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Als Maria zum ersten Mal nach vierzig Jahren das ehemals deutsche Schloss ihrer Kindheit besucht, stößt sie bei den heutigen polnischen Bewohnern nicht gerade auf Entgegenkommen. Doch der kleine Janusz schenkt ihr etwas sehr Kostbares, einen Löwen aus der Zinnfigurensammlung, die damals bei der Flucht, versteckt in einer Schachtel unter den Dachschindeln, zurückblieb. Fünfzehn Jahre später reist sie noch einmal zum Schloss ihrer Kindheit, im Gepäck den Löwen, der ihr ständiger Begleiter geworden ist. Sie begegnet nicht nur den vertrauten Menschen von damals, sondern auch der kleinen Tochter von Janusz, die den restlichen Schatz aus Marias Kindheit hütet, das Zinnparadies ... Eine liebenswürdige, versöhnliche Geschichte über die Wiederbegegnung mit dem Schloss der eigenen Kindheit in Schlesien und den heutigen polnischen Bewohnern.
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Veröffentlichungsjahr: 2017
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Für Mahand, meine Schwester
ISBN 978-3-492-97265-9
Februar 2017
© Piper Edition, ein Imprint der Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2017
Deutschsprachige Ausgabe:
© Piper Verlag GmbH, München/Berlin 2003
Ersterscheinen von »Das Zinnparadies«: Radius Verlag GmbH, Stuttgart, 1988
Covergestaltung: zero-media.net, München
Covermotiv: FinePic®, München
Datenkonvertierung: abavo GmbH, Buchloe
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Das Haus war im Vergleich zu den anderen Häusern im Dorf viel zu groß, denn bei Licht besehen war das Haus ein Schloss.
Ein schäbiges Schloss, ramponiert, mit verschandelter Fassade, an deren Kronen die Zacken fehlten. Ein Schloss ohne Schlossherrn, das versteckt zwischen Eichen, Linden, Buchen und Platanen in einem Park stand.
Als es die Polen nach dem Abzug der sowjetischen Truppen zum ersten Mal betraten, fanden sie nichts mehr vor. Jeder Raum, vom Keller bis unters Dach, war leer wie eine Scheune vor der Ernte. Die Russen, so hieß es, die hätten alles mitgenommen. Nur die Türen hingen noch in den Angeln und führten von einem ausgeräumten Zimmer ins andere.
Die Leute vom Dorf klopften die Wände ab, sahen unter Treppen und hinter Balken, konnten es nicht fassen; von Möbeln keine Spur. Die, die als Zwangsarbeiter zum Kohleschleppen oder zu sonstigen Arbeiten einmal im Schloss gewesen waren, die wollten besonders gern wissen, was da zurückgeblieben war an Glanz, Pomp und dem, was vielleicht zu gebrauchen sein könnte.
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