -, aber wenn jemand die göttlichen Gesetze verletzt und die Polizei nicht weiterkommt, wird Björn das schon richten. Genau dies wird geschehen, denn eine Gruppe von Satansanbetern machen das Leben in der Stadt Kehl sehr schwer. Die Menschen sind verzweifelt, trauen sich nicht mehr auf die Straße, die Polizei ist machtlos gegen die Satansanbeter und die Gläubigen hoffen auf göttliche Hilfe. Die Polizistin Rita Tau wird zudem von den Satanisten gejagt, weil sie am 24. Dezember geboren wurde und wird von der katholischen Kirchengemeinde beschützt. Schafft es Björn, die Satansanbeter zu vertreiben oder verwandelt er das Dorf in ein Schlachtfeld und schickt die Teufelsanbeter in die Hölle, wo sie hingehören?
Kiel ist eine Hafenstadt an der deutschen Ostseeküste. In der wiederaufgebauten, mittelalterlichen Nikolaikirche in der Altstadt finden klassische Konzerte statt. In der Holstenstraße und der Dänischen Straße finden sich zahlreiche Geschäfte. Das Schifffahrtsmuseum an der Kieler Förde beherbergt Modellschiffe und maritime Gemälde in einer Fischauktionshalle. Im Germaniahafen liegen historische Segelschiffe und am Ostseekai legen Kreuzfahrtschiffe an.
Kiel ist die Landeshauptstadt von Schleswig-Holstein. Als Holstenstadt tom Kyle im 13. Jahrhundert gegründet, wurde sie im Jahr 1900 mit über 100.000 Einwohnern zur Großstadt. Heute gehört Kiel mit 247.548 Einwohnern zu den 30 größten Städten Deutschlands und bildet das Zentrum der Kiel-Region.
Die nördlichste Großstadt Deutschlands liegt an der Ostsee (Kieler Förde) und ist Endpunkt der meistbefahrenen künstlichen Wasserstraße der Welt, des international Kiel Canal genannten Nord-Ostsee-Kanals. Kiel ist traditionell ein bedeutender Stützpunkt der Deutschen Marine und bekannt durch das jährliche internationale Segelereignis Kieler Woche, den Handballverein THW Kiel, den Fußballverein Holstein Kiel und durch die kulinarische Spezialität der Kieler Sprotten.
Von wirtschaftlicher Bedeutung sind neben dem Dienstleistungssektor die größte deutsche Werft ThyssenKrupp Marine Systems und der Kieler Ostseehafen mit den Fähren nach Skandinavien und ins Baltikum. Die kreisfreie Stadt ist Sitz dreier Hochschulen: der Christian-Albrechts-Universität, der Fachhochschule sowie der Muthesius Kunsthochschule.
(Quelle: Wikipedia)
Name. Björn.
Typus. Geheimnisvoll, mutig, freundlich, hilfsbereit.
Beruf. Beruf unbekannt.
Sex. Männlich.
Alter. 27.
Größe. 190 cm.
Augen. Schwarz-braun.
Haare. Schwarz, kurz.
Bart. Glattrasiert.
Stimme. Normal.
Sonstige körperliche Merkmale. Schlanke Statur.
Fähigkeiten. Ausbildung als Inquisitor.
Soziales. Kathrin Feder, Alfred Feder, Stefanie Feder, Rita Tau.
Kleidung. Inquisitoren Kleidung.
Gegenstände. Jesus Halskette.
Begleiter. Kathrin Feder, Rita Tau, Alfred Feder.
Sonstiges. Seine Schwäche ist die Kathrin Feder.
Name. Kathrin Feder.
Typus. Schüchtern, nett.
Beruf. Nonne.
Sex. Weiblich.
Alter. 27.
Größe. 182 cm.
Augen. Dunkelblau.
Haare. Dunkelblond, rückenlang.
Stimme. Hell, freundlich.
Sonstige körperliche Merkmale. Schlanke Statur.
Fähigkeiten. Ausgebildete Nonne.
Soziales. Björn, Alfred Feder, Stefanie Feder.
Kleidung. Nonnen Gewand.
Begleiter. Björn.
Name. Alfred Feder,
Typus. Nett, hilfsbereit.
Beruf. Pfarrer.
Sex. Männlich.
Alter. 66.
Größe. 188 cm.
Augen. Braun.
Haare. Braun, kurz.
Bart. Runder Bart.
Stimme. Rau, freundlich.
Sonstige körperliche Merkmale. Normale Statur.
Soziales. Björn, Stefanie Feder, Kathrin Feder.
Kleidung. Priester Kutte.
Gegenstände. Aspergill.
Begleiter. Björn, Stefanie Feder.
Sonstiges. Gottes gläubig.
Name. Stefanie Feder.
Typus. Nett.
Beruf. Nonne.
Sex. Weiblich.
Alter. 55.
Größe. 170 cm.
Augen Blau.
Haare. Blond,
Stimme. Hell, freundlich.
Sonstige körperliche Merkmale. Schlanke Statur.
Fähigkeiten. Ausgebildete Nonne.
Soziales. Björn, Alfred Feder, Kathrin Feder.
Kleidung. Nonnen Kleidung.
Begleiter: Björn, Alfred Feder.
Name. Rita Tau.
Typus. Selbstbewusst, nett, hilfsbereit, ein wenig frech.
Beruf. Polizistin.
Sex. Weiblich.
Alter. 25.
Größe. 175 cm.
Augen Schwarz.
Haare. Rot gefärbt, rückenlang.
Stimme. Hell, freundlich.
Sonstige körperliche Merkmale. Athletische Statur.
Fähigkeiten. Ausgebildete Polizistin.
Soziales. Björn.
Kleidung. Polizeiuniform.
Gegenstände. Schusswaffe, Handschellen, Pfefferspray, Schlagstock, Funkgerät.
Begleiter. Björn.
Sonstiges. Rita wurde am 24. Dezember geboren. Laut Christen sind alle Menschen, die am 24. Dezember geboren wurden, mit einer göttlichen Gabe geboren worden, obwohl Jesus alle seine Kinder liebt, sind solche Menschen was Besonderes.
Sonntags um 10 Uhr begann in Kehl der katholische Gottesdienst. Die Glocken läuteten, sämtliche Gläubige hatten sich versammelt, um am Gottesdienst teilzunehmen. Die Kirche war bis zur letzten Bank besetzt und alle warteten auf Vater Alfred. Unter denen Gläubigen befand sich Björn, der selbst am Gottesdienst teilnahm. Als Vater Alfred die Gebetshalle betrat, wurde die Orgel bespielt und Alfred kniete sich mit den Messdienern vor dem großen Kreuz, an dem Jesus Christus an der Wand hing, nieder. Er blieb eine Minute kniend auf dem Boden, stand auf und drehte sich zu den Leuten herum. Die Orgel hörte auf zu spielen und Vater Alfred bat alle, sich zu setzen. Alle setzten sich, es war mucksmäuschenstill und Alfred begann mit seiner Gottesrede. Er erzählte von der Freude des Lebens, die Jesus Christus uns bescherte, aber leider war das Leben manchmal sehr schwer und Menschen wurden kriminell. Man sollte dies aber nicht zu ernst nehmen, denn jeder bekam, was er verdiente. Alfred schlug die Bibel auf, forderte seine Schäfchen auf das Gleiche zu tun und sagte welche Seite und welches Kapitel sie aufschlagen sollten. Alle blätterten in der Bibel. Vater Alfred las ein paar Zeilen vor und erklärte den Hintergrund, was damit gemeint war. Es war sehr interessant, ihm zuzuhören. Er fesselte alle mit seiner Erzählung und nach zehn Minuten kam ihm das Wort Amen aus dem Mund. Alle anderen sprachen das Wort Amen nach. Die Orgel fing wieder an zu spielen und alle sangen ein kleines Lied. Nachdem gesungen wurde, sollten sich alle auf eine kleine Bank, die sich vor ihren Füßen befand, hinknien, was natürlich auch alle machten. Dann wurde das Vaterunser aufgesagt. Vater Alfred sprach es vor, alle anderen sprachen nach.
»Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name, dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen.«
Danach setzten sich alle wieder auf die Bank, dann wurde das Brot vom Leib Christi zubereitet und der Wein eingeschenkt. Alfred bat den Herrn Jesus, das Brot und den Wein zu segnen. Dann aßen er und seine Messdiener von dem Brot. Dann tranken sie von dem Wein.
Dann wurde noch ein wenig gepredigt. Zwei Klingelbeutel, einer rechts, einer links, gingen durch die Reihen. Jeder warf etwas hinein, meistens war es Hartgeld, entweder 50 Cent oder 1 € und die Messdiener brachten die Beutel wieder zurück. Dann standen alle auf, stellten sich in zwei Reihen auf und das gesegnete Brot wurde verteilt. Als der Gottesdienst vorbei war, läuteten die Glocken zur Beendigung. Alle verließen die Kirche und begaben sich auf den Nachhauseweg. Als die Gebetshalle komplett verlassen war, ging Björn zum Altar. Er bekreuzigte sich und küsste sein Kreuz, das um seinen Hals hing. Pfarrer Alfred gab ihm ein Stück von dem Brot, das übrig geblieben war. Er nahm es, steckte es in den Mund und aß. »Dein Gottesdienst war wie immer interessant«, lobte Björn den Pfarrer Alfred.
»Es freut mich, dass es dir gefallen hat«, sagte Alfred.
»Ich werde zur Kathrin gehen, mal schauen, was da los ist«, sagte Björn mit einem Grinsen. Alfred wusste genau, was er wollte: Er wollte nicht schauen, was dort los war, sondern er wollte nur in ihrer Nähe sein, aber das war in Ordnung, denn schließlich waren die beiden eng miteinander befreundet. »Gehe nur, richte ihr einen schönen Gruß von mir aus«, bat Pfarrer Alfred.
Björn willigte ein und ging los. Er trat aus der Tür hinaus, ging die Treppen hinunter, nach ein paar Metern wurde er von Pastorin Stefanie aufgehalten, die mehrmals seinen Namen rief. Er drehte sich herum und sah, dass sie ihm entgegengerannt kam. »Wo führt dich denn dein Weg hin?«, fragte sie neugierig.
»Ich gehe zu Kathrin«, antwortete er.
»Aha«, konterte sie nur.
»Was meinst du mit ‚aha‘?«, fragte er und schaute sie schief an. Stefanie wusste genau, was er vorhatte.
»Du willst doch nur zu ihr, weil du dich von ihr hingezogen fühlst«, antwortete sie.
Björn grinste frech. Sie schaute ihn an. Sie drehte sich herum, wurde etwas rot im Gesicht und ging zurück, wo sie hergekommen war. Björn drehte sich auch herum, ging weiter und hoffte, dass er nicht nochmal aufgehalten wurde. Bei der Obdachlosenküche war Schwester Kathrin mit den anderen Nonnen fleißig dabei, Essen zu kochen. Pfarrer Alfred hatte dafür gesorgt, dass ein Obdachlosenheim samt Küche aufgestellt wurde, da in diesem Dorf die Obdachlosigkeit sehr groß war. Es schliefen nicht viele in den Zimmern, weil sich viele schämten und als Schmarotzer abgestempelt wurden. Kathrin schaute aus dem Fenster und sah die obdachlosen Menschen.
Es tat ihr in der Seele leid, wie die Menschen leiden mussten und sie schnippelte den Brokkoli weiter, damit sie mit dem Essen fertig wurde. Björn ging einer Seitenstraße entlang, um schneller zu Kathrin zu kommen, und sah eine ziemlich zugerichtete Frau. Sie hatte teilweise zerrissene Klamotten an und saß auf einem Stein. Sie weinte und war ziemlich verzweifelt. Björn näherte sich ihr, setzte sich zu ihr und fragte, was los war. Sie antwortete, dass sie mit ihrem Mann einen heftigen Streit gehabt habe und war sturzbetrunken. Björn machte ihr den Vorschlag, erstmal mit ihm zukommen und eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt bei der Polizei zu erstatten. Der Ehemann kam aus der Tür und sah, dass Björn mit ihr redete. »Was soll diese Scheiße?«, fragte er schreiend. »Kaum haben wir Krach, lässt du dich von einem anderen anbaggern«, fügte er noch hinzu.
Björn schaute ihn boshaft an und stand auf. »Sie wird eine Anzeige wegen häuslicher Gewalt gegen dich erstatten«, sagte Björn.
Der Mann nährte sich Björn. »Soll sie ruhig machen, aber dann kann sie ihre Koffer packen«, sagte er.
Da mischte sich die Frau ein. »Das werde ich auch tun«, betonte sie.
Der Mann näherte sich ihr mit hochrotem Kopf und einem angsteinjagenden Blick. Björn haute ihm blitzschnell mit der Faust ins Gesicht. Er ging zu Boden, hielt seine Nase und blutete. Björn nahm die Frau an die Hand. Sie wollte nicht wirklich. »Keine Angst, Sie kommen an einen sicheren Ort«, erklärte er ihr.
»Bringen Sie mich in ein Frauenhaus?«, fragt sie.
»Ja«, bestätigt er.
Sie folgte ihm. Die beiden unterhielten sich, wie es zu diesem Streit gekommen war. Im Obdachlosenheim war Essensausgabe, alle standen in der Reihe und warteten, dass sie drankamen. Die Töpfe wurden aufgestellt. Kathrin nahm einen Teller, häufte eine Portion darauf und gab dem Ersten den Teller. »Gott segne dich«, sagte sie.
Auch die andere Nonne gab einer obdachlosen Frau einen vollen Teller und sagte, dass sie von Jesus gesegnet werden solle. So ging es weiter, bis jeder einen Teller bekommen hatte. Björn kam mit der ziemlich fertigen Frau an. Er nährte sich von hinten an Kathrin an. Sie merkte, dass sich jemand nährte, aber sie ahnte nicht, wer und drehte sich mit einem vollen Teller herum. »Gott segne dich«, sagte sie und wurde von Björn geküsst.
So schnell, wie sie den Kuss bekam, konnte sie gar nicht reagieren und ließ beinahe den Teller vor Schreck fallen.
»Björn?«, fragte sie erschrocken. »Doch nicht vor all den Leuten, was sollen die denn denken?«, fragte sie noch dazu und wurde etwas rot im Gesicht. Er nahm ihr den Teller ab. »Danke«, sagte er und gab ihn der Frau. »Hier, essen Sie, damit Sie zu Kräften kommen«, sagte er.
Sie nahm den Teller: »Danke.«
Sie suchte sich einen Platz. Kathrin schaute der Frau hinterher. »Was ist denn mit ihr passiert?«, fragte sie.
»Sie hatte mit ihrem Mann einen Streit, weil kein Alkohol mehr vorrätig war«, antwortete Björn.
Kathrin verdrehte die Augen und schüttelte mit dem Kopf. »Ich soll dich von deinem Vater grüßen«, sagte Björn.
Kathrin lächelte: »Danke.«
»Hast du Hunger?«, fragte sie.
Er nahm gerne an, obwohl er keinen großen Hunger hatte, und aß ein paar Happen. Nachdem alle gesättigt waren, wurden die Tische abgeräumt und das Geschirr gespült. Die verängstigte Frau wurde von den anderen Nonnen ins Frauenhaus gebracht. Björn war mit Kathrin alleine in der Küche und half ihr beim Abwasch. Sie war ihm sehr dankbar, dass er mit anpackte, aber das machte er nur, weil er Kathrin sehr gerne hatte und weil sie die Tochter von Pfarrer Alfred war. Nachdem das Geschirr abgetrocknet und die Schränke eingeräumt waren, nahm Kathrin ihn an die Hand und ging mit ihm nach Hause. Sie wohnte noch bei ihren Eltern, aber in einem separaten Wohnhaus. Die Häuser waren in der Nähe der Kirche, sodass Alfred nicht zu spät zum Gottesdienst kam und sie hielt böse Geister von den Wohnhäusern fern. Da bei Alfred und dessen Frau Stefanie kein Platz war, wohnte Björn bei ihr und die beiden waren sich sehr nahegekommen. Kathrin schloss die Tür auf, die beiden gingen hinein und die Tür wurde geschlossen. Björn machte wieder Annäherungsversuche. Sie hatte Björn sehr ins Herz geschlossen. Er nahm sie in die Arme, nahm ihre Haube herunter, ihr Haar fiel heraus, auch sie schloss ihre Arme um ihn. Er hob ihr Gewand hoch, denn er wusste, dass sie nichts darunter anhatte, außer ihre Dessous. Es gefiel ihr nicht. Sie hatte schon mal eine Nacht mit ihm verbracht, aber danach hatte sie so ein schlechtes Gewissen gehabt, dass sie es nicht nochmal haben wollte. »Björn lass das bitte«, sagt sie bittend.
»Weißt du, was ich gerne wieder möchte?«, fragte er und fummelt an ihr herum.
Kathrin konnte sich schon denken, was er von ihr wollte, sie würde ja gerne, aber sie war an den Herrn gebunden, so wie es von einer Nonne erwartet wurde und wollte sich von ihm losreißen.
Björn ließ nicht locker, er wollte sie überzeugen. Als er ihr zwischen die Beine fasste, platzte ihr der Kragen und sie verpasste ihm eine Ohrfeige. Sie lief aus der Tür hinaus, Björn ging ins Wohnzimmer, setzte sich auf das Sofa und hatte ein schlechtes Gewissen. Kathrin betrat die Gebetshalle, setzte sich auf die Bank, verschränkte die Arme und hatte Tränen in den Augen. Dabei wollte sie Björn nicht schlagen, aber ihr war die Hand ausgerutscht und es tat ihr wirklich leid. Pfarrer Alfred betrat ebenfalls die Gebetshalle, sah, dass Kathrin auf der Bank saß und dass sie am Weinen war. Er ging zu ihr hin und legte seinen Arm um sie. »Was ist den los mein Kind?«, fragte er besorgt.
»Ich habe Björn geschlagen«, gestand sie unter Tränen. Sie schniefte und rieb sich mit der Hand an der Nase.
»Warum hast du ihn geschlagen?«, fragte er.
Sie erzählte, dass Björn sie bedrängt hatte. Sie sagte zwar, dass sie ihn sehr gerne hatte, auch schon mit ihm verkehrt hätte, aber dann habe sie Gewissensbisse bekommen, weil sie mit dem Herrn verbunden war und wollte das Vertrauen nicht zerstören. Er erklärte, dass sie dem Herrn nur die ewige Treue geschworen habe, aber dass das mit dem Verkehren nichts zu tun habe. Da wurde etwas falsch verstanden, denn er habe ja auch geheiratet, weil Gott wollte, dass sich die Menschen zusammentun und sich vermehren. Sie schaute ihn an und rieb sich die Tränen aus den Augen. »Wirklich?«, fragte sie.
Er nickte mit dem Kopf. »Wenn dir Björn gefällt und du empfindest was für ihn, dann kannst du dich ruhig mit ihm zusammentun«, antwortete er.
»Dann werde ich mich bei ihm entschuldigen«, sagte sie bereuend. Pfarrer Alfred wollte aber noch mit Björn reden, vielleicht tat es ihm auch leid, und machte den Vorschlag, ihn in die Gebetshalle zu bringen. Sie war einverstanden. Er ging weg und begab sich direkt zu Björn. Alfred betrat das Wohnhaus von Kathrin, ging ins Wohnzimmer und sah, dass Björn auf dem Sofa saß. Björn schaute ihn an. Alfred setzte sich neben Björn und berührte ihn am Oberschenkel. Er redete mit ihm über den Vorfall, auch Björn tat leid, was er getan hatte. »Komme mit!«, forderte Pfarrer Alfred. »Kathrin wartet auf dich in der Gebetshalle«, sagte er dazu.
Björn folgte Alfred. Die beiden gingen zu der Gebetshalle, dort saß Kathrin mit ihrer Mutter Stefanie auf der Bank. Björn setzte sich in Schräglage auf die Bank vor ihr und schaute sie an. »Kathrin, es tut mir leid, was ich eben gemacht habe«, sagte Björn reumütig.
»Mir tut es auch leid, dass ich dir eine Ohrfeige verpasst habe«, sagte Kathrin, ebenfalls reumütig.
»Nein, du hattest recht, dass du mich zurechtgewiesen hast«, gab Björn zu.
Er reichte ihr die rechte Hand. »Sind wir wieder Freunde?«, fragte er. »Wieso wieder?«, fragte sie.
»Wir sind doch immer noch Freunde«, fügte sie noch hinzu.
»Ich dachte, du hättest mir die Freundschaft gekündigt«, konterte Björn. »Ach Quatsch«, antwortete sie. »Komme näher!«, forderte Kathrin und breitete die Arme aus.
Björn breitete auch seine Arme aus und sie nahmen sich in die Arme. Pfarrer Alfred stand neben seiner Frau Stefanie. »Was für ein tolles Paar«, meinte er.
»Stimmt«, gab Stefanie ihm recht und es rührte sie zu Tränen, wie die beiden sich in den Armen hielten.
Kathrin küsste Björn auf den Nacken. Er rieb ihren Rücken, als Zeichen, dass alles wieder gut war. Als die beiden wieder voneinander abließen, fragte Björn, wie es der misshandelten Frau gehe. Kathrin antwortete, dass sie gleich nach ihr schauen würde und fragte, warum er das wissen wollte. Er antwortete, dass sie noch ihre Klamotten holen sollte, da sie nicht die ganze Zeit mit denselben Sachen herumlaufen konnte. »Da hast du recht«, sagte Kathrin. »Du könntest ihre Klamotten holen.«
Kathrin musste eh zum Obdachlosenheim, weil sie das Abendessen zuzubereiten musste, was nicht lange dauern würde, weil es nicht viele waren, die was essen wollten. Kathrin ging los. Pfarrer Alfred fragte, ob sie ihre Haube nicht holen wollte. Sie antwortete, dass sie die Haube holen würde und ging los. Björn ging auch in Kathrins Wohnhaus zurück. Kathrin wollte eigentlich ein Bad nehmen, aber dafür war es jetzt zu spät. Sie setzte ihre Haube auf den Kopf und gab Björn einen Kuss auf den Mund. »Bis später. Ich melde mich, wenn du mit ihr oder alleine ihre Klamotten holen sollst«, sagte sie und ging los.
Björn setzte sich auf das Sofa und schaltete den Fernseher ein. Kathrin war unterwegs zum Frauenhaus. Sie wurde von jedem Passanten gegrüßt, der ihr entgegenkam und grüßte freundlich zurück. Sie kam ans Frauenhaus und ging hinein. Sie wurde von jeder Frau gegrüßt. Sie grüßte zurück und begegnete eine andere Nonne, Schwester Susanne. Die beiden grüßten sich. Kathrin fragte, wo die Frau war, die neu aufgenommen wurde. Susanne sagte, dass sie sich im Aufenthaltsraum befinde. Kathrin dankte ihr und ging zu ihr. Die Frau redete mit den anderen Frauen. Sie fühlte sich wohl und sicher. Kathrin kam in den Aufenthaltsraum, die Gruppe Frauen grüßte Kathrin. Sie grüßte zurück und fasste der Frau an die Schulter. Kathrin setzte sich auf einen freien Stuhl und fragte nach ihrem Zustand. »Mir geht es wieder besser, danke«, sagte sie.
»Wann wollen Sie Anzeige erstatten?«, fragte Kathrin.
Die Frau erklärte, dass die Polizei schon hier war und die Anzeige schon erstattet sei. Kathrin fragte, wann sie ihre Klamotten holen wolle. Sie traue sich nicht, denn sie habe zu viel Angst. Kathrin machte den Vorschlag, dass Björn ihre Klamotten holen würde. »Ich weiß nicht, ein Fremder in der Wohnung«, sagte die Frau.