Der Löwe mit der besonders schönen langen Mähne - Kurt David - E-Book
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Der Löwe mit der besonders schönen langen Mähne E-Book

Kurt David

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Beschreibung

Es war einmal ein einsamer Löwe mit einer besonders schönen langen Mähne, der, sobald die Sonne unterging, immer wieder brüllte: "Ich bin der König der Tiere! Und dann: „Kommt her zu mir, ich habe Hunger!“ Die verängstigten Tiere kamen alle, und der Löwe tötete, wen er wollte. Nur eine besonders kluge Maus wagte es, dem Löwen zu widersprechen: „Du bist nicht der Stärkste, du nicht!“ Der Löwe wurde sehr wütend und die anderen Tiere zitterten noch mehr vor Angst. Nur die kleine Maus ärgerte den Löwen immer mehr und versprach ihm, ihn zu dem stärkeren Tier zu führen.

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Seitenzahl: 28

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Impressum

Kurt David

Der Löwe mit der besonders schönen langen Mähne

ISBN 978-3-96521-870-3 (E-Book)

Das Buch erschien erstmals 1978 in Der Kinderbuchverlag Berlin.

Für Leser von 6 Jahren an.

© 2023 EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860 505788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.edition-digital.de

Der Löwe mit der besonders schönen langen Mähne

Es war einmal ein einsamer Löwe mit einer besonders schönen langen Mähne, der den hellen Tag immerzu faul und träge unter dem grünen Blätterdach eines großen Baumes verbrachte. Sobald jedoch die Sonne untergegangen war, brüllte er: „Ich bin der König der Tiere!“

Hatte er das ein-, zwei- oder auch dreimal hinausgebrüllt, verstummten alle. Selbst die Vögel schwiegen in den Büschen, und die Furcht drang bis in ihre Nester.

Die Stille war so ungeheuerlich und tief, als seien die Tiere bereits durch das schauerliche Gebrüll getötet worden.

Nachdem der Löwe die entsetzliche Angst der anderen lange genug ausgekostet hatte und auch den Stolz, nur schrecklich brüllen zu brauchen, befahl er wie alle Tage zuvor nach Sonnenuntergang mit donnernder Stimme: „Und jetzt her zu mir: Mich hungert!“ Die furchtbare Ungewissheit, wen er an diesem Tag töten würde, ließ die Tiere jedes Mal aufs Neue erzittern. Doch sie kamen. Die Rehe kamen, die Hirsche, die Hasen und wilden Schweine, die wilden Pferde trabten zu dem großen Baum, wo der Löwe lauerte. Die Schafe und Ziegen, sogar die Schakale und Füchse schlichen herbei, die Hyänen, Affen, Rinder und Kamele. Kurzum, wer Angst hatte, kam, und das waren mehr, als hier aufgezählt werden können.

Einige jagten so schnell zu dem Platz, als könnten sie nicht früh genug gefressen werden. Im Stillen hofften sie, der Löwe würde ihren Übereifer belohnen, indem er sie schonte und länger leben ließ.

Andere wiederum – zu denen allerdings nicht die Kamele gehörten, denn die knieten vor dem Löwen auch noch nieder! – begaben sich langsamer und widerwillig zu dem Baum.

Wie viele dem Gebrüll des Löwen folgten, ist nicht überliefert. Vielleicht waren es hundert, vielleicht tausend oder noch mehr. Überliefert aber ist, dass an einem dieser Abende ein Tier dabei war, das der Löwe gar nicht sah, also auch nicht vermisst hätte: ein Mäuschen. Flink huschte es von einem freien Plätzchen zum nächsten und musste in dem Gewühl sehr aufpassen, von den ungezählten Pfoten und Hufen nicht zertreten zu werden.

Der Löwe indessen begann, wie jeden vorangegangenen Abend, seine Sprüche hinauszubrüllen. „Wer ist der König der Tiere?“ Wir erinnern uns: Die Sonne war eben erst untergegangen, und da hatte er mehrmals gebrüllt: „Ich bin der König der Tiere!“ Und nun fragte er das, und alle antworteten:

„Du bist der König der Tiere!“ Die am schnellsten herzugejagt waren, antworteten auch am lautesten, andere antworteten leiser, und das Mäuschen gar nicht.

Erstens konnte es der Löwe ja nicht sehen, zweitens war es klug und fand drittens das schreckliche Gebrüll des Löwen dumm. Weshalb soll man ihm sagen, was er selber bereits weiß, dachte das Mäuschen und sah erstaunt zu, wie der Löwe seinen gewaltigen Schädel blitzschnell nach rechts, nach links, nach rückwärts und wieder nach vorn riss, um jene zu entdecken, die nur leis und widerwillig geantwortet hatten. Die Strähnen seiner schönen langen Mähne flogen wild umher und pfiffen wie Peitschen durch die Luft. Im nächsten Moment packte er eine Ziege, zerschmetterte ihr mit seinen mächtigen Pranken das Rückgrat und schleppte sie zu dem Baum, wo er die Aufsässige tot hinter sich warf.