Der Mertsch - René Jossen - E-Book

Der Mertsch E-Book

René Jossen

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Beschreibung

Einem Computervirus gelingt das Unfassbare, es beginnt, die Realität zu zerstören. Millimeter für Millimeter frisst es sich durch die Welt und hinterlässt nichts. Ein Nichts in der Form einer riesigen, schwarzen Kugel. Einer Programmiererin gelingt es, ein Antivirus zu entwickeln. Doch eine geheime Organisation und eine apokalyptische Sekte versuchen mit aller Macht zu verhindern, dass sie es anwenden kann. Kurzerhand beginnt ein Wettlauf. Nicht nur gegen das Virus sondern auch gegen alle, die dessen Zerstörung verhindern wollen.

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Veröffentlichungsjahr: 2012

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René Jossen

Der Mertsch

Für all jene, die sich meine Ware immer und immer wieder zu Gemüte führen und mich (trotz allem) mögen und schätzen. pf.BookRix GmbH & Co. KG81371 München

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Der Mertsch, so nennen sie sie. Die grösste Katastrophe der Menschheit. Und wie so oft in der Geschichte wurde auch diese Katastrophe vom Menschen selber hervorgerufen. Der Mertsch ist wahrscheinlich das ultimative Produkt der digitalorganischen Ära. Er ist ein Loch. Ein Loch in der Materie. Ein schwarzer Punkt in Amerika. Der Mertsch ist ein digitalorganisches Virus. Er wurde am 23. Mai 2023 in Washington DC gestartet und wächst seither stetig, zwar langsam, aber auch unaufhaltsam, weiter. Das Loch in der Materie löscht alles, was es berührt. Pflanzen, Tiere, Menschen, Erde und Luft. Ein kompaktes, schwarzes Loch. Übrig bleibt nur eine dunkle Blase, gefüllt mit der Leere, die sonst nur das All kennt. Wenn man sie berührt, wird man vom Virus befallen und selbst langsam in diese Leere, dieses Vakuum umgewandelt. Man wird aus der Welt gelöscht. Sie nannten es einen grossen Sprung, als Dr. Alexander Mertsch, ein deutscher Physiker in Genf die kleinste Einheit der Materie entdeckte: die Mertsch-Strahlung. Er erkannte, dass die Sub-Quarks, die seit 2015 als die kleinste Einheit der Materie galten, aus reiner Energie bestanden. „Wissen Sie noch, wie wir vor fünf Jahren die kleinste Einheit feierten?“, fragte Dr. Mertsch in die Runde, als er am 23. Mai 2020 seine Entdeckung bekannt gab. „Ich weiss nicht, ob meine Strahlung unteilbar ist - aber sie ist der einzige Bestandteil unserer Sub-Quarks.“ Diese Energie hatte zwei verschiedene Zustände, sie war entweder hell oder dunkel. Er benannte die zwei Arten der Energie M1 und M0. Eins und Null. Dr. Mertsch erkannte und bewies mit seiner Forschung, dass die gesamte Materie unseres Universums auf einem binären System aufbaut. Die Tatsache, dass die Materie auf einer binären Strahlung aufbaut, veränderte nicht nur alle Vorstellungen der Physik, sondern ermöglichte auch eine neue Technologie. Wenn alles, was man sieht und fühlt, auf einer Strahlung aufbaut, die nur aus Einsen und Nullen besteht, muss diese auch verwendet werden können wie die binären Daten eines Computersystems. Mit einem Schlag konnte ein Stein zu einem Prozessor oder einem Speichermedium werden. Von dieser Entdeckung überzeugt schlossen sich die beiden grössten Softwarehersteller zusammen und gründeten die Firma MergeSoft. Der Name der Firma war zum einen eine Hommage an Dr. Mertsch und zum anderen stand er als Symbol für die Verschmelzung (engl. the merge) der analogen und digitalen Welt. Der neu ernannte CEO von MergeSoft meinte bei der ersten Pressekonferenz heroisch: „Es wird noch viel komplizierter, als es bisher schon war - aber wir werden Ihren Computer ein weiteres Mal revolutionieren!“ Genau ein Jahr nach der Entdeckung von Dr. Mertsch präsentierte MergeSoft dann das erste Produkt: das SmartPaper. Das SmartPaper war wirklich eine Revolution in der Computergeschichte, denn es war ein voll funktionsfähiger Computer in den Ausmassen eines Blattes, das man normalerweise in den Drucker legte. Weiter konnte es, ohne Schaden zu nehmen, gefaltet und gebogen werden. Das SmartPaper war auf der einen Seite ein rahmenloser Bildschirm, der auf Berührungen reagiert, und auf der anderen Seite weiss mit einem farbig leuchtenden MergeSoft-Logo. Es konnte ohne zusätzliche Geräte bereits das Tausendfache einer bisher normalen Computerfestplatte an Daten speichern. Es hatte eine Grafik- und Rechenleistung, die alle bisherigen Computersysteme weit in den Schatten stellte. „Und das wahrscheinlich Beste ist der Preis!“ MergeSoft versprach das SmartPaper zu einem Viertel der aktuellen Computerpreise. Die Benutzerführung wurde mit einem revolutionären Betriebssystem bereitgestellt, das sie GiantLeap nannten. Der Name des Systems war eine Huldigung an den grossen Sprung, den die Welt mit der Entdeckung der Digitalorganik gemacht hatte. Digitalorganik, so nennen sie diese Ära, die durch die Erkenntnisse von Dr. Mertsch eingeläutet wurde. Tausende von Firmen schossen aus dem Boden und immer mehr neue digitalorganische Produkte wurden auf den Markt gebracht. Mit der Digitalorganik war es innert kürzester Zeit möglich, alle Materie zu verändern. Schnell wurden Produkte veröffentlicht, welche die Umprogrammierung der Materie vereinfachten. Es wurde so einfach wie eine Webseite herzustellen. Für viele war die beste Neuerung das AirNet. Es ermöglichte allen digitalorganischen Geräten einen freien Zugang auf das Internet. Das AirNet war überall verfügbar, wo dessen Medium, die Luft, verfügbar war. Die goldene Ära der Digitalorganik hatte jedoch auch ihre Schattenseiten. Die Gefährlichsten waren, und sind Viren. Man nennt diese neuen Viren ACV – analoges Computervirus. Es sind Computerviren, die sich selbst auf Materie übertragen, die ausserhalb des eigentlichen, digitalorganischen Gerätes liegen. So kann sich ein solches Virus, das auf einem SmartPaper ausgeführt wird, auf andere Materie in seinem Umfeld übertragen. Auf die Möbel, Pflanzen, Tiere oder auch den Menschen selbst. Das Geschäft mit Antiviren-Produkten, wie Antiviren-Kleidung oder Sicherheitskästen für das SmartPaper, boomte von Anfang an. Und genau ein solches ACV war es, das nun drohte, die ganze Welt, gar das Universum, zu zerstören. Das Loch in der Materie wuchs weiter und es war lange keiner Antiviren-Firma gelungen, ein Antivirus herzustellen. Nicht einmal Teilerfolge waren zu verzeichnen.