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Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,7, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Veranstaltung: Textanalyse I, Sprache: Deutsch, Abstract: Auf dem Weg des Nibelungenliedes zum Nationalepos, dessen tatsächliche Beschreitung durchaus hinterfragt werden darf, kommt Werner Wunderlich zufolge der Behandlung des Werks in Schule und Unterricht eine große Bedeutung zu. Nicht erst im 19. und 20. Jahrhundert erfüllt die Institution Schule eine Legitimations- und Sozialisationsfunktion. Gesellschaftliche Anschauungen, Normen und Werte werden in ihr einerseits gerechtfertigt, andererseits wird deren Übernahme durch eine neue Generation sichergestellt. Wenn also durch das und mit dem Nibelungenlied ein Nationalepos geschaffen wird, so müssen zumindest Zwischenschritte dieses Prozesses im Unterricht erfolgen. Allerdings wird bei Wunderlich nicht deutlich, inwiefern diese „Nibelungenpädagogik“ bereits vorhandene Ideen aufgegriffen hat und inwiefern sie ein anregendes Moment war. Es stellt sich also die Frage nach dem Verhältnis von Legitimation und Sozialisation: Wurden die „jeweiligen Sinnunterstellungen und Leitbildzuweisungen“ in der Schule verfestigt und fortgeschrieben? Oder nahm der Unterricht eher eine aktive Rolle hinsichtlich der Anlegung solcher Sinnunterstellungen ein? Um dieser Fragestellung nachzugehen, sollen im Verlauf der nachfolgenden Ausführungen Hinweise auf Rezeptionshaltungen zum Nibelungenlied in pädagogischen Schriften untersucht werden.
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