Der Major, der den Krieg überlistete - Daniel-Dylan Böhmer - E-Book

Der Major, der den Krieg überlistete E-Book

Daniel-Dylan Böhmer

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Beschreibung

Die pakistanischen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gelten als eine der gefährlichsten Krisenregionen der Welt. Wenn man eines mit der entlegenen Gegend nicht verbindet, dann ist es Hoffnung. Erst im Oktober 2012 verübten die Taliban dort einen Anschlag auf eine 14-Jährige, die um Bildungschancen für Mädchen kämpfte. Doch genau daran, an die Macht der Bildung, knüpft sich die Hoffnung des 95-jährigen Geoffrey Langlands. Der englische Major, der im Zweiten Weltkrieg ins Land kam, dort blieb und der bis heute Lipton-Tee trinkt und Porridge isst, leitet eine Schule in Chitral, einem alten Fürstentum hoch oben in den Bergen. Hier erzieht er Kinder zu freien Menschen, und die Leute aus dem Tal beschützen ihn. Gemeinsam versuchen sie, eine Welt zu bewahren, die nicht in Krieg und Terror versinken darf, wenn der Westen 2014 seine Truppen aus dem Hindukusch abzieht.

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Die pakistanischen Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan gehören zu den gefährlichsten Krisenregionen der Welt. Wenn man eines mit der entlegenen Gegend nicht verbindet, dann ist es Hoffnung. Erst im Oktober 2012 verübten die Taliban dort einen Anschlag auf die damals 15-jährige Malala Yousafzai, die um Bildungschancen für Mädchen kämpft.

 Doch genau daran, an die Macht der Bildung, knüpft sich die Hoffnung des 95-jährigen Geoffrey Langlands. Der englische Major, der im Zweiten Weltkrieg ins Land kam, dort blieb und bis heute Lipton-Tee trinkt und Porridge isst, leitet eine Schule in Chitral, einem alten Fürstentum hoch oben in den Bergen. Hier erzieht er Kinder zu freien Menschen, und die Leute aus dem Tal beschützen ihn. Gemeinsam versuchen sie, eine Welt zu bewahren, die nicht in Krieg und Terror versinken darf, wenn der Westen 2014 seine Truppen aus dem Hindukusch abzieht.

DANIEL-DYLAN BÖHMER, geboren 1975, ist Redakteur für Außenpolitik bei der WELT. Für die Recherchen zu diesem Buch verbrachte er drei Monate im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet.

DANIEL-DYLAN BÖHMER

DER MAJOR,DER DEN KRIEGÜBERLISTETE

Wie ein britischer Offizier Kindern

eBook Insel Verlag Berlin 2013

Hinweis zur Textgrundlage: Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der 2013 im Insel Verlag erschienenen gebundenen Ausgabe.

© Insel Verlag Berlin 2013

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das der Übersetzung, des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile.

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Der Verlag weist darauf hin, dass dieses Buch farbige Abbildungen enthält, deren Lesbarkeit auf Geräten, die keine Farbwiedergabe erlauben, eingeschränkt ist.

Umschlagfotos: © Daniel-Dylan Böhmer

I.

Major Langlands ist der Erste, der morgens erwacht, um Viertel nach fünf, in dem kleinen Häuschen hinter dem karmesinroten Tor. Dann ist der dunkelgraue Schiefer der Hänge so mit Wasser getränkt, dass manchmal große Massen durch die Nebel stürzen, über die Straßen und Felder abwärts zum Fluss, der seine Schluchten tiefer und tiefer in den Fels gräbt. Das Rollen der Steine und das Brausen des Wassers sind immer zu hören im Tal von Chitral.

Wenn der Major aufsteht, gibt es meistens keinen Strom. Im Dunkeln geht er ins Bad, bald werden die Chitral Scouts in der Kaserne oben am Hang beginnen, ihre Tanks zu füllen, dann kommt nichts mehr aus dem Hahn. Auf der Veranda schläft der Polizist, der den Major bewacht. Auf dem Paradeplatz vor der alten Moschee treffen sich die Jungen, die nach dem Frühgebet wach geblieben sind, zum Fußball. Mit den ersten Sonnenstrahlen rauschen die Schreie der Stare in den Bäumen über dem alten Fürstenpalast herüber.

Als der Major ein weißes Hemd anzieht und einen dunkelblauen Anzug, springen schon die Kinder des Kochs über sein Bett. Der Junge ist zwei Jahre alt, das Mädchen drei. Zuletzt bindet der Major seine Krawatte, nichts Auffälliges, meistens Regimentsstreifen. Um Viertel nach sechs gibt es Frühstück, zwei halb gebratene Eier und eine Schale Cornflakes oder, im Winter, heißen Porridge aus Haferflocken der Marke »Quaker Oats«. Sie müssen aus Cupar bei Dundee im Osten Schottlands kommen, wie früher, nicht aus Malaysia, wo man sie jetzt auch herstellt. Dazu trinkt er eine Tasse Tee, »Lipton Yellow Label«, und nach dem Frühstück eine zweite. Neulich hat ihm sein Arzt dringend geraten, nur noch eine Tasse am Tag zu trinken. »Jetzt gehe ich zu einem anderen Arzt«, sagt der Major lächelnd, »der verliert kein Wort über Tee.« Mit vierundneunzig Jahren kann man so etwas wirklich selbst entscheiden.

Zumal als Schuldirektor, der für neunhundert Kinder verantwortlich ist, in einem der gefährlichsten Krisengebiete der Erde. Und erst recht, wenn man so ein Leben gelebt hat: geboren in England am Ende des Ersten Weltkriegs, ohne Eltern aufgewachsen in der Weltwirtschaftskrise. Als Kommandosoldat gegen Hitler gekämpft, das britische Kaiserreich in Indien verteidigt, nach dessen Teilung zwischen Hindus und Muslimen, Indien und Pakistan, zwischen den Fronten. Dreißig Jahre lang im Hindukusch unterrichtet, mehrmals entführt, einmal Retter einer frierenden Prinzessin. Ein Leben in Pakistan, ohne jemals dessen Staatsbürger zu werden, ohne ganz dazuzugehören. Zu so einem Leben gehören Zufälle. Aber so ein Leben führt man nicht aus Versehen.

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