Der Mut einer Löwin - Andreas Krauße - E-Book

Der Mut einer Löwin E-Book

Andreas Krauße

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Beschreibung

Sommer 810. Estrella entdeckt sie als Erste: Die Franken sind vor Venedig gelandet! Über Nacht haben sie das Wasser der Lagune geteilt. Und nur ein Stein-wurf trennt sie noch vom Rivoalto. Wenn sie die Stadt erreichen, werden sie jeden Traum darin verbrennen! Estrella setzt aus Liebe zu ihrer Heimat alles auf eine gefährliche Karte. Es scheint, als ob nur sie den verhassten König Pippin lange genug aufhalten kann! Doch was wird aus ihr in diesem tödlichen Spiel?! »Jeder Stern leuchtet, jeder nach seiner Art!«, Agnello Partecipazio, Doge von Venedig, 810

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Seitenzahl: 41

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Andreas Krauße

Der Mut einer Löwin

Andreas Krauße, Jahrgang 1968, wuchs in einem Märchenland auf, das heute verschwunden ist. Seine feste Burg war umringt von sieben blauen Seen und nicht wenig flachem Land. Schon als Junge flog er hoch hinauf zu den Wolken. Er wollte sehen, was dahinter ist. Später studierte er zwischen hellen Bergen über den Ursprung der Energie. Dort, wo ein König einst sein Gewicht in Gold aufwog. Er wollte wissen, wie alles funktioniert. Zu jeder Zeit aber träumte er! Denn verwoben mit der Fantasie, glitzert die Welt so festlich, wie sie immer sein wollte! Heute lebt Andreas im Norden; er schreibt Geschichten, Novellen und Romane. Es sind seine Träume, in Worte gefasst. Lies sie – genau dafür hat er sie aufgeschrieben!

Impressum

© 2023 Andreas Krauße

2., neu bearbeitete Auflage

ISBN Softcover: 978-3-347-95247-8

ISBN E-Book: 978-3-347-95248-5

Druck und Vertrieb: tredition GmbH, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ohne Zustimmung des Autors ist unzulässig. Die Herausgabe und der Vertrieb erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung »Impressumservice«, An der Strusbek 10, 22926 Ahrensburg, Deutschland.

„Jeder Stern leuchtet, jeder nach seiner Art!“,

Agnello Partecipazio, Doge von Venedig, 810

Inhalt

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Kapitel 1

Der Mut einer Löwin

Cover

Titelblatt

Urheberrechte

Kapitel 1

Der Mut einer Löwin

Cover

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Die Lagune lag versteckt unter dichtem Nebel, noch unentdeckt von der erwachenden Sonne. Estrella liebte diesen Augenblick, wenn Wasser und Nebel sich glichen. Gleichsam schwebend zwischen den Elementen stand es ihr dann frei, sich in eine geheimnisvolle Welt voll mit Unbekanntem hinein zu träumen.

Oft fühlte sie jemanden an ihrer Seite dabei. Ein Gesicht erkannte sie nicht, doch er war ihr so nahe, wie sonst keiner in ihrem Leben. Lachende Kinder spielten im kleinen Park zwischen Bäumen und winkten ihr fröhlich. Erfüllt vom Duft herrlicher Speisen hallte ihr Haus wider von den Stimmen der Freunde. Sie selbst war mitten unter ihnen. Und trug ein richtiges Kleid! Der kostbare karmesinrote Damast schmeichelte ihren Bewegungen, die feinen Goldverzierungen schmückten ihr glückliches Lachen.

Estrella strich eine störende Haarsträhne aus dem Gesicht und betrachtete den von der Sonne ausgeblichenen azurblauen Rock mit dem Flicken darauf und das grob gewebte Hemd ihrer Mutter, das sie jetzt trug.

War das Kleid ihres Traums ein Geschenk? Es musste so sein. Sie selbst konnte sich solchen Stoff nicht leisten. Doch wer würde es ihr schenken, was musste sie geben dafür?

Immer dichter drängten ihre Träume in letzter Zeit. Erwachte sie aus ihnen, hörte sie das Pochen ihres Herzens. Fühlte, dass sie sich entscheiden musste.

Sie liebte die Stille der Lagune. Wenn sie allein war auf dem Wasser, fühlte sie sich lebendig. Verstecke, die niemand sonst fand, waren ihr Zuflucht und Zuhause.

Ganze Tage konnte sie damit verbringen, auf dem warmen Sand hockend, das Leben der Lagune zu beobachten. Ihr gefiel das ruhige Blau des Wassers, wenn Ebbe war und es dem Himmel über der Lagune reichlich Platz bot. Kleidete es sich mit der Flut in sattes Grün, hatte das Meer seinen Teil beigetragen, neues Leben zu den Inseln geschwemmt, die alle hier Rivoalto nannten.

An anderen Tagen atmete sie so schmerzhaft voll von Sehnsucht die lebendige Stadt, die gerade auf allem entstand, dass sie nichts tun konnte, als sie zu durchstreifen und alles in ihr Herz aufzunehmen, was sie sah.

Ihre Augen leuchteten, wenn sie durch die schattigen Gassen Venedigs schlenderte. Zwischen den Häusern boten sich ihr stets überraschende neue Wege, denen sie willig folgte. Entdeckte sie einen solchen unbekannten Teil für sich, war ihr, als lasse sie einen Teil von sich zurück, damit das Neue Platz habe.

Weiteten sich die Gassen der Stadt, wuchsen auch die Häuser mit ihnen. Ihre Fassaden blickten freundlich auf die Lagune und auf die grünen Gärten, waren prunkvoll und bunt. Die Fensteröffnungen, hoch und geschwungen, wirkten, als trügen ihre steinernen Bögen das Gewicht der Mauern gern noch weiter empor.

Adern gleich zog sich die Lagune durch die Stadt. Überall hatte sie ihr Netz ausgelegt, in dem sie das Leben fing. Die Häuser und Plätze, die Brücken und Kanäle, die Früchte spendenden Gärten und die Lagerschuppen für die Handelsware der Kaufleute, die überall entstanden: Sie zusammen waren die große Bühne, auf der die Menschen arbeiteten, liebten und lachten.