Der Rheinsteig - Michael Teubert - E-Book

Der Rheinsteig E-Book

Michael Teubert

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Beschreibung

"Der Weg ist das Ziel"... es gibt wirklich nicht viele weitere, alte Volksweisheiten, als die gerade erwähnte, um einen wunderschönen Wanderweg zu beschreiben. Der hier beschriebene Weg verläuft über fast 320 Kilometer entlang des "Rheins" und führt von Bonn nach Wiesbaden. Herrliche Aussichten sind hier quasi komplett kostenfrei ... die Zeit für sich selbst und das Interesse an Kultur sollte man natürlich von sich aus in sich tragen. Am Anfang des Weges stand die persönliche Ünerlegung, ein solches Abenteuer auch körperlich zu schaffen. Aus einem eingefleischten Autofahrer wurde so ein Wanderer, dem auch nach der erfolgreichen Bewältigung die verschiedensten Situationen und Erlebnisse dieser Wanderung wohl ein Leben lang in Erinnerung bleiben werden.

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Für Dich – der größten und intensivsten Liebe meines Lebens

Du kennst mich in- und auswendig? Kennst Du nicht ...

„... Du kennst nicht diesen Typen, der die Nächte durchwacht … sich aus jedem Deiner Worte einen Reim auf Dich macht … ein jeder seiner Pläne, nur Dein Herz im Visier … was weißt Du schon von mir?

Siehst keine dieser Tränen, nicht den traurigen Blick .. beim Abschied auf der Treppe, den sein Stolz unterdrückt … auch nicht, wie lang er stehen bleibt noch vor Deiner Tür … was weißt Du schon von mir?

(Roger Cicero – Was weißt Du schon von mir? )

Inhaltsverzeichnis

Die ersten Überlegungen

Etappe Bonn - Königswinter

Etappe Königswinter – Bad Honnef

Etappe Bad Honnef – Linz

Etappe Linz - Bad Hönningen

Etappe Bad Hönningen – Leutesdorf

Etappe 43 Leutesdorf – Rengsdorf

Etappe Rengsdorf – Sayn

Etappe Sayn – Vallendar

Etappe Vallendar – Koblenz

Etappe Koblenz – Niederlahnstein

Etappe Niederlahnstein – Braubach

Etappe Braubach – Kamp Bornhofen

Etappe Kamp Bornhofen – Kestert

Etappe Kestert – St. Goarshausen

Etappe St. Goarshausen – Kaub

Etappe Kaub – Lorch

Etappe Lorch – Rüdesheim

Etappe Rüdesheim – Johannisberg

Etappe Johannisberg – Kiedrich

Kiedrich – Schlangenbad

Schlangenbad – Wiesbaden

Epilog

Die ersten Überlegungen

Jetzt sitze ich hier also … nach 8 veröffentlichten Büchern und einer Krankheit, die man nicht überleben KANN überlege ich jetzt, was ich wohl als Nächstes schreiben könnte.

Anders herum gesagt weiß ich das natürlich schon längst.

Die Idee ist ja schon etwas älter und sie hatte gegrinst und mich gefragt, als ich ihr das erste Mal davon erzählt hatte:

„Wie weit willst Du kommen? 12 Kilometer oder vielleicht sogar 15? Wo soll ich denn den Pflegedienst hinschicken? Nach Duisburg, oder was?“

Sie ist eben so – offen, einfach wunderschön und oft sagt sie mir die Dinge, die schlichtweg gesagt werden müssen , eben schonungslos.

Es ist, glaube ich, seit langer Zeit das erste Mal, dass ich nicht auf sie höre.

Etwas genauer überlegt hat sie natürlich Recht: Ich bin absolut nicht trainiert und darüber hinaus ja noch sterbenskrank. Man kann in so einem Zustand keine so weite Strecke laufen.

Ich mache es trotzdem.

Vielleicht will ich mir ja auch selbst etwas beweisen – dass man zu nahezu unglaublichen Dingen fähig ist, wenn man denn nur will.

Das hat sie mir beigebracht – niemals aufgeben und sich auf die schönen Momente freuen.

Ich bin so unglaublich froh, dass ich sie habe und ohne sie würde mein Leben einfach keinerlei Sinn mehr machen.

Es werden einige Kilometer sein – eine genaue Route habe ich noch nicht.

Vielleicht werde ich in Hotels oder Pensionen übernachten und gut essen – oder ich fahre zwischendurch einfach nach Hause.

Vielleicht werde ich aber auch im Zelt schlafen und mein eigenes Essen verzehren. Ich weiss es noch nicht.

Es waren so Einige, die meine Idee gut fanden und Andere wollten sogar mitlaufen.

Ich denke aber, ich werde alleine gehen.

Das hat eigentlich nur Vorteile. - es „quatscht“ mich während des Laufens niemand zu und ich kann mein ganz eigenes Tempo gehen – dort einkehren, wo ich es meine und einfach weiterlaufen, wenn ich es für richtig halte.

Es gibt in jedem Fall eine Menge Fragen zu klären, bevor ich loslaufen werde.

Wie viel Zeit werde ich haben? Wie viel Kilometer werde ich machen am Tag?

Immerhin ist der Rheinsteig ja ca. 320 KM lang.

Wo und wie werde ich übernachten? Wie komme ich zurück? Wie viel Geld muss ich mitnehmen? Was benötige ich unbedingt, um zu überleben?

Es muss ja Alles in einen einzigen Rucksack passen.

Vielleicht ein Zelt, ein Schlafsack, eine ordentliche Unterlage, sämtliche Papiere, das Handy inklusive eines zweiten Akkus und natürlich die richtigen Sachen und Ersatzschuhe.

Das Alles muss getragen werden.

Ein guter Bekannter von mir hat einen ähnlichen Weg bereits einmal gemacht und darüber ein Buch geschrieben - er sagt, man würde sich verändern auf diesem Weg.

Ich denke, er hat vollkommen Recht.

Die eigene Reduzierung auf das wirklich Wesentliche, die wunderbare Natur und natürlich auch die Zeit, nachzudenken – nachzudenken über das eigene Leben und darüber, was wir als Menschen unseren Nachkommen wirklich zurücklassen.

Natürlich werden wir uns alle wieder auf unsere Lieben freuen – auf „zuhause“ oder wie man das auch immer nennen mag.

Im besten Falle wird sie mich in ihre Arme schließen und dann sagen: „Ich bin sehr stolz auf Dich - dass Du es geschafft hast. Ich liebe Dich.“

Nur dafür alleine schon wird sich der Weg für mich lohnen – ich kann es mit Worten nicht in Ansätzen ausdrücken, was ich für diesen Menschen empfinde.

Beginnen wir also mit den Vorbereitungen und natürlich den grundlegenden Fragen.

Warum läuft man eigentlich ausgerechnet diesen Weg?

Die Antwort auf diese Frage ist relativ einfach.

Der Rheinsteig gehört wohl mit zu den geschichtsträchtigsten Wanderwegen Deutschlands.

Die einzigartige Geschichte um diesen Weg und natürlich auch um diesen Fluss ist natürlich sagenumwoben.

Eigentlich hatte ich ja vor, den Weg nach „Santiago de Compostella“ zu laufen, aber da hatte mir so ein höchst seltsamer Virus einen Strich durch die Rechnung gemacht.

Wie ich gelesen habe, darf man nun wieder … jetzt möchte ich allerdings nicht mehr.

Ich lasse mir doch von irgend so einem, hergelaufenen Virus nicht sagen, wann ich wo etwas machen darf.

Ich hatte ja in den letzten Monaten wirklich alles versucht … aber angesteckt habe ich mich immer noch nicht.

Wann geht man also diesen Weg? Wann für einen Wanderer denn jetzt nun die beste Jahreszeit ist, hängt natürlich immer sehr stark von den jeweiligen, persönlichen Vorlieben ab.

Wer sich unter vielen Menschen wohlfühlt und es zudem gerne warm oder gar heiß mag, der sollte sich während der Sommermonate Juni bis August auf den Weg machen.

Wer dies jedoch nicht so mag und zudem mit kühleren Nächten und mit gelegentlichen Regenfällen klar kommt, der sollte sich im Frühling ab April oder im Herbst ins Gewühl stürzen.

Vielleicht sollte man auch zumindest etwas über diesen Weg wissen... vielleicht sogar über seine Geschichte und die grundlegende Frage: Warum ist es am Rhein so schön?

Über den ursprünglichen Verfasser dieses, ja sehr bekannten Volksliedes ist man geteilter Meinung. Es könnte entweder von Jodocus Scharf (20-er Jahre), Adolf von Bergsattel oder Paul Meinke stammen.

Die Angaben zu diesem Lied sind zumindest mehrdeutig.

Die Frage nach der Geschichte ist jedoch etwas einfacher geklärt.

Von Bonn über Koblenz und Bingen bis nach Wiesbaden führt er ja. Damit führt er ja ebenso auch durch gleich drei Bundesländer. Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Hessen gehören dazu.

Nahezu unendlich viele malerische Burgen, Schlösser, Klöster und Weinorte säumen fast schon unaufhörlich den Weg.

Schon seit der Zeit der Romantik im 19.Jahrhundert ist der Rhein an sich ja ein beliebtes Ausflugs- und Urlaubsziel.

Das hat sich bis zum heutigen Tage wohl kaum geändert.

Seit mindestens 2.000 Jahren werden dieser Weg und die wunderschönen Orte um ihn herum ja recht intensiv genutzt.

Insofern wird dieser Wanderweg nur in den seltensten Fällen wirkliche Ruhe bieten können. Ein nahezu unaufhörlicher Strom von Autos, Schiffen und Zügen trägt natürlich dazu bei.

Wer jetzt aber vielleicht glaubt, dass man auf diesem Wege keine Ruhe bekäme oder vielleicht sogar nicht zu sich selbst fände, der hat sich natürlich getäuscht.

Es gibt genügend wunderbare Stellen und Aussichtspunkte, die einen sehr schnell vergessen lassen, dass man ja nur „zu Besuch“ hier ist.

Der Verkehr wird irgendwann klein und vollkommen unbedeutend., das „Sein“ ist plötzlich wichtig und das Atmen fällt einfach leichter. Zu schön ist der Weg.

Die verschiedensten Laufzeiten werde ich wirklich als reine „Gehzeiten“ angeben … nicht als Wanderzeiten.

Das soll heißen, dass ich die Zeit angebe, die ich tatsächlich für die verschiedenen Wege benötigt habe.

Das beinhaltet oft auch Ruhezeiten und natürlich Zeiten, die ich in den diversen Lokalitäten zugebracht habe... sei es, um zu essen, zu trinken oder einfach die Aussicht und die Landschaft zu verinnerlichen.

Reine „Wanderzeiten“ kann man bei Bedarf unter der Internetadresse: https://www.rheinsteig.de nachlesen.

Dort findet sich auch das typische Wegzeichen, mit dem dieser Wanderweg ausgezeichnet ist. Mal auf gelbem … mal auf rotem … und mal auf blauem Untergrund befindet sich eine abstrakte Flußform, die den Rhein darstellen soll. Diese Markierungen sind nahezu an sämtlichen Wegkreuzungen und Abzweigungen so angebracht, dass man eigentlich immer auf dem richtigen Weg bleibt.

Falls ein Richtungswechsel erfolgen soll, ist immer vor der Kreuzung eine Plakette angebracht, die mit einem Richtungspfeil den neuen Weg anzeigt. Direkt dahinter sind weitere Bestätigungszeichen zu sehen.

Damit ist ein „Verlaufen“ nahezu unmöglich.

Markierung des Hauptweges:

Besonders freue ich mich über die Bereitstellung des Titelbildes zu diesem Buch, welches mir von meinem zweitgeborenen Sohn Niklas (tätig unter dem Pseudonym „Photografix“) zur Verfügung gestellt wurde.